Kunststoff oder Metall Flieger

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Breezer Karl schrieb:
    Weiter bitte ich zu Bedenken, dass Harz sich mit bestimmten Flüssigkeiten nicht wirklich anfreunden will. Ethanol oder eben der gute E-10 Sprit sorgt bei richtiger Anwendung dafür, das sich Kunstharze auflösen. Das geht zwar recht langsam und birgt genau darin die eigentliche Gefahr. Undichte Tankdeckel oder undichte Tanks oder Schläuche sorgen dann dafür, dass sich Tragflächen unbemerkt von innen auflösen! Ich kenne Piloten, die damit konfrontiert wurden! Das wäre dem Blechflügel egal.
    Dann nimm doch dafür einfach luftfahrtzugelassenes Venylesterharz, das außerdem auch keine allergischen Reaktionen hervorruft.

    Die Volumennutzung der Flügel zwischen Nasen- und Hauptholm sowie unterer und oberer Beplankung bzw. Flügelschalung als Sprittank ist ja deshalb so verlockend, weil die Flügel in der statischen Berechnung außen vor bleiben, da sie sich selbst tragen und insofern die ansonsten bauvorschriften-kritische g-Rumeierei nicht belasten.

    Außerdem ist es dem i.d.R. genieteten Blechflügel NICHT egal, weil Benzin ziemlich dünnflüssig ist, und zwar so dünn, daß es beim Ventileinschleifen in Zylinder-Köpfe und -Dichtringe auf dieselben gekippt wird, um unmittelbar prüfen zu können, ob der V.-Sitz schon dicht ist oder weiterhin (hand-) bearbeitet werden muß. Du müßtest ansonsten Deine aufzunieteten ALU-Platten zusammen mit einem spritresistenten Kleber oder dto. Dichtmittel verarbeiten.

    hob

  • Na, ich gehe mal davon aus, dass NIEMAND ′nen Tank zusammennietet - sonst könnte man zum Tanken auch gleich ′nen Eimer Sprit in Richtung Flugzeug schütten...

  • waldopepper schrieb:
    Kunstoff bzw. GFK oder CFK ist ein solider und strapazierfähiger Baustoff, dass wurde seit mehr als 50 Jahre im Bottsbau bewiesen.
    Diese Branche ist aber eher für rustikale Bauweise bekannt, und zwar mit dem ungleich billigerem, aber schwererem Polyesterharz, das gleich mit dem Straßenbesen auf grobe Glasgewebematten verteilt scheint. Man erkent es am penetranten Geruch und am Knistern bei Belastung. Es bilden sich unzählige feine Microrisse. Reparaturen sind schwierig und gelingen eher nach Panzerführer-Guderian-Art, Zitat: Nicht kleckern, sondern klotzen. Auch wieder mit Polyester, denn Epoxy funktioniert nicht. Es platzt ab.

    Fliegt man z.B. den Albatros-Aero 209 mit den Klappflächen, ist das fast ununterbrochene Knistern befremdlich - hört sich an wie permanente Delaminierung.

    hob

  • Hallo,


    >
    > und wenn sich dann 50gr Wasser pro m² bilden würden
    >

    Wo kommt denn diese Zahl her?
    "Panikhaft" aus der Luft gegriffen?!   ;-))))



    >
    > ...Über wieviel Kilo reden wir da,...
    >

    Hmmm... mal aus der Praxis:

    Meine FK9 ist jetzt 19 Jahre alt.
    Der Cockpitbereich ist eine geschweisste Stahlrohrkonstruktion.
    Alles Andere ist komplett Faserverbund. Auch die Tragflächen
    sind nicht die "bespannten", sondern die CFK "beplankte" Variante.

    Somit eine ganze Menge Faser"plastik"(EpoxydHarz).

    Ich besitze das Fliegerchen seit 13 Jahren und es ist dabei
    schon so einige Male gewogen worden :)))

    Gewogen wird mein Schätzchen (nein, nicht meine Frau ;)
    auf einer passenden Plattenwaage, im Hangar, schön im
    Lot und ohne Wind etc.

    Die Messgenaugigkeit dieser Aktionen würde ich so irgendwo
    um die +-500 Gramm einschätzen.

    Nach all den Jahren kann ich sagen, dass sich am
    Wiegeergebnis immer nur etwas geändert hat, wenn ich
    ein "altes Funkgerät aus-" oder "einen neuen Transponder eingebaut"
    habe, die "alte Moppedbatterie" gegen eine "SBS8" getauscht- oder
    "ein ELT eingebaut" habe, oder ähnliches...

    Auf keinen Fall ist der Vogel einfach mal 4 kilo schwerer geworden! :)))

    Sollte sich über fast zwei Jahrzehnte irgendwo Wasser hin
    "osmosed" haben, dann liegt die Gesamtmenge wohl noch deutlich
    unterhalb der Messtoleranz der Waagen  :))


    Frage:

    Sollte sich in das EpoxydHarz wirklich Wasser hineinbewegen,
    warum sollte es dann nicht auch wieder als Wasserdampf
    heraus können, wenn der Flieger mal im Sommer einen Tag draussen
    steht, während ich auf der Flugplatz Terrasse ein Eis esse?!?

    ...grübel...


    BlueSky9

  • Naja, wenn man vom Begriff "Osmose" an die Sache rangeht, dann ist das eher ′ne Einbahnstraße: "einseitige Diffusion durch eine halbdurchlässige Membran".

    Da könnte ja mal jemand, der sich damit auskennt , was drüber berichten. Wie beispielsweise welche Inhaltsstoffe darin Wasser binden und nicht wieder loslassen - oder so (irgendein Klookschieter wird sich doch wohl finden lassen?) Ich hol′ dann schon mal Popcorn *grins*

    Gruß Lucky

  • Mr. Lucky schrieb:
    Na, ich gehe mal davon aus, dass NIEMAND ′nen Tank zusammenniete
    aber klar werden Tanks in Metallflugzeugen zusammengenietet. Das ist eine übliche Bauweise, abgedichtet mit speziellen Dichtmassen. 

    Andreas

  • HB-YIV schrieb:
    aber klar werden Tanks in Metallflugzeugen zusammengenietet. Das ist eine übliche Bauweise, abgedichtet mit speziellen Dichtmassen. 
    ups... wieder was dazu gelernt. Hätte ich nicht erwartet. Wenn da ′ne DichtMASSE draufkommt, hoffe ich mal, dass der Gewichtsvorteil des Alu nicht durch die Masse der Masse wieder aufgehoben wird. ;-)

    Danke für die Info!

  • Mr. Lucky schrieb:
    Naja, wenn man vom Begriff "Osmose" an die Sache rangeht, dann ist das eher ′ne Einbahnstraße: "einseitige Diffusion durch eine halbdurchlässige Membran".
    Der Stoff kann in beide Richtungen diffundieren, durch den Konzentrationsunterschied überwiegt aber die Diffusion in eine Richtung. Wenn man den Konzentrationsunterschied umkehrt (draußen trockener als innen), diffundiert das Wasser auch wieder aus dem Laminat raus.
  • Ups - ja das ist doch mal ne Resonanz.

    Also beim Auflösen des Harzes geht es darum, das in der Tat E10 Sprit bei einer CT Baujahr 1999 oder 2000 am Tank inneren knabbert und langsam in den Flügel eindringt. Nun ist es doch naheliegend, wenn E10 in der Lage ist, die innere Tankbeschichtung aufzulösen, dann macht E10 vom dem Flügel auch nicht Halt. Bedenkt das Spritschläuche in den "alten" PKW′s ganz energisch unter E10 gelitten haben.

    Die Verwendung von entsprechenden Harzen nutzt dem Kollegen heute auch nichts mehr, denn der Flieger wurde vor 17 oder 18 Jahren gebaut. Was soll er denn da jetzt noch mit Harz?

    Das Beispiel aus dem Schiffsbau sollte nur zeigen, dass GFK nicht wirklich als 100% Wasserdicht angesehen werden soll.

    Und ja - die 50 Gramm sind in der Tat aus der Luft gegriffen. Steht aber auch irgend wo "aus der Hüfte Geschossen". Aber hier ging es darum, das auf Grund der grossen Aussenfläche durchaus ein paar Kilo zusammen kommen können.

    Aber alles in allem, coole Antworten von euch. Hab ich nicht mit gerechnet. Das macht Spass.

  • Hallo,

    >
    > wenn E10 in der Lage ist, die innere Tankbeschichtung aufzulösen,
    > dann macht E10 vom dem Flügel auch nicht Halt.
    >

    Das stimmt...

    Die Frage ist dann aber auch, was macht der Sprit mit einer Dichtmasse,
    die man vor 10-20 Jahren mal in einen Blech-Tank "reingeglibbbert" hat?!

    Denn, da hat Lucky schon recht - nur mit "Bleche nieten" wird man
    einen solchen Tank schwer dicht bekommen, oder?!  ;-)))



    BlueSky9

    P.S.:
    Ich bin immer wieder sooo froh über meine beiden simplen HD-PE Kanister
    da hinten in meinem Fliegerchen - hingucken und sehen was Sache ist.
    Wenn die mal "am Ende" sein sollten, dann gibts aus dem Industrieteile-
    Bedarf einfach zwei neue - einfacher geht′s nicht  ;-)))))

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