FK9-MK3 Stabilitäten um die 3 Achsen?

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Hallo Leute! 

    An und für sich bin ich PPLer (bin 2 Jahre Dioamond Katana geflogen) möchte mir aber einen UL zulegen da es günstiger ist und ich mir auch diesen selbst leisten könnte. Ich möchte mir eine FK9-MK3 kaufen.

    Wer von euch fliegt so ein Teil und kann mir jemand über die Flugeigenschaften der MK3 berichten?

    Habe voriges Jahr eine Kitfox 4 zum Kauf angeboten bekommen. Allerdings war sie so sowas von zappelig um die Hochachse, dass ich davon nicht überzeugt war.  


    Freue mich über eure Berichte! Und danke im Voraus! 

    LG,Gerald aus der Steiermark

  • Die FK9 ist ein recht gutmütiges UL, das häufig auch in der Ausbildung eingesetzt wird. Ich selbst hab meine UL-Ausbildung auch auf einer FK9 Mk3 gemacht.

    Grundsätzlich fällt der Umstieg von einer Echo-Maschine auf ein UL vielen recht schwer, da die aerodynamische Güte bei ULs deutlich besser ist als z. B. bei einer C150. 

    Ansonsten ist die FK9 ein sehr unkompliziertes UL. Sowohl im Handling als auch in der Wartung. Es gibt eine gute Ersatzteilversorgung und eine recht hohe Verbreitung in Deutschland.

  • Moin,

    ich habe eine FK9 ELA ( aka Mark V ), die fliegt sich sehr angenehm und erwachsen. Im Gegensatz zur einer E-Klasse macht sich Gewicht deutlich bemerkbar, aber selbst voll beladen im Sommer geht der Flieger nach 200m in die Luft. Reise macht sie je nach Propellerstellung um die 200km/h maximal, meine läuft im Augenblick irgendwas um die 180-190km/h im unangestrengten Bereich. Ich will noch den Propeller tauschen, da der Warp-Prop auf meiner FK eher zum Schleppen taugt und auch relativ schwer ist. Man braucht relativ wenig Ruder im Flug, nur zu Start und Landung müssen die Füße arbeiten ( Taildragger ), dafür macht das richtig spaß, kann Taildragger nur empfehlen!!

    Die Mark 3 ist aerodynamisch der Mark 5 schon sehr ähnlich, hat innen andere Rohre im Rumpf und kann relativ problemlos unter 300kg Leer kommen. Platz ist gut, auch für Gepäck, und Ersatzteile etc sind schnell verfügbar, auch in Speyer wurde mir bis jetzt immer schnell und sehr umgänglich geholfen.

    Gruß Raller

  • Ich hab noch im Hinterkopf, gehört zu haben die Höhenruder Trimmung ist etwas fummelig bzw hilft nicht viel? Ist an diesem Gerücht was dran? 

  • Ich habe von der ELA in den par Flügen die ich damit hatte einen positiven Eindruck bekommen, Verarebitung, etc. macht alles einen sehr guten Eindruck - bis auf die sehr hohen Querruderkräfte und mangelnden Querrudertrim. In Kombination ziemlich anstrengend im Reiseflug.

  • Und wie sieht es mit dem Knueppelausschlag aus? Muss der Knüppel weit bewegt werden bis sie in die Kurve geht?  

  • Hallo Gerald,

    ich fliege eine FK9 Mk3 Bj. 1998 nun seit ca 13 Jahren
    und etwa 600 Sunden.

    Die FK9 mk3 ist ein guter Flieger, nicht sehr groß
    innen, dafür wirklich leicht

    (Meine wiegt ohne Radschuhe und mit 2 Litern
     nichtausfliegbarem Restsprit 287kg, wenn das ELT
     draussen ist.)

    80PS waren mir bisher immer ausreichend.

    Bei den Flugeigenschaften muss man zwei Varianten
    unterscheiden: Im Laufe ihrer Bauphase hat die Mk3
    ein vergrössertes Seitenruder bekommen.

    (Als Mk4 hat sie dann später noch etwas kürzere Flächen
    (short-Wing) und afaik eine dazu angepasste EWD bekommen)

    Meine Mk3 Variante ist noch die Version mit dem
    kleineren Seitenruder.
    Der Flieger fliegt sich damit prima, benötigt
    aber immer und ständig etwas Seitenruder-Korrektur.
    Bei meiner Mk3 ist die Libelle gefühlt nie wirklich
    in der Mitte :-)

    Vorteil: Man lernt "Seitenrudern" und kann Slippen
    wie ein Verrückter - die Reaktionen auf das Seitenruder
    sind sehr gut und gereuzte Ruder sind absolut problemlos.

    Nachteil: Man muss Aufmerksam bleiben.

    Die Querruderkraft ist im Reiseflug relativ hoch und
    verringert sich mit abnehmender Geschwindigkeit.

    Die Kraft für das Höhenruder dagegen ist relativ gering
    und wird mit einem Anti-Tab-mini-Fletner nochmal
    etwas erhöht (wie bei der Grumman AA1 ;-)
    Die Anti-Tab Rate (Hebelverhältnis) kann man durch
    Umschrauben etwas anpassen.
    Die Hönenrudertrimmung geht über ein Handrad mit
    einer Gummifederschnur die mehr oder weniger stark
    zieht und sie lässt sich stufenlos einstellen.

    Flugstabilität?

    Ich persönlich würde sagen, die "FK9-Kleinseitenruder-Mk3"
    hat _keine_ wirkliche Flugstabilität :)))
    (Keine Angst - an meinem Flieger ist technisch alles pico bello!)
    (Trotzdem wird das evtl. den Einen oder Anderen entsetzen ;-)

    Die FK9 mk3 fliegt nicht von selbst "geradeaus".
    Bei seeeehr ruhigem Wetter bekomme ich den Flieger
    ausgetrimmt und er zieht seine Bahn.
    Neige ich dann nur den Oberkörper richtung Copiloten Sitz,
    dann fliegt der Fileger langsam nach rechts, beuge ich mich
    nach vorne, geht langsam die Nase runter.

    Lasse ich meine mk3 eine Weile "in Ruhe", dann geht
    sie immer zu irgendeiner Seite weg, nimmt die Nase nach unten
    und fängt langsam an zu Spiralen.

    Die Mk3 muss man im Grunde ständig "lenken" - ich habe mich
    von der ersten Stunde daran gewöhnt, kenne es nicht anders
    und mache es schon eher unterbewusst.

    Die Steuerung ist dabei recht präzise und genau - auf gar
    keinen Fall "Schlabberkram".

    Im Langsamflug fliege ich bis "Knüppel an den Bauch"
    eher in einen Sackflug hinein - mit dem Seitenruder
    lässt sich dann auch bei Vstall noch sehr gut die Richtung
    halten.

    Ein wirkliches Überziehen bekomme ich kaum hin - der Flieger
    hängt dann immer noch irgenwie "in der Luft herum".
    Wenn man doch mal versucht mit etwas Gerüttel und
    aus etwas Fahrt heraus die Nase ganz hoch in den Stall
    zu bekommen, dann passiert irgenwie auch nicht viel...
    Die Nase kommt ewas runter und das wars auch schon.
    (Mglw. ist das noch der höheren Spannweite der Mk3 zu verdanken?!?)

    Alles in Allem fühlt sich für mich persönlich der
    Langsamflug sehr gut an, ich mache es oft, weil es
    mit dem Flieger echt Spass macht und wenn es weiter oben
    etwas mehr Wind hat, dann bekommt man auchmal 0 kts
    Groundspeed auf dem GPS hin ;))

    Die Knüppelausschläge sind im Level-Flug relativ gering.
    Ich würde sagen +- 1 cm genügen im Reiseflug ;-)

    Möchte man jedoch mit großen Querruderausschlägen mal
    eher schnell "um die Ecke", dann braucht der Knüppel
    mit ca. +- 10-15 cm deutlich Weg.

    Ein alter Fliegerkollege hat mir mal gesagt,
    die FK9 Mk3 sei eine "Diva". ′Hat mir irgendwie
    gefallen... :)  Nicht "dumm und zickig" aber doch
    irgendwie etwas "eigensinnig", dabei doch elegant
    und aufrecht.

    Klingt jetzt evt. etwas merkwürdig, dass man seinen
    eigenen Flieger nicht "in höchsten Tönen lobt",
    es ist aber so, wie beschrieben.
    Das alles stresst mich aber in keinster Weise - ganz im Gegenteil:
    Wenn ich eine Gute finden würde, würde ich sofort noch eine kaufen!
    (Habe ich ganz ehrlich schon drüber nachgedacht)

    Denn die FK9 mk3 ist eben der beste Flieger der Welt! Ist doch klar!  :-))))


    BlueSky9

    P.S.:
    Die Steuerung der Mk3 und der Mk4 lassen sich nicht vergleichen.
    Bei der Mk4 sind Höhenruder Steuerung und Trimmung deutlich
    anders gebaut.
    Auch ist mit der Mk4 die Kabine größer geworden.

  • @BlueSky9:  Danke für die ausfühliche Beschreibung und deine Eindrücke!  :-) 

  • Ich habe die MK3 ein paar hundert Stunden auf La Reunion geflogen und kann BlueSkys Ausfuehrung bestaetigen. Das ist ein grundehrliches Flugzeug. Kabine recht eng und es ist nicht das schnellste UL. Die MK4 hat hingegen pervers schwergaengige Querruder, die wuerde ich niemals kaufen. Die MK3 hingegen sofort.

    Nun habe ich eine CTSW, die FK9 ist viel angenehmer zu landen, hier gefaellt mir die CT wirklich nicht (instabil um die  Querachse).

    Chris

  • Moin Moin,

    wenn du vom Motorflug (und den klassischen Schulflugzeugen kommst, dann wirst du wohl anfangs fast jedes UL eher als "kippelig" um die Hochachse empfinden.

    Ich denke das ist eher normal ... gibt da ein paar kleinere Unterschiede an die man sich schnell gewöhnt

    Würde dir empfehlen einerseits diverse UL′s zu fliegen und andererseits dir bewusst zu werden, welche Kriterien dir wichtig sind,weniger wichtig oder gar egal sind und welche Rahmenbedingungen für den Betrieb (vom Hallenplatz, Versicherung bis zur Wartung) geschaffen werden müssen.

    Wenn du nur aus Kostengründen überlegst ein UL anzuschaffen, dann mach dir einen ehrlichen Buisiness Case auf.

    Viel Erfolg

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