Wasnichalles schrieb:Ich vermute mal, dass Du hier nach einem subjektiven Eindruck fragst. Insofern: Laut sind sie ja eigentlich alle. Ich finde im Vergleich zu Rotax großvolumige, direkt treibende Motoren aber angenehmer im Sound. Z.B unlängst den Walter Micron (Vierzylinder in Reihe) in einer BF 131 mitfliegend erlebt. Bestimmt nicht leiser mit seinen Flammrohren, aber wie gesagt für meine Ohren angenehmer (also ehrlicherweise geil), keine schwirrenden Zahnräder und das ganze Geraffel. Leider kann man sich das ja nicht wirklich aussuchen....
Was mich auch umtreibt: ist ein Jabiru ohne Getriebe in dieser Hinsicht gegenüber dem Rotax mit Getriebe im Vorteil, oder eher lauter?
Tarutino schrieb:Offenes Fliegen (mit Fliegerhaube und Brille) ist sowieso am schönsten und dröhnen kann da kaum was, das kenne ich noch von meinen herrlichen Bücker 133 -Flügen mit dem original Siemens-Sternmotor. Den Walter-Reihenmotor mit Kompressor kenne ich noch aus der Zlin 142, klang ausgesprochen angenehm.
direkt treibende Motoren aber angenehmer im Sound. Z.B unlängst den Walter Micron (Vierzylinder in Reihe) in einer BF 131 mitfliegend erlebt
Nun aber darf ich von dieser Art des Fliegens nur noch träumen und befasse mich mit der Anschaffung eines eher reisetauglichen UL.
Der Motor hat den geringsten Anteil am Lärm in unseren UL′s im Flug. Das mit Abstand stärkste Geräusch, meiner Meinung nach, das Du hörst ist der Luftstrom den der Propeller verursacht. Und das ist vom Antrieb unabhängig da die Drehzahlen sowohl bei Getriebemotoren als auch bei direktangetriebenen identisch sind. Sicherlich hörst Du auch etwas vom Auspuff und systembedingt (Metall, Holz, Kunststoff, offen oder geschlossen) Körperschall. letzteres und der Luftstrom werden von einem ANR System in der Regel gut bearbeitet solange diese Geräusche konstant sind. Bei meiner 602 z.B. höre ich immer, trotz ANR, ein metallisches klickern welches offensichtlich durch die Steuerseile verursacht wird. DAs höre ich NUR mit ANR nicht ohne (da überwiegt der Luftstrom)
MOIN schrieb:Würde ich aus meiner Erfahrung nicht bestätigen. Mich störten die Resonanzen der Zelle und der Haube, welche durch den Motorlauf entstehen, manchmal extrem. Dieses Dröhnen ist es, welches bei unterschiedlichen Motortypen auch nicht immer dasselbe ist.
Der Motor hat den geringsten Anteil am Lärm in unseren UL′s im Flug.
Tarutino schrieb:Naja, die Käufer von Neuflugzeugen könnten bei den Herstellern gezielt nach Direkttrieblern fragen. Wenn die nur oft genug nachgefragt und die Rappelkisten mit Getriebe dafür verschmäht würden, könnten die Hersteller auf die Idee kommen, vielleicht auch mal den ein oder anderen Direkttriebler mit ins Gerätekennblatt zu schreiben. Aber solange beispielsweise der Jabiru stümperhaft verbaut (ohne vernünftige Kühlluftkanäle) und dann ohne Hintergrundwissen im Forum madig gemacht wird, ändert sich daran natürlich nix. Den D-Motor hat auch keiner auf dem Zettel. Fast 2,7 Liter bei 58 kg und 220Nm (Rotax UL: 55,4 kg mit 103 Nm). Hubraum wiegt nix. Okay, größere Zylinder und Kolben wiegen ′n büschen mehr aber dafür braucht man kein Getriebe und das Drehmoment großvolumiger Motoren ist durch nichts zu ersetzen. Die können dann mit geringerer Drehzahl laufen, was der Lebensdauer zuträglicher ist.
Leider kann man sich das ja nicht wirklich aussuchen....
Auf dem Gebrauchtmarkt gibt′s kaum Alternativen und man muss eben diese klöternden Rappelkisten kaufen. :-(
Mich nerven ja nicht nur die Geräusche sondern auch die Vibrationen. Den Breezer fliege ich auch kaum über 80kt, weil mir das Gerappel extrem auf den Sack geht.
Gegen das hysterische Gekreische auf dem Passagiersitz kann man ja immerhin das Intercom ausschalten... *grins*
Gruß Lucky
Mr. Lucky schrieb:Da is aber irgendwas anderes im Argen, vielleicht mal den Prop wuchten lassen? Unser Breezer mit 912ULS läuft butterweich...
Mich nerven ja nicht nur die Geräusche sondern auch die Vibrationen. Den Breezer fliege ich auch kaum über 80kt, weil mir das Gerappel extrem auf den Sack geht.
Mr. Lucky schrieb:
Naja, die Käufer von Neuflugzeugen könnten bei den Herstellern gezielt nach Direkttrieblern fragen.
Wenn doch die Welt nur so einfach wäre und die blöden Propeller nicht langsam gedreht werden wollten, um effizient zu arbeiten. Netter Sound ist ja nett, aber das alleine macht nicht glücklich, wenn die teuer erkaufte Leistung dann an einer wegen hoher Drehzahl ineffizienten Prop-Auslegung verbraten wird oder man das Problem auf die andere Seite schaufelt und die Motordrehzahl dem Prop zuliebe auf einen Wert abwürgt, bei dem man deutlich unter Maximalleistung liegt. Jabiru und D-Motor müssen um auf ihre Werte zu kommen immer noch höher drehen als die Rotax-Rappelkisten. Mit den veröffentlichten Motorleistungskurven kann man die Wand tapezieren, mehr nicht. Relevant wären Kurven umgesetzter Leistung mit verschiedenen Props, aber die Mühe macht sich aus gutem Grund keiner, der einen neuen Motor mit höherer Prop-Drehzahl verkaufen will.
Also wenn schon, dann sei konsequent und verbau nen Scarlett 7Si: sieht nach Motor aus, klingt charaktervoller als der ganze Boxer-Kram und scheint bei niedriger Drehzahl noch ein vernünftiges Leistungsgewicht zu haben, wobei man die Gewichtsangaben der Motorhersteller mit genauso großer Vorsicht schlucken sollte wie die Gewichtsphantasien der UL-Marketingabteilungen. Was so ein Verbrenner doch alles an selbstverständlichen und (deshalb) in der Kalkulation nicht aufgeführten "Accessoires" braucht...
Mr. Lucky schrieb:Gibt schon welche. Z.B. die neue Stampe als UL bekommst du mit 912 80/100, D-Motor und meinem Favoriten Walter Micron.
Naja, die Käufer von Neuflugzeugen könnten bei den Herstellern gezielt nach Direkttrieblern fragen. Wenn die nur oft genug nachgefragt und die Rappelkisten mit Getriebe dafür verschmäht würden, könnten die Hersteller auf die Idee kommen, vielleicht auch mal den ein oder anderen Direkttriebler mit ins Gerätekennblatt zu schreiben.
Zum Geräusch:
Mein 912er hört sich zwar grundsätzlich eben so an, wie er sich typischerweise anhört, aber der wird mit steigender Drehzahl nicht unangenehmer, im Gegenteil, ich mag ihn mit 5000 U/min lieber als bei 4500 U)min..
Ich glaube, dass in den geschlossenen Kisten, egal ob aus Plaste oder Metall, die aus Gewichtsgründen typischerweise ungedämmten "Sitzkisten" einfach rappeln und fertig.
Der beste Schutz davor dürften - wie schon mehrfach gesagt wurde - ANR Headsets sein.
Oder wie in meinem Fall (Phonak) eine passive, aber maßgefertigte In Ear Lösung, ähnlich einem Hörgerät, nur umgekehrt ;o) . Das funktioniert hervorragend. Wir sind ja hier unter uns ;o) : Ich lecke die Dinger kurz an und dann sitzen die pottendicht. Nach 10 Sekunden merke ich die auch nicht mehr und höre fast nichts mehr an Außengeräuschen. Wenn das aber mal nötig sein sollte, dann reicht ein Druck auf die große Taste an der Brust (also dort hängt das Steuergerät für das Headset, und DIESE Taste...) und die Mikrofone links und rechts an den Einsätzen im Ohr spielen dir die Welt von draußen ein.
Vorteil dieses Systems ist - neben dem nicht Vorhandensein von riesigen Muscheln links und rechts am Kopf - bei 30 Grad oder so - dass dieses passive System durch keine Brille oder sonst was gestört wird und nicht nur bestimmte Frequenzen gefiltert werden sondern ALLE.
JaRa schrieb:Stimmt. Sagen die Jungs, die die Stampe nachbauen auch, der effektivste Motor ist immer noch der 912.
Netter Sound ist ja nett, aber das alleine macht nicht glücklich, wenn die teuer erkaufte Leistung dann an einer wegen hoher Drehzahl ineffizienten Prop-Auslegung verbraten wird oder man das Problem auf die andere Seite schaufelt und die Motordrehzahl dem Prop zuliebe auf einen Wert abwürgt, bei dem man deutlich unter Maximalleistung liegt.
JaRa schrieb:Kläre mich mal auf. Ich dachte immer die hohe Motordrehzahl des Rotax würde mittels Getriebe auf eine geringere Propellerdrehzahl übersetzt (oder heißt das dann untersetzt?) werden? Ich bin immer davon ausgegangen, dass Propeller nicht die hohen Drehzahlen der Rappelkisten brauchen. Ist es eher umgekehrt?*grübel*
Wenn doch die Welt nur so einfach wäre und die blöden Propeller nicht langsam gedreht werden wollten, um effizient zu arbeiten. Netter Sound ist ja nett, aber das alleine macht nicht glücklich, wenn die teuer erkaufte Leistung dann an einer wegen hoher Drehzahl ineffizienten Prop-Auslegung verbraten wird oder man das Problem auf die andere Seite schaufelt und die Motordrehzahl
Unter nettem Sound verstehe ich als Harleyfahrer eher Drehzahlen knapp über Standgas, statt des nervigen Gekreises der Zwiebacksägen, die sich mit Drehzahlen bis 12.000 Upm durch die Landschaft sägen. Der Scarlett 7Si ist auch einer meiner Favoriten aber der holt auch satte 363 Nm bei 2300 Umdrehungen aus über 5 Liter Hubraum und macht′n Kiebitz zum Senkrechtstarter. :)
Gruß Lucky
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