Liebes Forums,
Ich war heute im Norden Deutschlands unterwegs. Als ich beim Langsamflug war, habe ich aufgrund starken böigen Seitenwindes etwas mehr Speed im Anflug genutzt. Plötzlich erwischte mich eine Böe und drückte mich seitwärts herunter. Meine erste Reaktion - instinktiv Ausgleichen mit entgegengesetztem Querruder. In der Ausbildung habe ich mal gelernt, dass dies die falsche Reaktion sei. Aber wie soll man einen solchen Reflex auf das Seitenruder übertragen? Habe gerade bei solch einem Wetter wie heute in Rostock einen großen Respekt vor einem Abschmieren des Fliegern.
Freue mich über jeden Tipp von Euch!
Tim
Warum sollte ein Gegensteuern mittels Querruder falsch sein? Das waere nur beim Stall falsch, von dem warst Du aber weit entfernt.
Chris
Ich finde auch nichts falsches. Vielleicht noch mehr die Nase in den (Seiten-) Wind und immer schön drauf achten das der Flügel auf der Windseite unten bleibt und niemals über waagrecht gehoben wird. Dann mit dem Gas spielen . Geht es runter blitzartig Gase rein. Da stallt nichts. Dann satt auf die Piste aufsetzen, sanftes ausschweben bekommt der Flieger ein anderes mal :)
Im Zweifel eben durchstarten und noch mal von vorn . Irgendwie macht man das auch schon aus dem Gefühl heraus richtig.
Danke für die schnellen Antworten. Gas nachgeben, Nase drücken habe ich auch gemacht. Nur kann man überall nachlesen, dass keine abrupten Bewegungen des Querruders im Langsamflug stattfinden sollen, da sonst der Stall droht.
Im Landeanflug bei "normaler" Anfluggeschwindigkeit (so um die 100 bei den meissten Fliegern) bist Du weit weg von diesem Bereich, wo man mit den Querrudern aufpassen muss. Erst recht, wenn wegen der Boeen richtigerweise sogar nochwas draufgelegt wurde.
Vielleicht noch der Tip: Nimm Dir mal 1-2 Stunden mit Lehrer und erfliege diese Zustaende nochmal. Da scheint es einige Defizite zu geben.
Chris
Flyit schrieb:Wie schnell warst Du und in welchem Flugzeug?
Als ich beim Langsamflug war, habe ich aufgrund starken böigen Seitenwindes etwas mehr Speed im Anflug genutzt. Plötzlich erwischte mich eine Böe und drückte mich seitwärts herunter. Meine erste Reaktion - instinktiv Ausgleichen mit entgegengesetztem Querruder.
In den kritischen Langsamflugbereich kommst Du erst beim Ausschweben und das soll ja bekanntlich so tief erfolgen, dass eine Böe Dich schlimmstenfalls unspektakulär auf die Bahn drücken kann. Aber aus dem Grund darf man dann ja, wie QDM schon geschrieben hatt, die aalglatt bis zum letzten km/h ausgeschwebten Landungen auf schöneres Wetter verschieben.
Solange Du keinen Buschflieger in Ultrakurz-Landekonfiguration kurz vorm Stall mit himmelweit ausgefahrenen Brettern im Schleppgas in den Boden schmierst, brauchst Du Dir über eventuelle QR-Umkehr oder exzessives negatives Wendemoment kaum Gedanken zu machen.
JaRa schrieb:Um diese Aussage auch für das eigene Fluggerät zu untermauern, hilft ein Blick in das Betriebshandbuch. Denn Ausnahmen bestätigen hin und wieder die Regel. Das nur als sicherheitsrelevante und sensibilisierende Ergänzung ;)
Bei normaler Anfluggeschwindigkeit bzw. Böenzuschlag hast Du genug Puffer zum Strömungsabriss, um das QR in jede Ecke prügeln zu können, ohne dass ein lokaler Abriss zu befürchten ist.
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