cbk: >Und noch davor zeichnete sich der Volkswagen dadurch aus, daß er sowohl in der Hitze Afrikas als auch in der Kälte des Ostens einfach funktionierte, indem er einfach auf den Schnökus "Wasserkühlung" verzichtet hat. ;-) <
Nun ja, das Jalousiebeispiel sollte ja nur dazu dienen, ein autarkes störungsfreies System vorzustellen, ... bevor ein teurer 912 gekillt wird.
Dafür verbrauchte er aber Energie in Form von mitzuführendem Sprit (Gewicht), weil über Keilriemen das relativ großvolumige "Sahara"-Lüfterrad angetrieben wurde.
Magirus scaffte das mit permanent laut heulendem Gebläse sogar beim LKW, was der Feuerwehr imponierte, weil diese an sich technikaffine Belegschaft den chem. Frostschutz nicht beherrschte? Sind dort deshalb alle Hallen geheizt? Nee, die führen ja ihr Löschwasser im Einsatz mit...
BMW (und mindestens gefühlte 1.000 andere Motorrad-/Moped-Marken) ist für seine frei im Luftstrom liegenden Boxer-Motore berühmt, aber die anfangs "nur" abkupfernen Reiskocher fertigten eine in MOTORRAD gezeigte Satire an, die eine zwischen zwei dicht stehenden Birken stecken gebliebene BMW-GS zeigte, ohne erklären zu können, wie ein quer eingebauter HONDA-6-Zyl.-Reihenmotor die gleiche Stelle hätte passieren können.
...und wer früher auf SkyWalker UL-Fliegen lernte, mußte wegen des "göbelnden" HIRTH-2-Zyl.-Reihenmotors stets darauf gefaßt sein, runter zu den Kühen oder auf den Acker zu müssen, weil der Motor festging, wenn er *keine* Lüfterkühlung hatte. Dasselbe passierte auch den ökonomischen Klugscheißern, die gedachten, per niedriger Drehzahl Sprit sparen zu können. Dann fehlte das dem Benzin beizumischende Schmieröl. Außerdem wurde der zu mager gefütterte Motor zu heiß, was einen Kolbenfresser noch beschleunigte. Es kann sehr hilfreich sein, in der Jugend verbotenerweise Mopeds "frisiert" zu haben, denn Erfahrung ist bekanntlich die Summe der persönlichen Mißerfolge, und die sollte man nicht ausgerechnet beim Fliegen machen.
Der Gipfel sind aber die Amis - mit ihren voluminösen "Treckermotoren" a la Lycoming und Co.: Sie werden mit Benzin innengekühlt und haben u.a. deshalb einen exorbitant hohen Verbrauch.
Nun ja, wer hat, der hat... ...aber VW darf sowas keinesfalls. In der Deutschen Luftfahrt wurde alles Amerikanische quasi zum Gesetz, weshalb hier nun plötzlich das UL boomte; aber man sehnt sich bereits nach dem großen allzeit bevormundenden Bruder, weil die de facto entscheiden (können), während die "EUROS" noch ein Jahrtausend diskutieren werden. Krieg wird freiwillig nicht mehr geführt. Die teure Dauer-Diskussion bezahlt Deutschland freiwillig bis auf den St.Nimmerleinstag.
hob
Moien Hob,
im Prinzip gebe ich dir recht.
Mit der Moppettfrisiererei konnte man einiges an Erfahrung sammeln. Bei mir mit NSU Quickly, Kreidler RS, dann Hercules KS 50. Wer, besonders bei der NSU, das mit dem Zylinderkopf abfräsen übertrieben hat, hat so manches mal beim Kavaliersstart an der Ampel schmerzhafte Erfahrungen sammeln können, wenn er beim Halten das Motörchen nicht bei Drehzahl- Laune gehalten hat. Der lief ja bekanntlich rechts- und links herum gleichermaßen gut. Und schlug dann gerne mal zurück, undlief anders herum weiter. Und Livio-Salatöl oder Rizinus schmierte besser als Zweitaktöl, stank aber erbärmlich. Bei Kreidler und Herkules noch lange Gabel, hoher Lenker und 13er Ritzel drauf, dann warst du für alle Fälle gerüstet. :-)
Sprit für die Innenkühlung braucht jeder Motor. Die luftgekühlten etwas mehr als flüssigkeitsgekühlte. Im unteren Leistungsbereich ( so um die 100 PS, nee 75 KW) macht das zwischen 0,5 und 1 Liter Differenz aus. Was z. B. ein Rotax wirklich braucht, habe ich bei einem längeren Überführungflug mal feststellen dürfen, bei dem ich pünktlich da sein musste. Ich hatte dazu mal was in der Plauderecke geschrieben. Ein schönes Beispiel dafür, das, wo man nichts reinschiebt, auch nichts heraus kommt.
Der Käfer hat ja, zumindest ab Baujahr `52 hinter den Zylinderbänken und hinter dem Ölkühler thermostatgeregelte Auslassklappen für die Kühlluft. Das weiß ich, da ich noch so ein Modell habe. in meinem Geburtsjahr von Vaddern gekauft und seitdem im Familienbesitz. Anfang der 80er habe ich den Motor mal überholt, Kurbel und Nockenwelle neu gelagert, neue Kolbenringe, Zylinder gehohnt und neu abgedichtet. Alles schön sauber gemacht, zusammengebaut und Motor wieder rein. Der hatte da um die 320.000 km hinter sich, heute hat er 560.000 auf der Uhr und läuft...
Das mit den Kühlerjalousien, bzw. Steppmäntelchen vor dem Kühlergrill, bei denen man Öffnungen mit Hilfe von Druckknöpfen oder Reissverschlüssen mehr oder weniger aufmachen konnte, kenne ich auch noch aus den 50ern. Aber wenn ich auf den Kalender schaue, steht 2016. Und da werden Kühler abgeklebt? Jetzt weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Anscheinend handelt es sich da wohl auch noch um einen Steinzeitmotor, oder? Sandsteinblock mit Basaltlagern und Marmorkubel- und Nockenwelle in der Luxusausführung? Der 52er Käfermotor ist da wohl "moderner".
Gruß
Pedro (der seinen UL-Schein mit den Sky Walker gemacht hat. Ohne Kolbenfresser))
PS: Wie würdest du das Kürzel. BRD ausschreiben? Mir fällt das Bananenrepublick Deutschland ein :-)
hob schrieb:Moin,...und wer früher auf SkyWalker UL-Fliegen lernte, mußte wegen des "göbelnden" HIRTH-2-Zyl.-Reihenmotors stets darauf gefaßt sein, runter zu den Kühen oder auf den Acker zu müssen, weil der Motor festging, wenn er *keine* Lüfterkühlung hatte. Dasselbe passierte auch den ökonomischen Klugscheißern, die gedachten, per niedriger Drehzahl Sprit sparen zu können. Dann fehlte das dem Benzin beizumischende Schmieröl. Außerdem wurde der zu mager gefütterte Motor zu heiß, was einen Kolbenfresser noch beschleunigte. Es kann sehr hilfreich sein, in der Jugend verbotenerweise Mopeds "frisiert" zu haben, denn Erfahrung ist bekanntlich die Summe der persönlichen Mißerfolge, und die sollte man nicht ausgerechnet beim Fliegen machen.
Der Gipfel sind aber die Amis - mit ihren voluminösen "Treckermotoren" a la Lycoming und Co.: Sie werden mit Benzin innengekühlt und haben u.a. deshalb einen exorbitant hohen Verbrauch.
ist das Wissen um Motoren heute denn allgemein so weit zurückgegangen? :-(
Ich habe in meiner Jungend an diversen Kleinstmotoren (Kettensäge bis Aufsitz-Rasenmäher) rumgeschraubt und derzeit noch an Motorrädern (ab 500cm³ aufwärts). Also Hexenwerk ist das alles nicht. Nur gibt es da heute leider nicht nur die ökonomischen Klugscheißer sondern auch die ökologischen. Insb. bei den kleinen 2-Taktern nimmt das echt bizarre Züge an. Die haben heute Limiter-Caps auf den Vergaser-Einstellschrauben, damit man sie nicht mehr wirklich fett einstellen kann. Die normalen Werkstätten drehen die Vergaser dann so fett, wie es nur geht und wenn die Maschine dann mit einem Fresser verreckt, dann ist das halt so. Die Limiter-Caps abreißen dürfen sie ja nicht. :-(
Privat reiß ich die Dinger ab und stelle die Motoren mit Drehzahlmesser dann so ein, daß sie wirklich gut laufen. Im Zweifelsfall lieber etwas zu fett als zu mager. Da die ganz kleinen Motörchen eh kaum Sprit brauchen, kommt dann allerdings auch Alkylatbenzin (als 2-Takt Mix) und kein Tankstellenbenzin zum Einsatz. Das Zeug verbrennt wesentlich sauberer und heißer und man muß den Vergaser noch etwas fetter einstellen.
--> https://de.wikipedia.org/wiki/Alkylatbenzin
Und bei den Motorrädern, nun ja. Also die Trockensumpfschmierung und das Gehampel beim Messen des Ölstands kannte ich schon bevor ich das erste Mal vor einem 912 Rotax stand.
Was ich mir von aktuellen Flugmotoren wünschen würde:
Was die Kühlung mit Sprit angeht. Das haben alle Motoren. Zumindest das Einlaßventil wird von der Rückseite mit dem anstehenden Frischgas gekühlt. Wenn ich an die aktuellen down-sizing Motren im PKW-Bereich denke, weiß ich aber wirklich nicht, was besser ist. Ein Dinosaurier-Motor, der entsprechend mehr Sprit braucht, dafür aber wenig Geld in der Wartung verschlingt, weil man noch fast alles selber machen kann; und ja, auch das Einstellen des Ventilspiels ist kein Hexenwerk. Oder ein ach so modernes Aggregat, das zwar an der Tankstelle etwas Geld spart, dafür aber die doppelten bis dreifachen Kosten in der Werkstatt verursacht. Bei meinem PKW hab ich es durchgerechnet. Am Ende sind die kleinen Motoren echt teurer. :-(
Da tendiere ich derweil eher zu den Dinosaurier-Motoren, weil da die Kosten besser kalkulierbar sind.
Ok, die kleinen Motoren brauchen im Stadtverkehr weniger Sprit. Nur fahre ich zu 90% Autobahn. So, jetzt nageln wir mal bei allen Motoren den Tacho bei 140km/h fest. Mal gucken, wieviel die aktuellen Aggregate schlucken. Bei einem Flugzeug ist es ja ähnlich. Wen interessiert der Verbrauch beim Rollen auf der Wiese? Da geht es auch nur um den Verbrauch bei Dauerleistung. ;-)
Hallo,
>
> Thermostat-Ventile bzw. -Klappen für alle Kühlungen. Wir sind im Jahre 2016 und nicht in 1916.
>
>
> ...tendiere ich derweil eher zu den Dinosaurier-Motoren, weil da die Kosten besser kalkulierbar sind.
>
Du "tendierst" mehr zu den Dinosauriermotoren, willst aber an einem Flugmotor tausend Klappen,
Ventile, Schläuche und Thermostate haben weil wir im Jahr 2016 sind? Klingt nicht ganz Logisch für mich ;-))
Ich habe noch nie einen Thermostaten an meinem 912er vermisst!
Unter 10°C kommen 2 Streifen Tape über den Ölkühler und im Frühjahr
wieder ab - dann passt es prima über den Winter - fertig.
Das sind 2 x 2 Handgriffe und es wiegt 2 gramm :-)
Das ganze Thermostategeraffel mit den dazugehörigen Füllmengen ist
viel zu schwer.
>
> Warum kann man einen Rotax überhaupt noch überdrehen? Die Zündboxen ...
> ...Da wäre es doch nur noch eine Frage der Software bei
>
1) Wer "überdreht" denn einen 912er wie oft und warum?
2) Die Rotax Zündmodule haben m.W. (zum Glück) keine "Software".
Das sind soweit mir bekannt ist, einfache Analogschaltungen.
(für soetwas Banales wie eine Zündzeitpunktverschiebung
benötigt man wirklich keine Software ;)
>
> Wenn schon Vergaser, warum dann nicht Membranvergaser?
>
Sagen wir mal so: BMW und Rotax (nur als Beispiel) haben schon eine Menge
Motoren gebaut und auch langfristig zum Laufen gebracht - mit simplen
Bing Schwimmervergasern - warum machen die das?
Es gibt ein paar Rotax-Umrüstungen auf Membranvergaser - es steht Dir frei
das zu machen und abnehmen zu lassen - kein Problem.
Aber so der Bringer scheint es kaum zu sein, da es doch recht ruhig ist
um die Membranvergaser am 912er, oder?!?!
Zudem:
Wo ist denn der Vorteil eines Membranvergasers am 912?
Der Bing ist so simpel und Bulletproof - wenn da irgendwie
Sprit in die Schwimmerkammer kommt, dann ist die Wahrscheinlichkeit,
das das Ding funktioniert seeehr hoch - was will ich mehr?
;))
BlueSky9
BlueSky9 schrieb:Welches Tape nimmt man denn da am besten? Standard 0815-Panzerband? Oder gibt es etwas besser geeignetes, dass den Kühler nicht so mit Kleberesten versaut?
Ich habe noch nie einen Thermostaten an meinem 912er vermisst!
Unter 10°C kommen 2 Streifen Tape über den Ölkühler und im Frühjahr
wieder ab - dann passt es prima über den Winter - fertig.
Habe mal so ein Aluminiumband von 3M probiert, aber das klebt wiederrum nicht besonders gut, und ich möchte nicht, dasss es sich im Flug löst und sich unkontrolliert einen neuen Platz am Motor/Auspuff/Vergasern sucht...
Hallo,
>
> Standard 0815-Panzerband? Oder gibt es etwas besser geeignetes, dass den Kühler nicht so mit Kleberesten versaut?
>
Ich nehme in der Tat 0815 Gaffa Band - und mein Kuhler ist mit Kleberesten versaut. :-)))
Ich hatte auch schon Alu-Klebeband - das etwas stabilere aus dem Klimabau.
Das klebt aber wirklich nicht so gut - das muss man eher "formschlüssig"
herumbiegen ;-)
Abgegangen ist mir aber in 10 Jahren noch keines der Bänder.
BlueSky9
Hatte es hier irgendwo schon mal gepostet, ich habe mir drei verschiedene Größen von einem hitzebeständigen Schwammmaterial zurecht geschnitten und klemme sie je nach Außentemperatur in den Ölkühlerausschnitt. Funktioniert super und man hat die Sauerei mit den Klebresten nicht.
Gruß
An meiner ollen P96 hatte ich mir damals verschieden breite Alubleche angefertigt und mit je 2 Klammern aus Federstahl an den Enden versehen. Diese schnappten wunderbar ueber die Boerdelraender des Kuehlers. Je nach Temperatur habe ich entspr. Bleche dran- oder abgeklipst. :)
Chris
So sind die originalen Breezer-Winterbleche auch gebaut. Glaub ich muss da mal was passendes in der halben Größe zeichnen und anfertigen. Mit den Winterblechen kratzt die Öltemperatur bei der momentanen Witterung (10-15°C Nachmittags) an der Obergrenze des grünen Breichs, zu zweit kommt man schon in den gelben. Mit komplett offenen Kühlern werden die 90°C leider nicht ganz erreicht.
Zitat von onkelmuetze:
<Welches Tape nimmt man denn da am besten? Standard 0815-Panzerband? Oder gibt es etwas besser geeignetes, dass den Kühler nicht so mit Kleberesten versaut?>
Nun, es sollte TESA 4657 sein.
Begründung: Dieses robuste und trotzdem mit den bloßen Fingern gerade abreißbare Gewebeband gibt es in Breiten von 1 - 5 cm auf 25 m Rollen. Es wird mit Farbe grau in der Industrie verwendet, um z.B. die scharfen, langen und somit auch verhältnismäßig schweren Hobelmesser zu entschärfen. Ich hatte mir mal das 2 cm-Band gekauft und 20 Jahre benutzt, um damit Elektrik zusammen zu pfriemeln oder schlicht zu isolieren. Es läßt sich noch nach Jahren völlig problemlos und rückstandsfrei wieder lösen, *ohne* zu schmieren. In weiß wird es z.B. als Ruderspaltabdeckung bei den Segelfliegern benutzt. Es kann quer wie längs gleich gut freihändig gerissen werden. Benutzung für Beschriftungen bei Demontagen macht diese damit auch längst nicht mehr so stressig.
hob
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