Vorwärmgeräte für Motoren

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Von mir kommt eine Anfängerfrage:

    Ich lese hier im Forum die Werbung von einem Anbieter für Vorwärmegeräte für den Motor. Das klingt wirtschaftlich und für die Motorschonung sinnvoll. Auf der Anderen Seite habe ich noch fast nie einen "Rüssel" an einer Maschine gesehen. Gibt es denn Nachteile dieser Systeme? Hitze auf GFK? und bestimmtes Schlauchmaterial im Motor?

    Ich habe heute ca. 12 Min. gebraucht um die C 42 auf >50 ° zu bringen. Da sind also einige Liter durchgeflossen. Dem stehen Stromkosten im Ct Bereich gegenüber - die gesparte Motorlaufzeit nicht mal mitgerechnet. 

    Was spricht also gegen so ein System?

    Herzlichen Dank für Eure Hinweise.

    Bernhard

  • Hallo Bernhard,

    ich finde Motorvorwärmgeräte sehr sinnvoll und wundere mich immer, warum sie gerade bei Flugzeugen nicht weiter verbreitet sind. Der Kaltstartvorgang soll einen großen Teil des kumulativen Motorverschleißes im Laufe der Betriebszeit bewirken.

    Die C42 haben wir im Winter immer mit einem Heißluftfön mit Aluschlauch durch die Luftkühlöffnungen vorgewärmt (Bastellösung). Funktioniert im Prinzip, man kann sich aber leicht an dem heißen Schlauch verbrennen und er rutschte oft aus der Cowling heraus, weil nur provisorisch eingeklemmt. Heizgeräte, bei denen ein Heizteil mit 220V-Anschluss fest im Mottorraum montiert ist und das Öl aufwärmt sind eine besonders feine Sache. So etwas habe ich einmal bei einer Mooney, die ich mir angeguckt habe, eingebaut gesehen. Ein UL-Hersteller (ich glaube es war Roland Aircraft) bietet so ein Set auch für UL an.. Mir fällt gerade der Name nicht ein.

    Ich würde jedenfalls zur Benutzung / dem Einbau raten.

    Gruß

    Jan


  • Ich habe ein Vorheizgerät nachgebaut, dass hier im Vorum vor einiger Zeit vorgestellt wurde. Das funktioniert problemlos und wunderbar. Eine halbe Stunde vorheizen reicht völlig, um alles im Motorraum ein wenig auf Temperatur zu bringen. Der Rotax springt dann auch nach frostigen Nächten willig und ohne Choke an. Der Anlasser tut sich leichter, die Batterie wahrscheinlich auch. Ich sehe ausschließlich Vorteile, außer die paar Handgriffe mehr und die Wartezeit. Mit meinem Herzen für Mechanik habe ich ein gutes Gefühl dabei.

    Gruß Techbär

  • Hi Techbär,

    das ist schon deutlich schicker, als die von mir beschriebene Bastellösung.

    Vorteil gegenüber dem 220V Anschluss mit Heizer ist, dass man kein zusätzliches Gewicht mit durch die Luft schaukeln muss.

    Gruß

    Jan

  • Hallo,


    >
    > Ich habe heute ca. 12 Min. gebraucht um die C 42 auf >50 ° zu bringen. Da sind also einige Liter durchgeflossen.
    >

    ??Einige Liter??

    Hmmm...  einfach mal grob nachrechnen...

    Ein 912 braucht im Leerlauf geschätzt 1 - 1,5 l/h ...

    ...12 Minuten sind 1/5 h = 0,3 Liter

    Die Kosten etwa 40 cent. ...

    Ein 2kW Heizer, der 30 Min heizt kostet... ca. 30 cent...

    Na, das mit der Ersparnis wird wohl nix, oder?!?!  ;-)))


    Ich kann diese "Kaltstart" Angst in unseren Breiten nicht teilen!
    Wir haben in den 912ern moderne, hochwertige Mehrbereichsöle
    drin und drehen sowieso den Motor vor dem Start zur Ölkontrolle
    einige Male per Hand durch...

    Nur weil "Wasser" oder wir Menschen bei unter 0°C "frieren" ist das kein Grund,
    warum es ein Stück Aluminium interessieren sollte, ob es nun 270 Kelvin oder 280 Kelvin
    warm ist.

    Einen alten Lycoming Klumpen mit nicht ganz passendem Einbereichsöl
    irgendwo in Nordschweden... ja - den muss ich vorheizen - aber doch keinen 912er
    in unserem Kindergarten-Winter.

    (Das größere Problem sind m.E. immer die nicht vollen Batterien aufgrund
     nicht vollständiger Trennung von allen Verbrauchern...)

    BlueSky9

  • So, nachdem der Text eben mal wieder verschwunden war:

    Ich gebe Bluesky absolut Recht, wenns nicht grad dauerhaft -10 oder noch kälter ist sehe ich da auch keinerlei Probleme.

    Stefan

  • Vermutlich ist das so, dass der Rotax gelegentlichen Kaltstart ohne nennenswerte Einschränkung der Lebensdauer wegsteckt. Unsere Autos tun′s ja auch.

    Trotzdem, mein Gefühl sagt was anderes. Nach dem Vorheizen startet der Motor ohne Choke und läuft sofort weich und rund. Das übliche Geschüttele beim Kaltstart und beim Nachregulieren des Choke bleibt aus. Und wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen verlautet, hat′s beim Anlassen des Motors schon manchen Auspuff kaputt geschüttelt, besonders wenn jemand mit wenig Erfahrung die Controlls bedient.

    Wenn ich vorhabe, mit meinem Fliegerchen besonders sorgsam umzugehen, dann heize ich bei Temperaturen um oder unter Null Grad vor und habe Spaß daran. Wenn ich′s eilig habe, dann tue ich′s nicht und es geht auch.

  • Die Probleme mit dem Freilauf des Anlassers beim 912 ULS entstehen im Wesentlichen durch schwache Batterien und durch Starten bei Minustemperaturen. Deshalb wärme ich mein Triebwerk bei Kälte immer vor. 

    Happy landings

    Conny

  • Ich nutze einen BMZ Powerblock, Kaltstartprobleme gibt`s nicht mehr.

    Vorgewärmt habe ich noch keinen Motor.

    Rüdiger

  • BravoEcho schrieb:
    Ich habe heute ca. 12 Min. gebraucht um die C 42 auf >50 ° zu bringen. Da sind also einige Liter durchgeflossen. Dem stehen Stromkosten im Ct Bereich gegenüber - die gesparte Motorlaufzeit nicht mal mitgerechnet. 
    Wenn das schon bei moderat kalten Außentemperaturen der Fall ist, dann kühlt Dein Kühler offensichtlich zu gut. Folglich hättest Du im Flug auch zu niedrige Temperaturen. Rotax empfiehlt keinen Dauerbetrieb unterhalb des Öltemperaturbereichs 90°C-110°C und einmal täglich soll er über 100°C kommen, um Kondenswasser loszuwerden.

    Prüf doch mal, ob ein teilweises Abkleben des Kühlers mit Tape Besserung bringt.

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