Stall Warning System

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Das stimmt natürlich, aber um Kosten ging es ja hier nicht. Einfache Systeme sind bei Spruce für 600-800$ zu bekommen (z.B. http://www.aircraftspruce.com/catalog/inpages/aoacya100.php).

    Dabei gibt es wohl verschiedene Systeme den Winkel zu messen. Bei dem verlinkten System z.B. über eine kleine Windfahne, wie man sie auch an Airlinern häufig an der Rumpfseite im Bereich unterhalb des Cockpits sieht. Es gibt wohl auch Systeme, die mit einer Art Pitotrohr den Winkel über den Differenzdruck zwischen zwei Positionen am Pitotrohr ermittlen (nennen sich dann allerdings LRI -> Lift Reserve Indicator). Diese brauchen keinen Strom, nur zwei Schlauchleitungen zum Instrument. http://sonexfoundation.com/Lift_Reserve_Indicator.html

  • onkelmuetze schrieb:
    Lift Reserve Indicator
    Na das ist aus meiner Sicht das beste System. Kannte ich (noch) nicht, vielen Dank für den link!!

    Michael

  • FlyingDentist schrieb:
    fl95 schrieb:
    einkurven in Rückenwind
    ... und beim Rückenwindstart, hatten wir ja gerade

    Michael

    ... aber bestimmt ist das auch hier wieder ein Missverständnis. Gefährlich werden solche Sachen nämlich, wenn wirkliche Windscherungen auftreten, d.h. in welcher Zeit sich die Windspeed oder -richtung tatsächlich ändert. Und Windscherungen kann ein Stallwarner prinzipiell schon anzeigen.

    Michael

  • Einen Nachteil haben die "günstigen" Systeme allerdings - keine Kompensierung der Klappenstellung. Die hochpreisigeren  Systeme kommen z.T. mit Positionssensoren für die Klappen. Für die Klassen außerhalb UL macht dieser Unterschied wohl aber auch den Unterschied zwischen minor und major change beim Einbau, und damit auch einenfinanziellen Unterschied.

  • Nach meinem Empfinden ist "Weglassen" bei Flugzeugen, Autos und Motorrädern ein mittlerweile vergessenes Prinzip.

    Persönlich glaube ich nicht, dass jemand, der sich in so eine Situation geflogen hat durch das Tröten davon abgehalten wird. Wenn man so abschmiert, dann bricht die Fahrt vorher schon rapide zusammen und ein Quäken, Augenblicke zuvor wird so einen Träumer, der vermutlich dann kein festgelegtes Prozedere bei der Hand hat, auch nicht mehr retten. Unterschied wird wohl nur sein, dass er glaubt, an einem Tinitus gestorben zu sein ;-)

    Wenn so eine Tröte etwas bringen soll dann muss man trainiert sein, wie der Pawlowsche Hund (statt sabbern allerdings nachdrücken und Stoff geben).

    Und nun mal ganz blöd gefragt. Wenn man (zu) langsam fliegt, macht sich das Fliegerle doch schon vorher auf zig andere Arten bemerktbar. Selbst kollege Rotax, mit dem angeflanschten Getriebe und Propp signalisiert doch schon durch veränderte Äußerungen ganz deutlich, "Burschie, bau jetzt keinen Scheiß, denn ich habe keinen Bock, die Nase in den Dreck zu stecken".

    Und der Vogel selber trommelt auch alle möglichen Ermahnungen heraus, bevor der Auftrieb ein- oder beidseitig seinen Dienst einstellt.

    Warum also noch ein weiteres Dingens, was gewartet, geprüft und beachtet werden will?

  • Hi zusammen,

    sehr interessantes Thema!

    Ich sehe es ehrlich gesagt so, dass eine fundierte theoretische Ausbildung gepaart mit reichlich praktischem Training (in ausreichender Höhe) zu mehr Sicherheit führt UND auch genau der Grundstein ist, den ein jeder Pilot für sich aufbauen sollte. Eingebaute Sicherheitssysteme verneine ich damit keineswegs. Ich finde eine Art verpflichtende Stallwarnung sogar begrüßenswert, hätte gleichzeitig jedoch etwas Angst, dass sich viele Piloten auf das Alarmsignal verlassen könnten. Nichts als das fliegerische Gefühl kann einem in der Fliegerei mehr Sicherheit vermitteln. Wenn man in jeder Sekunde weiß, was man tut, warum man es tut und was das für Auswirkungen auf das Flugzeug und damit auf einen selbst hat, fliegt man sicher durch die Gegend (sicher ist natürlich relativ zu betrachten).

    Man sollte Spielereien schlicht und einfach sein lassen. Niemand muss beweisen, wie schnell der eigene Flieger ist, niemand muss beweisen, wie tief man einen Low Approach fliegen kann, niemand muss beweisen, wie unglaublich steil man in den Himmel steigen kann und niemand muss beweisen, wie unglaublich cool man bei Crosswind bleibt und natürlich trotzdem fliegen geht. Weil man ja der Geilste ist. Wir betreiben hier ein Hobby. Es ist als Pilot bei kräftigem Wind, persönlichem Stress oder was auch immer auch mal eine gute Entscheidung unten zu bleiben. Fahrt zum Flugplatz, gönnt Euch ein Eis mit Kaffee, tankt Energie und lasst das Wetter einfach Wetter sein. Es gibt noch hunderte Tage an denen es sicherer ist. Kennt Eure Grenzen, übertreibt es nicht, lasst das Hobby nicht zum Stress werden, behütet es, geht ruhig und präzise vor. Und wenn es noch so doof aussieht mit einem Zettel (Checkliste) um das Flugzeug zu laufen obwohl man vor zehn Minuten noch damit geflogen ist - die Sicherheit kann Euch keiner mehr nehmen. Auch keine darüber schmunzelnden Zuschauer und Besserwisser, die Euch da oben sicherlich nicht helfen können. Denn da seid ihr auf Euch allein gestellt und müsst genau diesen Checks und Eurem Können vertrauen, nicht aber irgendeinem trötenden Ding.

    Oft ist es die sogenannte Attitude gegenüber den Dingen, die indirekt Gefahren mit sich bringen. Ein Pilot freute sich mir gegenüber kürzlich darüber, dass endlich die Mindesthöhe für Überlandflüge weggefallen ist. Ihr wisst, was ich Meine. Die einen freuen sich legal tief fliegen zu können. Andere behalten die gewohnte Flughöhe bei und freuen sich darüber im Ernstfall drei Minuten mehr zu haben. Es sind nicht die Flugzeuge, die runterfallen. Es ist unsere Einstellung, unser Handeln und unser Umgang mit den Dingen, die uns zu Boden stürzen lassen.

    Sicherheit heißt Verantwortung. Fliegen ist ein geiles Hobby. Aber wir müssen es ernster nehmen. Ganz ehrlich. Fliegen heißt nicht Einsteigen und los. Fliegen ist deutlich mehr. Und dafür sollte man sich selber und auch seine Kameraden immer wieder sensibilisieren. Dann wird es vielleicht ein gutes Jahr und muss hoffentlich nicht so weitergehen, wie es begonnen hat...

    Viele Grüße
    Markus

  • 924driver schrieb:
    Wenn man so abschmiert, dann bricht die Fahrt vorher schon rapide zusammen

    Das ist ein möglicherweise tödlicher Irrtum. Nicht der Langsamflug führt zum Strömungsabriß, sondern der Anstellwinkel!
    Und der ist bei allen Manövern erhöht, die ordentlich Last auf den Flügel bringen.



  • Ich  habe wenig Echo Erfahrung . Deswegen ja hier auch meine Frage. 

    Mir ist aufgefallen, dass  dieses Unfallmuster,  Stall in niedriger Höhe ( warum auch immer ),  recht häufig eine Ursache bei UL ist. Und weiter ließt man häufig,  dass es erfahrene Piloten sind und sogar FI mit drin sitzen. 

    Die Fahrt bricht nach meiner subjektiven Erfahrung im Bereich von < 90 Km/h und vielleicht noch Klappe sehr schnell nach unten weg wenn da nicht aufmerksam nachgedrückt wird. Oder noch schlimmer die Flügel in Schräglage kommen .  

    Die Unglückspiloten waren alle irgendwie abgelenkt. Das scheint Fakt. 

    Jetzt meine Nachfrage zum Thema:  

    Bei den Echo Maschinen höre ich von diesen Unfällen nicht oder weniger.  Ist das so? 

    Hilft da die kinetische Energie vom höheren Gewicht oder beachten die Echos  mehr die Geschwindigkeit aus Angst ? 

    Machen die solche UL typischen Manöver nicht ?     

    Oder hilft da die Tröte dann doch ? 

  • Die haben auf jeden Fall gelernt. In den sechziger-Jahren sind sie häufig  beim "Verwandtenbesuch" runtergefallen.

    Und im Segelflug war das "Trudeln aus der Landekurve" früher mal ein Klassiker.

  • Nach gutem Training und entsprechender Ausbildung erinnert Dich die Tröte schlagartig daran, dass Du den Anstellwinkel (relkativ zur Fahrt) vernachlässigt hast und quais instinktiv drückst Du etwas nach.

    Löst in der Mehrzahl der Fälle -wenn es nur durch KOnzentration auf einen anderen, unwichtigeren Aspekt geschah bei sonst vernünftigem Fliegen- das Problem.

    Danach fokussiert man wieder hinreichend ;-)


    Ich möchte es nicht missen. Pflicht oder nicht ? Ich bin immer gegen Pflicht.

    Rettet aber wahrscheinlch Leben. Nein, ich "verlasse" mich da gar nicht darauf (wär auch blöde)

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