ich brauche ein paar Ideen. Die FK9 Mark III unseres Vereines hat Bremsprobleme.
Es hört sich komisch an, aber sie zieht beim Bremsen an manchen Tagen nach links. Mittwoch letzte Woche musste ich beim Abbremsen immer deutlich in das rechte Seitenruder treten. Diese Woche (6 Starts und Landungen in 46 min) keine Auffälligkeiten. Das Problem besteht wohl schon länger, da unser vorheriger Techniker dem Problem nicht auf die Spur gekommen ist.
Meine Tests & Beobachtungen:
- leichte Bremsplatte am linken Reifen - Bremsbeläge sehen im eingebauten Zustand gleichmäßig abgenutzt aus, Scheiben ohne Riefen - unbelastete Räder lassen sich von Hand gleich leicht/schwer drehen - Flugzeug hinten abgesenkt und hin-und her gewackelt, dabei drehen sich beide Räder gleichzeitig und gleichmäßig (natürlich gegensinnig) - bei leicht gezogener Bremse drehen sich beide Räder ebenfalls gleichmäßig - Bremse gezogen und verriegelt, dabei blockieren beide Räder - beim anschließenden Rollen und Fliegen keine Auffälligkeiten
Ich nehme jetzt mal an, dass die Bremsflüssigkeit regelmäßig gewechselt wird und das System entlüftet ist. Die Bremszangen haben auf einer Seite jeweils zwei Kolben mit denen Bremsbelag / Scheibe / Bremsbelag zusammengedrückt wird (die andere Seite ist fest). Die Umgebungstemperatur war gestern nicht deutlich niedriger als am Mittwoch zuvor. An beiden Tagen stand die Maschine vorher im Hangar.
Soweit meine Beobachtungen. Irgendwelche Ideen was das sein könnte?
Grüße Thomas
Hallo Thomas,
ich nehem an, ihr habt die Marc Ingegno Bremsen an eurem Flieger. Diese Bremsen sind... sagen wir mal "etwas weniger fein" gebaut als die neuen, edlen Beringer Bremsen, aber dafür sind sie eigentlich unverwüstlich und die Beläge halten ewig.
Ein "ungleiches" Bremsen kann ich mir eigentlich nur durch eine ungleichmäßige Bewegungsfreiheit der Bremskolben Re-Li erklären.
Sollte irgendwie mal zuviel Wasser in der Bremsflüssigkeit gewesen sein, dann könnte einer der beiden Kolben / Zylinder möglicherweise Korrosion aufweisen und nicht mehr so schön laufen, wie der Andere.
Das sinnvollste wird sein:
Demontiere beide Bremszangen, pumpe mit dem Bremshebel die Kolben heraus (Achtung Sauerei wenn dann die Bremsflüssigkeit rausläuft ;-) und check Kolben und Zylinder innen auf Korrosion.
Dabei kann man auch gleich die 4 Chrom-Führungshülsen auf jeder Seite checken. Auch diese können, wenn sie sehr eingelaufen sein sollten, mglw. zum "Hakeln" führen.
Alles wieder zusammenbauen, neue Bremsflüssigkeit hinein, entlüften und 500h Ruhe ;-)))
Bitte vorher checken, ob ihr die Variante mit DOT oder Hydrauliköl habt. Dafür gibt es unterschiedliche Dichtungen! (Soweit mir bekannt ist, haben die FKs aber DOT Bremsflüssigkeit)
Ist an einem verregneten Samstag erledigt :-)
BlueSky9
Zitat: "die Beläge halten ewig." Wenn die sonstige Konstruktion das Abfahren der Bremsklötze das zulassen würde.... Obige Information führte bei mir zu einem völligen Bremsversagen: Ich hatte noch ca. 3mm drauf (geschätzte 60%) und habe bei einem deutlichen Bremsen sofortigen vollständigen Druckverlust erlebt. Wenn die Beläge nur ca. halb verschlissen sind, lässt die Konstuktion zu, dass der Bremskolben soweit aus dem Zylinder tritt, dass der abdichtende O-Ring aus der Nut gepresst wird. Inzwischen wird eine 1mm dickere Bremscheibe verwendet, die das Problem um einen halben mm verschiebt... Also vorher wechseln! Viele Grüße aus dem mittleren Westen Claus
Hallo Claus,
Danke für die Info!!!
> ...dass der Bremskolben soweit aus dem Zylinder tritt, dass der > abdichtende O-Ring aus der Nut gepresst wird.
Bisher war mir das nicht bekannt, aber ich werde hier sofort mal nachschauen...
> Inzwischen wird eine 1mm dickere Bremscheibe verwendet, > die das Problem um einen halben mm verschiebt...
Hmmm... auch eine Art von "Lösung" ;-)
Aber ich würde sagen, da sind eher die verchromten Abstandshülsen etwas zu lang geraten!!? ...ich werde auf jeden Fall mal nachmessen...
Danke!
BlueSky9
Hallo Lindoriel, mir fehlt noch die Angabe zu Temperaturen, sprich, tritt das einseitige Ziehen eher bei Hitze auf?
@Confiance: Beide Male bin ich abends geflogen, einmal bei ca. 25° und das andere Mal waren es ca. 21° Lufttemperatur.
Vg Thomas
Zitat: "die Beläge halten ewig." Wenn die sonstige Konstruktion das Abfahren der Bremsklötze das zulassen würde.... Obige Information führte bei mir zu einem völligen Bremsversagen: Ich hatte noch ca. 3mm drauf (geschätzte 60%) und habe bei einem deutlichen Bremsen sofortigen vollständigen Druckverlust erlebt. Wenn die Beläge nur ca. halb verschlissen sind, lässt die Konstuktion zu, dass der Bremskolben soweit aus dem Zylinder tritt, dass der abdichtende O-Ring aus der Nut gepresst wird. Inzwischen wird eine 1mm dickere Bremscheibe verwendet, die das Problem um einen halben mm verschiebt... Also vorher wechseln! Viele Grüße aus dem mittleren Westen Claus
Danke für eure Antworten. Nächstes Wochenende ist große Inspektion, danach werde ich mehr wissen.