Canyon Turn

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Also ein Box Canyon Turn ist noch kein Kunstflug - sollte zumindest beim Praktizieren keiner werden sonst ist da was kräftig schief gelaufen. Dahingegen kann der halbe Looping oder Hammerhead von Dir Dietmar nicht wirklich ein ernstgemeinter Vorschlag sein. Dieser ist defintiv im Bereich des Kunstfluges und hat sowohl generell als auch in einer beschriebenen, kritischen Situation am wenigsten etwas verloren und endet meistens ungespitzt im Boden...

    Was bei engen Kurven hilfreich sein kann ist die Zuhilfenahme des Seitenruders beim Einleiten und korrigieren der Nase, dass diese auf der Horizontlinie bleibt. Keine Ahnung ob das jetzt in der MOU Berechtigung gelehrt wird oder nicht, ich kann das jetzt nur aus der fliegerischen Praxis so wiedergeben.

    Man kann sowas in sicherer Höhe üben... aber am sichersten dürfte es immer noch sein, nie in einer solche kritische Situation (enger Canyon, sofortiges Umdrehen auf engstem Raum) zu geraten oder wenn doch, die Rettung zu ziehen.
  • Ich weiss nicht ob das bei der Alpeneinweisung angesprochen wurde resp Umdrehen im engeren Tal im Allgemeinen

    Langsam werden irgendwo in der Nähe von Vy
    Talmitte identifizieren, das ist oft dier Mittelpumkt des zu fliegenden Halbkreises.
    Nahe an den Hang ranfliegen  
    Jetzt mit maximaler Querlage 45° oder mehr  vom Hang wegkurven
    Wird die Talmitte vor 90° Kursänderung erreicht, Kurve langsam aufmachen

    Nicht mit wenig Querneigung anfangen und wenn man merkt, es reicht nicht , die Kurve zumachen.
  • Hmm, hast Du das schonmal probiert?
    Ich glaube Stefan meinte den Immelmann bzw. die Rollenkehre ...
    Ja, Kunstflug beginnt bei 61° und in Frankreich und Italien dürfen ULs die Altiports und Altisurface benutzen.
    Natürlich sind die meisten ULs laut POH für 60° Bank "zugelassen". Nur für mehr eben nicht.
    Insofern halte ich das Üben, vor allem ohne fachkundige Begleitung (muss ja nicht immer ein FI sein) von Figuren mit dieser Schräglage für grenzwertig, da es durchaus sein kann, dass diese 60° ungewollt überschritten werden. Nur deshalb mein Einwand.

    Michael
  • Bush Flying ist was für ausgewiesene Experten. Die angesprochenen Manöver können auch ganz wunderbar ins Trudeln führen. Das wird hier dargestellt an wenn das die normalste Sache der Welt ist.
    Jeder kennt hier die Unfälle die schon bei vergleichweise einfach zu handhabenden Manövern passieren.
    Aber von nem halben Looping mit anschliessender Rolle oder einem canyon turn zu sprechen macht sich natürlich besser als von ner sauber koordinierten Kurve mit 15 oder 20 Grad Schräglage.
  • Darüber spekulieren oder eine Sache dann tatsächlich zu machen, sind zwei Paar Schuhe.

    Hier in unseren Breiten gibt es nur den "Ems-Canyon". Die Bergmassive ragen an jeder Seite rund 10 Meter hoch auf. Vermutlich werde ich da nicht wirklich in Bedrängnis geraten und die erforderlichen Manöver bleiben eher moderater Natur.

    Das, was dort geschildert wurde, hat trotzdem seinen Sinn. Denn wenn man wirklich in der Kiste sitzt, malt sich der eine oder andere aus, wie nah doch die eigenen fliegerischen Grenzen sind.

    Was spricht also dagegen, an den eigenen Fertigkeiten zu arbeiten? Schritt für Schritt. Keiner wird mit einer 8-Zeiten Rolle anfangen. Jedoch mal fix nach rechts oder links wegbrechen, mit 1,5 bis 2 G auf der Uhr kann schon lebensverlängernd wirken und ist, langsam herangetastet, kein Hexenwerk. Wo bleibt der Horizont, was machen Fahrt und Höhe, wie verhält sich der Drachen in so einer Situation, wie führe ich meine Blickrichtungen, damit die Nummer nicht in die Hose geht? Wie reagiert meine eigene Biologie auf so eine Aktion?

    Das ist ja das schöne an der Fliegerei, dass man sich in den meisten Dingen langsam Schritt für Schritt vortasten kann.

    Einen mehr oder weniger engen Vollkreis in geringer Höhe, im Endanflug oder im Abflug hat vermutlich jeder schon mal fliegen müssen, weil irgendwer hinter einem gepennt oder einfach zu wenig Geduld gehabt hat oder sich einfach nicht vorstellen konnte, dass es Maschinen gibt, die das in km machen, was die eigene Schüssel in kt abliefert. Sicher geübt und beherrscht, ist das weder gefährlich, noch sonderlich schwierig. Die ersten Male macht das keiner in 2-300 ft..

    Hat man aber erst einmal den 40 oder 50 Jahre alten Blechbomber hinter sich, wo der Pilot schon mit Tunnelblick die Piste anvisiert und einem mit ordentlich Dampf von Achtern das Heck penetrieren will, dann hilft nichts mehr, insbesondere, wenn der Info-Mann beschwörend flüstert, "Ede! Mach nen 360, rechts!!!!" und 5 Sekunden später jödelt der Continental links in gleicher Höhe, deutlich hörbar an einem vorbei und der Typ mit dem Kryptonitblick hat einen noch immer nicht gesehen, weil er die Schwelle anstarrt, wie das Karnickel die Schlange, schwitzend, wie Bruce Willis in "Die hart Teil 1 - 4". Da ist die volle Tüte, die einem später von rechts gereicht wird noch die angenehmere Begleiterscheinung.

    Wie schon mehrfach erwähnt, kann man solche Sachen mit einem erfahrenen "Beisitzer" üben. Vor allen Dingen macht es Sinn, derartige Geschichten, vorher auf einem extrem gutmütigen Muster zu trainieren, bevor man sich auf etwas heißeres, schnelleres schwingt, wo man deutlich schneller in kritische Bereiche vorstoßen kann. Da gibt es von Muster zu Muster erhebliche Unterschiede, bis hin zu richtigen Gemeinheiten, die die eine oder andere Mühle parat hat.

  • Moin Moin,

    wann würde man so ein Manöver versuchen? Wohl nur, wenn schlechte Sicht plötzlich in unwegsamen Gelände auftritt.

    Ein Großteil wohl schon präventiv durch a) Flugplanung vor und während des Flug und b) rechtzeitige Entscheidung zum umdrehen vermeidbar sein... es dann doch es dann doch soweit sein sollte und eine Kette an Fehlern gemacht wurde, ist wohl totaler Stress angesagt, dann ein Manöver "des letzten Augenblick" zu fliegen wird wohl schnell in  die Hose gehen können. Zumal die schnelle Drehung nur zu Stande kommt, wenn man recht langsam unterwegs ist und Schiebezustände noch weitere Instabilität bringen können.

    Ich halte das Manöver für nicht tauglich,- insbesondere bei der Bewertung in welchen Situation dies geflogen werden würde - sogar kontraproduktiv, weil die Gefahr besteht, dass "mental" das Gesamtrettungssystem ausgeblendet wird.

    Ferner "üben" womöglich viele diesen vermeintlichen Sicherheitsstandard am Rande der Zulassunggrenze....muss meiner Meinung nicht sein und im Sinne Human Faktors könnte diese "trainierte Sicherheit" ebenfalls mental blockieren rechtzeitig eine Entscheidung zum Umdrehen zu treffen.

    Grüße

    Francop
  • Dietmar fliegt meines Wissens eine Savannah. Mit dem Ding kann man so einen beschriebenen "Canyon Turn" wie von Snowbird beschrieben schonmal ganz gut üben. Das Teil wendet eh auf einem 5 Mark Stück. Wenn man sich denn nun ein wenig fortbilden möchte. Mit einem Sunny würde ich ein bisschen vor der Wand den Knüppel an den Bauch ziehen und ihn dort lassen bis zum Aufsetzen. Dann aussteigen, den Flieger rumdrehen und wieder herausstarten... :)) Aber gut, das ist ein anderes Thema... 

    Gruss Stephan
  • Francop,

    so ein Manöver versucht man, wenn man es das erste Mal fliegt.  Erst mit 30° Schräglage, dann immer steiler, bis alles klappt.
    So ein Manöver braucht und fliegt man wenn man im Mittel- aber besonders in Hochgebirge unterwegs ist. Für einen erfahrenen Alpenflieger mit mehreren Tausend Flugstunden, wird die Navigation dann zur Nebensache und er braucht dieses Manöver nur  um bei schlechtem Wetter oder eir SAR Flügen umzudrehen. 
    Ein weniger erfahrener Pilot hingegen, verfliegt sich gerne mal, auch bei schönem Wetter trotz guter Vorbereitung und GPS. Und dann raschelt es unter Umständen beim Umdrehen, weil man es nicht geübt hatte.

    So mehrfach geschehen im Trentino. Adige Tal.  Alle Unfälle passierten bei  4-5 Km Sicht im Dunst, oben wars blau. Entweder kamen sie von Norden oder von Verona. Anstatt ins Val Sugaga abzubiegen flog man bei Ala Richtung Murovalle. Beide Taler sind fast parallel.  Dahinter steht ne hohe fast senkrechte Wand. Bingo! 

    Jeder von uns hier ist für seinen Trainigsstand selbst verantwortlich und kann ihn verbessern oder nicht.  Und wer denkt das ein guter Trainingszustand zu mentalen Blockaden führt, der darf das auch, nur ich werde mich zu ihm nicht ins Flugzeug setzen.

    Fly Safe
    Tom
     
  • Man kann aber auch bei Leerlauf den Knüppel an den Bauch ziehen, voll in die Pedale latschen und schon dreht die Kiste sich dahin wo sie soll. Dann Knüppel nach vorn und Heidewitzka schwupps biste wech. Da es  diese Figur im Kunstflugkatalog nicht gibt, kann es auch nich verboten sein. Stop - turn - go  nenn ich dieses Manöver mal.
    Ach so ja, ich vergaß zu erwähnen, geht natürlich nur mit nem Sunny. Alle anderen bitte NICHT NACHMACHÈN !!! Geht garantiert schief!! Die gleiche Figur mit Vollgas geflogen ergibt beim Sunny dann einen prima Immelmann. Macht immer wieder einen Heidenspass, gell Stefan?!
  • ...das ist doch - bei einem "normalen Flieger -  nichts anderes, als das Trudeln einzuleiten und nach 1/2 Drehung auszuleiten.

    O.K., ist nicht zulässig - aber bevor man im Berg einschlägt ?? Und die Höhe muss natürlich passen :-)

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