Ich will herausfinden, welche TAS mein Vogel bei bestimmten Drehzahlen und gegebenen Randbedingungen wie Beladung, QNH, Temperatur und Flughöhe wirklich macht. Der Fahrtmesser kann ja sonst was behaupten.
Das beste, was mir dazu bisher eingefallen ist: möglichst genau gegen den Wind fliegen, GS auf dem GPS ablesen, dann genau mit dem Wind und wieder GS ablesen, dann Mittelwert der abgelesenen Groundspeeds bilden. Das dürfte dann die TAS sein.
Fehler liegen in der GPS-Ungenauigkeit und in der Interpretation der sich ständig verändernden Anzeigen. Die Messung stimmt auch nur dann, wenn man wirklich ziemlich genau gegen den Wind bzw. mit dem Wind fliegt. Außerdem ist es nur bei ruhigen Wetterverhältnissen möglich, für die Zeit der Messung einen stabilen Horizontalflug hinzubekommen.
In irgendeinem Thread habe ich gelesen, man bräuchte nur einen definierte Dreieckskurs abzufliegen und die Zeit zu messen. Das klappt garantiert nicht. Wer′s nicht glaubt, braucht nur mal wieder Winddreiecke zeichnen und ein bißchen rechnen.
Ja, der Beitrag kommt wohl auch zu dem Schluss, dass einfaches hin und her fliegen irgendwie quer zum Wind nicht zu einer vernünftigen Messung führt. Die Vektorgeometrie macht klar, warum.
Beim Flug ziemlich genau mit und gegen den Wind, wobei 10 bis 20 Grad Abweichung nur eine kleine Rolle spielen, ist nach meinem Verständnis eine ziemlich genaue Messung möglich, vielleicht auf +/- 2 km/h bzw. Kts genau.
techbär,
Versuche an ein GPS zu kommen das Durchschnittsgeschwindigkeiten anzeigen kann. Die Garmin 296 395 496 Geräte können das zum Beispiel. Setze die Durchschnittsgeschwindigkeit auf 0. dann an einem möglichst windstillem Tag steige auf die gewünschte Höhe und fang an mit Standard rate <2 min für 360 Grad ) und gleichbleibender IAS Kreise zu fliegen. setze jetzt die Durchschnittsgeschwindigkeit wieder auf Null bei Norddurchgang, fliege nun 2 oder mehr Kreise. Notiere die Durchschnittsgeschw bei jeden Norddurchgang. Die sollten alle fast gleich sein, vorsicht, alle nach dem ersten Durchgang notierten sind kumulierte Speds und nicht die von jedem einzelnen Kreis. nach 3 Kreisen hast Du relativ genau die DurchschnittsGS was der TAS entspricht. Musst halt genau die Turnrate einhalten und bei möglichst wenig Wind fliegen.
Ansonsten musst mit einer Schleppsonde die CAS ermitteln Calibrated Airspeed. Dann den Anzeigefehler rausrechnen und die TAS ausrechnen.
IAS Indicated airspeed hängt sher von der Genauigkeit der Static ab. Um die zu prüfen: Ebener, möglichst langer Platz, Höhenmesser auf den nächsten Tausender. fann starten und in 2-3 m Höhe beschleunigen. Der Höhenmesser darf sich nicht bewegen. alle angezeigten Werte sind meistens Fehler aufgrund falscher Static Werte.
...vielleicht hilft der hier weiter:
http://www.csgnetwork.com/tasgpscalc.html
@Techbär, mich würde mal interessieren, was Du dann mit den gewonnenen Werten anfängst.
Wie messen eigentlich Profis die TAS?
Profis fliegen nach CAS und gelangen computergestützt über EAS zur TAS.
Für unsere Fliegerrei (bis ca. 200 kts und bis FL100) dürfte die Faustformel TAS=IAS+2% pro 1000 ft Flughöhe sicher hinreichend genau sein und ist sowieso, wenn überhaupt nur für Vne in größeren Höhen wirklich relevant.
Michael
@FlyingDentist
Hallo Michael,
meine Frage nach der Messbarkeit der TAS resultiert aus ingenieumäßigem Forscherdrang oder, wenn man so will, aus Spieltrieb. Eine Rolle spielt auch, dass ich demnächst mal bei einem Wettbewerb ohne GPS fliegen werde. Da wüßte ich gerne vorher, was von der Fahrtmesseranzeige zu halten ist. Die Formel mit den 2% pro 1000 ft kenne ich. Mir sind aber gewisse Differenzen zwischen der vom Fahrtmesser genährten Erwartungshaltung und der GS-Anzeige des GPS aufgefallen. Aber wegen des Windeinflusses weiß man ja nie so genau. Deswegen möchte ich gerne mal nachmessen. Ist nicht wirklich notwendig, macht aber Spaß - auch als fliegerische Aufgabe.
Einen anderen Teil Deines Beitrages möchte ich gerne aufgreifen. Du schreibst, daß die TAS wesentlich sei bzgl. der Vne. So was ähnliches hatten wir in einem anderen Thread neulich schon mal. Sind die Luftkräfte nicht abhängig von der IAS, also eigentlich von der TAS und der Luftdichte, was aber das gleiche ist, oder? Wäre die TAS relevant, müsste man ja schulen, daß für die Einhaltung diverser Grenzgeschwindigkeiten die IAS immer im Kopf auf TAS zu korrigieren sei. Das habe ich aber noch in keiner Schulung gehört. Bin gespannt auf neue Erkenntnisse.
Gruß Bernhard
Techbär,
Vne ist vor allem wegen Flattern durch TAS begrenzt. Das problem haben auch Segelflieger bei schnellem Vorflug in hohen Wellensystemen.
Wie schon erwähnt, erst mal den dynamisvhen Static Test machen. Innsehr vielen ULs wird als Differenzdruck der Kabinendruck benützt, micht der Statische. dadurch entstehen Fehler bis zu 30%.
Snowbirdxx schrieb: Das problem haben auch Segelflieger