LTA C42 08.12.2014

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Ist es denn nicht auffällig, das LTA`s oftmals Flieger treffen die zahlreich fliegen und oder 
    ich sage mal "melkbare" Halter in größerer Anzahl haben.
    Nur so ein Gedanke.....
    Rüdiger
  • Ich bin zwar auch der Meinung, dass diese LTA "ärgerlich" ist und mehr aus juristischer Absicherung als auf hart belegbaren Fakten basiert, aber Comco hat eigentlich den größeren Fehler bereits in der Vergangenheit gemacht, denn lt. Rotax Einbauhandbuch ist nun mal eine Rücklaufleitung vorgesehen und Comco hat dies eben nicht berücksichtigt. Jetzt fällt einer runter, kann ggf. nachweisen, dass es tatsächlich aufgrund Dampfblasenbildung war und kann ja (vor Gericht - vielleicht war das ja hier der Fall) auch noch belegen, dass Comco sich nicht an die Einbauanweisungen des Motorherstellers gehalten hat, dann kann es schon eng werden was mögliche Schadensansprüche angeht (man denke an Invalidität usw.)...

    Insofern halte ich eine Klage gegen diese LTA für ziemlich sinnlos. Man müsste ja eher Rotax dazu bewegen die Rücklaufleitung in ihrem EInbauhandbuch als "optional" zu deklarieren.


    VG Mike
  • Man müsste ja eher Rotax dazu bewegen die Rücklaufleitung in ihrem EInbauhandbuch als "optional" zu deklarieren.
    genauso
  • Man müsste ja eher Rotax dazu bewegen die Rücklaufleitung in ihrem EInbauhandbuch als "optional" zu deklarieren.
    Wobei - um das noch zu ergänzen - das wohl noch aussichtsloser ist, weil Rotax ja dann sich selbst juristische Sicherheit nimmt (denn Dampfblasenbildung ist ja schon vorgekommen).

    VG Mike
  • Damit wäre dann ja wohl auch alles zum Thema Rechtsmittel gesagt.
    Vorgaben laut Hersteller weichen von der Einbausituation ab, potentielle
    (wenn auch geringe) Gefährdung von Leib und Leben abgewogen gegen
    Materialkosten i.H.v. weniger als 200,- € / Umbau --> den Richter will ich sehen,
    der die LTA für unzulässig erklärt. Ich frage mich aber auch was hier stehen
    würde wenn jemand wegen der verdammten Dampfblasen seine Notlandung
    vergeigt und ernsthaft zu Schaden kommt - dieselben die hier wortreich
    gegen COMCO poltern wären doch die ersten die einen Skandal daraus
    machen, dass der Hersteller mal wieder nichts unternommen hat. Ich freue
    mich bestimmt nicht über den Umbau, aber ich baue lieber ein Teil zuviel ein
    als eins zu wenig.
  • Dass sie diese LTA aus Profitsucht rausgeben glaube ich nicht.
    Es wird auch nicht nur irgendwo ein einziger Fall gewesen sein, wo es Dampfblasen gegeben haben _koennte_, deswegen wuerde kein Hersteller eine LTA rausbringen.
    Ich vermute, dass sich in letzter Zeit Stoermeldungen gehaeuft haben bzw. COMCO selber entsprechende Tests unter extremeren Bedingungen gemacht und dann bemerkt hat, dass dies alles so unwahrscheinlich nicht mehr ist (neue Spritsorten...).

    Mit einer Ruecklaufleitung ist man praktisch immer auf der ganz sicheren Seite und da machte man bei COMCO nun Naegel mit Koepfen. Finde ich gut und wenn ich eine C42 haette, ich wuerde die Leitung ohne Murren einbauen und gut ist.


    Chris
  • Ich glaub auch, daß die LTA eine reine Vorsichtsmaßnahme ist um etwaige Haftungsansprüche von Seiten Comco abzuwehren. Eine evtl. misslungene Notlandung wegen Dampfblasenbildung wirst Du wahrscheinlich nie eindeutig nachweisen können, aber wenn ich einen Anwalt finde, der das behauptet und mir daraus einen Fall konstruiert, dann kann das für Comco ganz schön blöd ausgehen.
    Mir haben sie mal beim Rückwärtsschieben meiner C42 das Fahrwerk verbogen. Die gegnerische Haftpflichtversicherung lehnte die Regulierung des Schadens mit der Begründung ab, ein Flugzeugfahrwerk sei nur auf Zugkräfte ausgelegt und Comco hätte im Betriebshandbuch auf das hinweisen müssen. Der Richter hatte sogar ein eigenes Gutachten dafür erstellen lassen, mit Prüfverfahren und allem drum und dran, das min. das dreifache von dem Schaden gekostet hat.  Der gegenerische Anwalt behauptete gegenüber Comco sogar, daß die C42 so nie hätte zugelassen werden dürfte, weil das Fahrwerk nicht stabil genug sei und forderte ein Gegengutachten.
    Der Richter hatte dann irgendwann die Schnauze voll und beendete das Ganze, aber wenn ein Personenschaden im Spiel ist, geht das nicht mehr so einfach und die zivilrechtlichen Ansprüche können da ganz schön happig werden.

    Bei meiner C42 mussten eh die alten 25l Tankzellen raus, da hab ich die Rücklaufleitung gleich mitmachen lassen, war kein grosser Akt.

    Gruss
    Hans
  • Hallo!

    Edgar, Deine Ausführungen in allen Ehren, aber

    >  -100 % dicht ist kein System, also dringt in die Saugleitung mehr oder weniger Luft ein.

    Das ist m.E. so nicht richtig.
    In die Spritleitung vom Tank zur Mech-Pumpe dringt ganz sicher keine
    nennenswerte Menge Luft durch "Undichtigkeit" ein.


    > -Der Unterdruck in der Leitung kann durch Filter, Leitungsquerschnitt und
    > eben auch die Leitung selber (Quellneigung) beeinflusst werden.

    Und das ist eben der nächste großer "Denkfehler" der hier immer
    wieder gemacht wird.
    Natürlich steig die Neigung zur Dampfblasenbildung mit zunehmendem
    Unterdruck (Saugen) im System an. Aber wir haben bei all diesen Installationen
    um die es hier geht, eine E-Zusatzpumpe an der tiefsten Stelle gleich nach dem
    Tank sitzen.
    Das Benzin ist also im Grunde immer im "Überdruck".
    Bis zur tiefliegenden E-Pumpe durch die Schwerkraft der "Spritsäule" im
    Tank und nach der E-Pumpe über den Druck der E-Pumpe.

    Und es geht hier nur um die Pumpe - dem Vergaser als offen entlüftetes
    System ist eine Dampfblase vollkommen egal - er "entlüftet" sie einfach
    weg.


    > Es war letztlich reine Beutelschneiderei zu Gunsten der von der LTA profitierenden
    > Betriebe. Nicht einen einzigen Fehler hat man gefunden.

    Wie ich schonmal schrieb:  ein Großteil der LTAs sind in der Tat wichtig,
    Aber die Rücklaufleitungs-LTA ist aber m.E. von technischer Seite betrachtet
    ein Armutszeugnis und an Blödsinnigkeit kaum zu übertreffen.
    (obwohl - die letzte ROTAX LTA zur Schwimmerprüfung mittels
     Mc Gyver Bullenspritze - die wahr ähnlich bescheuert!   ;-))


    > Klagen?
    > Gegen wen?

    Es geht erstmal nicht um "Klagen" - es geht um "Einspruch einlegen".


    > Persönlich finde ich es befremdlich, wenn man Sicherheitsbedenken so vom Tisch fegen will

    Niemand will hier "Sicherheitsbedenken" vom Tisch fegen!
    Aber es muss dringend erlaubt sein, über Sinnhaftigkeit und
    Verhältinismäßigkeit nachzudenken - und bei der Rücklaufleitungs-LTA
    ist beides wohl nicht gegeben.

    Denn wenn wir diese Argumentation weiterspinnen, dann landen wir
    ganz schnell bei dem was unser lieber QDM geschrieben hat:

    "Vielleicht eine LTA für das fliegen mit einem Sportgerät wie C 42 überhaupt."


    Ich hatte es schonmal berichtet:
    Wir sind mitten im Hochsommer in Südfrankreich geflogen, nachdem
    der Flieger den ganzen Tag in der prallen Sonne stand und die digitale
    Motorüberwachung _vor_ dem Anlassen schon eine Öltemperatur
    von über 40°C angezeigt hat! - Der Sprit in den Tanks war stinknormales
    Auto-Super und dürfte ebenfalls um die 40°C warm gewesen sein.
    Es ging dabei rauf bis auf ca. 7000ft - NEIN - es gab auch dabei KEINE
    Dampfblasen.



    > Sonst müßt ihr nachweisen, daß die Möglichkeit von Dampfblasen
    > im gegenwärtigen System nicht gegeben ist.

    Das ist so nicht ganz richtig.

    Der Ansatz hier muss ganz klar sein, die LTA aufgrund
    ihrer eigenen immanenten Unverhältnismäßigkeit zu kippen.

    Ja, es kann irgendwie Dampfblasen geben.
    Ja, Dampfblasen können möglicherweise
        eine Pumpe am Pumpen hindern.

    Alles richtig, aber Leute - bitte bleiben wir beim Kern der LTA:

    Das "reduzieren einer theoretischen Möglichkeit von Dampfblasen"
    ist ja wohl mal sowas von hirnrissig unverhältnismäßig, dass es kaum zum
    aushalten ist.
    Die LTA enthält ja quasi bereits ihre eingene Sinnlosigkeit im Text enthalten!!

    Und eine LTA, die nur dazu da ist eine "theoretische Möglichkeit zu reduzieren"
    die kippt jeder Richter mit links.


    > Mit einer Ruecklaufleitung ist man praktisch immer auf der ganz sicheren Seite

    Wenn ich garnicht mehr fliegen gehe, dann bin ich aber auf der ganz, ganz sicheren Seite  :-)


    > aber ich baue lieber ein Teil zuviel ein als eins zu wenig.

    Ich ganz sicher nicht!!


    Aber Alles in Allem vermute ich, werden viele auch hier
    wieder wie folgt verfahren:  Kopf aus, Portemonnaie auf - oder?!?!?  ;-)))


    BlueSky9
  • Moin,

    hier sind ja mittlerweile mehrere Punkte aufgekommen.

    1. Zum Prüfverfahren der Fasci-Tragflächen (wurde weiter oben als totaler Blödsinn angeprangert). So ganz dunkel kann ich mich erinnern, dass es einige Tote gegeben hat, weil die von irgendwelchen Ostblockfuschern zusammengekleisterten Flächenholme gebrochen sind. Damit die Insassen dann auch null Überlebenschance hatten, wurde auch noch die Ausschussöffnung des RG mit Rasiermesserscharfen Schrauben versehen. Es gibt da richtig schöne Fotos von einer im Wald zerbröselten Maschine im BFU-Bericht. Also kann ich die Unruhe und die Starrsinnigkeit der Verantwortlichen, gerade bei diesem Vogel, ein Stück weit verstehen. Wenn jemand den Vorschlag unterbreitet, dass mit anderen Prüfverfahren abzudecken, dann kann derjenige doch gleich diesen Verfahren ein Schreiben beilegen, in dem er sich höchst notariell verbrieft, mit seinem ganzen Vermögen, plus gleichzeitig dazu abgeschlossener Produkthaftpflichtversicherung dafür zu haften. Ich vermute mal, dass dieses "Papierchen" nicht den stolz vorgetragenen Alternativlösungen beigelegt worden ist? (Sorry für meinen Sarkasmus, nur in meinem Job bekomme ich die absurdesten juristischen Ansätze und Klagen auf den Tisch. Wir Deutschen sind da total bekloppt.)

    2. Wie funktioniert so eine Rücklaufleitung? (das wurde auf der vorangegangenen Seite gefragt). Dampfblasen haben eine X-fach höhere Viskosität, als Sprit. Also wird am Ende (meist kurz vorm Vergaser) an höchster Stelle, ein Abzweigstück in die Spritleitung eingebaut. Dieses ist mit einer fein kalibrierten Bohrung versehen, über die etwas Sprit zum Tank zurückgeleitet wird. Nebenher glättet man damit auch noch die Pumpimpulse und reduziert ggf. auch die meist zu heftig drückenden Pumpen. Will nun eine Dampfblase an dieser Bohrung vorbeifließen (hier steht sie durch die Förderpumpe unter Druck), dann kann sie sich durch diese Bohrung in die Rücklaufleitung "entlüften" und gelangt nicht zum Vergaser.

    3. Die Leitung steht "angeblich" durch die E-Pumpe unter kontinuierlichem Druck. (das hat auch einer weiter oben behauptet) Die E-Pumpe wird zum Anlassen eingeschaltet und beim Start (400 ft Check) und (falls man es nicht vergisst) Landung und ggf. noch bei forcierten Steigflügen unter Volllast. Ansonsten ist das Ding aus. Ein routinierter, gut trainierter Pilot, mag vielleicht bei einem Leistungsabfall den Kippschalter umlegen und hat dann wieder Leistung. Was ist jedoch, wenn der Motor beim Landeanflug (ohne E-Pumpe, weil vergessen), plopp-plopp macht und ich brauche noch einmal für 10 Sekunden 1.500 Umdrehungen auf dem Quirl um nicht im Wald oder See zu landen? Da steht sie dann so schön quer vor der Windschutzscheibe und ich habe für einen Augenblick, bis auf das Pfeiffen der kleinen aerodynamischen Unsauberkeiten meiner Maschine,  totale Stille. Wer von uns schafft es in dieser Situation, den Fehler zu erkennen, die Spritpumpe anzuknippsen, den Motor wieder zu starten und auf Leistung zu bringen? Also, ich bin beim NASA-Auswahlverfahren durchgefallen, als diese Disziplin für das Space-Shuttle-Programm trainiert worden ist. (Sorry, den konnte ich mir nicht verkneiffen)       

    4. Wer schon einmal ein Husten oder wenn das Triebwerk auch sonst nur (am besten zwischen Wangerooge und Helgoland) einen kleinen Furz lässt, der weiß, wie "entspannt" und ruhig man plötzlich ist. Das kann soweit führen, dass man mit so eine Maschine einfach nicht mehr fliegen mag. Dann bindet man seinen Vogel an einen Baum und testet und probiert bei Vollgas herum, in der Hoffnung, die Ursache zu finden. Manche mögen diese Spielchen und die Suche nach so einem Problem vielleicht kennen? Lustig ist das nicht.  

    Gruß

    Edgar

  • also edgar, ich glaube, du liest dich gerne schreiben (so wie manche sich gerne reden hören). wenn du irgendwann mal dich etwas kürzer fassen kannst, lese ich dich auch wieder.

    und wenn man in solch romanhafter länge über ein problem nachdenkt, ist es auch klar, dass man beim nasa-auswahlverfahren schlechte karten hat :)))

    servus, qax
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