Gashebel mit Feineinstellung: gut oder nicht gut?

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Hallo UL-Gemeinde

    mein Flieger hat einen Gashebel mit Feineinstellung. Das hat aus meiner Sicht Vor- und Nachteile:

    Natürlich klappt das prima mit der Feineinstellung im Reiseflug. Man kann wirklich sehr feinfühlig regulieren und braucht auch nicht dauernd nachjustieren. Echt angenehm!

    Nachteilig empfinde ich, daß man irgendwie reichlich grobmotorig agiert, wenn man den Knopf zum Lösen der Rastung eindrücken und gleichzeitig den Hebel ein größeres Stück nach vorne oder hinten bewegen will. Vollgasgeben geht noch, Gas ganz zurücknehmen auch, aber die Zwischenstellungen, z.B. für einen gezielten Gasstoß bei einem zu kurz geratenen Anflug, gelingen eher unscharf.

    Mein Musterbetreuer meint, er habe die Gashebel mit Feineinstellung mit voller Absicht nicht für den Flieger zugelassen.

    Wie sind die Meinungen und Erfahrungen bei Euch? Austauschen das Teil oder lassen?

    Gruß  Techbär

  • Hallo Techbäer,

    ich habe in meiner 601 auch so einen bzw. zwei Gashebel mit Feinjustierung. Ich komme damit prima zurecht. Ich verwende die Feineinstellung beim Rollen auf dem Platz wie auch im Reiseflug um ggf. den Ladedruck etwas zu erhöhen oder abzusenken. Die Gasgestänge-Bedienung mittels entriegelter Justierung funktioniert ebenfalls ohne Probleme. Ich kann damit sehr gefühlvoll umgehen ;) 

    Fazit: ICH möchte nichts anderes haben.

    Grüße, Oli
  • Du sprichst von einer Drehgasregelung? Ist in modernen bzw. gehobenen UL-Modellen (ich denke jetzt an eine WT9) Usus. 

    Persönlich ist mir Drehgas zum Fliegen viel lieber als ein Gashebel z.B. in einer gemeinen C42. Dass es unpräzise beim Vollgas geben sein soll, kann ich so jetzt nicht bestätigen. Als einzigen Nachteil sehe ich da nur die schlechtere Eingreifmöglichkeit als Fluglehrer. Wenn dann noch die Hand vom Flugschüler dazwischen ist, kann so ein beherzter Griff von mir nach dem Gas zu geklemmten/gequetschten Fingern führen.

    Aber wenn Dein Musterbetreuer diese für Deinen Flieger nicht zugelassen hat, dann hat hat diese auch nichts drin verloren!!!

  • Moin Techbär,

    stell Dir mal folgendes Szenario vor.

    Du fliegst zur Landung an und baust dabei so richtig Scheiße (ist mir vor 6 Wochen mit einer Aquila so ergangen). Der Bock setzt auf und startet zur Hüpforgie und zwar vom Winkel her, von der Sorte, "ich setze auf und springe in immer kürzeren und steileren Sätzen. Die Nummer endet nach allgemeiner Erfahrung zumindest mit einem platten Bugrad.

    Der Propeller war ja routinemässig durch den Endanflug schon vorne. Als ich die Tendenz (man spürt das sofort) erkannt habe, war das Gas gleich auf Anschlag vorne und die Vorwärmung draussen. Die Mühle war sofort wieder in der Luft und flog stabil. Weg vom Boden und man ist save.

    Flieg so eine Sache mal mit einem Gas, an dem Du rumfummeln mußt. Oder wo Du anfangen mußt zu denken.

    Mir persönlich ist ein simpler Gashebel am liebsten, da reagiert man instinktiv. In der Luft ist die Feineinstellung eh zweitrangig und für das bisschen am Boden rumkrebsen, hilft man sich.

    Dazu muss ich aber sagen, dass ich ein großer Freund vom Weglassen bin. Denn was nicht an Bord ist, geht auch nicht kaputt.

    Gruß

    Edgar

  • Moin,

    also Edgar, da kann ich Dir nicht zustimmen, beim Drehgas reicht ein Stoß auf den Knopf und man hat sofort Vollgas ohne jegliche Fummelei.
    Ich habe allerdings einige Stunden gebraucht um mich dran zu gewöhnen, aber wenn man den "Dreh" raus hat, machts auch richtig Spaß.

    Stefan
  • Auch wenn ich mich vielleicht als dämlich oute.

    Von was für einen Throttle redet Ihr?

    So wie bei der Zenair CH 701, also normaler Throttle mit Feststellschraube oder was anderes? 

    `Ne kurze Erkärung wäre gut, danke.

    Toto
  • Ich lese hier auch erstmalig von sowas. Das duerfte sowas wie der Mixerhebel in z.B. einer C172 sein, wo es in der Mitte einen Entriegelungsknopf gibt (dann kann man ihn reindruecken), ansonsten dreht man ihn und er wirkt wie eine Schraube.

    Habe ich noch nie vermisst... Alle UL′s, die ich bisher flog, liessen sich perfekt mit Gas auf z.B. eine Hoehe einregeln.

    aber die Zwischenstellungen, z.B. für einen gezielten Gasstoß bei einem zu kurz geratenen Anflug, gelingen eher unscharf.
    Kann ich mir gut vorstellen, da man sich kaum, wie bei konventionellen Hebeln, bei der Bedienung am Panel oder der Mittelkonsole abstuetzen kann. In turbulenter Umgebung kann das schnell mal nerven... ;)


    Chris
  • Ich find diese Drehgashebel sind das beste seit geschnitten Brot!

    Hab damit auf der Eurostar gelernt und finde es super. Die FK9 hat einen ähnlichen Hebel, aber ohne Drehfunktion und ohne Knopf - finde ich total unpräzise und der Hebel in der Rans war auch mehr Frust als Freude. Den Knopf drückt man doch fast automatisch rein, wenn man ordentlich Gas geben will.

    Sonst rüstet doch mit im geschlossenen UL auf Handgas a la Motorschirm um ;)

    Gorden
  • Von was für einen Throttle redet Ihr?

    Das Teil sieht so aus und an dem hinteren Rad (direkt am Druckknopf) kann man mit der Feinjustierung spielen...



    Grüße,
    Oli
  • Schönes Teil.

    Selber bin ich kein Freund von Gasschiebern, denn die Dinger haben die blöde Eigenschaft, genau dann am weitesten in den Bewegungsraum des Cockpits hineinzuragen, wenn man gerade am meisten herumhampelt (Ein- und Aussteigen).

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