• Hallo, ich bin leider nirgends fündig geworden und würde euch bitten mir bei meiner Frage beizustehen: 
    Ist es gesetzlich verboten einen Autopiloten in ein UL einzubauen (diese Information finde ich leider nicht), und wenn ja, wo könnte man sich einen einbauen lassen oder kaufen?
    Danke für eure Antworten im vorhinein
  • APs im Luftsportgerät sind nicht zulässig.

    Die Anweisung vom DAeC an Prüfer:
    12.2 (letzter Satz)
    "Der Einbau eines Autopiloten in Ultraleichtflugzeuge ist nicht zulässig. Sollte ein solches Gerät eingebaut sein,
    darf kein Nach- oder Stückprüfschein ausgestellt werden."

    Hier ist das PDF

    Und eine der vergangenen Diskussionen zu dem Thema hier im Forum:
    (Vorsicht, Klicken auf diesen Link kann zu Konfusion führen)

    Soweit ich weiss hat der DAeC vor einigen Jahren beim Ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung beantragt, die Lufttüchtigkeitsanforderungen für ULs um einen Passus für Autopiloten zu erweitern. Aus der ablehnenden Antwort auf diesen Antrag stammt der viel zitierte Satz: "Der Einsatz von Selbststeueranlagen in Ultraleichtflugzeugen ist nicht erforderlich“

    Happy Landings,

    Tilbo
  • Danke für die Antwort, war sehr hilfreich!
  • nach meiner anfänglichen Abneigung gegen einen AP, habe ich mich zwischenzeitlich "vom Saulus zum Paulus" gewandelt. Warum ?  Ganz einfach durch vernünftige analytische Betrachtungsweise und vor Allem durch selbst gemachte Erfahrungen. (empirisch ermittelt). Die meisten schweren Unfälle sind z.B. Einflug in schlechtes Wetter, Ablenkung durch alle mögliche Umstände in der Kabine, kurzzeitiges gesundheitliches Unwohlsein. Keiner dieser Gründe motiviert wohl einen UL-Piloten, sofort das Rettungsgerät zu ziehen. Wohl aber ist für diese Fälle ein AP eine segensreiche Ausrüstung.
    Einfach den Einschaltknopf gedrückt und das UL fliegt exakt im zuletzt anliegenden Kurs und in der aktuellen Höhe weiter, bis man sich selbst wieder "konditioniert" hat. Ein versehentlicher Einflug in schlechtes Wetter macht man mit dem Umkehrknopf gut, dann macht das UL in exakter gleichbleibender Höhe eine sanfte saubere 180 Grad Kehre und fliegt aus dem schlechten Wetter wieder raus. Um es zusammenfassend zu sagen: In meinen über 1.500 Std. Motor-und-UL-Flug habe ich noch nie ein Rettungsgerät benötigt. Aber zig-mal den AP.  Anders ausgedrückt: Ein Ap ist deutlich mehr ein Lebensretter als ein Rettungsgerät. (ein kürzlich ausgelöstes Rettingsgerät in meinem Bekanntenkreis hat nicht funktioniert, Ergebnis = zwei Tote)  Ich wünsche mir eindringlich, daß man dies in Deutschland auch so erkennt, wie in unseren benachbarten EU-Staaten, wo die AP's  auch in den UL's als sehr, sehr nützliche, lebensrettende Ausrüstung erkannt worden ist.
  • Einfach den Einschaltknopf gedrückt und das UL fliegt exakt im zuletzt anliegenden Kurs und in der aktuellen Höhe weiter, bis man sich selbst wieder "konditioniert" hat. Ein versehentlicher Einflug in schlechtes Wetter macht man mit dem Umkehrknopf gut, dann macht das UL in exakter gleichbleibender Höhe eine sanfte saubere 180 Grad Kehre und fliegt aus dem schlechten Wetter wieder raus.

    @Sambaflieger: Mein Beileid wegen deiner beiden Kollegen, aber auch ein Autopilot ist keine Überlebensgarantie für IMC.

    Normal kommt der Turn-Mode beim Durchschalten der Modi als erstes, und wenn dann der Drehknopf nach der letzten Benutzung nicht wieder auf Neutral gestellt wurde befindest Du dich erstmal in einer Kurve. Bei Einstellung auf
    Vollausschlag fliegt er solange Standardkurven in die gewählte Richtung,
    bis Dein Sprit alle ist oder Du abschaltest.

    Beim Einschalten des Heading-Mode fliegt der Vogel in die Richtung, in die der Heading-Bug des Kurskreisels gerade eingestellt ist, was eine völlig andere Richtung als
    die gerade geflogene sein kann.

    Natürlich kann man sich behelfen, indem man den HDG-Bug auf den aktuellen Steuerkurs +/- 180° setzt sofern man dazu noch entspannt genug ist und sich soweit beherrscht ab nun den (im UL eingeschränkt vorhandenen) Instrumenten und nicht den (gerade bei Kurven und Geschwindigkeits- / Höhenänderungen falschen) Sinneseindrücken zu glauben. Bei Wind kann dabei ein ordentlicher Versatz rauskommen, ein Procedure-Turn wäre hier zielführender, aber im Eifer des Gefechts schwieriger zu fliegen.

    Eine weitere Aufgabe die Du dann hast ist die Höhe zu kontrollieren, was falls ein entsprechendes Modell eingebaut ist auch der AP übernehmen kann. Dem AP ist aber deine IAS herzlich egal - ein AP mit Höhenhaltung / Verticalspeed-Mode zieht einen Flieger ohne mit der Wimper zu zucken (mit bei im UL in der Regel nicht eingebautem Warnsignal) in den Stall um die eingestellte Höhe oder Steigrate zu halten wenn der Pilot kein Gas nachschiebt / nachschieben kann weil z.B. Fallwinde stärker als die Motorleistung sind.

    Ein (evtl. nicht zertifizierter) AP ist in IMC keine Überlebensgarantie, und kann bei entsprechenden heftigen Turbulenzen z.B. in einer CB oder mit panischen, heftigen Inputs des Piloten auch ganz unvermittelt rausspringen (abschalten) oder bei Defekten etwas ganz anderes machen als man eigentlich beabsichtigt (z.B. defekter Servo).

    Richtig doll wirds wenn dann evtl. noch Vereisung einsetzt...

    Was ich mit meinem Post sagen will:

    Ein AP ist ohne Frage ein nützliches Tool um den Workload im Cockpit zu
    reduzieren, kann aber bei falscher Bedienung oder Gerätefehlern auch für
    erhebliches Ungemach sorgen und dazu führen, dass ein VFR Pilot höhere Risiken eingeht als er eigentlich sollte. Man sollte sich in schlechtem Wetter ohne entsprechendes Training, Ausrüstung, Alternativpläne und absolute Klarheit über die aktuelle Position sowie Geländefreiheit (!) keinesfalls durch das Vorhandensein eines AP in Sicherheit wiegen. Sonst findet man sich schneller in einem SCUD-Running bzw. CFIT Event, Windrad, Hochhaus, Sendemast, Hochspannungsmast oder Fernsehturm wieder als einem lieb ist.

    Meistens geht der Steuerknüppel beim Einflug in schlechtes Wetter oder gar IMC bei VFR-Piloten erstmal hart nach vorne, ohne sich über die Geländefreiheit im Klaren zu sein.

    Einen "Ich bin ein Promi - Holt mich hier raus!" Knopf, wie es das Zitat
    ja fast nahelegt habe ich selbst in verschiedenen IFR zugelassenen
    Maschinen noch nicht gesehen.


    Um das Fliegen in IMC einmal ansatzweise nachzuvollziehen empfehle ich mit Fluglehrer zur Sicherheit und Luftraumbeobachtung auf dem Co-Sitz mal in einer dazu geeigneten Maschine an einem thermischen bockigem Tag in VMC und reichlich Wasser unterm Kiel (Höhe über Grund) ein paar Runden unter der Haube zu fliegen und einfach mal CVFR-Übungen ohne (mit abgedecktem) Gyro, Wendezeiger und künstlichen Horizont, die ja in der Regel im UL nicht eingebaut sind zu machen. Vermutlich wird die Übung nicht besonders lange dauern, weil der Lehrer nur noch mit Recovern der Maschine beschäftigt ist, und euch beiden schlecht wird.
  • Ich finde ein AP ist eine grundsätzlich eine gute Sache. Gerde wenn man eine größere Strecke fliegt ist das laufende Korrigieren mit dem Seitenruder z B bei Seitenwind nervig. Es geht gar nicht darum in IMC einzufliegen zu wollen, denn das kann auch mit AP und ohne Ausbildung zur Katastrophe führen. Da gehört ein VFR Flieger eben nicht hin. Es ist aber eine technische Verbesserung die zur Verfügung steht , bezahlbar ist und einen Nutzen bietet. Dann sollte es in einem so innovativen Land wie Deutschland sogar gefördert werden. Einzig die starren UL Regeln stehen dieser Verbesserung im Wege. UL wir mal wieder behindert anstatt als Motor und Einstieg in die private Luftfahrt zu nutzen.  
    Schade, es wird nicht besser.  
  • Hi Quax,

    ich stimme dir grundsätzlich zu, nur habe ich in diesem Forum auch schon von Vorschlägen wie "nehmen wir ein paar Modellbauservos und basteln die an die Flügel" gelesen... dabei wird mir schon ein wenig mulmig...
  • Moin,
    UL IST NOCH der Einstieg in die Fliegerei. Je mehr ihr fordert, desto weiter entfernt ihr euch von einem preiswerten Einstieg in die Fliegerei.
    AP, 600 kg MTOW, IFR für UL......Funknavigation (ach neee, das ist ja überholt, seitdem es GPS gibt)
    UL wird langsam aber sicher eine E-Klasse mit weniger MTOW. Natürlich auch mit den entsprechenden Kosten. Natürlich müßte die Ausbildung auch dementsprechend angepasst werden, noch mehr Kosten.
    Warum seid ihr nicht konsequent und wenn euch die UL-Fliegerei nicht reicht, macht den E-Schein. Hindert euch doch keiner dran und die Kosten sind überschaubar. Statt einen AP in UL einzubauen zum Beispiel.

    Gruß, Walter

    PS: Was passiert, wenn man den AP ein- und das Hirn ausschaltet, konnte man offensichtlich eindrucksvoll vor zwei Wochen am Brocken erleben.
  • Hallo,

    der oben zitierte Absatz aus der Prüferanweisung in Bezug auf den Umgang mit AP`s gilt nur für den DAEC, in der Fassung des DULV für seine Prüfer und für DULV registrierte UL gibt es solch eine Anweisung (noch) nicht. ("PAUL" DULV Version 1.1)

    Ich hoffe, ich habe damit keine schlafenden Hunde geweckt.

    Bertus 

  • Ich haette gerne einen Wingeleveler, einerseits als Helferlein bei langen Strecken, andererseits als vorletzte Chance bei Einflug in IMC (was nicht vorkommen darf und normalerweise auch nicht vorkommt, wenn man vernuenftig fliegt).

    Bei AP′s mit Hoehenhaltung bekomme ich aber Bauchschmerzen, hier ist das Risiko, dass der die Fahrt wegzieht, nicht zu vernachlaessigen, deswegen sind schon einige Flieger runtergefallen. Da muss man wirklich auf der Hut sein!


    Chris
Jetzt anmelden

Passwort vergessen

Umfrage Archiv

Plant ihr, einen Autopiloten in eurem UL zu installieren?

Ja
50 %
Nein
50 %
Stimmen: 176 | Diskussion
Anzeige: Roland Aircraft
Statistik Alle Mitglieder

Aktuell sind 23 Besucher online.

Anzeige: EasyVFR