Mein Öl rülpst nicht ;)

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Guten Abend zusammen

    Jedesmal, wenn ich den Ölstand ablesen möchte und ich den Motor im kalten Zustand mit geöffneter Ölbehälter durchdrehe, warte ich bei meiner Z602 XL (Rotax 100 PS) vergebens auf das altbekannte "rülpsen" oder gurgeln.

    Wenn ich den Ölstand nach einer geschätzten Ewigkeit ablese, ist er aber OK.

    Kann es sein, dass bestimmte Motoren nicht "rülpsen" oder habe ich noch zu wenig Geduld?

    Merci für eure Unterstützung...

    Steve
  • Hallo Steve,

    das kann schoneinmal länger dauern bis der Motor gurgelt, mal reichen ein paar Umdrehungen, mal drehst Du mehrere Minuten... Ich habe bislang aber jeden 912 zum Gurgeln bekommen.

    Um genaue Werte zu bekommen sollte man nach dem ersten Gurgeln auch noch weiter drehen, dann gurgelt es noch mal.

    Ablesen ohne vorheriges drehen oder bei warmen Motor führt zu falschen (niedrigen) Werten mit anschließend überfüllten Motoren. Schau mal in das kleine Kunststoff-Fläschchen, dass an den Ausgleichsbehälter angeschlossen ist... da landet drin, was zuviel ist...

    Zuviel ist genau so schlecht wie zu wenig...

    Grüße
    Kernel
  • Wenn Du nicht schätzt, wieviele Propellerumdrehungen probierst Du ? Bei mir bis zu 24 Umdrehungen des Propeller. (80PS Rotax)
    Achim
  • Du hast zu wenig Geduld.
    Der Trick ist aber nicht das Durchreißen des Props, sondern das langsame heranziehen an den Wiederstand, dann gaaaanz vorsichtig weiterziehen bis der Punkt überwunden ist. Das Ganze immer wieder, bis es gurgelt. Es sollte min. 2 x gurgeln.
    Wenn der Motor lange gestanden hat, dann braucht es Geduld. Ist er erst wenige Tage vorher gelaufen, biste mit 10 - 12 x vorsichtigen  Durchdrehen dabei. Entscheidend für das Hochpumpen des Öls ist wohl der Aufbau der Kompression. Und der dabei entstehende Druck bewirkt das. Und wenn man langsam zieht wird der Druck eben lange gehalten.
    Diese Methode ist wesentlich weniger Schweißtreibend.
    Am Besten probierste das mal aus, wenn keiner zukuckt. Die "Experten" machen Dich nur verrückt, weil sie das Verfahren nicht kennen.
    Viel Spaß.
  • kernel schrieb:
    ...
    Zuviel ist genau so schlecht wie zu wenig...

    Grüße
    Kernel
    Hallo Kernel,

    nein. Der 912 hat eine Trockensumpfschmierung. Zu wenig Öl führt im schlimmsten Fall zum Kolbenfresser. Zu viel führt nur dazu, dass das überflüssige Öl aus dem Überlauf gedrückt wird.

    Grüße
    Maik
  • der mechanismus ist, dass ansteigender druck im kurbelgehäuse wegen des blow by an den kolben das öl in den behälter drückt. bedeutet, je langsamer du drehst, desto weniger umdrehungen musst du machen, da die komprimierte luft im langsammodus in grösserem umfang an den ringen vorbei ins kurbelgehäuse drückt und damit das öl in den behälter. ein alter motor ist da schneller als einer mit max kompression (ventile mal aussen vor). also dreh in der kompressionsphase langsam und lass dem motor zeit den druck ins gehäuse abzubauen. 

    wenn du ohne gurgeln, es kommt neben dem öl jetzt auch die kompressionsluft - der trockensumpf ist quasi wieder trocken, den ölstand misst und nachfüllst, hast du zuviel öl drin. beim trockensumpf nicht so dramatisch wie beim nasssumpf (kurbelwelle wird gebremst, öl schaumig ...), aber evt. sauerei durch rausgedrücktes öl. zu wenig öl killt den motor bei beiden bauprinzipien gleichermassen.

     wenn der motor lange steht und/oder das öl wegen seiner temperatur sehr dickflüssig ist dauert es halt länger.
  • Hallo,

    Frage mal an die Experten - ich bin keiner ! :

    Mir hat mal ein Pilot erzählt man müsse den Motor (Rotax 100 PS)  vor dem Ablesen gar nicht durchdrehen.

    Wenn der Ölstand am Messstab genau in der Mitte steht und anzeigt ist die Menge genau richtig.

    Dreht man jetzt den Motor durch bis es gurgelt, dann zeigt der Messstab genau voll an. Hab ich mal ausprobiert

    und es hat gestimmt. Kann man diese Messmethode auch anwenden oder muss der Motor vorher immer gedreht werden.?

    Matthias

  • ikaruspilot schrieb:
    Frage mal an die Experten - ich bin keiner ! 

    Ich nehme mal an, der Hersteller zählt in Deinen Augen zu den Experten, oder?
    Der schreibt nämlich das Vorgehen zur Ölstandskontrolle exakt so vor.


    Der zitierte Pilot ist wahrscheinlich nicht der Eigner des 100 PS.


    Michael

  • von der lösung mittlerer peilstab würde ich abstand nehmen, je nachdem wie hoch der ölbehälter zum motor sitzt kann das auch anders aussehen. warum so faul? hält fit und ein motor ist teuer - und ein fresser/ klemmer überm wald oder im langen endteil bestimmt eine geile und evtl finale erfahrung.

  • Wenn der Ölstand am Messstab genau in der Mitte steht und anzeigt ist die Menge genau richtig.

    Dreht man jetzt den Motor durch bis es gurgelt, dann zeigt der Messstab genau voll an. Hab ich mal ausprobiert

    Habe ich auch so ähnlich beoachtet. Mit leichten Schwankungen, kommt halt drauf an, wie lange der Motor gestanden hat. 


    Es geht bei der Rotax-Empfehlung mit dem Durchdrehen bis zum Rülpsen vermutlich nicht nur um das korrekte Ablesen des Ölstandes, sondern auch darum, dass die Erstdurchölung nach einer längeren Standzeit beim langsamen Durchdrehen erheblich verschleißärmer ist, als unter den hohen Drücken und den ungleichmäßigen Temperaturverteilungen (und damit verformten Motorteilen, wie z.B. leicht ovale Kolben) eines laufenden Motors. 

    Im Zweifelsfalle hält man sich natürlich am besten immer an die Herstellerempfehlungen. 
Jetzt anmelden

Passwort vergessen

Umfrage Archiv

Plant ihr, einen Autopiloten in eurem UL zu installieren?

Nein
57.6 %
Ja
42.4 %
Stimmen: 257 | Diskussion
Anzeige: Roland Aircraft
Statistik Alle Mitglieder

Aktuell sind 10 Besucher online, davon 2 Mitglieder und 8 Gäste.


Mitglieder online:
hb vom alpenrand  HansOtto 

Anzeige: EasyVFR