Probleme mit Bordspannung

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Hallo Liebe UL-Ler!

    wir haben seit geraumer Zeit Probleme mit der Bordspannung unserer Remis G3 Bj. 2002. 

    Nach und nach haben wir alle Komponenten ausgetauscht, viel gemessen, geprüft, philosophiert - das Problem ist leider aber immer noch ungelöst. 


    Ich möchte das Problem und unser bisheriges Vorgehen mal kurz beschreiben: 



    Unsere Remos hat ab und zu Probleme mit der Bordspannung. Normalerweise zeigt sich dass, wenn man nach einem Flug in Augsburg landet, alles ist an (Transponder, Funk, ACL, Benzinpumpe etc), man rollt auf dem Vorfeld und will funken. Man rollt, Motor ist im Leerlauf, beim Drücken der Funk-Sprech-Taste bricht die Spannung dann zusammen (ca. 11 Volt). Es kann zwar noch Funk empfangen werden, aber beim Senden bricht die Spannung dann weiter zusammen, sodass kein Senden möglich ist. Die Spannung bleibt dann weiterhin auf 11 Volt und steigt nicht wieder an, auch wenn man Gas gibt und der Motor höher dreht. Erst wann man ein Gerät ausschaltet (egal welcher, Benzinpumpe, Transponder, ACL) spring die Spannung wieder über 12 Volt und auch der Funk funktioniert wieder einwandfrei. 



    Zuerst dachten wir an zu viele Verbraucher. Das haben wir ausgeschlossen, wir haben mit einem Amperemeter gemessen, selbst wenn alles an ist und wir aktiv Funken, werden nicht mehr als 12 Ampere verbraucht. Die Lichtmaschine soll ja über 200 Watt bringen, da sind wir ja definitiv drunter. 


    Dann dachten wir an eine Schadhafte Batterie, auch das konnten wir durch a) Prüfen der Batterie (Markenprodukt) aus auch b) austauschen ausschließen. 


    Der Motor ist mittlerweile auch schon gewechselt (das Problem besteht schon seit längerer Zeit), also können wir den Generator auch ausschließen, da er mit dem Motor gewechselt wurde. In diesem Rahmen wurde auch der Kondensator geprüft. 


    Jetzt haben wir den Laderegler gegen einen hochwertigen getauscht (http://www.silent-hektik.com/UL_R_912.htm). Erst mal waren wir sehr positiv überrascht, die Lagespannung stieg direkt an. Jetzt haben wir immer zwischen 13,7 und 14 Volt (gemessen an der Batterie) - das ist viel besser als vorher! Wir hofften schon, das Problem gefunden zu haben, aber beim Probeflug trat es dann wieder auf. 


    Ich möchte es noch mal genau beschreiben: 


    • Problem tritt bei hoher Last auf, d.h. viele Verbrauche sind aktiv (Benzinpumpe, ACL, Funk, Transponder) und es wird gefunkt d.h. gesendet. 

    • Die Spannung fällt dann - obwohl der Motor auf hohen Drehzahlen läuft - auf 11,7 Volt ab und erholt sich nicht von selbst

    • Wenn man nun einzelne Verbrauche abschaltet, springt die Spannung auf einen Schlag wieder auf die gewünscht > 13.7 Volt

    • Dabei ist es egal, welche Verbraucher man abschaltet. Ob es der Transponder ist, oder die Benzinpumpe, der Funk oder das ACL - es muss nur ein "starker" Verbraucher sein.

    • Die Spannung bleibt nach Abschalten auf den 13.7 Volt, und fällt auch beim aufschalten aller Verbraucher nicht darunter - bis eben wieder "zu viel" Last auf dem System ist, dann fängt das ganze von vorne an. 
    • Mehr Drehzahl d.h. mehr Leistung auf dem Generator bringt überhaupt nichts. 

    • Obwohl die Spannung an der Batterie unter 12 Volt ist, geht die Ladekontrolle nicht an.

    • Es scheint, als ob ein massiver Verbraucher in diesem Moment viel Leistung zieht - die Batterie an sich ist voll geladen und hat 12,6-12.8 Volt wenn man sie im Leerlauf misst.  



    Die Verkabelung ist 100% so wie von Rotax / Remos / Silent-Hektik empfohlen.  



    Wir wissen nicht mehr weiter und sind für jeden Tipp dankbar!



    viele Grüße

    Gregor

  • Ich würde auf einen Verbraucher, der "ungewöhlich", also nicht über den Verteiler angeschlossen ist, tippen. Ich selbst hatte ähnliche Effecte, wenn ich am Moskito 1B mit Briggs&Stratton die Positionslichter etwas länger eingeschaltet lasse. Die brauchen bei mir deutlich mehr Strom als alle anderen Verbraucher zusammen.
    Viele Grüße aus dem mitteleren Westen
    Claus
  • Also bei uns hat der Tausch von konventionellen auf LED-Strobes Wunder gewirkt - der Blitzgeber/Trafo war auch bei uns der größte Verbraucher im ganzen Flieger und die genannten über 250W LiMa-Leistung beim 912 werden quasi nur unter Laborbedingungen ereicht...
  • kernel schrieb:
    Also bei uns hat der Tausch von konventionellen auf LED-Strobes Wunder gewirkt - der Blitzgeber/Trafo war auch bei uns der größte Verbraucher im ganzen Flieger und die genannten über 250W LiMa-Leistung beim 912 werden quasi nur unter Laborbedingungen ereicht...
    Die Strobes hatte ich auch schon in Verdacht - die ziehen echt viel und erzeugen immer ein auf und ab an der Spannung. Wir probieren mal, ob sich das Problem ohne Strobes auch nachstellen lässt, danke für den Tipp!
  • Flieger-Claus schrieb:
    Ich würde auf einen Verbraucher, der "ungewöhlich", also nicht über den Verteiler angeschlossen ist, tippen. Ich selbst hatte ähnliche Effecte, wenn ich am Moskito 1B mit Briggs&Stratton die Positionslichter etwas länger eingeschaltet lasse. Die brauchen bei mir deutlich mehr Strom als alle anderen Verbraucher zusammen.
    Viele Grüße aus dem mitteleren Westen
    Claus
    Ja, das würde zu dem Problem auch passen. Die ersten G3 sind auch etwas abenteuerlich verdrahtet, mal schauen ob wir da in dem Kabelgewirr einen Verdächtigen aus machen können! 
  • ...ich tippe mal auf einen hohen Übergangswiderstand in einer Masseverbindung .
    Das ist zellenseitig häufig ein Problem.

    Ralf
  • Ralle schrieb:
    ...ich tippe mal auf einen hohen Übergangswiderstand in einer Masseverbindung .
    Das ist zellenseitig häufig ein Problem.

    Ralf
    danke, Ralle! Das hab ich auch schon mal gehört, konnte es mir aber gar nicht vorstellen. Kann man das prüfen bzw. wie am besten beheben? 
  • KingBBQ schrieb:
    ... Kann man das prüfen bzw. wie am besten beheben? 
    .. vielleicht kennst Du einen guten Autoelektiker ...
    _________________________
    Hoch auf dem gelben Wagen
    sitz ich beim Ralle vorn.
    Vorwärts die Rösser traben,
    lustig schmettert das Horn.

    Viele Grüße
    Ralf
  • Hallo Gregor

    Als ich gestern Deine Anfrage las hatte ich den selben Gedanken wie Ralf, häufig treten Probleme in der Massenverbindung auf die skurrile elektrische Fehlerbilder hervorrufen (z.B. auch bei älteren Fahrzeugen). Es gilt sämtliche Massenverbindungen zu prüfen, vor allem auch die Kupferkabel die Grünspan aufweisen ("faulen") könnten, Klemmungen, Lötstellen, Brüche einzelner Litzen etc.. Da es sich um einen Kunststoffflieger handelt, ist vermutlich wenig via vorhandene Metalle geführt. 

    Vor allem die Hauptmassekabel zu den Masseverteilpunkten genau ansehen, denn ich glaube kaum dass es sich um einen einzelnen Geräteanschluss handelt. Wenn es ein Massekabel ist, dann ist es mit diesem Fehlerbild häufig ein Hauptanschluss zu Verteilern. Übrigens die Kabel können je nach Güte in etwa tatsächlich diesem Zeitraum oxydieren. Wie feststellen: Kritische Sichtprüfung mit gutem Licht...bei Zweifel Stecker abschneiden (Kupfer darf nicht schwarz sein) und neuen Stecker montieren (möglichst pressen/nicht löten).

    Gruss + viel Glück
    Werner
  • W. Fischer schrieb:
    Hallo Gregor

    Als ich gestern Deine Anfrage las hatte ich den selben Gedanken wie Ralf, häufig treten Probleme in der Massenverbindung auf die skurrile elektrische Fehlerbilder hervorrufen (z.B. auch bei älteren Fahrzeugen). Es gilt sämtliche Massenverbindungen zu prüfen, vor allem auch die Kupferkabel die Grünspan aufweisen ("faulen") könnten, Klemmungen, Lötstellen, Brüche einzelner Litzen etc.. Da es sich um einen Kunststoffflieger handelt, ist vermutlich wenig via vorhandene Metalle geführt. 

    Vor allem die Hauptmassekabel zu den Masseverteilpunkten genau ansehen, denn ich glaube kaum dass es sich um einen einzelnen Geräteanschluss handelt. Wenn es ein Massekabel ist, dann ist es mit diesem Fehlerbild häufig ein Hauptanschluss zu Verteilern. Übrigens die Kabel können je nach Güte in etwa tatsächlich diesem Zeitraum oxydieren. Wie feststellen: Kritische Sichtprüfung mit gutem Licht...bei Zweifel Stecker abschneiden (Kupfer darf nicht schwarz sein) und neuen Stecker montieren (möglichst pressen/nicht löten).

    Gruss + viel Glück
    Werner



    Hallo Werner,

    vielen Dank für deinen ausführlichen Post - da werden wir mal mit Argus-Augen nachschauen. Der Masse-Verteilpunkt stand zwar auch schon auf Liste zu erneuernder Teile, aber bisher ganz unten - jetzt ist er ganz nach oben gerutscht!

    viele Grüße
    Gregor 
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