Betriebsstundenzähler ab ca. 50 Km/h

Forum - Technik & Flugzeuge
  • ...dieses Gefasel von Garantiefall ist ja wohl reine Spekulation...was könnte wenn...


    In der Regel ist es doch so, dass ich den Zünschlüssel rumdrehe, kurz (Sekunden) bevor ich den Motor starte. Also ist es doch fast egal, ob der Zähler erst bei laufendem Motor oder beim Umdrehen des Schlüssels losläuft.


    Die Motorwartung sollte man in eigenem Interesse auch in Bezug auf die tatsächliche Motorlaufzeit machen, das sind von den o.a. geringfügigen Zeitunterschieden in der Regel die Blockzeiten. Bei einer geschwindigkeitsabhängigen Zeiterfassung lassen sich sinnvolle Wartungszeiten, wie sie das Wartungshandbuch empfiehlt nicht einhalten. Klar, das für den Charterer, der die Maschine morgens rausholt, auch noch die 10 Min. Warmlaufphase berechnet werden...sehr ärgerlich... aber es gehört nun mal dazu. Wie oft hab ich schon gesehen, dass der Motor grad mal 3-4 Minuten galaufen ist, und dann wird gestartet. Der Motor wird nicht gerade auseinanderfliegen, aber der Verschleiß ist wesentlich höher...kalt...oder halbwarm, und mit voller Startleistung. Durch den Geiz mancher, wird hier der Motor z.B. der Vereinsmaschine vorzeitig seinem Ende zugeführt. Wer sich ab und zu mal eine Maschine chartert, dem wird es egal sein, ob er den Motor ordentlich warmlaufen läßt, oder um 2-3 € wegen mit kaltem Motor startet. Für die technisch weniger versierten hier, wird das hier von mir beschriebene wahrscheinlich als "Gefasel" ausgelegt, kann mir aber egal sein.


    ...und wer längere Rollwege zum Startpunkt hat, der kann diese zum Warmlaufenlassen nutzen, die Maschine rollt auch mit 2500 U/min sehr gut...und kommt mir jetzt nicht mit: ...aber der Verschleiß an den Bremsen...


    Ein Stundenzähler der erst bei z.B. 50km/h einsetzt, ist völliger Blödsinn...finde ich.


    Gruß,


    Volker

  • Aus welchem Grund habt ihr denn eigentlich einen Stundenzähler, der erst ab 50km/h anfängt zu zählen?
  • Hallo Volker,

    > Wie oft hab ich schon gesehen, dass der Motor grad mal 3-4 Minuten
    > galaufen ist, und dann wird gestartet....
    > aber der Verschleiß ist wesentlich höher...kalt...oder halbwarm, und mit
    voller
    > Startleistung.
    > Durch den Geiz mancher, wird hier der Motor
    z.B. der Vereinsmaschine
    > vorzeitig seinem Ende zugeführt.

    Alles leider vollkommen richtig, was Du da schreibst.

    Und die *einzig* sinnvolle Lösung für dieses Problem:

    ein Betriebsstundenzähler, der erst ab 50 km/h Zählt, und nach dem dann
    der Vercharterer oder Verein abrechnet. Die Motoren werden es danken!!

     > Ein Stundenzähler der erst bei z.B. 50km/h einsetzt, ist völliger Blödsinn..

    Sicher nicht!  (Du gibts die Argumente selbst - siehe oben ;-)))

    BlueSky9

    P.S.
    > In der Regel ist es doch so, dass ich den Zünschlüssel rumdrehe,
    > kurz
    (Sekunden) bevor ich den Motor starte. Also ist es doch fast
    > egal, ob
    der Zähler erst bei laufendem Motor oder beim Umdrehen
    > des Schlüssels
    losläuft.

    Schon mal aus Versehen nach dem Fliegen die Zündung angelassen
    und beim nächsten Besuch am Platz festgestellt, das nun 25h "mehr"
    auf der Uhr sind???   ;))
  • BlueSky9, deinen Argumenten kann ich ganz gut folgen, habe aber folgenden Punkt, den ich als Techniker nicht akzeptieren möchte: Die Motorlaufzeit, die ausschlaggebend für die Wartung ist, wird hier um etliche Stunden verfälscht, wenn man die Warmlaufzeiten nicht mitzählt. Der Vercharterer möchte ja auch den Sprit und Verschleiß bezahlt bekommen, den der Motor tatsächlich verbraucht.

    Gruß,

    Volker

  • Ich weiß nicht, was eure Vercharterer so treiben... . Dort wo ich gechartert habe, wurde Start und Landezeit gezahlt! Und da war sicher die Warmlaufphase mit eingepreist. Das Argument mit der vergessenen Zündung ist ja wohl eher ein Alibi als ein Argument... .
  • Mowa schrieb:
    Aus welchem Grund habt ihr denn eigentlich einen Stundenzähler, der erst ab 50km/h anfängt zu zählen?


    Im Bordbuch werden doch auch nur Flugzeiten (Räder in der Luft) erfasst und zur Grundlage der Wartung, GÜ und Ablauf der Teile in der "zertifizierten Luftfahrt" herangezogen.


    Die Garantiebedingungen für einen neuen Rotax-Motor sind natürlich ein Argument, aber 1,5 Jahre bzw. 200h sind auch schnell rum. Danach ist auch der Rotax nur ein nicht zertifiziertes Bauteil ohne Laufzeitbegrenzung, was bei adäquater Wartung nach Flugzeit auch luft- und versicherungsrechtlich keine Schwierigkeiten machen sollte.


    Michael

  • Tach zusammen!
    Wer sich ein fremdes UL ausleiht sollte m.E. pfleglich damit umgehen. Den objektiven Nachweis zu führen, dass z. B. Warmlaufzeiten eingehalten wurden, finde ich in dem Zusammenhang gut - für beide Seiten.
    In der Kiste, auf die ich gelegentlich zugreifen kann, ist ein Betriebsstundenzähler (Zündung) und ein "Flugzeitmesser" (ab 60km/h) drin. Ich finde das gut, weil transparent. Die Stunden werden nach "Zündung" abgerechnet und fertig.
    Solange die verschiedenen Stundensätze ausgewogen sind, also Kosten-Zündung deutlich kleiner Kosten-Flugzeit, ist das OK.
    Gruß
    Piet
  • ...ich möchte meine Meinung über den Stundenzähler ab 50 km/h nun doch revidieren, und den völligen Blödsinn zurücknehmen :-))


    Wenn man die Charterkosten entsprechend auslegt, sind die Mehrkosten für das Warmlaufen bereits enthalten, und vom Kopf her ist es für den der chartert ein besseres Gefühl, nur die Flugzeit berechnet zu bekommen. Wenn dadurch die Warmlaufzeit des Motors ehr eingehalten wird, macht es natürlich Sinn.


    Die Fehlzeiten in der Motorlaufzeit sind hier wirklich niedriger zu bewerten, als die Zeiten, die evtl. mit kaltem Motor geflogen werden.


    Volker

  • Na ja, ich bin nun wirklich nicht der pingelichste Pilot von allen. Aber was die technik angeht, da gibts bei mir keine Toleranzen. In unserem Bordbuch (HG) werden sowohl die die natürlich geforderten Start- und Landezeiten eingetragen, aber eben auch die Motorlaufzeiten (von Zündung an bis Zündung aus).

    Gehen wir mal davon aus, dass die durchschnittliche Flugzeit eines Motors 1h beträgt. Die Laufzeit eines Rotax beträgt angenommene 2000h. Bei durchschnittlich 10min Warmlaufzeit (im Sommer kürzer, im Winter länger) macht das 333h.
    Im Umkehrschluss heißt das ja, dass der Motor 333h länger gelaufen ist als seine TBO.

    Unser Motor bekommt jetzt bald wieder seine 100h Behandlung. Mit euren betriebsstundenzählern, bei den angenommen Parametern hätte ich dafür noch 16h Zeit. Aber warum sollte ich das machen? Rotax sagt 100h Kontrolle, nicht 100h Flugzeitkontrolle. Warum sollte ich das nicht einhalten? Jaaaaaa, wahrscheinlich fliegt er auch noch weitere 100h mit den gleichen Kerzen und dem gleich Öl/Filter, aber aus Quatsch denkt sich ja niemand diese Zyklen aus.

    Wie gesagt, das ist nur Theorie und ich würde einen perfekt laufenden Motor auch nicht nach 2000h direkt zum revidieren schaffen, aber 300h+ Abweichung finde ich wirklich nicht unerheblich... .

    @ Michael: Bei einem gebraucht gekauften Flieger vom Händler hast du n halbes Jahr Gewährleistung. Da isses wurscht, wieviel die Mühle runter hat... . Verschiebst du die vom Hersteller geforderten Zyklen, haste wahrscheinlich Pech gehabt, sollte da was passieren.
  • Hallo Mowa,

    > Gehen wir mal davon aus, dass die durchschnittliche Flugzeit eines
    Motors 1h beträgt.
    > Die Laufzeit eines Rotax beträgt angenommene 2000h.
    Bei durchschnittlich 10min
    > Warmlaufzeit (im Sommer kürzer, im Winter
    länger) macht das 333h.

    nein, soviel ist es nicht.

    Selbst im Winter sind es meist keine 10 Minuten.
    Und in der klassichen, fluglastigen warmen Jahreszeit
    fliegt der Flieger meistens mehrmals am Tag und für diese
    mehr-Stunden pro Tag hast Du dann bei restwarmem
    Triebwerk fast gar keine Warmlaufzeit mehr.

    Bei einem normal genutzten Charterflieger sind es wenige Prozent
    Differenz - nichts, wofür es sich lohnt, seinen Motor wegen eines
    "zu früh weil zu teuer Kaltstarters" zu riskieren.

    > Aber was die technik angeht, da gibts bei mir keine Toleranzen.

    Ja?
    Und?? - schon nach Rotax Stunden-Vorgabe pünklich alle Benzin- Öl- und
    Kühlwasserschläuche getauscht? Anlasser gewartet, Vergaser zerlegt und
    Getriebe zum Franz geschickt...???

    Respekt!!  ;)))

    Ich bin mir sicher, dass es für ein langes und zuverlässiges Motorleben
    *deutlich* wichtigerer Dinge gibt, als den Ölwechselzeitpunkt bei 100h oder 110h
    zu setzen.

    Wer z.B. nie 100LL fliegt, der muss merken, dass es absoluter Blödsinn ist,
    die Kerzen schon nach nur 100h in den Müll zu werfen...

    Es ist hier im Grunde wie so oft:
    Der gesunde Menschenverstand und der technische Sachverstand
    sind letztenendes deutlich wichtiger als Zahlen auf einem stück Papier...

    ...aber jeder wie er meint  :-)))

    BlueSky9
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