Hallo FK 9 – Flieger

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Hallo FK 9 – Flieger

    Unser Verein besitzt seit Juli 2012 eine FK 9-ELA mit 100 PS Rotax-Motor. Wir haben nun in einem Jahr die bei und üblichen 500 Stunden geflogen. Dabei erweist sie sich als fliegerisch sehr gutmütiges, schulungstaugliches und (nach Anpassungen) auch im F-Schlepp überzeugendes UL.

    Die Verarbeitung dagegen ist für ein so erfolgreiches Flugzeug in der mittlerweile fünften Entwicklungsstufe erstaunlich schlecht und teilweise sehr gefährlich.

    Daher veröffentliche ich als Technischer Leiter des Vereins die nachfolgende Mängelliste als persönlichen Erfahrungsbericht in mehreren UL-Foren, um

    • auf potentielle Gefahren hinzuweisen
    • mögliche zukünftige Unfälle zu verhindern
    • Erfahrungen mit anderen FK 9-Fliegern auszutauschen
    • Problemlösungen mit anderen FK 9-Fliegern auszutauschen

    Diesem Bericht geht ein Schriftwechsel mit SPEYER (Ich nenne keinen Namen J) voraus, der im Original vorliegt. Zu jedem Sachverhalt sind Fotos vorhanden, die ich Interessierten gerne zusende. Die Liste ist nach dem Gefahrenpotential der einzelnen Punkte sortiert:

    1. Schraubenabrisse an den Halteblechen des Hauptfahrwerks

    Am Hauptfahrwerk ist nach 40 rechts und nach 70 Stunden links jeweils die vordere Schraube abgerissen, die das U-Blech der Schwinge fixiert. Das Fahrwerk hätte dabei nach hinten wegklappen können. Ein verbogenes Fahrwerkfixierblech war auch beim Vertrieb in Mainz zu bewundern. Das war ergo KEIN Einzelfall und trat bei unserer FK 9 auf beiden Seiten auf!

    Mögliche Ursachen aus meiner Sicht:

    1. schlechte Qualität der verwendeten Schrauben
    2. konstruktiv zu dünn ausgelegt oder

    nicht exakt gerade gebohrte Gewinde, mit Biegebelastung der Schrauben als Folge

    Unsere Lösung

    Da die abgebrochenen Gewindeenden im Sackloch in einem Fall nicht ausgedreht werden konnten, haben wir das Gewinde auf M10 Schrauben der gleichen Qualität aufgeschnitten. Seit gab es keine Zwischenfälle mehr.

    Stellungnahme aus Speyer:

    Wurden die Schrauben entsprechend den im Wartungsplan angegebenen Zyklen gewechselt? Wichtig ist dabei ein spielfreier Sitz der Hauptfahrwerksschwinge was regelmäßig im Rahmen der Vorflugkontrolle einfach geprüft werden kann. Es kann bei dauerhaftem Einsatz auf unebenen Pisten ggf. notwendig sein den Tauschzyklus der Befestigungsschrauben zu verkürzen. Natürlich wäre es denkbar hier konstruktiv einfach größere Verschraubungen vorzusehen. Andererseits stellen sollen eben diese Punkte den Schutz der Hauptstruktur bei Überlastung dar. Im Moment fliegen so ca. 800 FK Flugzeuge, viele davon auch in anderen Klassen (bis 580kg MTOW), so dass wir bislang keinen Anlass haben hier grundsätzliche Veränderungen vorzunehmen.

    2. Beschädigung der Höherudersteuerstange durch das U-Blech der Trimmung

    Bei einer Vorflugkontrolle nach 331 Stunden wurde festgestellt, dass die Höhenrudersteuerung schwerer geht und es Schleifgeräusche gibt. Nach Demontage der Sitzschale wurde eine erhebliche Menge Späne gefunden, denn das Alu-U-Blech der Trimmung hatte tiefe Riefen in die Steuerstange des Höhenruders geschliffen.

    Der Vertrieb aus Mainz reagierte schnell, kam mit einer neuen Steuerstange auf Kulanz vorbei und kümmerte sich um Schadensbegrenzung.

    Lösung

    Es wurde Material des Trimmungsblechs weggefeilt und die vordere Aufhängung der Trimmung (Stahl) „gerichtet“. Das Schleifen ist weg, allerdings kann nach dem „Richten“ nicht mehr der volle Höhenruderweg getrimmt werden.

    Stellungnahme aus Speyer:

    Wir haben nach Bekanntwerden des Problems eine ganze Reihe von FK9s daraufhin inspiziert, jedoch ohne Befund. Ein Schleifen der Höhenruderstange sollte prinzipiell durch die zugehörigen Reibgeräusche erkennbar sein. Aus diesen Gründen halten wir eine TM für nicht gerechtfertigt.

    3. Fehlauslösungen der F-Schleppkupplung

    Während zweier F-Schlepps kam es zur selbständigen Fehlauslösung der Kupplung, die in einem Fall von einem erfahrenen Segelfluglehrer alles Können abverlangte und zum Verlust eines Schleppseils führten. Auch hier kam der Vertrieb aus Mainz sofort und bot seine private Kupplung als Überbrückung an. Beim Ausbau der Kupplung wurde festgestellt, dass die SZD Kupplung durch eine zu lange Schraube (Fixierung des Kupplungsarms) nicht vollständig schließen konnte. Die Einstellung des Kupplungsarms findet erst bei der Montage der FK 9 statt und trifft m.E. nicht den Hersteller der Kupplung.

    Lösung

    Seit dem Kürzen der Schraube kann die Kupplung wieder vollständig schließen, löst seitdem ordnungsgemäß aus und es gab keine weiteren Probleme.

    Stellungnahme aus Speyer:

    Es handelt sich bei der SZD Kupplung um ein zertifiziertes Luftfahrt Teil welches zugekauft wird. Im Moment prüfen wir weitere FK9s mit SZD Kupplungen um zu sehen ob es sich um ein grundsätzliches Problem handeln könnte.

    4. Verrutschen der Rückenlehne aus der unteren Aufhängung

    Die Sitzschale, in der die Rückenlehnen unten gelagert sind, sind zu weich und die Bolzen der Lehnen sind zu kurz. Daher kam es mehrfach zu gefährlichem Verrutschen der Lehne im Start.

    Diese seitlich angebrachten Bolzen dienen der horizontalen Verstellung der Rückenlehnen, indem sie in zwei kaskadenförmigen Schienen in unterschiedlichen Positionen eingerastet werden können. Die Bolzen können aus zwei Gründen aus den Schienen herausrutschen:

    1. Sie sind zu kurz und haben damit seitliches Spiel
    2. Das Material der Sitzschale ist zu weich und gibt zu schnell nach.

    Lösung

    Die Sitzwanne wurde durch uns verstärkt und die Aluminiumkaskaden, die die Rückenlehnenbolzen aufnehmen, wurden auf jeder Seite 3 mm nach innen verlegt. Das Problem ist damit weitgehend behoben. In der Fertigung wäre es einfach mit ca. 5 mm längeren Bolzen der Rückenlehnen zu beseitigen.

    Stellungnahme aus Speyer:

    Die Sitzlehne kann in den Kaskaden eigentlich nur verrutschen wenn sie nach oben angehoben wird. Natürlich muss der Abstand der Rastnuten im Lehnenteil zum Abstand der Kaskaden passen. Bitte um Info zu dem gemessenen Abstand der Nuten zum Abstand.

    5. Schwingungsrisse im Auspuff

    Nach 360 Stunden traten im Flug erhebliche Risse im Auspuff im Übergang vom Topf zum Endrohr auf. Nach dem Flug wurden Überhitzungsschäden an der Zelle festgestellt. Diese Überhitzungsschäden an gleicher Stelle habe ich bereits bei mehreren FK 9 gesehen.

    Lösung

    Der Auspuff wurde geschweißt und ein zusätzliches Stützrohr angeschweißt. Bisher hält die Konstruktion. Trotzdem schwingt das Endrohr des Auspuffs unverhältnismäßig stark, ein nächster Riss ist abzusehen.

    Stellungnahme aus Speyer:

    Der verwendete Auspuff ist ein original Rotax Teil und wird eben so auch in vielen anderen Leichtflugzeugen oder Motorseglern verwendet. Bitte um Info wo genau Rissbildung entstanden ist damit wir mit dem Lieferant Rücksprache halten können. 

    6. Keine Belüftung der Frontscheibe

    Die Frontscheibe beschlägt bei feuchtem Wetter sofort, eine effektive Belüftung ist nicht möglich. Im Winter ist Fliegen ohne Copiloten mit Leder fast nicht möglich.

    Vorschlag:

    Der Einbau einer Belüftung wäre konstruktiv sowohl von der Heizung als auch von der NACA Hutze links sehr leicht möglich.

    Stellungnahme aus Speyer:

    Hatten sie denn Probleme mit Beschlagen der Scheibe? Mir ist bisher diesbezüglich kein Fall bekannt und daher sehen wir bis dato keine Veranlassung eine technische Änderung vorzunehmen.

    Persönliche Anmerkung: Ich kenne alleine drei FK 9, an denen durch Löcher im Dashboard oder durch Abzweigung von Heizungsluft eine Lüftung nachträglich selbst konstruiert werden musste. Fehlt hier der Kontakt zum konstruktiv kritischen Kunden?

    7. Beschädigung der oberen Cowling

    Selbst in der 5ten Entwicklungsstufe (Mark I bis IV und nun ELA) schlagen die die Röhrchen der Bowdenzugführung für den Choke an der oberen Cowling an. Die Cowling bekommt deutlich sichtbare Schäden an der Innen- und Außenseite, die Röhrchen brechen.

    Lösung

    Wir haben bereits vier mal die Röhrchen ausgewechselt. Im Winter werden wir die obere Cowling umarbeiten und durch zwei „Ausbeulungen“ den notwendigen Platz für den Motor schaffen.

    Stellungnahme aus Speyer:

    Ein Mangel, dessen Behebung durch Austausch gegen Führungsröhrchen geeigneter Länge und Instandsetzung der Cowling erfolgen sollte.

    8. Zu schwach ausgelegte Anlenkung des Bugrads

    Auf unserer Rasenpiste ist die Bugradansteuerung bereits nach 400 Stunden weit über die vom Hersteller angegebene Toleranz ausgeschlagen. Die Konstruktion ist zu schwach.

    Stellungnahme aus Speyer:

    Bitte um genauere Info warum umkonstruieren?

    Gab es ein Versagen der Lenkung?

    9. Bremse öffnen nur sehr schwer

    Die Räder sind immer (auch völlig ohne Hydraulikdruck) leicht angebremst. Die Bremskolben gehen nicht leicht genug zurück.

    Lösung

    Alle 30 bis 50 Flugstunden müssen sie gereinigt und mit Kriechöl wieder gängig gemacht werden.

    Stellungnahme aus Speyer:

    Die verwendeten Bremsen sind von einem italienischen Hersteller und sind auch in anderen gängigen Typen wie CT oder Tecnam verbaut. Sie sind nicht prinzipiell schwergängig. Wenn dies so ist kann das entweder an leichter Korrosion im Druck-Kolbenbereich oder ein Kippen der Kolben bei Abnutzung des Belages über ein gewisses Maß hinaus verursacht sein.

    10. Nur bedingt geeigneter Propeller für F-Schlepp

    Unsere FK 9 wurde mit dem DUC Swirl geliefert. Ein sehr guter Reisepropeller. Aber im F-Schlepp sind die Steigleistungen selbst bei einsitzigen Segelflugzeugen mit unter 2 m/s wenig überzeugend.

    Lösung

    Da unsere FK 9 auch in Frankreich geflogen wird, sie dort zum F-Schlepp aber nur mit dem DUC-Windspoon zugelassen ist, haben wir auf eigene Kosten auf diesen Propeller umgerüstet.

    Nun liegt das durchschnittliche Steigen mit einer doppelsitzigen ASK 21 bei sehr guten 2,4 m/sec bei einer Drehzahl von 5400 U/min.

    Stellungnahme aus Speyer:

    Die Frage ob der DUC Propeller wenig zum Schleppen geeignet ist beantwortet sich aus den Lufttüchtigkeits-Forderungen. Die dort genannten Mindeststart-und Steigleistungen werden mit dem DUC erfüllt bzw. deutlich überboten. Dass es daneben aber für den reinen Schleppbetrieb besser geeignete Propeller gibt ist eine andere Frage. Über den Windspoon kann ich nichts sagen, er wurde nicht von uns getestet. Meine Empfehlung geht hier zum Warp Drive, der dem DUC Blatt geometrisch quasi entspricht aber durch größere Steifigkeit eine kürzere Anrollstrecke erlaubt. Die FK9 gilt allgemein als sehr leistungsfähiges Schlepp UL und wir können gerne Kontakte zu anderen Vereinen oder Nutzern anbieten, um hier Erfahrungen auszutauschen.

    10.b  Spiegel

    Bestellt wurde ein schlepptaugliches UL. Der dazugehörige Spiegel wurde nicht geliefert. Eine Notlösung des Vertriebs aus Mainz mit dem Spiegel an der Fläche funktioniert nicht, man sieht dann nur die untere Tragfläche und nicht das Segelflugzeug.

    Lösung

    Wir haben selbst eine Halterung für die Strebe laminiert.

    Stellungnahme aus Speyer:

    Das ist Sache des Vertriebs. 

    11. Auslösekraft der Kupplung im Cockpit zu hoch

    Die F-Schleppklinke lies sich nur mit sehr viel Kraftaufwand bedienen. Der Bowdenzug ist zu eng verlegt und zu dick. Zusätzlich kann der Griff in gefährlicher Weise auch auf der Kausche einhaken und so eine Fehlauslösung im Schlepp hervorrufen.

    Lösung

    Wir haben den Außenzug im Cockpit etwas runder verlegt und einen minimal dünneren Innenzug verwendet. Die Auslösung kann nun auch mit normalem Kraftaufwand bewirkt werden.

    Stellungnahme aus Speyer:

    Hier bitte ich um ein Bild um sagen zu können ob eine Verlegung abweichend des normalen Einbaus vorliegt. Die Forderung der Bauvorschrift dass die auzubringende Handkraft bei Betätigung der Kupplung <20kp sein muss wurde im Rahmen der Zulassungen nachgewiesen - dies gilt wie gesagt für den üblichen Einbau.

    Persönliche Zweifel an den Bauvorschriften:

    Wer bitte zieht denn mit bis zu 20 kp an einem Zweifingergriff im Armaturenbrett eines UL?

    Das Fazit unseres Vereins bisher:

    Ein Schulungs- und Vereinsflugzeug muss nicht nur fliegerisch gutmütig sein, sondern auch robust und zuverlässig.

    Das Zweite ist bei der FK 9 ELA nicht ausreichen umgesetzt.

    Von einem Hersteller wünsche ich mir mehr Offenheit für konstruktive Kritik, insbesondere wenn es sicherheitsrelevant wird.

    Wir werden für den Verein kein FK Produkte mehr kaufen und können es auch nicht weiterempfehlen.

    Wie sind Eure Erfahrungen?

    Christoph Wehr
    Dipl Ing. Maschbau
    Christoph.Wehr@t-online.de

  • Sehr interessant! Unsere ELA ist glaube ich mittlerweile auch 350h unterwegs gewesen, bis jetzt keinerlei Probleme. Werde die Liste allerdings mal meinem Fluglehrer präsentieren, vielen Dank! ;)
    Chris
  • Wir betrieben im Verein seit einigen Jahren eine FK9 MK4, haben nun fast doppelt so viele Stunden wie ihr und bisher keine außergewöhnlichen Probleme. Der Kontakt und Service zu Speyer ist sehr gut.
    Bei uns war der häufigste Problemfall ein platter Reifen (Luftdruck lieber etwas höher!) und eine leere Batterie wg. Wassermangel. Also nichts, was besonders bemerkenswert wäre.

    Der Flieger ist halt ein UL und leicht gebaut. Das sollte man respektieren und mit dem nötigen Feingefühl drangehen.
    Gerade aus den erstgenannten Punkten kann man durchaus vermuten, dass da Grobmotoriker am Werk waren.

    Zu den Schleppdingen kann ich allerdings nichts sagen - wir schleppen nicht.

    Andreas
  • Also ich habe schon einige hundert Stunden mit den verschiedensten FK9 Modellen hinter mir, besitze inzwischen sogar selbst eine, und kann das hier vorgetragene nicht nachvollziehen. Meine Erfahrung mit dem Muster sagt mir eher das da einige heftige Grobmotoriker am Werk zu sein scheinen. Verbogene Fahrwerkshalterungen und abgrissene Schrauben an denselben, plus ausgeschlagene Bugradsteurung. Ganz offensichtlich wird da gerne mal eingeschlagen und zudem das Bugrad nicht oben gehalten. Und die Einschäge müssen schon verdammt heftig sein das es soweit kommt.

    Ebenfalls nicht nachvollziehen kann ich das Problem der ausgeleierten Sitzverstellung. Auch hatte ich noch nie beschlagene Scheiben, im dicksten Winter nicht.

    Was ich nachvollziehen kann, ist die Beschädigung des Lacks an der Cowling durch Vergaser Vibrationen. Kann das auch bei meiner gut erkennen und habe das schon an einigen anderen Fliegern gesehen. Ist nicht schön, aber nicht Sicherheitsrelevant. Zugegeben es stört mich auch.

    Das beschriebene Problem mit der Bremse kenne ich, hatte ich auch mal. Es stammt von verdreckten Bremskolben/Scheiben. Seither werden bei mir alle hundert Stunden die Bremsen gereinigt und gut ist. Vielleicht macht es Sinn wenn man ständig im Acker landet den Zyklus etwas kürzer zu halten. Schaden kanns nicht und der Aufwand ist minimal.

    Als erfahrener FK9 Pilot muss ich nach dem lesen eurer Auflistung schon anmerken, das es mir erscheint als würde mit eurem Flieger sehr unprofessionell umgegangen. Vielleicht macht ihr mal ein paar Videos von euren Landungen und schaut sie euch mal in Ruhe an. Ichn bin sicher darauf ist euer Problem zu erkennen.

    Nebenbei finde ich es gelinge gesagt wenig profesionell zu versuchen den Hersteller in Internet Foren anzuschwärzen.
  • Für mich sieht das hier auch eher nach pers. Frustbewältigung aus.

    Inwieweit hier bereits der Tatbestand der üblen Nachrede erfüllt wird, werden andere klären. Wenn ich Hersteller wäre, würde ich mir das zumindest nicht gefallen lassen.

    Unfassbar wofür Foren inzwischen so herhalten müssen....
  • Aloha zusammen,
    Hört doch mal auf, gleich wieder in die falsche Richtung zu treten. Christoph hat absolut offen geschildert, was ihm an dem Mopped nicht passt. Ihr könnt das jetzt bestätigen, widerlegen oder ergänzen. Aber anstatt ihr froh seid, dass euch noch jemand n paar Punkte zum checken mit auf den Weg gibt, wir hier wieder gleich der Hersteller in Schutz genommen und unterstellt, dass die Schleppiloten aus diesem Verein Grobmotoriker seien und ne FK9 nich auf ner Wiese landen können. Ich bin jedenfalls immer sehr dankbar, wenn jemand, der mit dem gleichen Muster wie ich unterwegs ist mir n paar Sachen an die Hand gibt, worauf ich noch achten kann. 
    Beste Grüße
  • Es geht eigentlich um Ul-Flugzeuge, also Luftsportgeräte, die ein bischen auf Flugzeug aufgepeppt sind. Wenn so ein Leichtflugzeug diesen Spagat schafft, Vereinstauglich zu sein, sprich, das jeder Heinz und Else auf dem Teil herumreiten darf, und wenn der Flieger auch noch zum Schleppen gebraucht wird..! na dann habe ich schon alle Achtung vor so  einer Alltagstauglichkeit in dieser Klasse. 
    Wir fliegen ,schulen und schleppen mit DR400 und Husky, ware Arbeitspferde,
    aber hin und wieder muss auch ein abgebrochener Radschuh oder Schleppkupplung, Spornrad
    und Fahrwerk zur Reparatur.
    Ich kenne die Funke- Flugzeuge nur von der Messe, machen aber einen sauberen guten Eindruck.
    Denk nochmal darüber nach, ob ihr dem Dampfer nicht doch zuviel zugemutet habt.
    gruß und blue skies
  • Hallo MOWA,

    prinzipiell bin ich bei Dir. Nur wie immer im Leben gibt es zwei Seiten der Medaille.
    Und hier wird nur eine geschildert. Wir alle waren nicht dabei und wenn ich geschickt bin kann ich alles so auslegen das der Hersteller immer die A-Karte hat.
  • Hallo Christoph


    Zu 1) Hauptfahrwerk

    Ich habe seit ca 900 h einfache M8 x 20mm in 8.8er Festigkeit
    verbaut und diese etwa alle 200 - 300 h getauscht. bisher
    keinerlei Probleme.

    Auf 2 Dinge ist zu achten: Das U-Blech muss fest gegen die
    Rahmenaufnahme geschraubt sein und _gleichzeitig_ muss die
    Schiwinge fest geklemmt werden - das ist etwas tricky und
    evtl. muss auch nochmal ein dünnes Zwischenblech zur
    Schwinge dazu um 2 Zehntel Spiel rauszunehmen.

    B&F verwendet mittlerweile 10.9er Schrauben.

    Höher würde ich aber nicht gehen, da Du dann, wie B&F
    bereits geschrieben hat, Deine Sollbruchstelle verlierst.



    Zu 2) Höherudersteuerstange

    Klingt nicht gut.
    Ich vermute aber (aus welchem Grund auch immer) hier
    ein echtes "Einzelfall" Problem...



    Zu 4) Rückenlehne

    Sorry, hilft Dir nicht weiter, aber ich sag′s trotzdem ;-))
    Sitzverstellung in einem UL halte ich für so überflüssig
    wie einen Kropf - Feste Sitze kaufen und Kissen reinlegen.
    KISS - Keep it simple, stupid  :-)))


    Zu 5) Auspuff

    Es gab eine ganze Weile bei B&F Probleme (Risse am Topf) mit der
    von Heggemann gelieferten Edelstahl-Anlage (Zusatzausrüstung).
    Dazu besteht auch eine TM von B&F
    (Ich habe die selbe Anlage und seit nun 900h keine Probleme.)

    Das es mit dem original Rotax-Topf Stress gibt, ist mir wirklich
    absolut neu. Die Abgasanlage in der FK9 ist eigentlich nichts
    ungewöhnliches und eher kompakt konstruiert.


    Zu 6) Belüftung der Frontscheibe

    Ich fliege Sommer wie Winter, aber dieses Problem kenne
    ich garnicht ?-)  Muss allerdings sagen, meine FK9 hat
    noch die "dünne" Makrolon-Scheibe und nicht das Dicke
    Plexiglas Monster... könnte einen Unterschied machen,
    bin mir aber nicht sicher.


    Zu 7) Beschädigung der oberen Cowling

    > Die Cowling bekommt deutlich sichtbare Schäden an der
    > Innen- und Außenseite, die Röhrchen brechen.

    echt?!?!?!  Habe ich hier noch nicht beobachten können.


    Zu 8)  Bugradanlenkung

    Die "alte" Hebel-Version der Anlenkung war optisch nicht
    ganz so der Brüller, aber deutlich robuster.
    Die "neue" Variante mit dieser Art "Kardangelenk" ist
    wirklich sehr filigran konstruiert und eigentlich
    zu schwach.

    Ich habe noch die "Hebel-Version" und trotzdem
    lenke ich z.B. _nie_ im Stand, sondern nur, wenn der
    Flieger schon rollt - und ich bin extrem vorsichtig
    mit den eingesetzten Pedalkräften beim Rollen.

    Für einen Privat-Halter kein Problem, aber bei
    Verein und Vercharterung benötigt gerade die "neue"
    Bugradanlenkung wirklich viel Liebe und Zuneigung ;)


    Zu 9) Bremse öffnen nur sehr schwer

    Die Bremse ist von Marc-Ingegno aus Italien und eigentlich
    ein unkaputtbarer, robuster Alu-Knäul.
    Die Bremsbeläge halten bei einem Privathalter etwa 5000 Jahre.

    Problem: Die Chrom-Führungsbuchsen müssen immer mal gereinigt
    werden, dann spielt die ganze Sache gut.

    Aaaaber, es gibt (oder gab?) eine B&F Besonderheit bei dieser Bremse:
    B&F hat m.W. zusätzlich zwei kleine Federn an den Bremsen verbaut.
    Diese Federn sind so über die Chromhülsen gestülpt, dass sie
    helfen sollen, die Bremsbacken beim zurücknehmen des Bremsdrucks
    etwas von der Bremsscheibe _weg_ zu bewegen.

    Eigentlich gut gedacht - es funktioniert aber nicht wirklich!!!  ;-)

    Wenn die Bohrungen in den Aluträger-Platten der Beläge um die
    Chromhülsen herum schon etwas ausgeschlagen waren (obwohl die
    Beläge selbst noch 4999 Jahre gehalten hätten) dann bewirkten
    die Federn keine _Verschiebung_, weg von der Bremsscheibe, sondern
    vielmehr eine _Verkantung_ der Trägerplatten auf den Chromhülsen.

    Die Bremse löste sich somit nicht mehr richtig.

    (Ich bin so mal aus Tempelhof raus, und war froh über die
     lange Piste - der Startlauf war recht "zäh"  :-))

    Lösung: Ich habe einfach diese Federn komplett entfernt und
    seitdem funktioniert die Bremse problemlos - Reinigung/Fettung
    der Chromhülsen muss aber sein.
    (Die Jungs bei Marc-Ingegno sagen übrigens: bei unserer
    Bremse werden keine Federn verbaut :)))


    Zu 10) Nur bedingt geeigneter Propeller für F-Schlepp

    Zum Schleppen kann ich nichts sagen - wir schleppen nicht :)
    Allerdings stellt sich die Propeller-Frage auch nicht wirklich.

    Ein im Gastland fliegendes Luftsportgerät muss (i.A.) immer den
    Zulassungsbestimmungen des Eintragungslandes entsprechen.

    Eine D-Registrierte FK9 hat mit dem Windspoon keine Zulassung und
    fliegt somit illegal, egal ob hier oder in Frankreich - Ende  :)

    Einziger Weg: Ergänzende Musterzulassung & Lärmmessung...



    > Ein Schulungs- und Vereinsflugzeug muss nicht nur fliegerisch
    > gutmütig sein, sondern auch robust und zuverlässig.
    >
    > Das Zweite ist bei der FK 9 ELA nicht ausreichend umgesetzt.

    Ja, ja.. der ewige Spagat bei den ULs - es darf alles nichts wiegen,
    es soll aber so stabil sein wie ein Traktor... Die FK9 ist wirklich
    ein im Vergleich leichter Flieger - und vermutlich für den Vereinsbetrieb
    zu "fein"  ...  Allerdings wird′s gerade bei bei Haftungsfragen wegen
    Überladung im Verein auch schnell spannend...  :-)))

    > Wir werden für den Verein kein FK Produkte mehr kaufen und
    > können es auch nicht weiterempfehlen.

    Das mag sein.

    Ich persönlich würde nach vielen FK9 Jahren und B&F Kontakten
    eigentlich nichts anderes mehr fliegen wollen
    (ich bin aber auch kein Verein ;-)
    Ich bekomme immer einen Ansprechpartner, alle Informationen
    die ich möchte und die Ersatzteil Versorgung ist gut bis sehr gut.
    (Nur Comco ist in diesem Punkt besser :-)


    BlueSky9
  • Hallo Christoph. ich finde Deine Analyse eigentlich auch sehr interessant. Du hättest da eigentlich nur Deine Wertungen und "Nicht"- Empfehlungen weglassen sollen und eventuell einfach nach Deinen sehr fair geschilderten Erfahrungsberichten (mit jeweiliger Antwort des Herstellers...) nach der Meinung anderer FK-Piloten fragen sollen. Dann wäre aus meiner Sicht alle in Ordnung gewesen. Ein Forum ist der erste Ort wo ich nach Erfahrungen anderer Benutzer nachsehe und von daher finde ich Deine Iniative nicht schlecht. Die Antworten der anderen Piloten mit ihren eigenen Erlebnissen rücken die Sache dann wieder ins richtige Licht.Ist nicht immer einfach, ich weiss. Habe mich selbst schon manchmal nach meinen Crachs mit Hirthmotoren zu einigen leicht bitteren Kommentaren hinreissen lassen. :-))
    Gruss Stephan
Jetzt anmelden

Passwort vergessen

Umfrage Archiv

Wie häufig haltet Ihr die Halbkreisflugregel ein?

Eher häufig!
35.2 %
Immer!
32 %
Hin und wieder!
16.2 %
Nie!
9.3 %
Eher selten!
7.3 %
Stimmen: 247 | Diskussion
Anzeige: Roland Aircraft
Statistik Alle Mitglieder

Aktuell sind 18 Besucher online, davon 3 Mitglieder und 15 Gäste.


Mitglieder online:
OkeP  hb vom alpenrand  Nordex 

Anzeige: EasyVFR