Ausbildung --> Kosten im Verlauf?

Forum - Pilotenausbildung (SPL)
  • Hallo Ihr Lieben,

    nachdem ich vor einiger Zeit eine Probestunde im UL-Flugzeug geschenkt bekommen habe, möchte ich unbedingt "so schnell wie möglich" die SPL erwerben. Aus diversen Gründen wird das leider "in den nächsten Wochen" noch nichts - trotzdem möchte ich mich schon mal soweit wie möglich informieren.Dabei habe ich dieses Forum schon länger als Leser besucht - jetzt habe ich aber eine Frage, die ich hier so noch nicht gefunden habe.

    Also: Ich möchte die SPL erwerben. Insgesamt wird mich der Spaß so 5 - 6 k€ kosten. Sehr fein. Eine Flugschule (an einem Verein angegliedert) habe ich mir auch ausgeguckt... incl. Lehrer und allem Pipapo wird mich die einzelne Flugstunde, wenn ich alles richtig verstanden habe, wohl 73,00 € ohne Landungen (und ohne Treibstoff??) kosten. Sehr schön! Aber...


    ...wie sieht eigentlich die Kostenstruktur im Gesamtverlauf der Ausbildung aus? Wahrscheinlich kommt am Anfang für Vereinsaufnahme (hier: 300 Euronen), Medical, Theorie-Unterlagen, Bescheinigungen und "weiß der Geier noch was" ein großer Haufen zusammen.

    Dann folgen die einzelnen Flugstunden + Landungen (Ändert sich die Zahl der Landungen im Ausbildungsverlauf stark? Oder kann man sagen "pro Flugstunde hast Du uuuungefähr 5, 6, oder 7 Bodenberührungen zu bezahlen"?)

    Und am Ende folgen dann Prüfungsgebühren, Flugschein-Ausstellung und eventuell noch was?

    Was mich also - ich komme zum Ende - interessiert:

    - Wieviel % oder Euro muss man grob als "Startkapital" parat haben, um die Ausbildung sinnvoll beginnen zu können?

    - Macht es dann Sinn mit 2 bis 2,5 Flugstunden pro Monat zu rechnen? (Ich frage: Kann ich ab der ersten Flugstunde sagen: "Ab jetzt brauche ich nur noch 300,- oder so im Monat übrig haben"?)

    - Wird die Zahl der Landungen einigermaßen konstant bleiben, oder muss ich da mal mehr, mal weniger einplanen?

    - Und wieviel % oder Euro sind am Ende noch zu berappen? Habe ich einen größeren Posten vergessen?

    - Wie läuft das eigentlich mit dem Theorie-Teil? Wird das am Anfang bezahlt und gemacht? Oder mittendrin?

    Die große Überschrift lautet für mich dabei also: "Sollte ich die Gesamtkosten schon weitestgehend vor der Ausbildung auf dem Tagesgeldkonto haben, oder reicht ein kleineres Startkapital und den Rest bestreite ich aus dem monatlichen Hobby-Budget?"

    Vielen Dank für Eure Meinungen und vor Allem Erfahrungen !

  • Moin Guitarhead,

    rechne mal mindestens einen Tausender dazu. Und die Idee 2-3 Stunden pro Monat zu nehmen ist nicht so gut, weil Du dann ewig brauchen wirst und deutlich mehr bezahlen musst weil die Flugstunden deutlich über den geforderten 30 Mindest-Stunden liegen werden. Ich würde Dir raten, mindestens die Hälfte bereit liegen zu haben, wenn Du über genug Einkommen verfügst. Ansonsten eben mehr. Und an Stunden solltest Du am Besten zu Beginn etwas weniger (weil noch sehr anstrengend), aber dann nach kurzer Zeit deutlich mehr einplanen. Ich würde versuchen in der Woche mindestens zwei Mal Flugunterricht zu nehmen, eher mehr, damit sich das Gelernte nicht wieder verflüchtigt.

    Über die Gesamtkosten die zu erwarten sind gibt Dir am Besten Deine Flugschule Auskunft, die kennt ihre Gebühren.

    Viel Spass

    Gerd

  • Ich finde es gut das Du Dir vor einer verbindlichen Unterschrift Gedanken über die Kosten machst. Du entscheidest gerade darüber ob Du Dir eines der teuersten Hobbys leisten willst.

    ehds hat Dir schon den richtigen Rat gegeben zügig dran zu bleiben. In einem Zeitraum von 4 bis 9 Monaten den Schein durch zuziehen, das  spart am meisten.

    Dann sind ca 5000 bis 6000 ,-- € irgendwie weg. Im Verein etwas weniger denn da muss man häufig auch noch Arbeitsstd leisten und die Aufnahme Gebühr und sonstige Fix Kosten tragen.  Landegebühren bitte beachten , die sind sehr unterschiedlich und werden oft unterschlagen. ( Zwischen 0 Euro und  € 7,50 pro Landung  üblich)  

    Nach dem Schein  solltest Du dann weitere Euros beschaffen. Denn dann  kommt die Passagierberechtigung, Du willst ja auch jemand mitnehmen können .

    Und ein weiteres Budget ( ca 1000 € ) für den Aufbau Deiner Flug-Kompetenz sollte ebenfalls vorhanden sein.  Denn nichts ist schlechter als  dann nachzulassen. Hast Du  mal 60 bis 100 Std im Buch bist Du  ein "fortgeschrittener" UL Flieger. Wenn Du dann mal ein paar Monate Pause machst, bist Du auch schnell  wieder drin.   Aber Pause nach dem Schein ist eher schlecht. Ich kenne natürlich Deine Finanzsituation nicht, aber wenn man den Euro umdrehen muss ist fliegen nicht das ideale Hobby. Ich bin eher für die Tagesgeldlösung . Denn es gibt ja auch noch andere wichtige Dinge die für die Geld da sein muss.  

  • Erstmal Glückwunsch zu deinem Entscheid. Wie schön hier erwähnt mit 2-3 Stunden kommst du nur langsam zu Deinem Ziel. Was die Kosten betrifft, 5-6 Tausand ist schon knapp bemessen. Sprich mit der Flugschule und Frage nach allen anfallenden Kosten, Flugstunden, Theorieunterricht, Unterlagen, Gebühren, Landegebühren, etc.  Prüfe wie viel Freizeit du zur Verfügung hast und teile einfach den Betrag durch die Anzahl Monate und dann weisst du wie viel du pro Monat ausgeben musst. Der Abrechnungsmodus ist sicher von Schule zur Schule unterschiedlich. Meine Flugschule  zum Beispiel stellte mir am Monatsende eine Rechnung. 

  • edhs schrieb:
    Ich würde versuchen in der Woche mindestens zwei Mal Flugunterricht zu nehmen, eher mehr, damit sich das Gelernte nicht wieder verflüchtigt.
    Denke ich auch... zwei Termine / Woche sollte man festmachen, allein schon weil einige Termine wetterbedingt ausfallen werden, auf das dann wenigstens ein Termin / Woche übrig bleibt.
  • ich kann nur meine eigene Erfahrung hier berichten:

    angefangen als totaler Fußgänger am 08.03.2014 mit der Theorieausbildung, nebenher Augenarzt, HNO-Arzt und dann der Fliegerarzt.
    Theorieprüfung am 08.05.2014. Ich habe für mich beschlossen, mit der praktischen Ausbildung nach der bestandenen Theorieprüfung anzufangen.
    Dann denn ganzen Sommer 2014 regelmäßig geflogen, am Ende standen 39,5 Stunden praktische Ausbildung auf dem Zettel.
    Am 31.10.2014 erfolgreich die praktische Prüfung geflogen und damit war ich nach 8 Monaten durch.

    Dann kam der Winter und eine OP, damit hatte sich das mit dem Fliegen erst mal erledigt. Ab März 2015 durfte ich nach der Freigabe vom Fliegerarzt wieder fliegen, also, PAX-Berechtigung geflogen. Die Lizenz mit der PAX-Berechtigng kam am 02.04.2015.

    Alles in allem habe ich 8100 Euro inkl.Arzt u.s.w. "verheizt" aber was soll ich sagen: Ich habe es bis jetzt nicht bereut und es war die beste Geldausgabe, die ich gemacht habe. Im Jahr 2015 bin ich dann (nach Erhalt Lizenz) 51 Stunden geflogen, nicht viel, aber knapp 200 Landungen.

    Viel Erfolg, zieh es durch, lass keine langen Pausen, dann lernst du was!

    Gruß Frank

  • Moin Guitarhead,

    da ich Deinen Ausführungen entnehme, dass Du das Ganze in einem Verein durchziehen willst, ist das i. A. etwas entzerrt. Die Ausbildungszeit im Verein ist meist länger (teilweise war hier von 2 Jahren die Rede), denn die ausbildenden Vereinskollegen machen das meist ehrenamtlich und sind somit nur am Wochenende am Platz. Da nicht alle Wochenenden fliegbar sind (schon gar nicht für Schüler), solltest Du mit nicht mehr als vier Flugtagen mit maximal 2 Schulungsstunden pro Monat rechnen - wahrscheinlich werden es deutlich weniger. Idealerweise drängst Du den Kollegen an Hammerwochenenden dazu, Dich Sa. und So. jeweils zweimal ranzunehmen (ob das klappt .... :-)), denn wie schon oben ausgeführt: Viel Flug, viel Erkenntnis.

    Zusammengefasst: Die monatlichen Kosten können im engen Rahmen mal schwanken. Wenn Du regelmäßige Bezüge hast und nach den Initialkosten (ca. 600€) jeden Monat 300€-400€ locker (sprich: Normalerweise verbrennst oder versäufst Du die :-)) bei Seite legen kannst und es dann auch konsequent machst, sehe ich da kein Problem es ohne "Ansparen" anzugehen. Sollte es bei Deinem Verein gänzlich anders sein, vergiss mein Geschreibsel :-)

    Bye Thomas

  • Zum Thomass post möchte noch hinzufügen, dass du für dein mentales Vorankommen in der Fliegerei, wenn du es schon im Rahmen eines Vereins machen möchtest, dich unbedingt an die Vereinskollegen mit Passagierflugberechtigung ranhängen sollst und mitfliegen obwohl es keine offizielle Flugstunde ist. Vor Allem am Anfang der Flugausbildung ist die Sinneswarnehmung stark gefordert und da profitierst  du davon auch von dem Passagiersein immens! Den Vorflugcheck und Gerätebehandlung am Platz kriegst du auch so mit, was nur vom Vorteil ist. Auch liegst damit eiene Gute Grundlage für die eigene Physiomotorik: Reaktionszeiten, Verzögerungen, Ursache-Wirkung etc.

    Den Rest hat der Gerd sehr gut dargestellt.

    Grüße und gutes Gelingen!


    P.S mache dir jetzt schon Gedanken darüber wie du danach fliegst (eigene oder Vereinsmaschiene, Hallenstellplatz etc.) Es ist je nach Gegend beinahe unmöglich einen Halenplatz für eige Maschiene zu kriegen, oder als Gast mit ′nem Hänger kommen und am Platz aufbauen, bzw. wenigstens eine verlässliche Chartermöglichkeit zu organisieren.

  • Hallo,

    ich kann den vorrednern nur Zustimmen... 2-3 Std sind uninteressant. Die 300€ pro Monat sind für die Ausbildung unrealistisch. Du solltest Dir 6-7 T€ sparen, dann im engen Zeitfenster fliegen. Ich persönlich würde die ersten 15 STD innerhalb von 3 Wochen machen, da Du mit jedem Rudertritt und mit jeder Bewegung sehr viel Erfahrung sammelst. Das muss sich setzen... Es bringt nichts das alles in die Länge zu ziehen und jeden Flug zum neu erlernen der Fliegerei zu nutzen. Das bringt nur der Flugschule Vorteile;-)

    Grüße

    Frank

  • Evtl. kann man sich überlegen, ob es überhaupt sinnvoll ist, den Schein innerhalb eines Vereins zu machen? Zu lange damit herumdödeln ist kontraproduktiv. Da ist es schon deutlich besser, wenn man in der Woche mal 3 bis 5 Stunden abfliegen kann.

    Persönlich finde ich den Jahresbeginn, bzw. den Winter sehr ideal, um eine Ausbildung schnell durchzuziehen. Kaum einer hat Lust zu fliegen. Die Maschinen sind nahezu immer verfügbar und das Wetter ist häufig deutlich besser, als im Sommer. Ganz nebenher lernt man das Fliegen bei sich schnell verändernden Wetterverhältnissen.

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