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Liebe Fliegerfreunde,
hiermit möchte ich einen kurzen Bericht zu einer Reparatur des C42-Fahrwerks veröffentlichen. Letzte Woche bekam ich einen Anruf von meinem Fluglehrer mit einer Unklar-Meldung der C42. Grund war eine abnorme Stellung des linken Rades von Hauptfahrwerk. Nach dem Ausbau der Radachse trat folgendes zu Tage: Bruch der Radachse (so heißt das gesamte Teil im Ersatzteilkatalog) an der Schraubverbindung zur Fahrwerksstrebe.
Die Bohrung am Rohr, welches in die Strebe geht, und an der auch die andere Strebe hängt, wirkt in diesem Falle wie eine Sollbruchstelle.
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Durch Bildung von Haarrissen, in die dann Feuchtigkeit eindringen konnte, weiteten diese Risse sich im Laufe der Zeit aus.
Man sieht deutlich an den Rostspuren, dass diese Risse schon längere Zeit Bestand hatten, und sich innerhalb der letzten Landungen beinahe zu einem fatalen Bruch der Radachse entwickelt hatten. Hierzu waren keine sonderlich harten Landungen mehr notwendig (Graspiste). Dank der umsichtigen Handlungsweise des Piloten, der nach Entdeckung des Schadens die C42 gleich „Unklar“ gesetzt hat, konnte voraussichtlich größerer Schaden an Mensch und Maschine vermieden werden. Zu bemerken ist hierbei, dass das linke Hauptfahrwerk z.Z. über 4700 !!! Landungen aufweist, die Maschine 7 Jahre alt ist, und im recht harten Schulungseinsatz steht.
Desweiteren wurden die Schrauben am Hauptfahrwerk erneuert, da die alten z.T. durch unseren harten Pisteneinsatz z.T. stark verbogen oder korrodiert waren.
Dieser Bericht soll aufzeigen, das durch eine genaue Beobachtung, und einer gewissenhaften Vorflugkontrolle ernsthafter Schaden an Mensch und Material vermieden werden konnte.
Ich möchte jedem C42 Betreiber nahelegen, das Hauptfahrwerk alle 1000-1500 Landungen auf diese Beschädigungen zu überprüfen, bzw. bei der 200 Std. Kontrolle eine genauere Untersuchung des Fahrwerkes und ein Austausch der unteren Verschraubung (Achse zur Strebe) vorzunehmen. Dabei ist zu beachten, dass die untere Schraube, an der die Strebe zum Rumpf hängt, von unten nach oben eingebaut wird !!!
Beste Grüße,
Volker
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Hallo Volker-P
Ich hatte bei unserer C42B (2002) auch Anfangs verbogene Achsen.
Die Biegestelle genau an dem Bohrloch.
Nach einigen Versuchen mit anderem Dämpferdruck, verstärkten Achs-
rohren und einer anderen Querlenker-Montage ist keine Achse mehr
verbogen.
Der Querlenker hängt jetzt an einem Winkel direkt neben der Achse.
Der Dämpferdruck ist mit 38 bar und Stickstoff gefüllt.
Und, ...das ist auch entscheident, wir landen etwas sanfter auf unserem
Grasplatz. ( Ich hatte vorher meist mit 172er geschult, und die Blech-
büchse verträgt eben einiges mehr an Landestössen.)
Wasser (Feuchtigkeit) sollte eigentlich an der Stelle ablaufen..? oder steht
euer Flieger im Regen oder feuchten Hallen ?
gruss Reinhard -
Hallo Reinhard,
in wie fern sind denn die Modifikationen am Fahrwerk von Comco Ikarus abgesegnet? Ich möchte (darf) nicht einfach etwas an dem Fluggerät ändern, wenn es nicht ausdrücklich vom Hersteller freigegeben ist. Was Feuchtigkeit in Haarrissen betrifft, die kommt in jedem Fall dort rein, selbst in einer "trockenen" Halle. Einfaches Beispiel: Du fliegst im Winter bei , ich sag mal, 5°C. Danach stellst Du das Fluggerät in die Halle (15° oder gar wärmer) ...schon bildet sich Kondensat am ganzen Flieger, insbesondere in Haarrissen.
Ich denke mal, wenn eine C42 als Schulungsmaschine im Einsatz ist, werden sich auch mal härtere Landungen nie vermeiden lassen...und nach 4700 Landungen in 7 Jahren, ist es nicht verwunderlich, dass mal was kaputt geht.
Ich wollte mit meinem Bericht in erster Linie aufzeigen, wie wichtig es ist, das Fluggerät mit äußerster Sorgfallt zu warten, und Unregelmäßigkeiten sofort an andere Benutzer, und in jedem Falle dem Wart oder Werkstattleiter weiter zu geben.
Im Falle dieses Fahrwerksteiles, halte ich dieses für eine Fehlkonstruktion, da die Bohrung tatsächlich eine Sollbruchstelle darstellt. Ich werde in Kürze noch einen bebilderten Bericht über Ermüdungsrisse im Motorträger bringen. Ich halte das für sehr wichtig, und werde die bei uns gesammelten Erkenntnisse auch an Ikarus Comco weitergeben.
Ich halte euch auf dem Laufenden....
Grüße,
Volker
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Hallo Volker,
die Winkel für die Anlenkung habe ich vom
UL-Platz Kückhoven (Ikarus-Center)bekommen.
Motorträgerrisse sind auch bei Comco bekannt.
Beide obere Ecken brechen aus. Ich habe sie in Eigenverant-
wortung mit einem Doppelblech ca 8x8 cm vernietet/verstärkt
und seit 3 Jahren ist Ruhe.
Die Schraube am Achsträger muss in jedem Fall montiert bleiben
und mit richtigem Moment angezogen sein. ist in jedem Fall
eine Schwachstelle...wie einiges mehr am Fliegerchen :
Pedale, Seitenruderanlenkung, Bremsen (Sachs) ,Klappen-
hebel usw. Der Vorteil, man kann die meisten Schwachstellen
gut erkennen und reparieren. Wenn man die Erkenntnisse
dann noch austauscht/ weiter gibt, ist der Flieger doch Alltags-
tauglich... für mich der beste Schulungsflieger.
gruß Reinhard -
Reinhard, im Großen und Ganzen stimme ich Dir da zu. Nur an einem Vereinsfluggerät werde ich solche eigenverantwortlichen Veränderungen sicher nicht vornehmen. An einer eigenen Maschine, kein Thema...
Ich finde es genau wie Du richtig, sich untereinander auszutauschen, und Erkenntnisse weiter zu geben, da es unseren schönen Sport um einiges sicherer machen wird. Wir müssen immerhin bedenken, das UL's keine Flugzeuge in dem Sinne sind, sondern Luftsportgeräte !!! Bei Flugzeugen würden solche Schwachstellen wie die hier erwähnten, zu einer sofortigen Stillegung führen. Da gibt es auch keine Motorträger aus Edelstahlblech, ein Material welches dafür bekannt ist, zu Ermüdungsbrüchen zu neigen!!! ...oder Sollbruchstellen an Fahrwerksteilen...
Grüße aus dem Saarland,
Volker
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Wie häufig haltet Ihr die Halbkreisflugregel ein?
Eher häufig!