Hallo zusammen,
es folgt eine Zusammenstellung von Halbwissen und wahren Begebenheiten.
Unsere ′neue′ (2006) WT9, 2024 aus 2. Hand gekauft, hatte beim Start sowie mitten im Flug schon 2024 mehrmals Leistungsverlust/rumgekotzt. Das ist Kacke mit Flugschüler und erst recht wenn ein Segler hintendran hängt. Zum Glück war nix passiert.
Es gab nen Verdacht.... dann wurde das Softstart-Kabel an den Zündboxen abgezwickt (das, was zum Anlasserrelais geht). Der Fehler war weg. Danach wurde das Kabel schön isoliert, und sonst nix mehr gemacht.
Gefunden wurden später auch noch lose Masse-Anschlüsse an der Batterie. Jetzt (1 Jahr später) kommt das Thema eher durch Zufall wieder auf.
Die Kiste springt ja auch ohne Softstart (=erst 8-12 Sekunden nach Startknopf loslassen auf Frühzündung und nicht sofort bei Erreichen von ca 800U/Min) an. Könnte halt mal tierische Rückschläge geben falls der Motor noch nicht rund läuft und die Box schon umschaltet. Das ist nicht nett, zermetzelt den Freilauf, und genau dafür gabs ja wohl die Weiterentwicklung.
Gesagt wurde auch: früher hat der Softstart bei 8V umgeschaltet. Dann hat Rotax aber was geändert, aktuell ist die Schaltschwelle bei 2,8V. Könnte damit empfindlicher auf Spannungsabfälle auf Masse geworden sein.
Warum haben wir danach nix mehr gemacht?
Ideen gab es schon. Extra Relais, damit die Schaltleitung von eventuellen Spannungsabfällen auf der ′Fahrzeugmasse′ entkoppeln. Oder ne Z-Diodenmimik um die Schaltschwelle wieder hochzusetzen.
Aber unser Technikguru sagt: "NEIN! Stellt Euch mal vor wir basteln und einer fällt dann runter, weil das Problem nach wie vor vorhanden ist. Dann ist natürlich die Bastelei schuld. Ich hab die ganze Zeit auf Infos von Rotax gewartet, aber es kommt ja nix. Und solange fliegen wir halt ohne Softstart weiter".
Das kann ich gut verstehen... es ist ein Vereinsflieger.
Wir kennen auch das SB 079R1, und wir haben den 50seitigen Bericht vom LSVRP/den BaWülern/Dr Schöffler gelesen wo das Phänomen ja von ′den Mannheimern′ nachgewiesen werden konnte: tatsächlich geht deren Fluggerät mitten im Flug auf Spätzündung.
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Ende der Stories.
1. gibt es Ideen zur Fehlerbehebung? Ich hab bisher leider nix gefunden. Bei uns liegt es jedenfalls BESTIMMT am Softstart, nicht an Dampfblasen, nicht an eingeknickten Spritleitungen und nicht an all den anderen Ursachen, die die kompetenten Kollegen ja identifiziert hatten.
2. Bei uns stehen 1 oder 2 Rotaxe rum, die 2000h abgelaufen, mal sehen was wir damit machen. Wir hätten also auch Zündboxen zum Tauschen. Aber keiner will ran, Argument von vorhin: was ist, wenn was passiert. Killerargument?
Ich freue mich auf Input/Meinungen.
Danke!
M.
Servus Maraio.
Bau doch die Ignitech Zündboxen ein. Startverhalten und Laufruhe sind ein Wahnsinn.
Hab auch viel rumgefummelt, aber das hat sich gelohnt.
LG
Hallo,
ich würde die Zündboxen bei Franz-Aircraft checken lassen, alles entsprechend Einbauhandbuch verkabeln und dann auch die Pickups messen und einstellen (Messing-Fühlerlehre!).
Grüße
Moin,
komisch das das nur im Herbst/Winter passiert wenn es Kalt ist und hohe Luftfeuchtigkeit hat.
VG
...bei privater Maschine kann man ja so einiges machen aber bei einer Vereinsmaschine wo Gummiteile turnusmäßig gewechselt werden, 100 Stundenkontrolle, bräuchte der Einsatz einer Ignittech sicherlich ein kleines Erprobungsprogramm.
Maraio schrieb:Sofern es sich dabei um die "Technam-GESCHICHTE" handelt, würde ich ersuchen, das nicht als "Erkenntnis" darzustellen. Diese Maschinen wurden ab Werk von der Einbauvorschrift abweichend verkabelt.
...wo das Phänomen ja von ′den Mannheimern′ nachgewiesen werden konnte...
Bei einer orignal belassen WT9 Verkabelung aus 2006 wird dieses (induktionsbedingte) Phänomen nicht auftauchen. Dort "frisst" der Starterselenoid alles, was in die Steuerleitung induziert wird.
Newie schrieb:das hab ich nicht gesagt. Die Probleme traten kurz nach Kauf im Sommer 2024 auf. Bereits damals wurde der Softstart totgelegt und dann nix mehr gemacht.
komisch das das nur im Herbst/Winter passiert wenn es Kalt ist und hohe Luftfeuchtigkeit hat.
Andreas_G schrieb:
Sofern es sich dabei um die "Technam-GESCHICHTE" handelt, würde ich ersuchen, das nicht als "Erkenntnis" darzustellen. Diese Maschinen wurden ab Werk von der Einbauvorschrift abweichend verkabelt.
Ouh, das weiß ich nicht. Du meinst, daß in diesen Fliegern der Softstart gar nicht am Anlasserrelais hing, dadurch nicht niederohmig geerdet war, und DAHER der Zirkus kam? Dann ist das natürlich ne andere Baustelle.
Startboxen einsenden: das ginge natürlich.
Ich frage mich halt ob es irgendwie gelingen könnte, den Fehler AM BODEN zu zeigen, und später auch AM BODEN nachzuweisen, daß er weg ist. Ohne Motorprüfstand...
Danke an alles für die Ideen!
Maraio schrieb:Volltreffer!
Ouh, das weiß ich nicht. Du meinst, daß in diesen Fliegern der Softstart gar nicht am Anlasserrelais hing, dadurch nicht niederohmig geerdet war, und DAHER der Zirkus kam? Dann ist das natürlich ne andere Baustelle.
;-)
Maraio schrieb:Das wäre für mich schon ein Grund zuerst den Technik-Guru zu tauschen.
Aber keiner will ran, Argument von vorhin: was ist, wenn was passiert.
Es kann doch nicht sein, dass ich keinerlei Fehlersuche betreibe, weil ich dann ja geschraubt habe und damit der Fehler durch das schrauben nicht behoben ist und daher ursächlich haftbar macht.
Zum Problem aber: ich hatte im Frühjahr erheblichen Leistungsverlust mit Vibrationen bei Startleistung. War im F-Schlepp an der kritischstens Stelle des Startes nicht schön, ist aber gut gegangen.
Mit Standläufen konnte ich identifizieren, dass die Zündmodule bei Vollast nach kurzer Zeit gesponnen haben. Ein Stück unter Startleistung liefen sie brav durch, bei Startleistung dann Ärger.
Interessanterweise hatte es sich nicht angekündigt, dass erst ein Modul den Fehler hatte, indem evtl. leichtere Unruhe im Triebswerkslauf war. Ich gehe aber davon aus, dass es erst erkennbar war als beide Module den Fehlerzustand erreicht hatten.
Tausch der Module hat das ganze dann komplett eliminiert.
Das ganze war mit 914UL, 1600 Motorstunden, Originalzündung ohne Softstart.
Bisher kannte ich nur (tlw. durch Berichte) Ausfälle bei Standgas oder schlechtem Anspringen, das war mir neu.
Daher mache ich jetzt gelegentlich (wie auch von Mike Busch empfohlen) Zündungstests unter Last, im Flug, bei Startleistung oder maximaler Dauerleistung.
Maraio schrieb:Und Softstart abschalten ist keine Bastelei? Komische Sichtweise...
"NEIN! Stellt Euch mal vor wir basteln und einer fällt dann runter, weil das Problem nach wie vor vorhanden ist. Dann ist natürlich die Bastelei schuld. Ich hab die ganze Zeit auf Infos von Rotax gewartet, aber es kommt ja nix. Und solange fliegen wir halt ohne Softstart weiter".
Maraio schrieb:Ich hatte ja nun wirklich _reichlich_ Probleme mit meinem Motor. Umfangreiche Prüfläufe waren nötig, das habe ich einfach bewerkstelligt, indem ich den Flieger am Auto verzurrt habe. Boden unter dem Propeller schön sauber gefegt und dann ging es los. Bis auf Probleme mit dem Spritdruck im Steigflug fällt mir nichts ein, was man so nicht wie im Flug darstellen kann (für letztes könnte man evtl. auch den Schwanz am Boden fixieren, ist bei dir aber eh irrelevant). Ohne Risiko, dass der Flieger im Dreck liegt nach Motorproblem.
Ich frage mich halt ob es irgendwie gelingen könnte, den Fehler AM BODEN zu zeigen, und später auch AM BODEN nachzuweisen, daß er weg ist. Ohne Motorprüfstand...
Chris