Glascockpit oder Uhrenladen?

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Hallo,

    Wir überlegen im Verein unseren Bestand an Ultraleichtflugzeugen zu verdoppeln. Neben der Qual der Wahl des richtigen Luftsportgeräts, überlegen wir auch bezüglich der Instrumentierung. Uhrenladen + Tablett oder Glascockpit? Wir sind da auf 

    https://helios-avionics.de/

    gestoßen.  Kennt das jemand? Preislich vielleicht machbar, aber wie gut sind deren Einbaugeräte? Es gibt die Software auch als Android App, aber da gibt es keine aktuellen Bewertungen? Flarm und ADSB werden unterstützt. Auch würde ich gerne Funk und Transponder darüber bedienen können, habe aber dazu noch nichts gefunden...

    Für Hinweise, auch auf andere Geräte, bin ich dankbar. Kann eine der gängigen Android oder Apple Apps zusammen mit einer Hardware Erweiterung ein Glascockpit ersetzen? Vielleicht sogar zwei Tabletts gekoppelt?

    Danke und Gruß 

    Maik

  • Ich bin Fan von iPad(s) kombiniert mit kleinen Rundinstrumenten. Die Vorteile gegenüber Festeinbauten sind riesig.




    Chris

  • Festeinbauten haben einen großen Vorteil, der oft übersehen wird: echte Knöpfe und Drehencoder. Die kann man auch dann noch bedienen, wenn es für den Touchscreen schon deutlich zu rappelig ist. 
    Wie wichtig das für einen ist, ist sehr individuell - aber wenn man auch mal fliegt wenn es etwas böiger ist, sollte man es zumindest bedenken. 

    Tablets, gerade wenn sie so verbaut sind, dass man auch eine neues, von der Größe oder den Anschlüssen etwas andere Modell ohne Umbauen verbauen kann, haben dafür viele andere Vorteile wie Preis, aktuelle Software, dadurch dauerhafter Support, Gewicht etc...

  • Die Bedienung an sich (Funkgerät, Transponder usw.) passiert an den Instrumenten. Das würde ich auch nicht als touch wollen. Auf die Tablets greife ich im Flug kaum zu, Synthetic Vision läuft vor sich hin, Skydemon hat Autozoom, Karten ploppen automatisch auf usw, läuft also auch nur vor sich hin. Mal eine Frequenz auf Strecke raussuchen (wenn man das nicht im Rahmen der Vorbereitung auf Papier hat), aber mehr wird da nicht interagiert.


    Chris

  • Route im Flug ändern wäre meine Hauptanwendung dafür.

  • Ich sehe es ähnlich wie Nordex. Nach knapp 30 Jahren Fliegerei und nun auch als Fluglehrer in 3 Klassen erschließt sich mir der Sinn von Touchscreens (vor allem im weit entfernten I-Brett) nicht so ganz. Klar, am Boden im Stillstand kann man recht schnell, gezielte Eingaben machen, aber gerade in der Luft, wenn es ruppiger wird, machen richtige Knöpfe und Drehregler, die man zudem quasi blind bedienen kann, deutlich mehr Sinn. Die Tendenz ist ja leider auch bei den Autos hirnrissig - da muss man sich teils durch irgendwelche Menus am Touch hangeln, um z. B. die Heizung zu bedienen. Sehr förderlich für die Aufmerksamkeit... 

    Und ja, ich benutze neben dem Dynon Skyview zusätzlich ein IPAD mini mit Skydemon, aber das wird vorm Start entsprechend gefüttert und zoomt automatisch und blendet in Platznähe die Anflugkarten ein. Behaltet Euch aber immer noch den analogen Mindestuhrenladen. Einen Zeiger für Fahrt und Vario kann ich mit einem flüchtigen Blick aus dem Augenwinkel einfach besser ablesen und verstehen (und da kommt es mir nicht auf die Zahl an, sondern die Zeigerstellung ist völlig ausreichend), als eine kleine Zahl irgendwo in einem Display...

  • Wenn Geld keine Rolle spielt, gefallen mir Knöpfe bei Turbulenzen auch besser. Wenn ein funktionierendes Nesis I nicht mehr upgedatet wird, weil zu alt, dann war es das für mich aber. Den Hersteller verstehe ich.

    Bin gespannt, wie unsere Hersteller diese spezielle Transformation überstehen. Unser Spielzeug kann für viele ganz schnell Edelschrott werden, wenn ein Brot das dreifache kostet. Noch ist ja alles prima, sagte sich der Frosch.

  • pepino schrieb:
    Wenn Geld keine Rolle spielt, gefallen mir Knöpfe bei Turbulenzen auch besser. Wenn ein funktionierendes Nesis I nicht mehr upgedatet wird, weil zu alt, dann war es das für mich aber.
    Wenn man es an den Finanzen fest machen muss, sollte man aber überlegen, ob bunte Bildschirme im Luftsportgerät überhaupt zielführend sind oder nicht besser bei analog bleiben und dafür mehr fliegen ;-)
  • dumme, einzelne Anzeigen und Sky Demon damit reise ich total entspannt ;-)

    das Nesis ist noch drin und zeigt umfassende Motordaten. Wenn das Nesis ausfällt habe ich die Backupinstrumente.

    Das Nesis würde ich durch einen Enginemonitor ersetzen der die Motordaten drahtlos auf ein Tablet sendet.

  • MichaK schrieb:
    aber gerade in der Luft, wenn es ruppiger wird, machen richtige Knöpfe und Drehregler, die man zudem quasi blind bedienen kann, deutlich mehr Sinn.
    Absolut. Aber es führt nunmal, gerade was Navi betrifft, kaum mehr was an Touch vorbei. Und die Vorteile eines iPad, welches man jederzeit günstig gegen ein aktuelles austauschen kann, was man mit nach Hause nehmen kann, womit man auf der Fliegerterasse mal eben schnell die Flugplanung macht und danach ins Cockpit clipst usw usw wiegen imho die Nachteile mehr als auf.

    Ich stütze, wenn ich es denn mal im Cockpit bedienen muss (selten der Fall...) den Arm auf einem Knie oder oben am Blendschutz ab. So geht es auch in turbulenter Luft ziemlich einwandfrei.


    Chris

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