Steffen_E schrieb:In der Zertifizierten Welt würde ich dir zustimmen, bei UL erlebe ich in der Praxis ganz anders und ganz besonders in Vereinsumgebungen.Jedes vernünftige Glas-Zeug ist gegen Verstellung der vitalen Dinge schützbar.
Sonst dürfte es schon gar nicht in Flugzeugen eingebaut werden (zB wegen Anwender Änderung der Betriebsgrenzen)
OkeP schrieb:Was unterscheidet sich da? Dass die Geräte nicht geschützt wurden oder, dass sie nicht schützbar sind?
In der Zertifizierten Welt würde ich dir zustimmen, bei UL erlebe ich in der Praxis ganz anders und ganz besonders in Vereinsumgebungen
Welches UL-EFIS ist Deiner Meinung nach nicht schützbar?
Steffen_E schrieb:In der zertifizierten Welt ist der Schutz der Geräte Teil der Zertifizierung und damit in zentralen Sicherheitsaspekten nicht verhandelbar.
Was unterscheidet sich da? Dass die Geräte nicht geschützt wurden oder, dass sie nicht schützbar sind?Welches UL-EFIS ist Deiner Meinung nach nicht schützbar
Bei einem UL-EFIS und dann noch in einer Vereinsumgebung kannst du 3-2-1-Aus herunter zählen und selbst wenn es geschützt war, ist der Aufstand sofort da, das EFIS wieder offen zu lassen. Ich kenne keinen einzigen Verein, in dem ein UL-EFIS auf Dauer geschützt betrieben werden kann.
OkeP schrieb:Mein UL Luftsportgerät gibt es auch als Echo, wenn man es beim Kauf so auswählt.Ich fliege mit Glas-Cockpit quer durch Europa und auch weltweit - in der Echo-Maschine, mit Uhrenbackup.
Im UL Luftsportgerät? Nein!
OkeP schrieb:Ah so, also ein Problem Deiner Vereine, nicht eines der UL-Geräte.
Ich kenne keinen einzigen Verein, in dem ein UL-EFIS auf Dauer geschützt betrieben werden kann.
Finde ich komisch wie man dann behauptet, das läge an den Geräten.
Ich sehe es als äusserst sinnvoll an, die Vitalparameter der Flugzeugführung analog eigenständig zu haben (ob elektronisch LXNav ADI oder pneumatisch Winter ist mir egal) und alles weitere umfangreich mit hervorragender Warndarstellung auf Display.
in den Vereinen die ich kenne, wird da nichts verstellt und keiner klagt ein, die geschützten Gerätebereiche freizugeben.
Das hat sich seit Jahren bewährt.
Im privaten Flieger könnte ich mir Glas gut vorstellen,
aber in einem Vereinsflieger wo die Gefahr besteht, daß die Meisten von dem Teil keine Ahnung haben und nur dran rumspielen eher nicht.
Aber wenn der Verein Geld im Überfluss hat, dann kann man es ja machen.
Nachdem ich die Posts hier gelesen habe, kann ich es mir nicht verkneifen meine bisherigen Erkenntnisse zu dem Thema mitzuteilen.
Mein erstes UL war eine Pioneer 200 mit dem üblichen Analoginstrumenten. Radio und Transponder waren von der Fa. Funke zusammen mit einem Garmin 496. Ich bin damit einige Jahre geflogen, Italien, Frankreich und das schöne Norddeutschland waren meine Ziele. Der Bedienungskomfort von Radio und Transponder war nicht berauschend. Besonders wenn′s bumpig war oder die Sonne auf die Instrumente schien. Das Garmin 496 konnte man nur schwer von der Seite ablesen und die Bedienung, na ja.
Bei meinem zweiten UL, eine FK14 Spornrad wollte ich diesen ganzen Kram nicht mehr haben. Unterstützt und beraten hat mich damals Peter Funk und ich bekam von Garmin zwei G3X Touch Bildschirme, sowie Transponder und Radio.
Meine bisherigen Erfahrungen mit dieser Ausstattung nach 9 Jahren sind nur positiv.
1) Bedienung ob durch touch oder über die Dreh- und Druckknöpfe sind immer möglich. Und sollte man mal aus versehen mit den Fingern den Bildschirm berühren, weil bumpig, passiert nicht gleich etwas schlimmes. Die Menüführung ist intuitiv und ich möchte sagen fast schon sagen narrensicher. Zu dem Argument, daß die Ansicht oder sonstige Einstellung durch Vereinsmitglieder verstellt werden könnte ist nicht gegeben. Man muß das G3X Touch im Config Modus starten.
2) Der Komfort ist einmalig. Nur als Beispiel: über die Nearest-Taste kann ich Informationen über Flugplätze in meiner aktuellen Umgebung mit Entfernung, Richtung und Turmfrequenz anzeigen, die IFR 5-Letterpoints, VFR-Reportingpoints bei Flugplätzen mit Kontrollzone und noch weitere Daten. Mit einem Klick auf die Turmfrequenz wird diese ins Radion übertragen. Mit einem Klick auf den 5-Letterpoint der VFR-Point wird meine neue Kurslinie auf dem Movingmap angezeigt. Diese Möglichkeiten haben mir meine Flüge wesentlich erleichtert. Und wenn dann in der Zukunft der Autopilot im UL eingebaut werden darf, kein Problem im G3X Touch ist bereits alles vorgesehen, es müssen nur noch zwei Rudermaschinen installiert werden.
3) Softwareupdates und die Einspielung der Kartendaten gelingen immer fehlerfrei. Bis heute hat es auch keine Probleme mit der Hardware gegeben.
Ich fliege ja hin und wieder mit anderen Piloten mit. Und da hat sich als Standard ein Tablet mit SkyDaemon etabliert. Meine bisherigen Erkenntnisse sind, daß entweder der Pilot nicht mit SkyDaemon so vertraut ist und während des Fluges ständig am tippen und suchen in den Menüs vom Fliegen abgelenkt wird. Und wenn′s bumpig ist bei einer ungewollten oder nicht treffsicheren Berührung der Pilot in einem Menü landet das er gar nicht wollte. Wie gesagt, das sind meine Erkenntnisse zu diesem Produkt.
Ich kann mich noch sehr gut an die Zeit erinnern als die ersten ANR Headsets auf den Mark kamen. Da hörte ich des öfteren Piloten sagen, sowas geht gar nicht, ich muß doch den Motor hören. Und heute sind diese Headsets quasi Standard.
Man kann sich über analoge Instrumente oder Glascockpits streiten. Ich persönlich kann auf den alten Uhrenladen verzichten, egal ob "nur" in UL′s und/oder "Echo" Flugzeugen.
Many happy landings
Michael Wagner
Hier noch ein möglicher Kompromiss:
Beim Erwerb der C42 war ein digitales und für mich optisch ansprechendes und bezahlbares Konzept bei Comco nicht erkennbar - also Uhrenladen mit I Pad mini. Dann - drei Jahre später kam das Dynon D3 pocket auf den Markt und fliegt jetzt als Rückfallebene mit. Seit dieser Saison verzichte ich auf Papier im Cockpit. Das I Pad mini fliegt kontinuierlich in meinem Lieblingsmaßstab (1: 350.000) - kein Wackeln, kein Verstellen. Das I Pad auf dem Schenkel ist die Spielwiese - leicht erreichbar, durch abstützen am Rand trifft man meist auch den richtigen Bereich. Der Funkkanal wird per Bluetooth-Adapter SD-Link direkt aus SD gesendet. Wettercheck, Heran-Zoomen der Sehenswürdigkeiten und Kritzelblock in einem. Ich bin sehr zufrieden mit der Kombi. Zur Wahrheit gehört aber auch: Hätte ich jetzt ein paar Euros mehr, würde ich in ein ansatzweise moderner wirkendes Flugzeug als meine C 42 ein schönes Glascockpit einbauen.
Hallo Michael,
"wer kann der kann". Im Verein oder als Besitzer eines eigenen Flugzeugs, das sind zwei paar Stiefel. Dann scheinst Du einer zu sein, der es voll drauf hat, Hut ab, Repekt, ich glaub Dir das. Welches Radio und welchen Transponder hast Du jetzt, wenn du mit FUNKE unzufrieden warst?
Hätte auch gern ein GX3 in meinem eigenen UL aber nicht zwei, Vielleicht lerne ich auch mit 4 Knöpfen und zwei Drehreglern so virtuos wie Du damit umzugehen. 6 Eingabemöglichkeiten (den Touch vergesse ich mal), da muß man doch auch ganz schön drücken und drehen bis man dahin kommt, wohin man will oder hast du gerade deswegen 2 GX3 damit Du eben nicht so viel drehen und drücken mußt weil beide Displays im Prinzip einmal voreingestellt sind?
Wir haben bei uns im Verein mehrere Flieger die so ausgestattet sind, nicht alle sind begeistert, schnell übersieht man gerade wegen der Datenvielfalt/bunte Bilder was Wesentliches, i.B. wenn es um den Motor/Propeller geht. Zunächst wird das ganze Display in den Blick genommen und man muss dann darin den Fokus Selektieren, bei den Uhren ist es so, dass man Uhr für Uhr scannt. Wie gesagt, wer viel fliegt und computeraffin ist für den ist das was.
Naja und der Gedanke UL - einfaches preiswertes Fliegen ist leider schon bei Vielen gestorben. UL die 300T+ kosten, volle elektronische Instrumentierung, leistungsstärkster ROTAX, fliegen auf Airlinerhöhe, das begeistert mich auch, würde ich es besitzen, hätte ich manchmal ein schlechtes Gewissen. Bin halt einer vom alten Schlag. Bei der Instrumentierung links mit Uhren, mittig einen Bildschirm und recht noch paar Uhren, keine jährliche Updates die teurer sind als den Sprit den man verfliegt - das ist UL Fliegen wie es einmal mal gedacht war.
Greetings
BravoEcho schrieb:Was glaub′ deutlich geworden ist: Es gibt kein richtig oder falsch. Es ist (wie so oft) eine Frage des persönlichen Geschmacks und Geldbeutels. :)
Hier noch ein möglicher Kompromiss
Chris