Hallo,
für die Entlüftung des Ölsystems meines Rotax 912 ULS nach dem Ölwechsel (Umstieg auf XPS) habe ich die unteren Kerzen rausgedreht. (da so keine Gefahr besteht, daß die Vögel in unserem Hangar einen Volltreffer landen. Die Flächen muss ich regelmäßig davon reinigen...)
Beim Rausnehmen der Kerzen aus Zylinder 1 und 3 konnte ich schon etwas Öl an den Kerzen feststellen.
Beim Durchdrehen des Motors zum Entlüften kam dann noch weiteres Öl nach und tropfte aus den Kerzenlöchern.
Der Motor ist bisher aber problemlos gelaufen.
Aus den anderen beiden Zylindern ist kein Öl ausgetreten.
Irgendwie kann ich mir momentan nicht vorstellen, dass das so in Ordnung ist.
Kennt jemand das und wenn ja, ist bekannt, was hier zu tun ist?
Gruß
Pulsarflieger
Wahrscheinlich entweder Abstreifring oder Ventilschaftdichtung im Poppes... Etwas unwahrscheinlicher nochwas anderes.
Wieviele Stunden hat er denn runter?
Chris
Hallo Chris,
er hat 900 h runter. Vor 100 h hat ein Heavy Maintainance Betrieb die Hydrostössel gewechselt, weiß aber nicht, ob das was miteinander zu tun haben kann.
Welches Besteck wäre hier auszupacken und kann man das UL noch überführen per Flug?
Die Kompressionsprüfung vor 100 h ergab weniger als 5 % Verlust an allen 4 Zylindern.
Gruß
Pulsarflieger
Zum Entlüftung des Ölkreislaufes ist es erforderlich, dass die Zündkerzen montiert sind, da das Blowby-gas das Öl aus dem Kurbelgehäuse in den Öltank fördert .
Mach eine vorschriftmäßige Ölstandskontrolle, einen Standlauf und schau danach die Kerzen an.
VG Ralf
Ich habe die Saugseite entlüftet, weil ich wegen des Umstieges auf XPS das alte Öl möglichst komplett raushaben wollte.
Ralle schrieb:.... mach das einfach!
Mach eine vorschriftmäßige Ölstandskontrolle, einen Standlauf und schau danach die Kerzen an.
Mein Eindruck ist, dass man immer etwas Öl im Brennraum hat, wenn man die 100h Kontrolle macht und dabei boroskopiert.
Insbesondere dann, wenn man bei noch warmem Motor erst Drucktest und alles mögliche andere macht und dann erst boroskopiert.
Eventuell funktionieren Ölabstreifringe oder Dichtungen nur unter Brenndruck?
Siehe alter BMW auf Autobahn beim Gaswegnehmen...
Steffen_E schrieb:
Eventuell funktionieren Ölabstreifringe oder Dichtungen nur unter Brenndruck?
Zumindest bei Lycoming ist es so.
Schnickes schrieb:Nein, das ist ein Kompressionsring.
Zumindest bei Lycoming ist es so.
Ein Ölabstreifer, Schaftdichtung (Einlass) und Ventilschaft (Auslass) muss in jeder "Richtung" dicht sein.
Wie Ralle schon sagte: Ölverbrauchsmessung durchführen (10-20 Stunden fliegen), Kerze im Bereich der Elektrode auf Ölkohle untersuchen, wenn greifbar per Endoskop den Zylinderkopf im Bereich der Ventile auf Ölkohle untersuchen.
Ich habe diesen Mist gerade hinter mir bzw. ich hoffe es (Dauertest läuft noch).
Jedenfalls hat kein Öl etwas im Brennraum verloren.
Chris
Chris_EDNC schrieb:naja:
Nein, das ist ein Kompressionsring.
Ein Ölabstreifring, auch als Kompressionsring bekannt, ist ein wichtiger Bestandteil eines Verbrennungsmotors. Seine Hauptaufgabe ist es, überschüssiges Öl von der Zylinderwand zu entfernen
Chris_EDNC schrieb:das stimmt nicht. Zum einen geht es um die Frage des Ölabstreifringes am Kolben, zum anderen hat der Rotax keine Ventilschaftdichtung auf dem Auslassventil.
Ein Ölabstreifer, Schaftdichtung (Einlass) und Ventilschaft (Auslass) muss in jeder "Richtung" dicht sein.
Chris_EDNC schrieb:Sorry, aber das ist falsch. Es MUSS Öl im Brennraum sein, weil der Aufwärtshub des Kolbens sonst NICHT GESCHMIERT ist.
Jedenfalls hat kein Öl etwas im Brennraum verloren.
Und daher ist es unvermeidlich, dass welches im Brennraum ist, ganz besonders, wenn man den Motor kalt dreht und die Abstreifringe nicht bedruckt sind.
Es darf halt nicht zu wenig und nicht viel Öl im Brennraum sein.
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