Moin zusammen! Folgendes Problem: bei meinem 80PS-912er fällt sehr sporadisch einer der beiden Zündkreise aus.
Nach ca. 20 Sekunden läuft er ohne weiteres Zutun normal weiter. Einen signifikanten Zusammenhang mit externen
Einflüssen wie Temperatur, Vibration, Leistung, Drehzahl und Flughöhe hab ich bislang nicht feststellen können. Der Verdacht fällt natürlich auf Zündbox, Kabelbruch, Kontaktprobleme der Zündbox-Steckverbindung oder Zündschloss. Mein persönlicher "Favorit": Masseprobem.
Synchron zum Ausfall des Zündkreises fällt die Nadel des (uma/Original-Rotax-) Drehzahlmessers um sehr grob 800 U/min ab und zittert stark. Die Drehzahl fällt aber gefühls- und gehörmäßig nur um ca. 100 U/min. Nach Rückkehr des zweiten Zündkreises steht der Zeiger wieder völlig ruhig und korrekt auf der aktuellen Drehzahl.
Nur: der Drehzahlmesskreises ist elektrisch völlig getrennt von der Elektrik des Zündkreises - bis auf die Masse eben.
Der Ausfall des Zündkreises ist leider nicht reproduzierbar, mal zickt er 30 Minuten lang im Minutenrhythmus, mal ein Jahr lang gar nicht, was eine Suche mit dem Multimeter quasi aussichtslos macht.
Beim Magnetcheck am Boden verhält sich der Drehzahmesser übrigens unauffällig, im Funk sind auch keine Störungen hörbar.
Hat jemand vielleicht ein ähnliches Problem gehabt, noch eine Idee oder einen anderen Hinweis, der zur Behebung des Fehlers beitragen könnte?
Fliegergrüße und Danke vorab!
Hallo!
Ich würde als erstes die Abstände der Pickups überprüfen und ggf. nachstellen.
Hallo und Danke,
meinst Du die Abstände der "Trigger coils" zur Kurbelwellenachse?
Ich fürchte, da gibt es nichts zum Einstellen, und das Drehzahlmesserproblem
erklärt es auch nicht wirklich.
ronnski schrieb:... es macht immer Sinn, dass der Abstand stimmt.
Ich würde als erstes die Abstände der Pickups überprüfen und ggf. nachstellen.
Probleme damit wären aber möglicherweise temperatur- oder drehzahlabhängig.
Abgesehen von der ausführlichen Fehlerbeschreibung sind aber für eine Hilfe noch mehr Daten nötig:
https://kleinjung.de/rotax/doku.php?id=fehlerfragen
Viele Grüße
vom Bodenpersonal im Unruhestand
Ralf
...mit den Abständen stimme ich ja völig zu, wollte nur sichergehen, dass mit "Pickups"
die Trigger coils gemeint sind, und sie sind nach meinen Unterlagen (heavy maintenance manual)
nicht verstellbar/einstellbar.
Der Motor ist ca 1400h/19 Jahre alt, ansonsten war ich der Meinung, dass ich alle fehlerelevanten
Daten genannt hatte. Ggf. kann ich per PN alles, was man wissen will, liefern.
Was ich vielleicht noch nennen sollte: ich habe den Flieger gebraucht übernommen,
nach den Unterlagen vermute ich, dass das Problem schon früher aufgetreten ist
(Stecker zur Zündbox wurde erneuert, Drehzahlmesser zweimal getauscht)
Aber das ist reine Vermutung, und da die Symptome derartig "sporadisch" auftreten,
ist der Erfolg jeglicher "Operation" nur schwer zu beurteilen.
... das MMH schreibt dazu:
"A precise inspection of the complete ignition unit
is only possible on an ignition test bench with an
oscilloscope. This is especially important if fail-
ure occurs intermittently. In this case, send the
complete ignition unit to an authorized overhaul
facility."
Würde ich ja glatt machen (lassen), wenn ich sicher wäre, dass damit der Fehler
dauerhaft behoben wäre!
Wenn es am Ende aber z.B. der fehlerhafte Massekontakt einer Zündspule ist, kann man
auf der test bench soviel messen wie man will und trotzdem nichts finden.
Und: der einzige signifikante Zusammenhang mit dem Zündkreisausfall ist das
Rumzicken des Drehzahlmessers - daher das riesige Fragezeichen in meinem Gesicht.
Quax_D-EMMA schrieb:Wenn es wieder auftritt testen, welcher Kreis es ist (jeden mal wegschalten, Motor muss bei einem der Kreise ja stehenbleiben), danach die Zündboxen quertauschen und schauen, ob der Fehler wandert.
Synchron zum Ausfall des Zündkreises fällt die Nadel des (uma/Original-Rotax-) Drehzahlmessers um sehr grob 800 U/min ab und zittert stark. Die Drehzahl fällt aber gefühls- und gehörmäßig nur um ca. 100 U/min.
Wäre meine erste Massnahme...
Chris
..Danke! Das ist auch mein Plan. Wobei meine Hoffnung begrenzt ist, das hat
der Vorbesitzer wahrscheinlich auch gemacht, bevor er den Stecker
erneuert hat. Hab auch eine Stelle am "Abstell-"kabel gefunden, die
darauf schließen lässt, dass auch dieses schon geprüft wurde.
Ich bin mir auch relativ sicher, welcher der beiden Kreise ausfällt,
weil der Kreis auch einmal am Boden ausgefallen ist. In der Luft hab
ich mich zugegeben nicht getraut, das zu testen.
Zumindest würde das (wahrscheinlich) die Zündbox als Fehlerquelle
ausschließen. Auch werde ich messen, ob die Zündboxen im Betrieb
zu warm werden, auch wenn ich das nicht recht glauben mag.
Das erklärt m.E. aber nicht, warum der Drehzahlmesser zickt
(was mir natürlich egal sein kann, wenn der Zündkreis nicht mehr ausfällt, klar).
Mein Verdacht ist momentan der Massekontakt einer der Zündspulen, wenn der
durch was auch immer hochohmig wird, streut ein Teil der Zündenergie
vielleicht in die Drehzahlmesser-Leitung? Werde ich auch als nächstes
genauer in Augenschein nehmen und ggf. bearbeiten.
Vielleicht ist es auch sinnvoll, die betreffenden Zündspulen auf Kabelbruch-Verdacht
zu tauschen?
Um die Masseleitungen auszuschliessen, könnte man diese mal beide abklemmen (Motor über Benzinhahn abstellen). Halt den Fehler systematisch immer weiter eingrenzen. Wobei man dass messtechnisch auch ausschliessen könnte denke ich, gegen Masse messen und mal systematisch dran rumwackeln...
Chris
Da ich zu wissen glaube, um welchen Kreis es sich bei mir handelt,
würde es sogar ausreichen, eines der "Abstell-"kabel abzuklemmen.
Meines Wissens stellt die betreffende Zündbox den Dienst ein, wenn das
Abstellkabel auf Masse gelegt wird - per Kippschalter oder in meinem
Fall per (5-stufigen) Zündschloss. Gut, das Zündschloss könnte defekt sein
und den Kontakt auf Masse ziehen, obwohl er das in de Fall gar nicht sollte
(halte ich für unwahrscheinlich, andersherum wäre es wahrscheinlicher) oder das Kabel
liegt irgendwo zwischen Zündschloss und Box wg. fehlerhafte Isolation
sporadisch auf Masse. Halte ich aufgrund der 20-sekündigen Ausfälle
auch für unwahrscheinich, aber immerhin könnte man ein Kabel von der Zündbox
ins Cockpit legen und dort mit einem Messgerät das Potential an dem "Abstell-"Anschluß
überwachen - wie gesagt, kann sein, dass es eine Stunde oder ein Jahr dauert,
bis es wieder ausfällt.
Aber auch das erklärt nicht das Rumgezicke des Drehzahlmessers, beim Magnetcheck
bei dem ja auch beide Zündkreise abwechselnd abgestellt werden, ist er ja "normal".
Sorry, wenn ich da so drauf rumreite, aber Abfall&Zittern des Drehzahlmessers ist
das Einzige, was zuverlässig gleichzeitig mit dem Zündkreisausfall einhergeht, da
muss es doch einen erklärbaren Zusammenhang geben?