Fliegen kostet Geld. Man rechnet besser nicht alles nach und darf auch nicht zu knauserig denken. Aber manchmal fällt mir doch etwas auf und ich fange an, mich zu ärgern:
Mein Vorrat an original Rotax Ölfiltern für den 912 ist verbraucht. Die Dinger haben früher unter 10,-- Euro gekostet. Gerade habe ich mal gegoogelt. Jetzt werden sie zwischen 25,90 und 35,-- Euro -PRO STÜCK- angeboten. Bei anderen Versandshops für Flugbedarf werden Filter zum Preis ab 5,95 Euro angeboten (wenn man 912 in die Suchfunktion eingibt), die zumindest -aussehen- wie die Originalfilter.
Hat jemand Erfahrungen damit gemacht und möchte diese teilen?
Danke!
Gruß, Georg
Ah, ein neuer Testpilot ist am Start ;-)
Hi Georg,
es werden viele Filter passen und es werden auch oft andere verwendet. Oft MAN W77, bei unserem Flieger war beim Kauf ein ls934 purflux drauf, etc. Die Erfahrung ist, dass das klappt. Aber wer weiß schon, ob hier etwas passiert was man erst 1500h später merkt? Und will man das Risiko eingehen?
Hier eine interessanter Thread dazu, siehe insbesondere den Beitrag von Roger Lee: https://sportpilottalk.com/viewtopic.php?t=3613 Relevant ist also insbesondere der Öffnungsdruck für den Bypass und ob es ein Rücklaufventil gibt. Nur bei manchen Filtern ist auch der Öffnungsdruck für den Bypass spezifiziert, z.B. bei UFI 23.267.00: 1,2 bar = 17 psi und Anti-Rücklaufventil.
Viele Grüße
Marcus
Georg S schrieb:Nö, aber ein Ölfilter ist ein Ölfilter. Wenn es die gleiche Größe und Anschluss sind, muss man halt auf die eigene Kappe nehmen wenn er nicht taucht. Zur Not macht man einen auf und vergleicht...
Hat jemand Erfahrungen damit gemacht und möchte diese teilen?
Bisher war die Preisdiskrepanz nicht so schlimm da ich immer mit einem größeren Schwung Öl im Paket kaufe, aber ich werde beim nächsten Mal eventuell auch eine Alternative wählen. Aber für 15€/Jahr darüber zu recherchieren, lohnt das?
Hallo Georg,
ich würde Bezug auf das Wartungshandbuch ROTAX 912 nehmen. Dort ist alles gesagt, was man wissen sollte. U.a. ist dort ein wichtiger Punkt hervorgehoben.
ACHTUNG: Es ist unbedingt erforderlich, den Filtereinsatz zu untersuchen.
Mögliche Fremdkörper: Stahlspäne, Bronzespäne, Aluminiumspäne, Abrieb von Gleitlagermetall, Reste aus Dichtungsmaterial.
Usw., usw..
Solch ein geöffneter Papierfiltereinsatz ist ein offenes Buch über die gemachten Betriebsstunden. Für mich sowas wie ein Data Logger. Nichts ist objektiver und gnadenloser, als ein Blick auf′s Filtermaterial.
Es kann z.B. durchaus sein, dass auf diese Nachbehandlung/Analyse der Filterkartusche der empfohlene Filter entsprechend optimiert wurde und somit einen anderen VK erfordert, als bei Großserienprodukten. Alleine schon die erhöhten QS-Prüfungen während der gesamten Herstellungsphase und das Eingangs- und Ausgangsprüfen, treiben die Kosten nach oben.
Auch ein z.B. nichtfunktionierendes Rücklaufventil leert den Filter nach dem Motorstopp und kann Trocken- oder/und Mischschmierung während der Start- und Hochlaufphase erzeugen oder verlängern.
FlyingFriese
FlyingFriese schrieb:Allerdings könnte man darüber nachdenken, wieso die Motoren jahrzehntelang mit MAN - Filtern ausgeliefert wurden. Ich kenne inzwischen 912er die damit 7.000 Stunden gelaufen sind. Erst als jemand auf die Idee kam auf die Dosen Rotax aufzudrucken, wuredn sie teuer. Allerdings halten die Motoren seit dem nicht länger.......
Es kann z.B. durchaus sein, dass auf diese Nachbehandlung/Analyse der Filterkartusche der empfohlene Filter entsprechend optimiert wurde und somit einen anderen VK erfordert, als bei Großserienprodukten. Alleine schon die erhöhten QS-Prüfungen während der gesamten Herstellungsphase und das Eingangs- und Ausgangsprüfen, treiben die Kosten nach oben.
Tom
Quax der Bruchpilot schrieb:Wenn dem so ist, wie du schreibst, dann wäre das ein unseriöses Fehlverhalten. Ein aufwändiges Qualitätsmanagement ist allerdings von "außen" gesehen, kaum zu erkennen. Auch kann z.B. die Lebensdauer eines nichtzertifizierten ROTAX-Motors sogar länger halten als ein zertifizierter ROTAX. Aber es ist weniger sichergestellt.FlyingFriese schrieb:Allerdings könnte man darüber nachdenken, wieso die Motoren jahrzehntelang mit MAN - Filtern ausgeliefert wurden. Ich kenne inzwischen 912er die damit 7.000 Stunden gelaufen sind. Erst als jemand auf die Idee kam auf die Dosen Rotax aufzudrucken, wuredn sie teuer. Allerdings halten die Motoren seit dem nicht länger.......
Es kann z.B. durchaus sein, dass auf diese Nachbehandlung/Analyse der Filterkartusche der empfohlene Filter entsprechend optimiert wurde und somit einen anderen VK erfordert, als bei Großserienprodukten. Alleine schon die erhöhten QS-Prüfungen während der gesamten Herstellungsphase und das Eingangs- und Ausgangsprüfen, treiben die Kosten nach oben.Tom
FlyingFriese
Georg S schrieb:Direkt vom Rotax Vertrieb für 16,66 € ohne Form 1 zuhaben, aber selbst für 26 Euro ist ja jetzt nicht so schlimm - die meisten brauchen den ja nur 1x im Jahr.
Mein Vorrat an original Rotax Ölfiltern für den 912 ist verbraucht. Die Dinger haben früher unter 10,-- Euro gekostet. Gerade habe ich mal gegoogelt. Jetzt werden sie zwischen 25,90 und 35,-- Euro -PRO STÜCK- angeboten.
@Quax:
Hast du ne Bezeichnung von dem MAN Filter?
Quax der Bruchpilot schrieb:aber vielleicht gibt es allein wegen der Bypassdruck Sache den einen oder anderen Aisfall nicht.
Allerdings halten die Motoren seit dem nicht länger.......
Ich sehe es etwas so wie die Sache mit dem Öl. Im Prinzip kann man auch andere nehmen aber man weiss nicht genau, welche Zusätze für die Getriebe und die Überlastkupplung besser oder schlechter sind und die Frage um diese Diskussion ist die 0,4€ pro Stunde nicht Wert.
Und der Ölfilter liegt bei 0,07€ pro Stunde.
Da kenne ich effizientere Sparmöglichkeiten…