Hallo zusammen,
da ich nicht in diesem Thema (HIER) mein Problem diskutieren wollte, habe ich mal ein eigenes geöffnet. Auch für gemeinsamen Erfahrungsaustausch.
In meiner Remos GX habe ich häufig auftretende Vergaservereisung – so meine Vermutung. Und dies auch in aktuellen warmen Wetterlagen. Die Vergasertemperatur zeigt zwar ein Wert von 18-20 Grad an, aber sobald ich nach dem Reiseflug den Throttle etwas zurückziehe z.B. von 4800 auf 4000 RPM), fängt der unrunde Motorlauf sofort an. So schnell reagiert die Temperaturanzeige gar nicht.
Da die Remos eine Airbox an, ziehe ich sofort – meist sogar vor Reduktion – die Vergaservorwärmung. Die RPM steigt etwas und der Motor läuft wieder ruhig. Sobald ich diese kurzzeitig wieder einschiebe, fällt die Drezahl sofort um 100-200RPM ab und der Motor fängt an unrund zu laufen. Daher plane ich oft den Sinkflug frühzeitig, sodass ich erst mit Reiseleistung und etwas erhöhter Geschwindigkeit in ruhiger Luft sinke, sodass ich nicht ewig mit der Vorwärmung rumfliege. Denn wenn sich mit eingeschalteter Vorwärmung erneut Eis bildet, habe ich nahezu keine Reaktionsspielraum mehr.
Da ich mich schon seit einiger Zeit mit dem Thema und möglichen Verbesserungen beschäftige, hier mal meine Beobachtungen:
>> Begünstigt wird die Vergaservereisung von der Wahl meiner Reiseflughöhe: möglichst turbulenzfrei, somit knapp (wegen Leistung) oberhalb der Wolkenuntergrenze (kühl & hohe Luftfeuchte)
>> Einfluss auf Vergaservereisung haben Fluggeschwindigkeit (stärkere Kühlung) und Öltemperatur. Daher schließe ich vor Sinkflug die Ölkühlerklappe, um etwas Wärme für die Vergaser im Motorraum zu speichern (Öl-Temp. 90-105°C). Im Stand & Leerlauf dagegen hatte ich noch nie auftretende Vergaservereisung.
>> Komisch ist, wie schnell sich die Vergaservereisung immer zeigt. Innerhalb von Sekunden fällt die Drehzahl ab und der Motor läuft unrund. Baut sich so schnell Eis auf?!?
>> Ein Mechaniker meinte mal, dass die Remos ein Problem hat: Der Zustrom zur Airbox (und somit zu beiden Vergasern) läuft nur über einen Luftfilter. Dadurch wird das Ansaugen verstärkt, was durch erhöhte Expansion der Luft und einhergehenden Temperaturabfall die Eisbildung begünstigt. Gibt es dazu ähnliche Erfahrungen? Kann ein Wechsel des Luftfilter Abhilfe schaffen? Bei der letzten Kontrolle war er sichtlich absolut sauber.
Grundsätzlich fliege ich mit der verbauten Vergaservorwärmung bei Reduktion ganz gut. Trotzdem gibt es im Winter einige Wetterlagen, wo sich dies Verhalten auch bei Reiseleistung schon zeigt. Daher würde ich gerne wissen, ob es Möglichkeiten gibt, das Problem etwas zu besänftigen.
Danke euch und viele Grüße!
Hallo,
dass es innerhalb von Sekunden passiert, kommt mir schon komisch vor. Auch dass die Besserung nahezu instantan ist. Kannst du andere Probleme an den Vergasern ausschließen? Ist das nur bei deiner Remos so, oder sind andere Flugzeuge auch betroffen? Hast du eine MAP anzeige? Wieviel Druck zeigt sie bei 4000 1/min an?
Viele Grüße, Andrés
Hi,
ich fliege bei uns am Platz eine Remos G3 und GX. Beide haben das Problem nicht. Eine Vergaserverweisung hatte ich erst einmal (Innentemperatur 15 Grad), allerdings bin ich davor durch Sprühregen geflogen und die Luft war sehr feucht. Aufgetreten ist die Vereisung dann wie bei dir auch sehr schnell und der Motor hat gestottert. Nach dem ziehen der enteisung war es nach einigen Sekunden auch direkt wieder weg.
Beide Maschinen sind mit dem 100 PS Rotax ausgestattet.
Grüße aus Günzburg
Ich fliege ja schon lange Remos mit dem 100 PS Triebwerk und nehme für mich in Anspruch, die Maschine sowohl technisch wie fliegerisch ganz gut zu kennen. In dem beschriebenen Umfang hatte ich noch nie Vergaservereisung, weder im Gebirge noch im trüben, kalten havelländischen Winter. Der 912 ULS ist sowohl in der G3 als auch in der GX perfekt eingebaut, so dass eine Überhitzung auch bei hohen sommerlichen Temperaturen im Flug kaum möglich ist. Vergaservereisung tritt bei der Remos so häufig bzw. so selten auf wie bei einer C150/152. Und für genau diesen Fall ist die Vergaservorwärmung vorgesehen.
Vor vielen Jahren hatte das Gehäuse, in welchem die Umschaltung zwischen Kaltluft und angewärmter Luft erfolgt, einen Riss an einer Schweißnaht, so dass immer auch Kaltluft eintrat. Ein Freund hat mir damals das Edelstahlgehäuse geschweißt. Seitdem funktioniert die Vergaservorwärmung wieder perfekt. Mein Prüfer hatte damals den Defekt gesehen, für dessen Erkennung man eine Lupe benötigte.
Auch ich bin mittlerweile 6 verschiedene Remose geflogen mit dem 100PS Rotax.
Hatte bisher in keinster Wetterlage Vergaservereisung
Bin auch 200h Remos GX überwiegend am Alpenrand u in den Alpen geflogen u nie Problem mit Vergaservereisung. Sinkflug allerdings generell mit annähernd Reiseleistung, damit nichts abkühlt u Luftstrom hoch bleibt, damit Vergaser nicht vereist. Nach meiner Kenntnis wirds kritisch wenn man Gas fast komplett rauszieht.
Ich fliege zwar keine Remos, aber deine Symptome erinnern mich an ähnliche bei meinem Rotax (allerdings 80 PS). Im Eurofox ebenfalls mit Airbox installiert.
Nach gefühlt 300 mal erfolgloser Feineinstellung und Prüfung aller Vergaserperipherieteile haben wir beide Vergaser komplett revidiert incl. neuem Luftfilter. Seit dem läuft er wie ein Kätzchen, Vereisung (oder das, was man dafür hält) gleich null.
Welches Teil aus dem Revisionskit dann am Ende den Ausschlag gab, wissen wir nicht. Ich würde aber in diese Richtung denken, die Erfahrungsberichte der Vorredner zeigen ja auch keine mustertypischen Probleme wie von dir geschildert. Kostet zwar knapp 500€ an Teilen, ist aber so oder so ab und an fällig.
Gruß Thomas
erstmal vielen Dank für die Erfahrungen!
Nicht komplett. Allerdings werden bei der JNP im September erstmal die Vergaser synchronisiert. In dem Zuge schauen wir uns diese auch nochmal genauer an.NovemberPapa schrieb:
Kannst du andere Probleme an den Vergasern ausschließen? Ist das nur bei deiner Remos so, oder sind andere Flugzeuge auch betroffen? Hast du eine MAP anzeige? Wieviel Druck zeigt sie bei 4000 1/min an?
Beim letzten Flughabe ich darauf geachtet. Beim Run-Up auf etwa MSL zeigt er bei 4000 RPM eine MAP von 26,4 an.
@Tarutino:
Vielen Dank! Wenn obige Untersuchungen keinen Erfolg bringen, werde ich tatsächlich in diese Richtung gehen.
Viele Grüße!
Kurby schrieb:Klingt erstmal nicht ungewöhnlich niedrig, sondern eher geringfügig hoch. Es kommt natürlich auf den Umgebungsdruck an, aber für Standarddruck gibt Rotax Werte um die 24 inHg. Was hast du denn für einen Rotax drin? Dein Prop könnte zu steil eingestellt sein, was auf kurz oder lang zu Schäden führen kann: Klingelschäden, Getriebeverschleiß, ...
Beim letzten Flughabe ich darauf geachtet. Beim Run-Up auf etwa MSL zeigt er bei 4000 RPM eine MAP von 26,4 an.
Jedenfalls passt der Wert nicht zu einem Filter, der das Ansaugen merklich verstärkt. Ich würde mir eher die Vergaser anschauen eher früher als später.
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