Volumenstrom Luft Rotax Kühler 912 ULS

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Moin,

    hat schon mal jemand den Wert des empfohlenen oder benötiten Volumenstromes der Kühlluft für den großen Kühler des 912 ULS irgendwo gesehen? Zumindest irgend einen Bereich der sinnig oder ggf. von Rotax empfohlen wird? Ich konnte dazu nix brauchbares finden.

    Die Fragestellung bezieht sich auf die Strömungsoptimierung der Kühlluft zu-/ Abfuhr.

    Vll. kennt jemand jemanden der jemand kennt der hier was zielführendes beitragen kann - ich bin gespannt.

    LG - Fred

  • Servus,

    so einfach ist die Sache nicht, denn:

    • Die Kühler werden von den Zellenherstellern selbst ausgewählt. Die "originalen" Kühler kommen dabei von RAAL  (Vor mehr als 10 Jahren noch von KTM-Kühler, bzw. WP-Radiator in OÖ entwickelt und hergestellt) "Den" großen Kühler (nach dem Motto "the bigger the better" gibt es nicht.
    • Die 912/914/915/... werden Luft- Öl- u. Wassergekühlt. Das Zusammenspiel dieser Medien bestimmt (u.a.) den jeweiligen Bedarf
    • Baugleiche Antriebe werden sowohl in schnellen, als auch langsamen Flugzeugen eingesetzt. Somit bestimmt der Einsatzzweck die Auslegung des Kühlsystems. Bsp.: Bei der Entwicklung der 914-WT9-Kühler (notwendig durch Einführung der Suffix 01 Köpfe) lag mein Fokus auf den Bedürfnissen im F-Schlepp-Betrieb. Diese waren u.a. hohe Leistungsabgabe bei rel. geringer Geschwindigkeit, sowie Umgebungstemperaturen um 30°C,...
    • Wesentlicher Einflussfaktor ist nicht nur der Volumensstrom-Luft, sondern dessen Differenzdruck. Gleiches gilt für den Kühlmittelkreislauf bei vorgegebenen Glysantin-Zusatz. Die jeweilige Motordrehzahl bestimmt maßgeblich die Leistung der Pumpe. Siehe Diagramm im Rotax Einbauhandbuch.

    Sollte also ein Problem zum thermischen Haushalt bestehen, wäre dessen genaue Beschreibung notwendig.

  • Moin, das ist soweit alles bekannt und danke für die Antwort.

    Problem:

    Der Lufteinlass aktuell ist von seiner Größe, Lage und Ausführung eher suboptimal, noch schlechter ist, dass der Kühler so dicht vor dem Brandshott sitzt sodass eine schöne abfuhr der Luft unmöglich ist und das Entlüften quasi ungeordnet irgendwo passiert. 

    Der Plan jetzt, den großen vorhandenen Kühler horizontal hinter den Motor zu setzten, einen Sauberen NACA als Einlass in die obere Cowling, die Luft geführt durch den Kühler und nach dem Kühler wieder geführt nach unten zum Entlüften.

    Derzeit funktioniert das System zwar, allerdings nicht mehr bei mehr als 28 Grad ohne Klimmzüge und ständiger Gefahr des zu heiß werdens. Das ist für Reise (210Km/h bei 55-60% Leistung) auch nicht tragisch da es funzt, aber eben sehr unschön für größere Leistung speziell wenns zackig hoch gehen soll!

    Vermeiden möchte ich die Scheunentorlösung mit entsprechenden Nachteilen…

  • Sofern es sich um eine ASSO (wie in deinem Profil angegeben) handelt, gehe ich davon aus, dass diese auch mit der typischen Cowling gebaut wurde. Daher...

    • Eine nachgerüstete Abrisskante an der Unterseite der Cowling sorgt dafür, dass die erhitzte Luft abgesogen wird. Der Efekt ist enorm und mit Gaffaband und Karton leicht auszuprobieren
    • Versuche einen Kühler älterer Bauart zu ergattern (noch aus KTM-Kühler Zeiten).  An den Seitenbändern muss 45111 eingeprägt sein. Diese Variante war (kaum erkennbar) 2-reihig ausgeführt und stellte die effizienteste Ausführung dar. (Solange die Kühlrohre nicht beschädigt sind (Wandstärke 0,22mm) ist eine Aufarbeitung meist möglich)
  • Meines Wissens gibt es bei der Asso verschiedene Varianten der Cowling, bei meiner ist der Wasserkühler vorne unter der Propellernabe, der Ölkühler am Brandschott montiert. Letzterer wird über Schläuche von den Lufteinläufen rechts und links von der Nabe versorgt. Vielleicht sollte man Fotos der verschiedenen Einbausituationen hier einstellen.

    LG Reinhold 


  • Jupp, ist ne Asso…anbei die Bilder…vorne hockt der Ölkühler und Seitlich der Wasserkühler. Hab sie so gekauft. Der Wasserkühler passt vorne nicht drunter (bei der Pioneer sitzt der auch längs unter der Nabe).



    Ich mal was auf um die Idee zu verdeutlichen…

  • Dachte gerade  "ach du Schei.. - das ist die Mutter aller Lufteinlässe"

    Letztendlich jedoch ein Musterbeispiel dafür, wie man es nicht macht (obwohl handwerkliches Geschick zum Vorschein kommt)

    Wie bereits vermutet, hat der Erbauer versucht, möglichst viel Luft durch die Kühler zu drücken. Dies funktioniert jedoch nicht auf diese Weise und die Druckverhältnisse unter der Cowling wurden dabei sicher nicht berücksichtigt. (Das auftretende Phänomen nutzt man z.B. im Winter bei Luftvorhängen im Eingangsbereich von Kaufhäusern)

    Die Montage des Kühlers nahe dem Brandschott ist zwar suboptimal, kann jedoch trotzdem funktionieren

    Um dein Problem zu lösen, musst du die Luft absaugen!

    Dies kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Die einfachste - und dabei am leichtesten auszuprobierende ist die (versuchsweise) Installation einer Abrisskante. Im Bereich des "Fahrwerkschachtes"(Bugrad) sorgst du zunächst mit einfachen Mitteln (Gaffaband und Karton, oder was auch immer...) für eine Kante. (Nach hinten natürlich offen)

    Zur verdeutlichung hier ein Bild von meiner Gerätschaft (bei dem Muster original)


    Anm.: Der Ölkühler scheint etwas überdimensioniert und dessen Platz wäre für den WK besser geeignet. Kannst du ausmessen, welchen Bauraum dieser einnimmt? (LxBxH) Der Einbauort des ÖK ist bei Nicht-Schleppflugzeugen meist zweitrangig (Temp. um 100°C erwünscht - dadurch höhere Spreizung zur Umgebungstemp.)

  • Moin, eher die hinkende Großmutter der Lufteinlässe…

    An die Abreißkante unten dachte ich auch schon - das könnte helfen ist allerdings aus meiner Sicht nur Flickwerk und die Monsteröffnung sowie die scheiß Position dicht vor dem Brandshot bleibt. Als Zwischenlösung werd ich das mal versuchen um den Status quo zu verbessern.

    Experimente mit dem Kühler wollte ich vermeiden - hatte mal einen rausgesucht der anstelle des Ölkühlers vorne schief passen könnte und ne ähnliche Fläche hat wie der jetzige, dann aber auch nur mit schräger Anströmung und einigen Klimmzügen. Die Anordnung wie bei der Pioneer 300 ist auch nicht wirklich schön.

    Daher dachte ich an ein kühlereigenes Luftsystem welches vom Einlass über die Anströmung bis zum Auslass die Luft sauber führt - und dafür brauchts grob nen Bereich des Volumenstroms um bisschen rumrechnen zu können. 

  • Moin,

    du brauchst gar nicht so kompliziert planen. Du brauchst nen normalen Wasserkühler und eine halbwegs vernünftige Luftführung. Unterdruck am Auslass ist das Zauberwort. Wenn du falsche Druckverhältnisse durch grössere Kühlerfläche kompensieren willst, ist der Aufwand, das Gewicht und der Widerstand höher.

    Ausserdem gibt der Rotax einen guten Teil der Wärme an die Luft ab, auch da sollte die Luftzufuhr stimmen.

    Schau dir andere 912-Einbauten an, zum Beispiel der MCR oder anderer Flieger mit kleiner Cowling.

    Kannst du den Kühler kippen, also die Unterseite nach vorne verlegen, damit er in einem Winkel zum Brandschott steht?

    Gruß Raller 

  • fred3456.2 schrieb:
    Experimente mit dem Kühler wollte ich vermeiden - hatte mal einen rausgesucht der anstelle des Ölkühlers vorne schief passen könnte und ne ähnliche Fläche hat wie der jetzige, dann aber auch nur mit schräger Anströmung und einigen Klimmzügen
    Darf ich fragen nach welchen Kriterien?
    • Längs-, Quer,- oder U-durchströmt
    • Anordnung der Kühlrohre (Ein- oder Mehrreihig)
    • Ausführung der Kühlrohre (gedimpelt oder glatt, Sapa oder No-name, Wandstärke, Querschnitt,...)
    • Ausführung der Kühllamellen (gekiemt oder glatt, welches System bzw. Winkel, Materialstärke,...)
    • Fin density / Inch, Lamellenhöhe
    • Durchströmungsgeschwindigkeit u. Masse - Luft/Wasser
    • Differenzdruck Luft- bzw. Wasserseitig
    • ...

    Die meisten am Markt befindlichen Wasserkühler kann man, entsprechendes Entwicklungs-Kno-how vorausgesetzt, getrost halbieren. Oder - die Effizienz bei gleichem Bauraum erhöhen

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