nibbler schrieb:Auch ich hatte früher so gedacht und das als Hauptargument für einen Verstellpropeller gesehen. Aber man entwickelt sich ja weiter... ;)
Dann kommen Vergleiche wie "aber in der FAhrschule soll ich auch immer den niedrigsten Gang nehmen"
Chris
Chris_EDNC schrieb:Ist leider nicht bei allen so, das mein ich ja damit, dass viele gar kein Interesse zeigen sich mit der Materie zu beschäftigen. Evtl. ist es auch einer der Gründe, warum der Rotax so einfach gebaut ist - er verzeiht dann auch mehr als ein hochgezüchteter Motor, der auch sehr genau betrieben werden müsste.
Aber man entwickelt sich ja weiter... ;)
nibbler schrieb:Professionelle Teststände sind leider unbezahlbar. Habe gestern mit einem Kollegen gesprochen: aktuell liegen die etwa bei 20 - 25 k€ für einen Tag. Die Messung dürfte zwar recht schnell gehen, vielleicht 1 Minute pro Betriebspunkt und eventuell reicht nur eine Außentemperatur, aber Einbau und Ausbau muss auch berücksichtigt werden. So ein Diagramm zu bestimmen ist eigentlich Sache des Herstellers ...
Zum Muscheldiagramm, das habe ich auch schon versucht irgendwo verlässlich zu finden, aber bisher ohne Erfolg. Vielleicht hat jemand Interesse und die Möglichkeit den Motor auf einem Teststand entsprechend zu testen.
NovemberPapa schrieb:Das stimmt natürlich, aber man weiß ja nie, wer hier so alles aktiv ist und mit welchem Hobby / beruflichem Hintergrund. Könnte ja sein, dass jemand zufällig sowas "mal eben rumstehen" hat :D - das wäre natürlich die Krönung des ganzen
Professionelle Teststände sind leider unbezahlbar
nibbler schrieb:Nur zu ;-)
Könnte ja sein, dass jemand zufällig sowas "mal eben rumstehen" hat
NovemberPapa schrieb:das dürfte aber ein anderes Kaliber als für einen Rotax nötig...
aktuell liegen die etwa bei 20 - 25 k€ für einen Tag.
NovemberPapa schrieb:Natürlich findet man auch in mittelmäßig geschriebenen Papern durchaus gute Info. Natürlich findet man in Konferenzpapern gute Info. Meine wirklich "sexy" Sachen veröffentliche ich wenn es sich zeitlich einrichten lässt zuerst auf Konferenzen, und schiebe dann ein Journalpaper nach (wobei meine meistzitierten Paper nicht dazu gehören). Aber wenn ich ein Paper habe, bei dem die Ergebnisse merkwürdig aussehen, es schlecht geschrieben ist, die kritische Diskusison der Ergebnisse fehlt, aus einer deutschen Fachverbandstagung stammt (ich kenne einiger der Veranstaltungen, nicht konkret diesen Fachverband) und in der spärlichen Veröffentlichungsliste des Letztautors nichts zu dem Thema auftaucht, dann glaube ich dieses überraschende Ergebnis erst mal nicht, bis ich die Muße gefunden habe, mich durch das Meisterwerk zu wühlen und zu überzeugen dass sauber gearbeitet wurde.
Ich habe mir mit der Zeit abgewöhnt, Inhalte über Oberflächlichkeiten zu bewerten – auch wenn es schwer fällt. Auch schlecht geschriebene nicht-referierte Konferenzpaper können sehr wertvolle Informationen enthalten ;-)
NovemberPapa schrieb:Das Problem was ich mit dem Graphen habe ist, dass die Simulationsergebnisse nur entlang einer Linie vorliegen. Das überraschende an dem Graph ist, dass er vorhersagt, dass der Wirkungsgrad sein Maximum bei hohen Drehzahlen hat, entgegen dem was man von anderen Motoren kennt. Und genau diese "Überraschung" wird eben nicht getestet. Dafür hätten die Autoren mindestens (!) eine zweite Messreihe z.B. bei der halben Drehzahl fahren müssen (z.B. mit einer anderen Getriebeübersetzung), besser zwei weitere. Klar ist das mehr Aufwand, der für ein nationales Konferenzpaper vielleicht nicht drin ist, aber so sind die Ergebnisse nicht glaubwürdig. Dass der Wirkungsgrad mit steigendem Drehmonent steigt, also die gemessenen Daten, ist nicht überraschend und würde sich auch mit dem üblichen Verhalten decken. Wenn da nicht irgendwas dahinter ist was ich nicht verstanden habe und für einen ICE-Experten offensichtlich ist, dann hätte ich sowas nicht veröffentlicht, weil ich nur Sachen veröffentliche wo ich sicher bin, dass sie zumindest im Kern stimmen.
Eine Simulation des Motors wurde aufgebaut und gegen Messwerte auf der Propellerkurve validiert. An sich bis auf die wenigen Messpunkte kein unüblicher weg. 10% Abweichung zwischen Modell und Messwert ist nicht einmal so schlecht.
Wenn ich drüber nachdenke ist es doch eigentlich relativ einfach: Man muss den Motor immer relativ nah (80-90%) am maximalen Drehmoment betreiben, so zumindest die meisten BSFC-maps die man so für "typische" Motoren findet.
Wenn ich mir die Drehmoment/Leistungskurve eines 912 anschaue, dann wären das 75% bei ca. 4700 U/min und 60% bei ca. 3800 U/min.
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