Welches UL passt zu mir?

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Bananenbieger schrieb:
    Ich meine das nicht böse, aber sowas nennt man dann aber eher "schönrechnen".

    Ich kann auch 14.000€ dem Vercharterer überweisen und das als "Bereitstellung" sehen. Dann kosten die nächsten 100 Stunden nur noch die Landegebühren...

    Daher sollte man sich schon objektiv die Vollkosten vor Augen führen. Dann ist oftmals der eigene Flieger oder der Verein gar nicht mehr so günstig.

    Jein. Es gibt immer einen psychologischen Effekt, der nicht zu vernachlässigen ist. Zudem differenziert ein Unternehmer auch immer zwischen den durchschnittlichen Kosten und den Marginalkosten. Am Ende muss ein Unternehmer bei jedem Auftrag rechnen ob die Marginalkosten gedeckt sind, und wie viel Überschuss der Auftrag zur Deckung der Fixkosten beiträgt. Der eigene Flieger ist dann ungünstig, wenn man wegen den Marginalkosten so weit knausert dass man wenig fliegt und die Durschschnittskosten teurer als beim Chartern sind. Er ist dann günstig, wenn man wegen der niedrigen Marginalkosten mehr fliegt, und die Durchschnittskosten am Ende niedriger als beim Chartern sind.

    Auch haut die reine Rechnung mit den Betriebsstunden dann nicht mehr hin, wenn Du nicht nur Tagestouren sondern längere Reisen planst. Dann musst Du bei Vercharterern die Mindeststunden pro Tag/Woche rechnen. 

    Dazu muss man an beiden Seiten noch convenience und Verwaltungsaufwand rechnen. Der eigene Flieger ist Stress und Arbeit, steht aber auch 100% flexibel und ohne Papierkram zur Verfügung. 

  • MtCenis schrieb:
    Jein. Es gibt immer einen psychologischen Effekt, der nicht zu vernachlässigen ist.
    Der hat aber keinerlei Auswirkungen auf die tatsächlichen Kosten. 

    MtCenis schrieb:
    Zudem differenziert ein Unternehmer auch immer zwischen den durchschnittlichen Kosten und den Marginalkosten.

    Das ist aber meiner Meinung nach eine falsche Sichweise auf das Thema. In unserem Hobby haben wir als Privatperson in der Regel ein Budget, das wir für das Hobby aufwenden können. Es nützt nun mal nichts, wenn beim eigenen Flieger die 150. Flugstunde supergünstig ist,, wenn das Budget kaum für 10 Flugstunden reichen. 

    Eine Break-Even-Analyse der einzelnen Alternativen hingegen ist sinnvoll, um zu sehen, ab wann/bis wann sich welche Option lohnt. 

    MtCenis schrieb:
    Auch haut die reine Rechnung mit den Betriebsstunden dann nicht mehr hin, wenn Du nicht nur Tagestouren sondern längere Reisen planst. Dann musst Du bei Vercharterern die Mindeststunden pro Tag/Woche rechnen. 

    Genau. Sowas kann und sollte man alles betrachten und in die Berechnungen einbeziehen. Genauso wie bspw. seit der Auflastung auf 600kg auch die Überlegungen anstellen sollte, ob man sich nicht Flüge verstärkt gemeinsam mit anderen Piloten durchführen will (jeder fliegt dann mal ein Leg).

    Man muss das ganze Thema aber natürlich nicht rein betriebswirtschaftlich sehen. Wenn man unbedingt die Flexibilität eines eigenen Fliegers will, dann ist es egal, dass die C42 des örtlichen Vereins nur halb so viel pro Stunde kostet. Ich selber überlege mir auch gerade, ob ich nicht auf einen LAPL upgraden soll, weil die UL-Charterpreise an meinem Platz so drastisch gestiegen sind, dass nur noch ein einstelliger Eurobetrag zwischen UL und DA20/C150.

  • Bananenbieger schrieb:
    In unserem Hobby haben wir als Privatperson in der Regel ein Budget, das wir für das Hobby aufwenden können.
    Das kommt halt drauf an, ob Du mit einem fixen oder flexiblen Budget rechnest. Für mich hat alles im Leben ein flexibles Budget und ich betreibe Abwägungen.
    Bananenbieger schrieb:
    Der hat aber keinerlei Auswirkungen auf die tatsächlichen Kosten.
    Das nicht, aber darauf, wie viel Freude man dran hat, und wie viel man tatsächlich am Ende fliegt. Beim Fliegen kann ich noch nicht aus Erfahrung sprechen, aber ich war weitaus weniger beim Carsharing mit dem Auto gefahren als mit dem eigenen Auto.

    Die Frage ist doch letztlich: Willst Du 1) Ausflüge/Reisen machen, vielleicht bei gutem Wetter auch mal zum Geschäftstermin oder Verwandtschaftsbesuch fliegen? Oder willst Du 2) einfach nur mal in der Luft sein? Und die Kosten kann man auch durch Auswahl des Luftsportgeräts beeinflussen. Bei der Variante 1) sind die Marginalkosten auch dahingehend relevant, weil Du rechnen kannst wie viel mehr Dich der Flieger gegenüber dem Auto kostet.

  • Vielen Dank für die Infos. Sehe schon, beim Thema Kosten gibts verschiedene Erfahrungen. 

    Meine persönlichen Fixkosten für Hangar, Versicherung etc. kenne ich und kommen in die Gesamtrechnung rein, ebenso anteilig die Kosten für sicher kommende Investitionen (Rettung, Kontrollen, Nachprüfungen usw) 

    klar wird man nicht bis zum letzten Cent alles vorher ausrechnen können, aber ich möchte nicht vom Ziel her gedacht rechnen, damit ich mir selbst einen Flieger gönnen darf. Das darf ich auch ohne irgendeine Rechnung, einfach bestellen, zahlen und los gehts! :)

    Ich möchte aber gerade am Anfang viel und günstig fliegen, weil ich das so möchte und nicht weiß, ob und wie ich dabei bleibe bzw. bleiben kann. Wenn ich das Level beibehalte und ich’s geil finde, kann ich upgraden und wenn ich will mir unabhängig von betriebswirtschaftlichen Fragen kaufen was ich möchte.

    Ich muss aber momentan nicht zwingend einen eigenen Flieger haben. Das Charterangebot ist gut, beginnt halt erst bei 140€/h - ist allerdings auch ein Echo Flieger! Und ich kann auch einfach mal einen 4 Sitzer nehmen wenn mehr Leute mitfliegen, die meisten Maschinen sind wenige Jahre alt, top gepflegt, auch mehrer gleiche Muster verfügbar, das hat auch Vorteile!

    Weil es vorhin angesprochen wurde: Ja, auch E-Klasse wäre bei mir denkbar. Hab den Gedanken allerdings nicht weiter verfolgt, weil mir bislang jeder vor den vielfachen Kosten im Vergleich zu einem UL gewarnt hat. Aber ja, tendenziell wär ich auch mit einer E-Maschine happy wenn die Zahlen passen. Im Idealfall ein 4-Sitzer mit Verbrauch unter 20 l ;)

    Ich brauche nicht zwingend einen eigenen Flieger, fänd es aber toll, wenn ich eine deutlich kostengünstigere Möglichkeit als 140€/h finden könnte, die meine Anforderungen erfüllt. 

    Wenn nicht, ist’s auch nicht schlimm, dann nehm ich halt den Charter und muss mich um nichts kümmern

  • Bananenbieger schrieb:
    Ich meine das nicht böse, aber sowas nennt man dann aber eher "schönrechnen".
    Nun, Du siehst das als schönrechnen an, ich sehe das als vernünftiges Rechnen an.

    Das eigene Flugzeug zu haben ist ein Luxusgut, das unabhängig von der Flugstundenzahl einen festen Betrag kostet. Den gebe ich jedes Jahr aus, egal wie viel ich fliege. Dieser Betrag und nur dieser wird in die Bereitstellung gerechnet.

    Danahc folgen alle Abnutzungs, Schädigungs und Betriebskosten. Die sind konsequent zusammengerechnet und nun über mehrere Jahre validiert.

    Wenn ich mal ein Jahr keine Zeit habe und nur ein paar Stunden fliege. Soll ich dann wirklich die Fixkosten auf Flugstunden umrechnen? Dann kostet mich die Flugstunde 2000€ und ich charter besser.

    Fliege ich aber viel und ich rechne die Fixkosten auf eine geplante Zahl Stunden, habe ich mich auch verrechnet.

    Die Auftzeilung in Fixkosten und Betriebskosten dagegen ist immer korrekt und ehrlich.

    Ergebnis ist nun seit ein paar Jahren, dass ich gleich viel Geld ausgebe, aber viel viel mehr fliege.

    ist also weniger schöngerechnet, als schön gemacht ;-)

    Bananenbieger schrieb:
    Ich kann auch 14.000€ dem Vercharterer überweisen und das als "Bereitstellung" sehen. Dann kosten die nächsten 100 Stunden nur noch die Landegebühren...
    Kannst Du so sehen. Nur dann hörst Du bei 100 Stunden auf zu fliegen, weil es dann auf einmal teuer wird.

    Soll das der Sinn sein, wenn ich mir ein Hobby gönne?

    Bananenbieger schrieb:
    Daher sollte man sich schon objektiv die Vollkosten vor Augen führen.
    Wie kommst Du darauf, dass ich das nicht tue?

    ich weiss, was ich pro Jahr für die Flieger ausgeben muss, um sie fliegen zu können.
    Das ist der Betrag der es mir wert sein muss.

    Danach kan ich flexible ragieren, wieviel ich aktuell noch zusätzlich ausgebe und dafür direkten Flugspass habe.

    Ist im Verein auch nicht anders. 

    Mache ich nun seit 35 Jahrne so, und fahre damit eigentlich ziemlich gut. ich gebe ziemlich genau das Geld aus, das ich mir vorstelle und fliege dadurch mehr als wenn ich pro Flugstunde einen Betrag aufs Konto zahle und danach die Rechnungen davon bezahlen will.

  • Eine eigene Maschine ist grob ab 50 Stunden/Jahr günstiger als chartern. Mit all den anderen unbezahlbaren Vorteilen. Ich halte nun schon viele Jahre eine Maschine und kann das ganz gut beurteilen. Wer einen teuren Hangar und/oder Vollkasko hat, erreicht den break even etwas später.

    Wertverlust findet jedenfalls keiner statt, erst recht nicht bei Kauf einer Gebrauchtmaschine beliebten Typs.


    Chris

  • Warum wird beim Flugzeug so viel gerechnet? Wenn man es will, dann kaufen. Bei teuren Autos und Markenlumpen wird das Geld auch rausgehauen.

    Der emotionale Faktor, man will es und gut so. Für mich sind meine Auto, die ich teils seit Jahrzehnten fahre, wie private Räume. Da will ich niemanden anderes drin haben, der vielleicht mit den Dingen nicht so sorgfältig umgeht wie ich das gern hätte. Und das ist beim Flugzeug nicht anders.

    Sich um nichts kümmern und chartern? Verleiher sind oftmals harte Geschäftsleute und denken anders. Als UL Führer haben wir die Flugzeuge vor dem Flug zu checken, wir müssen so fliegen das wir bei Motorausfall landen können…  Der Verleiher ist richtig versichert und hat einen Anwalt, der ist fein raus. Oder meldet sich nach dem Flug mal einer und sagt, sorry, harte Landung, würde ich nicht fliegen sondern erst vom Fachmann checken lassen? Und dann ändert sich unsere Gesellschaft so, das wir immer mehr Nichttechniker haben, also Kindergärtner, Erzieher, Pfleger - diese Leute wollen auch fliegen, aber werden vielleicht nicht verstehen warum z.B. ein Motor warm laufen muss.

  • Vielen lieben Dank für die vielen Beiträge.

    Interessant, dass es so viele unterschiedliche Meinungen und Ansichten zum Thema gibt. Schlussendlich kann sich dann jeder sein eigens Ergebnis bilden.

    Allerdings weicht der Gesprächsverlauf etwas vom eigentlichen Thema (siehe Seite 1) ab. 

    Vielleicht hat noch jemand eine Idee, welches Muster für meine Ansprüche (siehe Seite 1) in Frage kommt. Ich möchte viel fliegen, öfter ein paar Tage in den Süden, brauche 250kg Zuladung und der Flieger soll anfängertauglich, sicher und zuverlässig sein. 

    Die Gesamtrechnung auf die nächsten Jahre gesehen soll halt deutlich günstiger sein, als die Gesamtrechnung beim Charter. Mir gehts nicht um den letzten Euro, aber möchte mir wehenden Auge auch nichts schönreden.

    Klar gibts außer den Finanzen noch generelle Unterschiede zwischen Charter und eigenem Gerät. Aber ich habe 20 Minuten Autofahrt entfernt sowohl eine super Möglichkeit zum unterstellen als auch eine super Möglichkeit zum chartern. 

    Ich brauch quasi einen soliden gebrauchten Golf, keine Luxuskarre aber eben auch keinen Kleinstwagen. Mein Hauptproblem ist eher die Zuladung und bin deshalb am überlegen, was da für mich am besten Sinn macht. 

    Auch E-Klasse wäre bei mir denkbar.

    vielleicht hat ja noch jemand eine Idee. 

    Danke! :)

  • Hias schrieb:
    Vielleicht hat noch jemand eine Idee, welches Muster für meine Ansprüche (siehe Seite 1) in Frage kommt. Ich möchte viel fliegen, öfter ein paar Tage in den Süden, brauche 250kg Zuladung und der Flieger soll anfängertauglich, sicher und zuverlässig sein. 
    In Verbindung mit dem 50.000,- Budget? -> keines
  • Elman schrieb:
    aber werden vielleicht nicht verstehen warum z.B. ein Motor warm laufen mus
    Verstehen vielleicht schon, aber: "Jede Minute warm laufen kostet mich 2 Euro 50." 
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