„Upgrade“ auf Echo sinnvoll?!

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  • Anlässlich einer Diskussion in einem
    anderen Thread ziehe ich das Thema mal separat raus und „biete“
    es hier als Diskussion an. Im Grunde geht es darum zu diskutieren,
    inwiefern UL im Vergleich zu Echo sinnvoll ist (oder anders herum)
    und was man ggf. mit Echo aber nicht mit UL kann. In diesem
    Zusammenhang auch die Frage, weshalb man ein UL um die 100.000€
    kaufen sollte oder eben nicht... .




  • Also, bei mir sieht es so aus, dass ich
    seit einiger Zeit alleiniger Halter eines UL bin und mit diesem vor
    allem (längere) Reisen unternehme, gerne mal fürs We auf die
    Inseln, Städtetripps oder auch mal quer durch Europa.



    Vor einiger Zeit habe ich mir die Frage
    gestellt, ob ich das nicht alles ein wenig einfacher haben könnte,
    denn sind wir mal ehrlich: Reisewunder sind die Uls nicht gerade.
    Dabei ist die Geschwindigkeit gar nicht einmal das Problem, eher das
    Thema Gewicht und Platzangebot. Wenn man mit einem UL ein paar Tage
    unterwegs sein will, dann braucht man schon einen gewissen Stauraum,
    Zelt, Schlafsack, Matratze und ein paar Klamotten sollen ja auch
    mit... Na ja, jeder der UL fliegt weiß, dass man hier Abstriche
    machen muss (wie auch immer diese Aussehen, bleibt jedem selbst
    überlassen..)



    So, die Frage, die sich mir stellte
    war, was wäre mit Viersitzig-Echo besser, worin lägen die Vorteile?
    In Betracht gezogen hatte ich eine DR400 Robin, oder eine Grumman
    Cheetah.


    Platz haben die beiden für 2 Personen
    reichlich, man bekommt die komplette Campingausrüstung auch für
    einen dreiwöchigen Urlaub rein. Zu dritt/viert kann man dann nicht
    mehr fliegen. Endurance, um z.B. an den französischen Atlantik zu
    fliegen wäre auch okay, einmal tanken sollte langen, das passt.
    Geschwindigkeit um die 200 km/h bei um die max 30Liter Avgas geht mit
    den genannten Kisten auch. So weit, so gut. Geht man nun also davon
    aus, dass man vier oder fünf Mal im Jahr (was m. E. sehr viel ist)
    ein derartiges Anforderungsprofil an einen Flieger hat, dann kann man
    schon die Vorzüge einer Echo erkennen. Für mich persönlich stellt
    es sich nun aber so da, dass ich im Jahr höchstens einmal eine
    längere Reise durch Europa mache und alle anderen (etwas längeren
    Reisen) sehr gut mit dem UL machen kann. Sicherlich wäre es
    angenehmer, bei der 5 tägigen Tour nach Baltrum einfach alles
    reinzuschmeißen, aber mit dem UL geht es auch, muss man halt (wie
    gesagt) ein paar Abstriche machen. Für mich als Fazit aus dieser
    Betrachtung hatte sich ergeben, dass mein Anforderungsprofil schon
    Richtung Echo tendiert, die unbedingte Notwendigkeit aber nicht
    zwangsläufig gegeben ist. Vor allem, und das ist der Hauptpunkt,
    würde ich meine Echomaschine zu 80% der Flugstunde mit
    UL-Anforderungsprofil (Tagesausflüge) fliegen, jedoch zu doppelten
    Kosten (UL all-in-all ca. 7.000€, Echo 14.000€).



    Also, rein VFR liegt bei mir noch immer
    das UL vorne, wenn auch mit den genannten kleineren Einschränkungen.



    Wie sieht die Sache nun aus, wenn man
    den Flieger vielleicht auch nutzen möchte, um Geschäftstermine etc.
    verlässlich wahrnehmen zu können. Pauschal gesagt, kommt man mit
    VFR nicht wirklich weiter, dann müsste es eigentlich schon IFR sein;
    das würde mir natürlich auch bei meinen privaten Vorhaben
    (Europreisen etc.) zu Gute kommen. Ich habe auch das Mal
    durchgespielt. Hierbei stellt sich dann ganz fix die Frage nach
    passendem Fluggerät. So wie ich das sehe, stellt das größte
    Problem bei der IFR Fliegerei Eis dar. Ich muss also zusehen, dass
    ich da zügig durchkomme, brauche also im Idealfall Turbo, Deice, nen
    guten AP und ganz toll wäre auch ne Turbotwin und Sauerstoff,
    Druckkabine.... Gut, jetzt die Frage, wer kann das noch bezahlen? Ich
    nicht, also habe ich das wieder verworfen. Vielleicht ne Cirrus mit
    FIKI-Zulassung? Ist man immer noch bei irgendetwas um 250.000€
    (gebraucht)... wer kann/will das bezahlen? Na gut, immer noch nicht.
    Dann eben nur Light-IFR, ne Monney, die ist schnell, kann vielleicht
    klappen, verlassen kann man sich darauf aber auch nicht, dann kann
    ich auch meine Cheetah entsprechend ausrüsten; wie häufig kann ich
    dann noch legal und sicher IFR fliegen? Na ja, muss jeder für sich
    entscheiden. Ich für mich habe entschieden, dass UL aktuell völlig
    ausreicht, es sind vertretbare Kosten; ich wünsche mir eigentlich
    nur noch, dass es bald die Möglichkeit gibt, zu UL-Kosten und
    Vorschriften Flugzeuge/Luftsportgeräte mit einer Zuladung von um die
    250kg zu fliegen..., ohne EASA, ohne Camo+, ohne PPL etc.; dann wäre
    ich wunschlos glücklich!!! :-)

  • Andi_Air schrieb:



    ... ein UL um die 100.000€
    kaufen sollte oder eben nicht... .


    Das ist Hobby, insofern ist SOLLTE hier der denkbar schlechteste Begriff. SOLLTE muss man in Guantanamo, als Bürger im Hobby darf ich möchten oder wollen. Der Witz aber ist, das man es KÖNNEN kann. Man MUSS nicht 30-50 Jahre alte Blecheimer fliegen. Man hat so eine irre Bandbreite von Varianten und kann SEIN Flugzeug finden.

    Was man sich dabei abgewöhnen sollte, ist die Suche nach dem optimalen Flugzeug, dass es nicht gibt. Würde es nach mir gehen, wäre ich der Ringtausch-Kunde: Ein Jahr mal was schnelles, einmal was ... dann was ...

    ECHO? MIKE? Schon die Frage ist ... dämlich. Wieso "Upgrade" auf Echo? Was graded man damit denn ab? Mehr Sprit, mehr Prüfzeug, weniger Freiheit (Ausrüstung) mehr Schreibkram (CAMO) und im Gegenzug? Wieviel mehr Zuladung?

    Ich halte mich für kompetent. Sowieso und weil ich damit gesegnet bin, täglich zwischen einem UL und einem Echo Experimental wählen zu können. Ich betrachte es tatsächlich (und demütigst) als unsäglichen Luxus genau das zu tun und beides macht auf seine Weise für seinen Zweck Spaß. Müßte ich mich entscheiden, wäre das Experiimental sofort weg. Ohne mit der Wimper zu zucken und ich würde auf UL upgraden. Mein Einsatzprofil hat mit den Gewichten kein Problem. IFR? Kein Thema. Wenn ich fliegen MUSS, nehme ich Lufthansa. Was sonst kann mir Echo bieten, was ULs nicht haben? 4 Personen? Brauch ich nicht. Mehr Speed? Hmmm ... Reichweite? Wohl kaum ... also?

    WIRKLICH bemerkenswert ist für mich die Tatsache, dass ich heute von 120 kg bis HPA alles in Erwähung ziehen KANN und allein das ist keineswegs das Verdienst der Echo-Klasse, den JAR23 Betonköpfen oder dem LBA. Ich LIEBE diese Vielfalt und damit auch die Möglichkeit, mal etwas anderes machen zu können.

    Truxxon
  • ich habe Upgrade im Titel nicht umsonst in Anführungszeichen gesetzt....

    Was man upgraded? Nicht zangsläufig, dennoch dürfte unbestritten sein, dass der PPL gewisse Dinge ermöglicht, die mit SPL nicht möglich sind, z.B.:

    - CVFR
    - NVFR
    - IFR
    - viersitzig
    - Twin

    Ob diese Möglichkeiten wirkliche Upgrades sind, möge jeder für sich entcheiden...; ich habe meine persönliche Sichtweise geschildert, die natürlich nicht jeder teilen muss!
  • MOMENT!

    Upgrade auf ECHO war die Ausgangsfrage, nun kommt die Vermischung mit PPL.

    - CVFR
    - NVFR
    - viersitzig
    - Twin

    Alles Zeug, weswegen ich nichtmal über PPL nachdenken würde. (Für mich) Langweilig und genau die Gründe, warum ich hauptsächlich SPL fliege. Hätte ich das rauspicken sollen, würde da Acro und Typeratings stehen und dann ist es schon interessant.

    Der Mix machts. "Car-Sharing", also eigentlich das totgesagte Club Modell, wenn da nicht soviele C172 hörige wären. Die Balance machts. Dieses zum Reisen, dieses zum Turnen, dass dann mal für IFR oder eine Twin?

    Der wirkliche Mist ist, dass man bei dem ganzen Kram nicht "current" bleiben kann ohne ein wirkliches Vermögen zu investieren. Wenn ich mir grad ansehen, was dieses Jahr bei mir ablaufen wird und ich nichts dagegen tun kann ...

    Truxxon

    Gäbe es irgendwann ein ACRO-UL werf ich den PPL Schein weg.
  • Gäbe es irgendwann ein ACRO-UL werf ich den PPL Schein weg.
    Wirf einfach den PPL Schein weg und die Legalität dazu. Acro UL's gibt es ja anderswo... (nur nicht legal in D.)
  • Ich will mich nicht an der nie endenden Debatte um M,E,G,C oder A beteiligen. Weil es für jeden Pott einen anderen, passenden Deckel gibt. 
    Aber Sachkunde sollte doch die Basis einer Diskussion sein. CAMO und CAMO+ wird da so herumgeschleudert. Kein Mensch, der seinen E-Flieger privat betreibt und nicht damit schult, braucht eine CAMO oder eine CAMO+.  Ein simpler Standard Instandhaltungsvertrag mit dem LBA und jeder Halter ist für den technischen Zustand seines Fliegers selber verantwortlich, bei technischer Unkenntnis auch in Verbindung mit einem Betrieb seiner Wahl. Einmal im Jahr zum Prüfer, fertig. 
  • Hi,

    meine Frau und ich haben die Karriere Gleitschirm --> Motorschirm --> UL-Trike und jetzt PPL hinter uns.
    Gleitschirme haben wir eigene, genau wie ein Trike.
    Eigentlich hatten wir den PPL gemacht, um relativ unkompliziert im Ausland chartern zu können, weil wir gerne mal verreisen. Der Plan war dann, auf Basis des PPL die Einweisung auf 3-Achs-UL zu machen.

    Nach aktuellem Stand werden wir uns die Sache mit dem 3-Achs-UL wohl schenken --> eine Cessna 152 können wir bei uns im Verein für 95,- € nass chartern, eine viersitzige 172 für 125,- €.
    OK, in vielen Vereinen wäre eine CT vielleicht noch einmal 5 oder 10,- € billiger pro Stunde als unsere 152, diese relativ geringe Ersparnis wiegt für mich aber nicht die Vorteile des PPL auf.
    So eine 152 hat grundsätzlich die gleichen Gewichtsprobleme wie ein UL, durch den PPL habe ich bei Bedarf aber auch mal die Möglichkeit die 172 zu nehmen, bei Nacht zu fliegen, ein IR zu machen (da arbeiten wir gerade dran) oder eben im Ausland zu chartern.

    Unser Trike hat den Rotax 582 - der nimmt sich zu zweit ca. 15 l / h bei 80 Km/h. Ein vergleichbares Trike kostet bei uns am Platz im (kommerziellen) Charter 70,- € / Stunde. Es gibt dort auch eine CH701 für 95,- € die Stunde, der Flieger fliegt wohl so 140 - 150 Km/h Reise.
    Wenn ich da rechne, was die Vögel auf 100 Km kosten, fällt es mir bei allem guten Willen schwer den großen Kostenvorteil für die ULs zu sehen, der ihnen ja immer zugeschrieben wird.

    Versteht mich nicht falsch - ich mag ULs, sonst hätten wir auch kein Trike. Ich widerspreche nur der pauschalen Aussage, dass ULs grundsätzlich ja soooo viel billiger wären und die Freiheit soooo viel größer wäre. Ich würde eher mal sagen, die die Freiheiten einfach andere sind.

    Viele Grüße,

    Oliver
  • Ich gebe Truxxon völlig recht. Und das haben aber viele noch nicht so richtig begriffen. Nicht "entweder oder" sondern "sowohl als auch" sollte das Motto lauten. Paragliding, UL, Segelflug, Motorsegler, Echo, grad wie's Spass macht und jedes zu seiner Zeit und zu seinem Zweck.


    Tja und ein Arco-UL stünde auch auf meiner Wunschliste!


    Michael

  • cumulus, verstehe nicht so richtig, was du uns sagen möchtest.... korrekt, die Begriffe camo und camo+ wurden genannt... und? sie wurden einzig daher genannt um bestimmte Begriffe, die aktuell den "richtigen Flugzeugen" "vorbehalten" sind, zu nennen. Aber wenn du möchtest.... auch ein IHP ist wohl umfangreicher, als eine JNP für UL, hängt dann halt davon ab, was der jeweilige Luftfahrzeughersteller so vorschreibt...
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