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  • Und die zweite Frage bitte auch beantworten: Warum pumpen unsere bestehenden Pumpspeicherkraftwerke ausschließlich nachts Wasser in die Speicher obwohl da gar keine EE vorhanden sind?

    Chris_EDNC schrieb:
     Weil der Strom nachts billiger ist? Im Moment erzeugen die konventionellen noch genug Strom für solche Spielchen.


    Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Warum genau produzieren diese "konventionellen" denn nachts Strom? Zum einen muss man dafür ja auch entsprechenden Aufwand betreiben (Mitarbeiter für die Nachtschicht, Zulagen, etc.) und zum anderen verdient man durch die marginalen Preise kaum etwas. Und da man damit nur Pumpspeicherkraftwerke bedient hat man zusätzlich noch einen Verlust von ca. 20% fürs Pumpen. Warum also laufen da nachts "konventionelle Kraftwerke"?


    Es gibt auch trotz häufig längerer Bauzeiten so gut wie keine Planungen zur Errichtung dieser Speicher. Warum?

     wosx schrieb: Weil die Politiker wahrscheinlich genau wissen, dass die Planung im Sande verlaufen würde und sie sich damit blamieren würden.


    Nochmal: Politiker planen und bauen keine Speicher. Das sind freie Akteure am Markt. Ja, wenn du meinst dass es sich rechnet, dann könntest du z.B. ein altes Bergwerk aufkaufen und dort ein kleines solches Pumpspeicherwerk einbauen. Mit einem soliden Businessplan könnte die Finanzierung gelingen. Du könntest aber auch ein Minikraftwerk einrichten: Ganzes Dachgeschoss ca. 100m³ als Tank einrichten. Turbine in den Keller (ca. 12 Meter vom Dach). Fertig ist der Speicher für 2,6 kwh. Reicht dann für eine sparsame Person einen Tag.

  • Maurice schrieb:
    Warum also laufen da nachts "konventionelle Kraftwerke"?
    Das hat wosx bereits erklärt.


    Chris

  • Maurice schrieb:
    Nochmal: Politiker planen und bauen keine Speicher. Das sind freie Akteure am Markt.
    Planen tun sie die schon. Du kannst nicht einfach als freier Unternehmer daherspaziert kommen, irgendein Tal aufkaufen und dann da einen See draus machen. Der Bedarf wird zunächst behördlich "definiert" als Raumordnungsverfahren. Und dann gucken sie ob sich ein Investor findet, der den Plan ausführt.Ist das gleiche wie bei Kraftwerken: Die werden politisch geplant, und erst wenn die Planung dann verabschiedet ist sucht man private Investoren. Aber wenn sich da keiner findet weil die Venture-Kapitalisten spitzkriegen dass sie dabei draufzahlen würden, hat die Politik mit Zitronen gehandelt.

    In der Tat baut der Staat weder Speicher noch Kraftwerke, es wäre aber möglich. Aber dafür braucht er dann ordentlich Zaster aus Steuergeldern.

    ein altes Bergwerk aufkaufen und dort ein kleines solches Pumpspeicherwerk einbauen.

    Wieso Bergwerk? Ein Pumpspeicher besteht aus 2 benachbarten Seen (in der Regel künstlich angelegt) auf unterschiedlicher Höhe, einem Rohrsystem das die beiden verbindet, einer elektrischen Pumpanlage und einer Generatoranlage.

    Warum genau produzieren diese "konventionellen" denn nachts Strom?

    Das hatte ich schon geschrieben: Es ist billiger, Grundlastkraftwerke 24h/365 durchpowern zu lassen und in den (seltenen) Fällen wo die Last zu tief sinkt den Überschuss zu speichern, als die Kraftwerke herunterzufahren. Das Herunterfahren ist aufwendig und kostet sehr viel an Verschleiß, der Betrieb eines Speichers ist billiger.

  • wosx schrieb:
    Der Bedarf wird zunächst behördlich "definiert" als Raumordnungsverfahren. Und dann gucken sie ob sich ein Investor findet, der den Plan ausführt
    Negativ, siehe https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Parlamentarische-Anfragen/2020/19-19968.pdf?__blob=publicationFile&v=4
    Chris_EDNC schrieb:
        Das hat wosx bereits erklärt.


    Nein, das erklärt nicht, warum tagsüber trotz erheblicher (Über-)Verfügbarkeit von EE häufig nicht gepumpt wird, während dies nachts geschieht. Warum genau müssen(!) diese Kraftwerke nachts mit erheblicher Leistung weiter laufen obwohl man exakt weiß, dass man die Energie nicht wirtschaftlich einsetzen kann?

  • Chris_EDNC schrieb:
    Atomkraft als günstige, sichere, CO2-freie
    Atomkraft ist weder günstig, noch sicher und auch nicht CO2 frei!

    Günstig…

    1. Extrem hohe Baukosten der Kraftwerke.

    2. Hohe Kosten für den späteren Rückbau.

    3. Kosten für die Endlagerung, aber die können wir ja an unsere Nachfahren weitergeben.

    Der Strom von AKW kann nur so günstig angeboten werden, weil diese über vielenJahre vom Staat subventioniert wurden und die Kosten für die Endlagerung zum größten Teil vom Steuerzahler getragen werden muss. 

    Sicher:

    Dann waren die GAUs in der Vergangenheit bestimmt nur Fake News der Atomkraftgegner.

    Es gab vor vier Tagen noch eine meldepflichtigen Zwischenfall in Grohnde…

    CO2 frei:

    Beim Bau, dem Unterhalt, dem Rückbau entstehen große Mengen CO2

    Aber alles Sachen die hier bereits x-fach erwähnt wurden. Du ignorierst diese Tatsachen aber einfach und behauptest einfach immer weiter diesen Quatsch. 

    Nur weil Du es Mantra artig wiederholst, wird es nicht irgendwann wahr!

    Hoppsing

  • Maurice schrieb:
    Negativ, siehe https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Parlamentarische-Anfragen/2020/19-19968.pdf?__blob=publicationFile&v=4
    Da steht nichts Gegenteiliges drin.

    Nein, das erklärt nicht, warum tagsüber trotz erheblicher (Über-)Verfügbarkeit von EE häufig nicht gepumpt wird

    Die bestehenden Pumpspeicher wurden nicht für die "Energiewende" gebaut. Ihr Zweck ist ein anderer.

    Warum genau müssen(!) diese Kraftwerke nachts mit erheblicher Leistung weiter laufen obwohl man exakt weiß, dass man die Energie nicht wirtschaftlich einsetzen kann?

    Das hab ich inzwischen 2 mal erklärt.

  • Hoppsing schrieb:
    Beim Bau, dem Unterhalt, dem Rückbau entstehen große Mengen CO2
    Beim Bau, Unterhalt und Rückbau von Windrädern auch, aus den gleichen Gründen. Bei allem was Menschen tun entsteht CO2, und das wird immer so bleiben. Das fallweise als "Argument" zu verwenden und fallweise zu verschweigen ist doppelzüngig. Ich schlage stattdessen vor, das Ziel "CO2-Freiheit" wegen Unerreichbarkeit und Sinnlosigkeit aufzugeben und nicht mehr als Argument zu verwenden.
  • Hoppsing schrieb:
    Dann waren die GAUs in der Vergangenheit bestimmt nur Fake News der Atomkraftgegner.
    Technik kann Unfälle erleiden, niemand bestreitet es. *) Es ist wiederum doppelzüngig, das fallweise als Argument zu verwenden und fallweise zu verschweigen: Die Unfälle mit Wasserkraft-Anlagen haben viel größere Schäden und viel mehr Todesopfer gefordert als Unfälle mit Atomanlagen. Aber trotzdem nennen Grüne Wasserkraft "nachhaltig" und propagieren sie. Diese doppelten Standards nerven ein wenig.

    *) Vertiefung: Bis zum Entstehen der Anti-Atomkraft-Bewegung war es unausgesprochener Konsens in unserer Zivilisation, Technik trotzdem zu nutzen weil die Vorteile größer sind als das Unfallrisiko, während man gleichzeitig alles Menschenmögliche unternimmt um das Risiko so klein wie irgend möglich zu halten. Die Anti-Atomkraft-Bewegung ist aus diesem Konsens ausgeschert, aber ohne wirklich zu begründen warum. "Unfälle passieren" ist per se kein logischer Grund, denn der gälte auch für Technologien die sie nicht ablehnen.

  • wosx schrieb:

    Maurice schrieb:
    Negativ, siehe https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Parlamentarische-Anfragen/2020/19-19968.pdf?__blob=publicationFile&v=4
    Da steht nichts Gegenteiliges drin.

    Doch, da steht dass es keine bekannten wesentlichen Hindernisse für Marktakteure gibt. Lesen musst du schon selbst.

    Nein, das erklärt nicht, warum tagsüber trotz erheblicher (Über-)Verfügbarkeit von EE häufig nicht gepumpt wird

    Die bestehenden Pumpspeicher wurden nicht für die "Energiewende" gebaut. Ihr Zweck ist ein anderer.

    Ist doch egal wofür die mal gebaut wurden. Warum benutzt man sie nicht anders, wenn es wirtschaftlich wäre?

    Warum genau müssen(!) diese Kraftwerke nachts mit erheblicher Leistung weiter laufen obwohl man exakt weiß, dass man die Energie nicht wirtschaftlich einsetzen kann?

    Das hab ich inzwischen 2 mal erklärt.

    Aber nur mit Allgemeinplätzen. Ich würde gerne wissen, warum genau es so kompliziert und schwierig ist bestimmte Kraftwerke herunterzufahren bzw. auch nur herunterzuregeln. Welche Kraftwerke sind das exakt und was ist der technische Grund? Es muss ja schließlich auch andere Kraftwerke geben, die man kurzfristig "hoch- und runterfahren" kann.

  • Maurice schrieb:
    Doch, da steht dass es keine bekannten wesentlichen Hindernisse für Marktakteure gibt. Lesen musst du schon selbst.
    Ich denke das ist unwahr, du solltest eine Anfrage an die Regierung nicht als die Bibel ansehen. Da steht außerdem dass die Bundesnetzagentur (eine staatliche Behörde) den Bedarf plant, und unterliegt damit zumindest indirekt politischen Vorgaben. Anderen Quellen (zB wikipedia) ist außerdem zu entnehmen, dass Pumpspeicher Raumordnungsverfahren unterliegen.

    Ist doch egal wofür die mal gebaut wurden. Warum benutzt man sie nicht anders, wenn es wirtschaftlich wäre?

    Das Wort "wirtschaftlich" hat beim Thema "Energiewende" nichts verloren. Alles was damit zu tun hat ist unwirtschaftlich, und passiert nur wenn der Verlust mit fetten Subventionen ausgeglichen wird. Vielleicht gibt es für den Einsatz von Pumpspeichern zum Ausgleich der Wind- und Solarfluktuationen noch keine Subventionen.

    Ich würde gerne wissen, warum genau es so kompliziert und schwierig ist bestimmte Kraftwerke herunterzufahren bzw. auch nur herunterzuregeln.

    Es dauert eine Weile bis sie sich abgekühlt haben, und ebenso dauert es bis sie wieder angefahren werden. Die sind nicht sehr flexibel, dafür aber billig.

    Welche Kraftwerke sind das exakt und was ist der technische Grund?

    Das sind Kohle-, Atom- und Wasserkraftwerke. Technischer Grund s.o.

    Es muss ja schließlich auch andere Kraftwerke geben, die man kurzfristig "hoch- und runterfahren" kann.

    Ja die gibt es, das sind mit Erdöl oder Erdgas befeuerte Kraftwerke. Diese werden als Mittel- und Spitzenlastkraftwerke eingesetzt, sie sind aber teurer im Betrieb.

    Man könnte technisch durchaus die gesamte Stromversorgung nur mit Öl oder Gas machen, aber das würde den Strom enorm verteuern. Deswegen macht man so viel wie möglich mit den (billigen, aber trägen) Kohle/Atom/Wasserkraftwerken, und so wenig wie möglich aber so viel wie nötig mit den (flexiblen, aber teuren) Öl/Gas-Kraftwerken (hauptsächlich Gas, Erdöl spielt in D keine große Rolle mehr).

    Das obige beschreibt das Konzept der "alten" Struktur bevor die "Energiewende" alles durcheinandergewirbelt hat. Im Moment haben wir gar kein Konzept sondern Chaos, aber Reste des alten Systems sind noch da und es geht nicht ohne sie.

    Ich schlage vor du liest dich in das Konzept der Grund/Mittel/Spitzenlast ein, es gibt sicher gute Webseiten darüber.

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