Smackopa schrieb:Sage nicht ich, sagt diese Quelle. Nochmal:
Soll also zu teuer sein !
Chris
cbk schrieb:Deine Zahlen sind aus dem grünlastigen Spiegel. Ich werfe dir das nicht vor, nehme es aber mal als Beispiel wie Ökopropaganda funktioniert.du willst also eine Kostenrechnung.
Bau eines AKWs mit 1GW Leistung: 10 Mrd. Euro; In England wird gerade ein AKW mit 3,2 GW gebaut und die Baukosten liegen in der Größenordnung von 30 Mrd. Euro.
Zum Vergleich: Baukosten Brokdorf (Inbetriebnahme 1986) 4 Mrd DM. Ich weiß nicht was da soviel teurer geworden sein soll, mutmaßlich Bauvorschriften. Wenn das so ist, dann ist die Verteuerung nicht sachlich notwendig, sondern politisch gewollt und damit zu argumentieren nicht ganz fair. Wenn du gestattest, bleibe ich deswegen bei Brokdorf und ersetze DM durch EUR wegen Inflation.
Abriß eines AKWs mit 1GW Leistung: 2 Mrd. Euro (siehe Abrißkosten des AKW Greifswald)
Gut, kann man gelten lassen.
Die Brennstoffkosten vernachlässige ich jetzt einmal, schließlich haben wir Uranlagerstätten im eigenen Land und müssen das Zeug nicht importieren
Auch gut.
Betriebshaftpflichtversicherung AKW, geforderte Deckungssumme: mindestens 10 Billionen Euro...
Jetzt kommt natürlich die Fiesität. Die Zahl können wir nicht gelten lassen. Eine Phantasiesumme aus der Luft greifen und dann so tun als seien das reale Kosten ist unterste Schublade. "Ich möchte aber gern dass diese Kosten bezahlt werden müssten damit meine Propaganda stimmt" können wir auch nicht gelten lassen. Übrigens der Autor des Textes kommt aus der Versicherungsbranche, klar hätten die das gern. Übrigens2, für andere potenziell riskante großindustrielle Anlagen (zB Chemiewerke, oder die von Ökos so geliebten Wasserkraftwerke) wird auch keine Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Doppelte Standards.
Atommülllagerung ...
Die Kraftwerksbetreiber haben dafür Rückstellungen von 24 Mrd EUR an die Bundesregierung überwiesen. Pimaldaumen 1 Mrd pro Kraftwerk.
Kurzum: Würde man alle Kosten, insb. die Haftpflichtversicherung und die Mülllagerung den AKW-Betreibern in Rechnung stellen, müßte eine kWh-Atomstrom mindestens 5 Euro kosten.
Tatsächliche Stromgestehungskosten am Beispiel Brokdorf: 2,5 Ct/kWh (mündliche Auskunft bei einer Kraftwerksbesichtigung daselbst). Das passt auch zu meinen Zahlen:
4 Mrd Bau + 2 Mrd Rückbau + 1 Mrd Entsorgung + ca. 20 Mio Betriebskosten im Jahr mal 40 Jahre macht Gesamtkosten von ca. 8,5 Mrd EUR.
In der Zeit produziert das Kraftwerk 40 * 11 Mrd = 440 Mrd kWh Strom.
Kosten pro kWh also 8,5 Mrd EUR / 440 Mrd kWh = 2 Ct/kWh
An der Rechnung seht ihr auch warum Atomkraft so attraktiv ist: Es ist ne Menge Bums drin, die produzierte Strommenge ist gigantisch groß und deswegen verteilen sich selbst sehr hohe Einzelposten in der Kostenrechnung auf eine große Anzahl Kilowattstunden, so dass die einzelne Kilowattstunde spottbillig wird. Deswegen will man das.
Ebenfalls seht ihr an der Rechnung, was an den verfrühten Abschaltungen so falsch ist: Sie erhöhen die Kosten pro kWh künstlich, weil der Nenner des Bruchs kleiner wird, während der Zähler praktisch gleich bleibt. Gerade wer mit Kosten argumentiert, muss deshalb gegen Abschaltung sein.
@Chris
aus der selben Quelle die Aussichten
"Experten, die von der Strategieberatung nymoen im Auftrag der Initiative Zukunft Erdgas befragt wurden, können sich eine Wirtschaftlichkeit bis etwa 2030 vorstellen. Andere Beobachter wie etwa RWE-Vorstandschef Rolf Martin Schmitz gehen davon aus, dass PtG-Anlagen frühestens 2040 wirtschaftlich zu betreiben sein werden. Energy Brainpool prognostiziert in einer für Greenpeace Energy erstellten Studie, dass Elektrolyseure mit einer Leistung von bis zu 115 GW um das Jahr 2040 in Deutschland wirtschaftlich werden können."
Alles top, das braucht 20-25 Jahre. Jetzt sofort müssen Windräder / Photovoltaik und E-Autos her.
@ Chris
Es ist in der Klimaforschung Konsens, dass der Klimawandel vor allem menschengemacht ist (Emitierung von Treibhausgasen, vor allem CO2). Für diesen Nachweis hat Klaus Hasselmann den Nobelpreis in Physik bekommen. Ob es zu 90% oder zu 100% menschgemacht ist, ist unerheblich. Die weltweite Klimawissenschaft ist sich da einig.
Es ist natürlich schwer diese Fakten zu akzeptieren, wenn man an die weltweite Klimaverschwörung glaubt, an der jetzt offenbar auch das Nobelpreiskomitee beteiligt ist.
Für jeden, den es interessiert, hier ein paar Quellen zum nachlesen:
Ergänzung:
Zitat aus einem aktuellen Artikel über Klaus Hasselmann:
Mit einer »Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent« sei die Erderwärmung der letzten 20 Jahre vom Menschen verursacht und nicht mehr natürlichen Ursprungs, so Hasselmanns Bilanz im Jahr 1995.
Das heißt der aktuelle Physik-Nobelpreisträger ging bereits 1995 davon aus, dass die Erderwärmung ausschließlich menschengemacht ist, also natürliche Faktoren keine Rolle spielen. Eher unwahrscheinlich, dass er seit dem zu gegenteiligen Erkenntnissen gelangt ist.
Smackopa schrieb:Wozu ohne Speicher?
Jetzt sofort müssen Windräder / Photovoltaik und E-Autos her.
Ohne Speicher braucht es Grundlastkraftwerke, welche den gesamten Energiebedarf mit Überschuss decken können, wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht. Diese Kraftwerke müssen ständig mindestens bereit stehen.
Nordseepilot schrieb:Nein das ist überhaupt nicht Konsens, sondern lediglich, dass der Mensch einen gewissen Anteil hat. Der kann 5 %, 10 % oder sonstwas betragen.
Es ist in der Klimaforschung Konsens, dass der Klimawandel vor allem menschengemacht ist (Emitierung von Treibhausgasen, vor allem CO2). Für diesen Nachweis hat Klaus Hasselmann den Nobelpreis in Physik bekommen. Ob es zu 90% oder zu 100% menschgemacht ist, ist unerheblich. Die weltweite Klimawissenschaft ist sich da einig.
Nordseepilot schrieb:Das ist kompletter Unfug, sorry.
Das heißt der aktuelle Physik-Nobelpreisträger ging bereits 1995 davon aus, dass die Erderwärmung ausschließlich menschengemacht ist, also natürliche Faktoren keine Rolle spielen.
Hier kann man den Konsens mal nachlesen. Quelle immerhin der Deutsche Wetterdienst.
Auch sie beziehen sich wieder auf die Cook Studie, in der lediglich unter 1 % der Wissenschaftler dem Menschen mehr als 50 % Anteil zuschreiben. Die überwältigende Mehrheit bemisst den menschlichen Anteil weit geringer.
Chris
wosx schrieb:Warum kann man eine Deckungssumme von 10 Billionen Euro nicht gelten lassen? Stell Dir einfach mal vor du müßtest nach einem Atomunfall das komplette Ruhrgebiet und große Teile des Rheinlands umsiedeln. Dort leben ca. 12 Mio. Menschen. Was meinst Du, was es wohl kostet an anderer Stelle in der Republik Grundstücke zu erwerben und ganze Städte dort neu aufzubauen inkl. der ganzen Arbeiutsplätze. Das dürften dann ungefähr dem Kostenrahmen der deutschen Wiedervereinigung entsprechen.
Jetzt kommt natürlich die Fiesität. Die Zahl können wir nicht gelten lassen.
Auf beide Zahlen kommt natürlich noch die Inflation oben drauf, wir schreiben ja nicht mehr das Jahr 1986, Du führtest die Baukosten von Brockdorf ja selber an, oder das Jahr 1990. 35 Jahre Inflation sind in Summe schon eine Stange Geld.
Hinzu kommen noch die ganzen Dekontaminationskosten. Wenn das dann durch ist, stellt sich die Frage wohin mit den Millionen Tonnen von Atommüll nach so einem GAU? Ich habe noch die Batterie von Wassertanks mit radioaktivem Löschwasser in Fukushima vor Augen.
Chris, du bist wirklich lustig. Du haust eine Behauptung raus, versiehst diese mit einen Link und diesem Link steht dann genau das Gegenteil deiner Aussage.
Zitat aus dem DWD Link:
Eine neuere Studie, die von einer Gruppe internationaler Autoren durchgeführt wurde, bestätigte, dass über 90 Prozent der Klimawissenschaftler darin übereinstimmen, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht ist.
Und:
Und eine Analyse von 11.602 wissenschaftlich begutachteten Artikeln über den Klimawandel, die in den ersten sieben Monaten des Jahres 2019 veröffentlicht wurden, ergab, dass Wissenschaftler zu einhundert Prozent über die anthropogene globale Erwärmung übereinstimmen. Diese Untersuchung wurde von James Lawrence Powell durchgeführt, einem amerikanischen Geologen und Autor von elf Büchern über den Klimawandel und Geowissenschaften. (Link)
LOL und Danke für den DWD Link
Also rechnen wir noch einmal für ein AKW mit einer projektierten Lebensdauer von 40 Jahren:
Die Haftpflichtprämie habe ich hier entnommen: https://www.manager-magazin.de/finanzen/versicherungen/a-761954.html
Das macht in Summe dann eine Rechnung von ca. 2.900 Mrd. Euro.
Wie unschwer zu erkennen ist, sind die Haftpflichtkosten ungefähr 100fach so hoch wie der komplette Rest. Entsprechend reden wir auch nicht mehr über Energiegestehungskosten von 2 ct/kWh sondern doch eher mindestens 2 Euro/kWh weswegen ich als Deutscher lliebend gerne Atomstrom aus Frankreich oder Polen kaufen würde, wenn die ihn mir für 10 ct/kWh anbieten.
Im Fall der Fälle dürften die Schadenersatzforderungen an den französischen AKW-Betreiber bzw. an den französischen Staat ähnliche Dimensionen annehmen wie die deutschen Reprationszahlungen auf Grundlage des Versailler Vertrags nach dem 1. Weltkrieg. Nur mal nur Info: Die letzte Rate der Reparationen hat Deutschland am 3. oktober 2010, also über 90 Jahre nach Kriegsende, bezahlt.
Nordseepilot schrieb:Tja, und wenn du dir nun die Mühe machen und die Cook-Studie lesen würdest... ;) 0,5 % der Wissenschaftler darin geben dem Menschen mehr als 50 % Anteil.
Chris, du bist wirklich lustig. Du haust eine Behauptung raus, versiehst diese mit einen Link und diesem Link steht dann genau das Gegenteil deiner Aussage.
Chris
cbk schrieb:Kosten sind nur Beträge, die tatsächlich irgendjemand auf den Tisch irgendeines Hauses legen muss. Diese 10 Billionen zahlt nie irgendjemand an irgendwen, also ist es falsch sie zu addieren. Es ist doch offensichtlich, dass das sich jemand ausgedacht hat, um es als politische Munition zu verwenden. Mit der Methode kann man alles schlechtrechnen.
Warum kann man eine Deckungssumme von 10 Billionen Euro nicht gelten lassen?
Stell Dir einfach mal vor du müßtest nach einem Atomunfall das komplette Ruhrgebiet und große Teile des Rheinlands umsiedeln.
Warum soll ich mir das vorstellen? Es passiert ja nicht. Solche Rechnungen macht man ja bei anderen potenziell unfallträchtigen Anlagen auch nicht, wie ich schon schrieb.
Es war wohl nicht deutlich genug: Wenn man die maximalen Kosten einer maximalen Katastrophe zB eines Staudammprojekts als Versicherungssumme ansetzen würde, wären das auch zich Billionen. Dann könnte niemand mehr Wasserkraftwerke bauen. Aber Ökos lieben Wasserkraft, deswegen lassen sie diese gleiche Rechnung da schön bleiben. Da siehst du die Politisierung dieser Pseudorechnerei und die doppelten Standards.
Auf beide Zahlen kommt natürlich noch die Inflation oben drauf, wir schreiben ja nicht mehr das Jahr 1986, Du führtest die Baukosten von Brockdorf ja selber an, oder das Jahr 1990. 35 Jahre Inflation sind in Summe schon eine Stange Geld.
Das hab ich getan. Die Baukosten von Brokdorf sind ursprünglich in DM angegeben. Ich habe den Betrag gelassen, aber die Währung in EUR getauscht und die Summe damit verdoppelt, genau wegen der Inflation.
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