CTR-Freigabe über FIS erfragen?

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  • Hallo in die Runde,

    ich bin neu hier und habe meinen Flugschein noch nicht lange, also seid bitte nicht böse bei "doofen" Fragen :D Noch habe ich auch kein BZF.

    Der Einflug in eine CTR bzw. die Kommunikation mit der DFS in kontrollierten Lufträumen verlangt ein BZF, das ist klar und nachvollziehbar.

    Bin ich bei einem Überlandflug bei FIS angemeldet, kann der zuständige FIS-Lotse (so habe ich gelesen) auch für seine Piloten eine Freigabe für den Durchflug von kontrollierten Lufträumen beim jeweiligen Towerlotsen erfragen und diese Freigabe dann an den Piloten weiterleiten. Der Pilot bleibt also beim Durchflug auf der FIS-Frequenz und bekommt vom FIS-Lotsen die Freigabe des Towerlotsen weitergeleitet.

    Meine Frage nun: Benötge ich für dieses Verfahren denn auch ein BZF? Ich kommuniziere ja nicht direkt mit dem Towerlotsen, sondern nur mit dem FIS-Loten, was ja auch ohne BZF möglich ist.

    Natürlich ist auf Dauer ein BZF sinnvoll und ja, das werde ich auch schnellstmöglich nachholen. Die Thematik interessiert ich trotzdem.

    Danke für eure Hilfe und viele Grüße

    Thomas

  • Hallo Thomas.

    Du kannst vorab bei FIS anfragen, die das mit dem Turm / Tower klärt. Im Falle einer Freigabe musst Du aber für die CTR immer zum Turm wechseln. In seltenen Fällen auch Radar.

    Anders sieht das bei TMZ mit listening-squak aus. Da bleibst Du oft bei FIS. Der listening-squawk für die Radar Frequenz ist ja nur empfohlen. Allerdings dann entweder Radar oder FIS. Du solltest da nicht mit 7000 durchbrettern. -- Aber das war jetzt of-topic und nicht deine Frage. Ich weiß.

  • Moin Thomas,

    ich kenne das auch nur so. CTR ist immer eine Verbindung mit dem zuständigen Lotsen notwendig.

    Bei TMZ oder RMZ mache ich das oft auch so, dass ich bei FIS anfrage ob ich weiter auf deren Frequenz mit dem entsprechenden Transponder Code bleiben kann.

    War bis jetzt nie ein Problem und macht es einfacher solche Gebiete zu durchfliegen ohne ständig die Frequenzen und Transponder wechseln zu müssen!😊

    LG

    Hoppsing

  • Also, es gilt ja erstmal die Verordnung über Flugfunkzeugnisse (FlugfunkV)

    Darin steht:

    Ausgenommen hiervon ist die Ausübung des Flugfunkdienstes 1. bei Luftfunkstellen an Bord von Freiballonen, Luftsportgeräten und Segelflugzeugen, soweit sie nicht in Lufträumen der Klassen B, C und D betrieben werden;

    Wenn du also in E rumfliegst und mit FIS sprichts, völlig o.k und sogar wünschenswert. Dú kannst demnach auch mit der der für C&D zuständigen Kontrollstelle Kontakt aufnehmen...bis ja nicht in C oder D drin.

    Nur: Warum?

    FlyThomasMS schrieb:
    Meine Frage nun: Benötge ich für dieses Verfahren denn auch ein BZF? Ich kommuniziere ja nicht direkt mit dem Towerlotsen, sondern nur mit dem FIS-Loten, was ja auch ohne BZF möglich ist.
    Am Ende bleibt es ja dabei, du darfst nicht in die CTR einfliegen...wenn du FIS fragst, wird der zum Telefon greifen, seinen Kollegen anrufen und vorab fragen, falls positiv wird der dich an eine neue Frequenz (CTR Turm) verweisen. Wie gesagt, spreche darfst du ja, nur nicht einfliegen. Müsstest dich also nach dem "Warum" fragen und bitte berücksichtigen, dass i.d.R die FIS und CTR Leute schon gut zu tun haben - wenn du es eh nicht darfst fände ich wäre es dann eher schlechte Airmenship.

    (Ich glaube du fragst rein interessehalber, deswegen mal weitergesponnen)

    Falls du trotzdem auf der Turmfrequenz dich anmeldest, wird der ja nicht sehen, ob du berechtigt bist oder nicht....wenn also dein Einleitungsspruch gut läuft und es der Verkehr zulässt gibt der dir einen Squawk, QNH und vielleicht  direkt eine Freigabe.

    Nun fliegst du weiter alles läuft gut, du machst keine groben Patzer....denn wird wohl nix weiter passieren (war zwar illegal, ich wage mal zu behaupten da passiert nix, wie auch?) - das man das aber nicht macht, ist ja klar!

    Machst du wirklich grobe Patzer wird dich der Controller da drauf hinweisen und ggf eine Meldung an′s BAF machen, die würden dir bzw erstmal dem Halter einen Anhörungsbogen schicken und u.a. auch Angaben zu deinem Schein machen, da würde ein fehlendes BZF auffallen

    Denke, ab dann würde es wohl mit Rechtsberatung weitergehen...

  • Vielen Dank für diese ausführlichen Antworten! Tatsächlich war ich nicht wirklich davon ausgegangen, dass das so stimmt und klappt. Aber man weiß ja nie 😄 

    Wenn man dann doch die FIS-Frequenz verlassen muss und zum TowerLotsen wechselt, dann ist ein BZF natürlich Pflicht. Macht Sinn. Ich hatte es nur halt bei manchen (nicht offiziellen Quellen) anders verstanden. So z.B. auf https://kompendium.ivao-de.net/Fluginformationsdienst : „FIS darf keine Freigaben in den jeweiligen Lufträumen geben. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass eine Koordination zwischen Radar- und FIS-Lotsen stattfindet, womit eine Freigabe weitergegeben werden kann (z. B. Luftraum Charlie Durchflug). In diesem Fall ist FIS somit ein Vermittler, also eine "Relay-Station““.

    Wenn die Freigabe weitergegeben wird, dachte ich, muss eben dann nicht gewechselt werden und man bleibt bei FIS.

    Danke für eure Hilfe! BZF wird bald gemacht, dann stellt sich die Frage ja auch gar nicht mehr.

  • francop schrieb:

    Darin steht:

    Ausgenommen hiervon ist die Ausübung des Flugfunkdienstes 1. bei Luftfunkstellen an Bord von Freiballonen, Luftsportgeräten und Segelflugzeugen, soweit sie nicht in Lufträumen der Klassen B, C und D betrieben werden;

    Francop hat ja bereits die entsprechende Stelle der Verordnung zitiert. 
    Es gibt da nichts anders zu verstehen und es ist vollkommen egal mit wem du funkst - ohne BZF darfst du nicht in den Luftraum!
  • FlyThomasMS schrieb:
    Wenn man dann doch die FIS-Frequenz verlassen muss und zum TowerLotsen wechselt, dann ist ein BZF natürlich Pflicht.
    ähm,...nee, die Einschränkung ist ja nicht, dass du mit denen keinen Kontakt haben darfst, sondern, ob du in C oder D drin bist.
    FlyThomasMS schrieb:
    FIS darf keine Freigaben in den jeweiligen Lufträumen geben. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass eine Koordination zwischen Radar- und FIS-Lotsen stattfindet, womit eine Freigabe weitergegeben werden kann (z. B. Luftraum Charlie Durchflug). In diesem Fall ist FIS somit ein Vermittler, also eine "Relay-Station““.
    genau so ist es ja auch.

    Denke das wird klarer, wenn du das BZF machst,....dann vielleicht noch mal ein paar Anflüge in CTR mit Fluglehrer und du bist schnell fit drin

  • Tom971 schrieb:
    Anders sieht das bei TMZ mit listening-squak aus. Da bleibst Du oft bei FIS. Der listening-squak für die Radar Frequenz ist ja nur empfohlen.
    Nein, mit dem listening Squawk zeigst Du an, dass Du gerade auf der Frequenz hörst.

    Also entweder man nimmt den Listening Squawk und wechselt dann auch auf die Frequenz, oder man bleibt in Absprache mit FIS auf der FIS Frequenz und behält den von dort gegebenen Squawk bei.

    Steht so in AIP ENR 1-18 ff

  • Tom971 schrieb:
    Der listening-squak für die Radar Frequenz ist ja nur empfohlen.
    Nein, er ist verpflichtend.

    Erhellendes gibt es hier beim Stream vom Luftraumtag:

    https://www.youtube.com/watch?v=ePmytQKbOUY

    Tom

  • Stimmt. Danke Quax.

    Squawk und Hörbereitschaft wurde in ′verpflichtend′ geändert, als  gerade alle am Boden waren, wegen Covid.... Ich habe es damals übersehen oder wieder verdrängt, weil mein Fokus lockdown-bedingt gerade nicht auf GA lag.  :-(

    https://www.daec.de/fileadmin/user_upload/Awareness_Kampagne_TMZ_HB.pdf

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