Flugmöglichkeiten nach bestandener Lizenz

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  • Akirafly schrieb:
    Als Normalverdiener mit Frau und 2 Kindern habe ich das Geld leider nicht im Keller liegen. Ich werde mir nicht auf absehbare Zeit ein eigenes Flugzeug leisten können. Meine größte Sorge ist momentan wie ich im Anschluss der Lizenz am fliegen bleiben kann.
    Erste große und wichtigste Frage: wie stehen Frau und Kinder zu deinem Traum? Wenn die das nicht vollständig(!) akzeptieren und auch unterstützen - so weh es tut, überlege ernst es sein zu lassen - nur meine Meinung. Du wirst Geld verbrauchen, es wird als Normalverdiener an anderer Stelle fehlen und das werden sie dir irgendwann vorhalten. Ich habe schon viele aus dieser Position starten sehen und die meisten ohne Familiensupport sind ganz schnell wieder aus der Luft verschwunden. Von denen die später noch fliegen, haben sich sehr viele später von ihrer Frau und Familie getrennt - Fliegen war dabei sicher nur ein, wenn auch sichtbarer, Aspekt. Also, Augen auf bei der Hobbywahl, sie sagt mehr aus als man denkt. Platt gesagt, Ehen die einen Flugschein überleben sind eher die Ausnahme.

    Nächster Punkt: wenn du damit rechnest aus Geldgründen später nur wenig fliegen zu können, lass dann die Kinder am Boden! Du wirst dann wahrscheinlich zu der Kategorie Minimumstundenflieger zählen und das wird zu einem schlechten Trainingsstand führen. Gerade wenn man dann mit ungewohnt hoher Masse und Mitfliegern fliegt, rächt sich das schnell.

    Die Gegend um Trier ist allerdings eine recht vitale Region was das Fliegen angeht. Du solltest dort genügend Anschluss in den Vereinen finden und auch die eine oder andere Gelegenheit zum Fliegen mit Bekannten organisiert bekommen. Auch hier wieder: die Familie muss diese Art des Vereins mittragen - wenn die Kinder die skurrilen Pilotentypen mögen, dann sind sie auch gerne am Flugplatz, wenn die uns merkwürdigen Gestalten doof finden, hast du langfristig ein Problem.

    Wenn die Familie mitzieht, du dich auf "deutschen Flug Verein" einlassen kannst und dann eben nur wenig fliegen kannst bis die Kinder aus dem Haus sind ;-), dann ist alles gut. Ich wünsche Dir alles Gute dabei!

  • Danke für Dein Feedback!

    Die Frau steht dahinter,  die Kinder freuen sich im Grunde.  Was uns erwartet weiß noch keiner. Wir haben fast keinerlei Erfahrung (bis auf Probeflug und gelegentliche Kaffeebesuche am Flugplatz) mit der Materie. Mein Onkel war zwar Fluglehrer aber das lange her.

    Was heißt wenig, was viel fliegen. Fliegen nur Singles oder Eltern mit erwachsenen Kindern?...Die Kinder nicht mitnehmen? Dss hört sich ja so an als wäre jemand der nicht zig Stunden/Jahr fliegt ein selbstgemachter Witwen und Weisenmacher. Klar festigen viele Stunden das können.  Vermutlich lernt man nie aus. Muss ich im Jahr ein Vermögen aufbringen um dem Hobby und der Leidenschaft nachzukommen?

  • Fliegen hat halt viel mit Selbsteinschätzung und Selbstreflexion zu tun.

    Super, dass deine Family dahintersteht. Wirst du auch brauchen, da gerade am Anfang doch Häufig der (innere) Konflikt entsteht zwischen der Sinnhaftigkeit viel in kurzer Zeit zu schulen vs auch mal Zeit für die Familie zu haben. Das wird neu für euch alle werden und da sollte man drüber reden....bei den meißten hat es die Ehe überstanden :-)

    Das viel Fliegen ist auch relativ, weil sehr individuell. Gibt Leute die fliegen 25h im Jahr und da würde ich meine Kinder nicht reinsetzen, andere fliegen ca 10 und da hätte ich weniger Bedenken. Gab Jahre, da hab ich weniger als Minimum geflogen und dann erneuert (läuft ja mittlerweile nicht mehr ab) aber auch Jahre da hab ich 100h geflogen...glaub wichtig auf die eigene Stimme zu hören und wenn gerade nicht so fit solange mit Lehrer zu fliegen bis es sitzt.

    Meine Kids sind übrigens im letzten Kitajahr, fliegen gerne mit und helfen wo es geht. Ob ich in der jetzigen Konstellation als Fußgänger einen Schein machen könnte? Eher nicht....die liebe Zeit.

    Den ersten wichtigen Schritt eine Schule zu finden bei der die Chemie passt hast du ja schon gemacht. (Guck dir gerne mal noch 2-3 weitere an)....achte darauf, dass die die für dich gut erreichbar sind. Anfahrtszeiten sind nur in der Anfangseuphorie nicht störend.

    Zu Geld....ist natürlich schwierig zu sagen, hängt von vielen Faktoren ab.

    Typisch könnte sein 20h/a bei 110€ und 40 Landungen a 6€ plus Fliegerarzt je nach Alter&Aufand, Karten und sonstiges.....irgendwo zwischen 2500-3000€ wird es dann sein.

    Vielleicht in den ersten 1-2 Jahren hast du genug Leute die mit wollen und sich beteiligen. Während des Abiturs hab ich zumindest motorgetrieben fast alle Stunden aquiriert.....heute hab ich da kein Bock mehr drauf

  • Ich bin jetzt 42. Schiebe das seit Jahren immer wieder auf. Der letzte Schritt war der Motorrad Führerschein als "Ersatz"...auch wenn Motorrad fahren für mich eine Leidenschaft bedeutet gibt es fürs fliegen glaube ich keinen Ersatz außer fliegen:-).

    Wenn ich das jetzt nicht durchziehe dann glaube ich wird das nie mehr was. 

    Meine Töchter sind 8 und 16. Meine Frau sagt mach, ich denke es gibt keinen besseren Zeitpunkt.  Vor allem ist die Lizenz akut finanzierbar. Fliegen ist vielleicht nicht mehr ganz so elitär wie früher aber immer noch kaum für jemanden erschwinglich. Wer gibt soviel Kohle für′s Hobby aus? Das ist für mich keine absolute Kleinigkeit. Die SPL kostet immer noch ne Stange Geld. Wird es aber sonst nicht immer ein Traum bleiben? ...ich habe echt überlegt für die Kohle meine Familie einzupacken und wenn wieder möglich mal so richtig Urlaub zu machen....bin zu dem Entschluss gekommen das dies ein  Erlebnis für 2 Wochen bedeutet. Die Fliegerei kann uns ein Erlebnis werden solange ich  fliegen kann!

    Danke für Eure Ansichten. Durchaus wertvoll und hilfreich 

  • Zwar hab ich selbst noch keine Lizenz, da ich momentan im Lockdown festhänge, aber ich denke, man sollte sich selbst einmal überlegen, wieviel Zeit man tatsächlich nach Erhalt des Scheins pro Monat investieren kann. Dabei sollte man ganz ehrlich zu sich und der Familie sein, erst einmal ganz seinen Ideen freien Lauf lassen und die Kosten im ersten Schritt mal außer acht lassen. Oftmals handelt es sich bei den ganzen Überlegungen ja noch nicht einmal um die reine Flugzeit... Man fährt zum Platz, kommt an und quatscht erst einmal 2 bis 15 Runden, macht den Flieger klar und fliegt dann irgendwo hin, trinkt einen Kaffee, fliegt zurück... Wieviel Zeit scheint dabei draufzugehen? Ich denke mal, 3 Stunden? Oder doch zu knapp? Ich glaube, dass ein halber Tag schnell vorbei ist. Macht das die Familie mit? Regelmäßig? Wie oft im Monat? Kannst Du auch in der Woche fliegen oder beschränkt es sich eher aufs Wochenende?

    Erst im zweiten Schritt kann man dann überlegen, wie hoch der eigentliche fliegerische Anteil dabei ist und wieviele Stunden es dann im Monat werden. Das Finanzielle ist das eine, die komplette Zeit das andere. Natürlich sieht es beim reinen Chartern ggf. etwas anders aus, wenn man keinen Wert auf das Vereinsleben legt. So oder so ähnlich kann man sich das Unternehmen ja mal überlegen.

    Wie weit ist den der Platz bzw. die Flugschule entfernt (Zeit für Anfahrt)?

  • Akirafly schrieb:
    Muss ich im Jahr ein Vermögen aufbringen um dem Hobby und der Leidenschaft nachzukommen?
    Moin,

    ein Vermögen mußt Du nicht aufbringen aber eben Zeit und wenn Du im Verein bist noch mehr Zeit.

    Wenn Du charterst mußt Du zwar weniger Zeit aufbringen, wirst aber nie die Erlebnisse haben wie mit eigener Maschine.

    Ich habe das Glück, daß ich fast immer Zeit habe und wenn ich morgens zum Platz fahre und das Wetter mitspielt fliege ich auch schon mal über Nacht irgendwo hin.

    Ob das alles mit Familie so einfach geht weiß ich nicht, kann es mir aber schwer vorstellen.

    P.S. Meine Frau hat Angst vorm fliegen aber sie steht voll hinter meinem Hobby.

    Stefan

  • Ich habe zwei Flugplätze im Umkreis von 30 km zur Auswahl. Bitburg 30 km und Föhren 21 km entfernt. Wie oft ich fliegen möchte kann ich nicht sagen. Wie es die Zeit und das Leben zulassen. Vielleicht bin ich jemand der 10 Std im Jahr fliegt, vielleicht werden es 20 oder 30. Der Punkt ist das jede Minute den Augenblick wert ist. Ich fahre auch mal drei, vier Stunden Motorrad. Ich bin relativ flexibel. Meiner Frau geht es im übrigen  genauso. Angst vorm fliegen und Motorrad fahren. Die kinder sind noch nie geflogen. Für sie wäre es mit Sicherheit ein besonderes Erlebnis. Verein weiß ich nicht. Charter die erste Option...oder doch Haltergemeinschaft?

    ;-)....ich kann nicht wissen was in einem Jahr ist. Der Wunsch zu fliegen sitzt in mir. 

    Die Kosten sind ein wesentlicher Faktor. 

    Ist es das Erlebnis wert...mit Sicherheit 

  • Akirafly schrieb:

    Ich habe zwei Flugplätze im Umkreis von 30 km zur Auswahl. Bitburg 30 km und Föhren 21 km entfernt. Wie oft ich fliegen möchte kann ich nicht sagen. Wie es die Zeit und das Leben zulassen. Vielleicht bin ich jemand der 10 Std im Jahr fliegt, vielleicht werden es 20 oder 30. Der Punkt ist das jede Minute den Augenblick wert ist. Ich fahre auch mal drei, vier Stunden Motorrad. Ich bin relativ flexibel. Meiner Frau geht es im übrigen  genauso. Angst vorm fliegen und Motorrad fahren. Die kinder sind noch nie geflogen. Für sie wäre es mit Sicherheit ein besonderes Erlebnis. Verein weiß ich nicht. Charter die erste Option...oder doch Haltergemeinschaft?

    ;-)....ich kann nicht wissen was in einem Jahr ist. Der Wunsch zu fliegen sitzt in mir. 

    Die Kosten sind ein wesentlicher Faktor. 

    Ist es das Erlebnis wert...mit Sicherheit 

    Wenn "Kosten" ein wesentlicher Faktor sind, dann ist der Wunsch vielleicht doch weniger als gedacht? Nur mal als Anregung zum Nachdenken.

    Wie oft man nach der Lizenz fliegt ist tatsächlich unvorhersehbar. Von einem Fliegerarzt habe ich letztens gehört, dass der erste Medical Besuch nach der Lizenz von fast allen noch wahrgenommen wird, aber schon bei der zweiten Verlängerung nur noch ungefähr maximal die Hälfte antritt. Wieviele Stunden die dann geflogen sind, ist wohl auch nur zu würfeln. Charterer scheinen aber (naturgemäß?) schneller nicht mehr zu fliegen.

    Die Frage war weiter oben ja auch, was ist "viel" Fliegen? Meine Definition ist da einfach, wer über 100 Stunden im Jahr fliegt, fliegt definitiv viel und ist in dem Bereich wo sich ein eigener Flieger "lohnt". Alles darunter sind doch eher Gelegenheitsflieger und Kaffeerundendreher, was völlig ok ist. Als ich meinen Schein gemacht habe, war ich auch der Meinung vielleicht 20 oder 30 Stunden im Jahr fliegen zu werden. Es sind dann viel mehr geworden. Teils aber weil ich durch den Flieger dann unerwartet eine Freundin ziemlich weit weg hatte ... und ich auch beruflich den Flieger nutzen konnte.

    Vielleicht kannst du es auch mal arrangieren Frau und die Kinder irgendwo mal mitfliegen zu lassen? Wenn die da Spaß dran haben, wird die Situation gleich ein bisschen anders. Ob du ein Vereinsmensch bist, kann hier keiner beurteilen, aber wenn du bisher noch nicht in einem "organisiert" bist, dann ist es wahrscheinlich, dass du nicht kompatibel mit diesem speziellen Konstrukt bist.

    Mit Kindern kann eine Haltergemeinschaft, mit jemandem mit dem man sich gut versteht - vielleicht in ähnlicher Lage?, tatsächlich eine Idee sein. Hast du schon einmal überlegt  mit einem deutlich Älteren eine HG einzugehen? So mancher kann Gesellschaft gebrauchen, die Kinder wären von Vorteil und da gibt es immer den einen oder anderen der dadurch sein Flugzeug länger hält, wenn er sich nicht trennen kann. Ich bin die ersten Jahre in so einem Konstrukt gefahren und das war nett.

  • BreezeMike schrieb:

    ;-)....ich kann nicht wissen was in einem Jahr ist. Der Wunsch zu fliegen sitzt in mir. 

    Die Kosten sind ein wesentlicher Faktor. 

    Na dann ist doch eigentlich erst mal der Anfang geklärt: in einem Verein fliegen. Auch wenn Du kein Vereinsmeier sein solltest, Kontakte zu anderen Piloten sind das Salz in der Suppe. Sich austauschen mit Gleichgesinnten, Hilfe geben und Hilfe bekommen. Es gibt Zeiten im Flieger, die mag man gerne allein erleben, aber spätestens nach der Landung wollen alle erzählen und hören wie es anderen ergangen ist. Wenn man fliegt, dann braucht fortwährend Übung und immer weitere Lernerfahrungen. Auch das geht im Verbund deutlich besser.

    Und erst nach der Prüfung stellt sich dann heraus wie viel Du fliegen wirst. Dazu sind die Einflußfaktoren zu vielfältig, als sie in Regeln erfassen zu können. Tatsache ist wohl, dass einen nicht geringe Zahl an Piloten den Flugschein macht und danach kaum mehr die Mindeststunden zusammenbringt. Das ist gefährlich, und viele dieser Pilotenen sehen das wohl auch so und beenden ihren Ausflug in die Lüfte, was ich durchaus nicht als Aufgabe sondern als Zeichen von Vernunft ansehen würde.

    In meinem früheren Verein ist mal untersucht worden, wie viele Stunden die Mitglieder fliegen. Aus meiner Erinnerung heraus flogen 2/3 der Piloten weniger als 10 Stunden im Jahr. Das ist für die Mehrzahl der Piloten definitiv zu wenig um ein Flugzeug auch einfacher Bauart sicher zu beherrschen.

    Eine eigene Maschine rechnet sich erst ab ca 80 Std/Jahr. Darunter würde ich im Verein fliegen oder mir eine Haltergemeinschaft suchen.

    Gerd

  • edhs schrieb:
    In meinem früheren Verein ist mal untersucht worden, wie viele Stunden die Mitglieder fliegen. Aus meiner Erinnerung heraus flogen 2/3 der Piloten weniger als 10 Stunden im Jahr. Das ist für die Mehrzahl der Piloten definitiv zu wenig um ein Flugzeug auch einfacher Bauart sicher zu beherrschen.
    So ähnlich kenne ich das aus meinen (nicht über das absolut Notwendige weiter betriebenen) Vereinserfahrungen auch. Ich habe mir das in meinem Leben bisher zweimal angeschaut und beides Mal war der Durchschnitt über alle vermeintlich "Aktiven" um die 5 Stunden Flugerfahrung im Jahr, also nur die halbe Minimum-Stundenzahl. Der Anteil derjenigen die regelmässig nur den einen Scheinerhalt-Flug mit dem Prüfer machen, kann eine Entscheidungsgröße für oder gegen einen bestimmten Verein sein. Ich glaube inzwischen das ist nur die Umschreibung von "ganz viele finanzieren im Verein ganz wenigen ihre Fliegerei". Das kann ok sein, oder gewesen sein als es sowas wie Gemeinsinn noch gab, ist es aber nach meiner Erfahrung zunehmend nicht mehr.

    Ich finde Fliegerei mit einem Kleinflugzeug wird eigentlich erst richtig spannend wenn man die Vorteile des Fliegens auch für Urlaubsreisen oder längere Strecken nutzt. Ein Campingurlaub mit Flugzeug zu abseits gelegenen Orten überzeugt gerne auch mal skeptische Bessere Hälften (schon mal zum Shoppen nach Mailand oder London geflogen?).

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