Blind Approaches - Der hat Nerven!

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  • Ich frage mich ob ein AoA-Indikator in einer STOL-Maschine wirklich sinnvoll ist? Zeigt das Ding den genau genug an bei einem Fluggerät, das selbst in ruhiger Luft eher unruhig geflogen wird – also im Vergleich zu einer viele Tonnen schweren Maschine? Ist den der Blick auf das Gerät wirklich möglich bei einem Anflug bei dem alle Sinne eh schon geforderte sind?

    Ich habe mal überschlagen, dass ich mit meiner Savage in einem ca. 8°-Winkel mit angezeigten IAS von max ca. 80 km/h anfliege, wenn ich eine langsamen und steilen Approach fliege. Mit dem Tempo bin ich immer noch weit vom Stall entfernt und brauche gleichzeitig weit weniger als 100 Meter Landerollstrecke. Der Horizont weißt gegenüber dem Flügel dabei einen positiven Winkel auf, so dass mein AoA deutlich über 10° liegt.

    Der Blick bei dieser Art zu landen geht immer wieder auf den Fahrtmesser und egal was die reale Fahrt ist, ich weiß ich habe einen steilen Approach und ich habe ein gutes Polster vor dem Stall. Brauche ich da ein zusätzliches Instrument auf das ich einen weiteren Blick richten muss?

  • Moin,

    ich durfte einmal mit einem AoA-Instrument fliegen, das war wirklich gut. Keine spürbare Verzögerung bei der Anzeige und durch die Montage an der  Cockpitscheibe quasi immer im Sichtbereich. Du kannst ein paar Prozent langsamer fliegen als mit einer festen Anfluggeschwindigkeit, weil du die Leistungsfähigkeit der Fläche angezeigt bekommst. Das hilft dabei, möglichst viel Energie aus dem Flieger zu bekommen, wenn du steil runter musst, aber unter keinen Platz zum Ausschweben hast.

    Es ist kein Zauberkasten, aber zeigt viel genauer den aktuellen Bereich an, in dem du dich befindest. 

    Für normale Plätze nicht notwendig, aber gerade bei stark unterschiedlichen Bedingungen sehr hilfreich. Beladung  spielt bei AoA keine Rolle, du fliegst quasi immer die richtige Geschwindigkeit. Die Technik kommt aus dem Militärbereich, wo Flugzeuge mit relativ kleinen Flächen und entsprechend kritischem Abrissverhalten trotzdem möglichst kurz gelandet werden sollen, ohne vorherige Berechnung der Landegeschwindigkeit etc. 

    Gruß Raller

  • Luftsportgeräteführer schrieb:

    Ich frage mich ob ein AoA-Indikator in einer STOL-Maschine wirklich sinnvoll ist?

    ja, da gerade.

    Der Fahrtmesser ist deutlich verzögert und zeigt ja nur indirekt die Grenze an.

    AoA ist direkt, schnell und zeigt genau an, welche Grenzabstände man hat.

    Ich fliege sowas als g-Messer und bin total glücklich damit, AoA gibt es demnächst daher auch noch.

  • Steffen_E schrieb:
    Ich fliege sowas als g-Messer und bin total glücklich damit, AoA gibt es demnächst daher auch noch.
    Das hab ich gerade nicht verstanden oder steh auf der Leitung, vielleicht kannst du das noch mal erklären.

    Die fliegst einen G Messer als AoA? (Oder die hast einen G Messer im Flieger, der ja auch direkt anzeigt)

  • ich fliege (in einem anderen Flugzeug) einen g-Messer mit Bandanzeige und das funktioniert als Anzeigeform ausserordentlich gut, sodass man das als Führungsgröße benutzen kann.

    Daher baue ich mir sowas auch als AoA weil ich eben manchmal möglichst exakt auf dem cA_max fliegen möchte, wenn auch aus anderen Gründen als der Mann hier...

  • Moin,

    stell mal Bilder etc hier ein, wenn das Teil fertig ist...

    Gruß Raller

  • Mache ich,

    kann aber dauern, habe noch so viele andere Projekte (Beringer, CS-Prop, Kunstflughöhenmesser, Auflastung, …)

  • Macht nix,

    meine Projektliste reicht auch für die nächsten Jahre:

    TRX einbauen

    Neuer Prop

    Vortex-Generatoren montieren

    Sitze umbauen

    Neuen Regler einbauen

    Anti-Kollision-Light montieren

    Neue Schläuche ÖL / Wasser

    und noch etwa 999 weitere Dinge ;-)

    Gruß Raller

  • Ich denke, solange man gerade fliegt (eigentlich immer im Final) und der Ball in der Mitte ist, sollte es keine signifikanten Unterschiede zwischen Fliegen nach Fahrtmesser und Fliegen nach AOA-Anzeige geben. 

    Verständnisfrage: auf welchem Input basiert die AOA-Anzeige und warum ist sie schneller, als der Fahrtmesser? 

  • Nordseepilot schrieb:
    Ich denke, solange man gerade fliegt (eigentlich immer im Final) und der Ball in der Mitte ist, sollte es keine signifikanten Unterschiede zwischen Fliegen nach Fahrtmesser und Fliegen nach AOA-Anzeige geben. 
    Doch, der ist schon groß.

    Zum einen hast Du eine Fahrtmesseranzeige, die für eine bestimmte Masse passt und die hast Du kaum jedes mal berechnet.

    zum zweiten ist die Geschwindigkeit nicht der entscheidende Wert, wann man kritisch wird, sondern der kritische Anstellwinkel. Ein AoA ist daher die eigentlich wahre Anzeige für Fliegen an der Grenze.

    zum dritten ist eine AoA schneller, sie zeigt damit auch Böen an und daher kann man es als Anzeige besser benutzen

    Zugegebenermassen: für eine normale Fliegerei im harmlosen deutschen Platzrundenverkehr braucht man das nicht.

    Für jemand, der in Böendurchseuchter Situation enge Manöver echte Minimalspeed nah am Boden fliegen muss, um eine kurze Bahn auch echt am Anfang zu treffen, ist das dritte aber eine echte Führungsgröße.

    Nordseepilot schrieb:
    Verständnisfrage: auf welchem Input basiert die AOA-Anzeige und warum ist sie schneller, als der Fahrtmesser? 
    Es gibt zwei Lösungen, eine Zweilochsonde mit Druckdifferenz oder eine Windfahne. Die meisten arbeiten mit Zweilochsonde weil sie nicht echte Winkel brauchen, sondern nur die Distanz zum Maximum.

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