Mein Fluglehrer und ich führten gestern Nachmittag Landeübungen bei Crosswind (hardcore) durch, zur Vorbereitung auf die Insellandungen in der Nordsee.
Bei den Platzrunden (500-600 ft) stellten wir fest, das 2 Jagdflieger sich in unserem Flugbereich und Höhenband tummelten. Diese zwei konnten wir lokalisieren und diese blieben auf ca. 2 km Entfernung zum Flugplatz (EDXZ)und drehten ihre Kreise um den Flugplatz. Also erhöhte Aufmerksamkeit! Wir blieben bei einer Flughöhe bei ca. 500ft.
Plötzlich stand in ca. 300 m Entfernung und geringfügig höher auf Richtung 11 Uhr vor uns, eine vermutlich dritte Jagdmaschine (Höhe ca. 600ft). Wir konnten diesen erst erkennen und in allen Einzelheiten wahrnehmen, als der Pilot/in die Jagdmaschine abfing und uns die komplette Unterseite der Jagdmaschine präsentierte. Ich konnte auf meiner Seite noch seinen riesigen Bodenschatten beim Abdrehmanöver verfolgen.Pa beindruckend und gleichzeitig schockierend. Mein Fluglehrer war sichtlich nervös und bezeichnete sie als Haie der Luft. Sie tauchen auf wie Schatten und verschwinden wieder. Der Transponder von uns war eingeschaltet.
Nun meine Frage an Euch, haben die Kampfjets denn kein Kurzstreckenradar (2-5 km kürzer/weiter) mit dem die uns als Kleinflieger orten können? Habt ihr auch schon solche Begnungen gehabt und wie ist da euere Erfahrung? Das sich einige dieser Flieger nicht immer an die Spielregeln halten, habe ich schon gelesen.
Gruß Walter
Den Transponder kann das Militär nicht empfangen.
Ich habe bei Flügen von und nach Stadtlohn schon so einige Begenungen gehabt, weil dort der Übungsplatz Nordhorn in der Nähe ist. Allerdings haben die Kampfflugzeuge dort immer schön Abstand gehalten. Unter 2km hat sich niemand genähert.
Als ich vor etwa 20 Jahren noch Segelflug gemacht habe, gab es das noch viel öfter, inzwischen sind militärische Tiefflüge über Deutschland ja stark eingeschränkt worden.
Das ′Tolle′ an der Sache ist auf jedenfall, daß man ganz locker bleiben kann. Man kann sowieso nicht ausweichen! Der Pilot des erheblich schnelleren Jets hat es ganz alleine in der Hand, ein kleines Zucken seiner Hand am Knüppel verändert die Flugbahn seiner Maschine dermassen, daß unsereins keine Chance hat, das Vorauszusehen.
Ich denke, das beste ist, wenn man einen Jet auf sich zukommen sieht, ihm möglichst viel sichtbare Fläche zu bieten, damit er eine gute Chance hat, uns zu erkennen.
Matthias
Man kann im Prinzip davon ausgehen, dass die militärische Piloten (nicht nur Jet) informiert sind über lame ducks, die sich auf ihrer Rennbahn bewegen. Immer schon werden diese ducks gerne als fliegendes target genutzt.Was mhuck sagt halte ich auch für richtig: Selber macht man weiter so wie gehabt, der andere hat viel mehr Bewegungs- Performance. Eigene hektische Manöver könnten nur irritieren und dauern viel zu lange..... Guten Flug!
Habe auch schon Erfahrung mit den schnelleren Kollegen gemacht. Aktuell im Süden der Republik:
-> Man kann im Prinzip davon ausgehen, dass die militärische Piloten -> informiert sind über lame ducks, die sich auf ihrer Rennbahn bewegen.
hmmm... das wäre ja wenigstens ansatzweise beruhigend. Aber wie soll das genau gehen?? Wenn ich z.B. in unserer Gegend in nur 1500 - 2000 ft rungondele, bin ich trotz Transponder für FIS schonmal nicht zu sehen...
Über welchen "Kanal" soll / kann / wird ein MIL-Jockey von mir Kenntnis erhalten??!?!
MIL-Radar???
BlueSky9
Hi BlueSky9 Die zivile Flugsicherung (DFS) und die militärische Flugsicherung (Amt für Flugsicherung der Bundeswehr) sitzen seit Ender der 90er nicht nur unter einem Dach, sondern im selben Raum nebeneinander. Das gilt für die Kontrolle des “Unterwegs-Verkehrs”. An den militärischen (und zivil/militärischen) Flugplätzen sitzen eigene militärische Flugsicherer für den An- und Abflug. Somit stehen alle verfügbaren Informationen aus beiden, zivilen und militärischen Quellen über fliegendes Gerät in der Luft allen Beteiligten zur Verfügung. "Verfügbar" ist natürlich das Zauberwort. Ein Stoffdrachen mit anhängendem Mann wird auf allen Displays unsichtbar bleiben, ebenso ein 3-Achser mit X-ponder aber miserabel angebrachter Antenne. Wer eigene sichtbare Signale setzt, der ist im Vorteil. Laut DFS ist die Abdeckung der Antennen für X-pondersignale in Deutschland inzwischen sehr, sehr hoch. Natürlich, je tiefer, desto höher die Chance unerkannt zu bleiben. Wobei es kein absolutes Maß gibt: Mal wird man noch in 500 ft/GND erwischt und anderswo in 3000ft/GND nicht. Um zu wissen, ob man gescannt wird, reicht ein Blick auf die Kontrolllampe des Transponders. Die blinkt nämlich nur, wenn eine Abfrage erfolgt. Diese Abfrage, und das sollte man auch wissen, kann von zwei unterschiedlichen Gruppen erfolgen: 1. von den Flugsicherungsstellen und damit ist man Teil der Flugsicherungsinformation. 2. In ungünstigen Flugsituationen, in denen man nicht von einer Flugsicherungsstelle erreicht wird, blinkt trotzdem das Licht. Weil u.U. in dieser Flugsituation in der Nähe ein anderes Flugzeug mit TCAS die Abfrage in die Umgebung schiesst und der Transponder pflichtgemäß antwortet. Und zum guten Schluß: Die diversen Bolzplätze und Rennstrecken der Militärs, ebenso die Bereiche der entsprechenden Flugplätze sind meist mit sehr präzisen Primärradar Anlagen ausgerüstet, die “tief gucken lassen”. Wer sich mal von denen hat führen lassen, der landet mit offenem Mund....