Das mit der Statistik ist wirklich eine dumme Sache: Ich bin über zehn Jahre lang Motorrad gefahren und hatte in dieser Zeit fünf z.T. schwere Unfälle. Dazu kommen noch etliche Situationen, die gut ausgegangen sind. Hätte ich diese Zeit nicht überlebt, würde ich heutzutage nicht mehr als potenzielles Flugopfer zur Verfügung stehen...
VG
Thomas
Lindoriel schrieb:Tja, lag anscheinend an Deinen Fahrkünsten, ich habe es in fast 40 Jahren und rund 15.000km pro Jahr auf nur Einen Unfall gebracht und da war ein anderer Motorradfahrer dran Schuld.
Ich bin über zehn Jahre lang Motorrad gefahren und hatte in dieser Zeit fünf z.T. schwere Unfälle.
@ Postbote
Ich hatte drei Unfälle an denen Autofahrer schuld waren. In diesen Fällen hatte mir auch ein jährliches Sicherheitstraining nicht geholfen.
Thomas
raller schrieb:Ich auch nicht.Und mein Beitrag war als kleiner Witz gedacht, nicht als Aufhänger für mehr Gemecker, Trübsal und Nörgelei ;-)
Ich kenne kaum eine Gegend auf dem Planeten, wo man sich so unbehelligt austoben kann wie hier.
Des Weiteren ist was Statistik anbelangt wichtig, dass es bei ihr immer um die grosse Zahl geht und nicht um das Einzelschicksal. Daher ist jedewede Anekdote von einzelnen Personen irrelevant. Dieser Unterschied ist schwer zu verstehen, da unsere Intuition nicht dafür geschaffen ist, abstrakte Konzepte wie das der Statistik zu verstehen.
Als fliegende Person kann ich mich nur bemühen, mir möglichst optimales Verhalten anzugewöhnen. Dazu gibt es einen tiefen Erfahrungsschatz der dabei sehr hilfreich ist. Dazu gehört allerdings auch, wie anderenorts schon erwähnt, die Eigeninitiative. Mit dieser wiederum schliesst sich der Kreis zum Satz von raller, denn nirgendwo sonst auf dem Planeten gibt es soviel Raum für Eigeninitiative wie bei uns.In diesem Sinne: Mehr Humor, mehr Eigeninitiative!!!
Luftsportgeräteführer schrieb:Danke!
In diesem Sinne: Mehr Humor, mehr Eigeninitiative!!!
Gruß Raller
Eine andere, einfache Art der Statistik ohne Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit:
Jedes Jahr sterben in Deutschland ca. 6 UL Piloten. Alle drei Jahre also 18.
Es gibt ca. 18.000 Lizenzen in D. Alle drei Jahre stirbt also 1 von 1000 Piloten. In einem Verein mit z.B. 50 UL Piloten trifft es ca. alle 60 Jahre einen.
Für mich persönlich bedeutet dies:
-Fliegen nie auf die "leichte Schulter" nehmen.
-Betriebs und Wettergrenzen einhalten
-Dann aber keinen Angst vor dem Fliegen haben
Der Vergleich mit den allgemeinen Lebensrisiken macht mir dann klar: Es ist nicht "ohne", UL zu fliegen, liegt aber in der gleichen Größenordnung wie vermutlich Motorrad fahren und wahrscheinlich auch mit über 70 Jahren E-Bike fahren.
Kein Grund auf sein Hobby zu verzichten, genügend Gründe umsichtig zu bleiben.
Hallo BravoEcho
Ich würde Deine Liste gerne mal um ein paar Punkte ergänzen, wenn ich darf:
* kenne Deine Grenzen, aber auch die Deines Flugzeugs
* nichts als gegeben hinnehmen sondern kontrollieren, doppelt
* ab und an hilft das 4-Augen-Prinzip. Sowohl in der Technik als auch beim Fliegen selbst. Also ruhig mal einen Fluglehrer oder erfahrenen Kollegen mitnehmen und hinterher Manöverkritik.
* Üben, Üben, Üben. Ist lästig und macht viel weniger Spaß als die Rumgurkerei über Mosel oder Lahn, aber... könnt ihr wirklich die Umkehrkurve ohne Motor mit minimalem Höhenverlust?
* und wenn man, warum auch immer, meint, etwas paßt nicht 100%, dann laßt es. Dazu gehört leider auch der Hordenzwang.
Ich komme aus dem PPLA/B und fliege dort seit 25 Jahren. ich habe Kollegen aus o.g. Gründen verloren, sei es, dass sie sich überschätzt haben, das Wetter nicht so war wie erwartet, doch nicht so viel Sprit im Tank wie der Kamerad, der vorher geflogen ist, behauptet hat usw.
Nur passiert das nicht nur anderen, sondern mir eben auch. Mal den falschen Kanister mit Sprit erwischt (Diesel statt Benzin, den Diesel brauchte ich für den Gabelstapler..), die Reparatur des Kollegen nicht geprüft und ohne Höhentrimmung geflogen (die blieb auf voll Kopf hängen), bergauf gestartet und die mangelnde Steigleistung der Jodel unterschätzt usw.. Dazu kommen noch Motorspucken, Schütteln (Schutzkante Prop abgeflogen) usw. Bisher hatte ich Glück bzw genug Erfahrung, die Situationen zu retten. Vieles wäre aber vermeidbar gewesen, wenn ich obige Punkte mehr beherzigt hätte und mit mehr Disziplin an die Aufgabe herangegangen wär.
Und dann beobachte ich am WE wieder einen der Piloten, die ohne irgend eine Kontrolle mal eben...was für eine coole S.
JEs
jes schrieb:Warum soll das keinen Spass machen? Vielleicht liegt es daran, dass das Sport in Luftsport nicht wirklich zur Geltung kommt.
* Üben, Üben, Üben. Ist lästig und macht viel weniger Spaß als die Rumgurkerei über Mosel oder Lahn, aber... könnt ihr wirklich die Umkehrkurve ohne Motor mit minimalem Höhenverlust?
924driver schrieb:Man stelle sich vor: man zieht in die "Amerikanische Siedlung" in Bonn und wundert sich das dort die "Bonn Capitals" beheimatet sind, die Baseball-Anlage existiert dort schon seit Ewigkeiten. Wie gesagt, ist ja auch ne Amerikanische Siedlung. Der Verein ist noch da, die Amis sind weg, der gute Deutschbürger zieht in die Wohnungen ein und klagt wegen Lärm.
oder gleich ganz verboten, weil es entweder Geräusche verursacht
Ergebnis: es darf bei den Spielen von den Zuschauern nicht mehr getrommelt werden!!!
Wo leben wir hier? Ich weiß doch vorher, das ich neben ner Sportstätte hinziehe! Die Atmosphäre beim Spiel ist jetzt im Arsch.
Müsste mal einer in Köln oder Düsseldorf etc. das Trommeln im Stadion verbieten, ich glaub, den würden die teern und federn.
Luftsportgeräteführer schrieb:Nee, eher, weil man sich ja eingestehen müßte etwas nicht zu können und dann Fehler zu machen. Und wie hört sich das am Stammtisch an: "na, wo warst Du heute mit Deinem Flieger? Waas, Du hast nur Steilkurven und Power-off-Stall geübt!" Warum soll das keinen Spass machen? Vielleicht liegt es daran, dass das Sport in Luftsport nicht wirklich zur Geltung kommt.