Tarutino schrieb:Das nimmt ja im Podcast viel Raum ein - genau so wird dort argumentiert.
Dann würde ich auch so argumentieren und eine diesbezügliche Diskussion anstoßen.Also: Was müßte sich in unserem Verhalten ändern, um ohne Sicherheitsverlust - oder besser mit Sicherheitsgewinn - auf den FL verzichten zu können?
Ich mache mal den Anfang:
- Korrektes Funkprotokoll
- Einhalten von Standards vor und in der Platzrunde
- TRP an
Was TRP ist, weiß ich leider nicht. Ansonsten, ja, genau so. Einfach stets so fliegen und funken, als gäbe es da unten niemanden.
In loser Folge ein paar konkretere Gedanken:
- Jede Richtungsänderung in der Platzrunde melden - egal, ob jemand anders im Funk ist oder nicht.
- "D-EXXX rollt auf die 34 und startet" statt "abflugbereit", aber mit kurzer Wartepause, ob jemand Einwände hat
- Eingangsmeldung nach Mithören bzw. Windkenntnis "zur Landung auf der 34" statt "erbitte Landeinformationen" - spart Frequenzbelegung.
- Jederzeit rücksichtsvoll, defensiv und vorhersehbar fliegen.
- die gefährlichste Funkmeldung aller Zeiten ignorieren, nämlich "nächste Meldung Queranflug" o.ä. Stattdessen ordentlich alles melden.
- Zum Ausweichen keine Kurven in die Platzrunde.
- Untereinander absprechen, falls nötig.
- Fass Dich kurz! als oberste Devise im Sprechfunk
- keine lokalen Bodenmerkmale zur Positionsmeldung verwenden ("über der roten Schule")
- kein "Hallo Heinz, wie schmeckt die Currywurst heute?" u.ä.
- all die vielen gefährlichen "alten Fluglehrer" und Vereinsgranden ignorieren, wenn sie fragen, was das ganze Gesabbel soll.
Also mit anderen Worten: Alles ganz normal machen ;-)
Thomas Borchert schrieb:Will mal das Szenario auf unserem Flugplatz beschreiben, als der Nordostföhn vermeintlich nur "oben" wehte:
Man merkt doch im Flug, ob′s bockt oder böig ist. Man sieht, dass da ein Hangar in Luv gleich an der Bahn steht. Wozu braucht man jemanden innerhalb eines Gebäudes am Boden(!), der einem das sagt?
Wind am Boden zuerst dezent, aber etwas drehend. F-Schleppstart noch möglich, wenn auch mit Turbulenzen. Dann urplötzlich stark drehender Wind (Pistenanfang und Pistenende 180 Grad gegeneinander), Böen zwischen Null und über 50 Kts, es hatte sich ein Rotor über dem Flugplatz gebildet. Der Windsack stand zeitweise vertikal nach oben. Das soll man von oben rechtzeitig sehen? Diese gefährliche Situation passiert innerhalb von Sekunden und ist aus der Luft kaum interpretierbar. Ergebnis: Fluplatz wurde zugesperrt, diese Info ist bei einem PPR-Platz ja telefonisch zu bekommen, bzw. verpflichtend einzuholen.
Um Missverständnissen vorzubeugen: ICH BIN 100%ig DAGEGEN, DASS MAN DEN FLUGPLATZ NUR BEI ANWESENHEIT EINES BETRIEBSLEITERS ODER INFORMANTEN ÖFFNEN DARF !!! Diese Anwesenheitspflicht ist alles andere, als sinnvoll und wünschenswert. Wenn sich aber bei "besonderen" Verhältnissen jemand zum Funkgerät setzt, um Infos zu geben, soll das auf freiwilliger Basis erfolgen und durch den Flugplatzbetreiber im eigenen Interesse organisiert werden.
sozusagen schrieb:Na, so ′n Ding stammt ja wohl auch noch aus Zeiten, als Funk im Flieger noch nicht so verbreitet war. Ich hab noch keines gesehen, auch nicht in Oerlinghausen. Es interessiert mich auch einen Schei§$dreck, wenn sich aus dem Funk ohnehin ′ne Landerichtung ergibt. Auch wenn keiner funkt, sagt man selbst anhand der Windrichtung an, wie man vor hat zu landen. Sollte irgendein Funkmuffel am Platz in der Luft sein, wird er schon reagieren.
Bei uns in OE ist leider auch noch das richtig anzeigende Lande-T gesetzlich verankert, deshalb meine Ergänzung. Sinnvoll ist dieses dämliche Ding aber nicht.
Statt Lande-T lieber ′n Lande-Bier (bleifrei).
Thomas Borchert schrieb:Na, wenn ich im Gegenanflug bin und jemanden im langen Final höre, kann es schon mal vorkommen, das ich nochmal abdrehe, dann aber auch nicht " in die" sondern "aus der" Platzrunde.
- Zum Ausweichen keine Kurven in die Platzrunde.
TRP war eine leichtsinnige und selbst ausgedachte Abkürzung für Transponder von mir, habe ich jetzt korrigiert. Der Hund hat gedrängelt ich solle jetzt mal mit ihm raus, der hat auch so seine Procedures ;o)
Ansonsten bin ich bei dir @Thomas Borchert. Und wie bekommen wir das alles nun auf den Weg?
Also das Alle alles ganz normal machen?
Thomas
Der Podcast ist ja wieder ganz ordentlich, die Idee dazu hervorragend, Gratulation!
Die flüssige Diskussion stoppte allerdings ab Minute 53 in abrupte Langsam- ja auch Einsilbigkeit, als die Herkunft unseres Luftfahrtgesetzes angesprochen wurde. Es scheint so zu sein, daß, wer Argumente aus der Nazizeit zitiert, um etwas zu erklären, was kausal m.E. anders nicht erklärt werden kann, sofort in die rechte Ecke gestellt wird. Das mag den vorsichtigen Diskussionsfortschritt erklären, den man unmittelbar merkte. Ich selbst habe den Namen Adolf Hitler hier im Forum schon mal so hingeschrieben, übrigens aus genau demselben Grund - und jemannd aus diesen Forum regte sich auf, daß dieser Name ausgeschrieben da stand. Es geht aber noch doller: Andrea Nahles lügt wie gedruckt, wenn sie vor einigen Wochen im Brustton der Überzeugung feststellte, daß es in D niemals Linksradikalismus gegeben hätte. Ich erinnere mich aber sehr deutlich, daß einige Banker und ein Bundesanwalt (Bubak) ermordet wurden. Der Arbeitgeber-Präsident Hans-Martin Schleyer wurde aus einem fahrenden Auto entführt und später getötet. Sein Chauffeur und 2 Bewacher lagen in grünen Polzeiuniformen rund um den durch Schüsse duchlöcherten PKW der Marke Mercedes herum verteilt und getötet mitten auf der Fahrbahn.
Dieses Luftfahrtgesetz stinkt doch geradezu nach Nazis - Verbote zuhauf und drakonische Strafen unter fast jedem Paragraphen. Man hat nur vergessen, es zu demokratisieren. JA, IN DER ÜBERSCHRIFT, aber sonst ....?????? Das ist interessant: Alles, was an Gesetzen von den Nazis geschaffen war, wurde nach dem Krieg beibehalten, wenn die Kommunen damit Geld vedienen konnten, so auch die Bestattungsgsetze, die dazu benutzt wurden, die jüdische Kultur zu zerstören und Juden daran gehindert werden sollten, Deutschland auf dem Luftwege zu verlassen. Die Luftfahrtgesetze und deren Strafandrohungen stinken geradezu nach Verbrechen; und die Beerdigungen sind nach wie vor exorbitant teuer - mit steigender Tendenz. Wer früher in der Schule nicht aufgepaßt hatte und sich nur im Fußball weiterbildete, konnte heute Nacht, sozusagen die ganze Nacht - Sonntag, 5.5.2019 auf Montag, 6.5.2019 - vom 1. Tag des 1. Weltkriegs und früher bis zum letzten Tag des 2. Weltkriegs und später, alles haarklein verfolgen bei WELT TV und sich "unter die Glatze hämmern". Es gab mal eine TV-Sendung in deutschen Hauptsendern mit dem Titel "Zeugen des Jahrhunderts". Was dort kurz vor Mitternacht durch die betagten Gäste an unmittelbarer Sprachauthentizität (erfahrungsbasierte Wertung/Ratschläge) über den Sender ging, paßte nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut. AH (diesmal nicht ausgeschrieben) hielt sich für Gott, überlebte mehrfach dank der sogenannten Vorsehung, wollte die halbe Sowjetunion umbringen usw. Und während die "Stalin-Orgeln" unter infernalischen Geheuls ihre Raketengeschosse auf das waidwunde Berlin hämmerten, spielten die Berliner Symphoniker Richard Wagners Götterdämmerung.
Wenn man so an unsere blinde USA-Gläubigkeit denkt und die dt. Fliegerei reflektiert, glaube ich nicht wirklich an unsere Souveränität und auch nicht an fliegerische Selbstständigkeit. Einige Behörden und Mitarbeiter im Regierungsbezirk Münster/Westf. sowie Teilen von Oberfranken sind m.E. auf Verwaltungsebene noch nicht richtig entnazifiziert. Ausnahmen bestätigen die Regel. Die große Bremse ist der uns von den Alliierten aufgezwungene Föderalismus. Er führt dazu, daß AH o.ä. nicht wiederaufersteht, aber sehr wohl dazu, nun fast ständig wählen zu müssen und hält so vom konstruktiven Regieren ab: 16 Länder + Bund, alles mit eigenen Parlamenten, ständig steigenden Überhangmandaten aufgrund von Mehrheits- und Verhältniswahlrecht usw. beziehen reichliche Gehälter und später üppige Pensionen. Na denne. Ich kann′s nicht lassen: Wer glaubt, daß der Flugleiter den Flug leitet, glaubt auch, daß der Zitronenfalter Zitronen faltet. Zitat von hobbypilot 38, Mitglied dieses Forums.
hob
Hallo Hob,
wenn alles in diesem Land scheisse laufen würde, hätten wir so Probleme wie mit Flugleiter Ja / Nein nicht.
Es gibt eine unendliche Zahl an Baustellen, aber immerhin werden sie auch in der Reihenfolge der politischen Wertigkeit abgearbeitet. Ob eine Frau Nahles eine andere politische Jugenderfahrung hatte als die RAF-Beteiligten, ist komplett irrelevant bei der Betrachtung der Gesetzgebung zur Flugdurchführung in D.
Interessant ist doch eher, das an den richtigen Stellen gedreht, auch in dem ach so verkrusteten Land Änderungen möglich sind. Aber das wäre ein Thema für etwa 50.000 Posts in einem eigenen Tread.
Wenn FoF käme, bedeutet es ja auch nicht, das kein FL mehr da sein darf. An bestimmten Plätzen ist er durchaus sinnvoll, an Anderen halt nicht.
Wie mit den 600kg auch...
Das RP in Hessen ist sehr wohlwollend unserem Platz gegenüber und das ist für die Zukunft schon mal ein gutes Signal. Da ist nix mit Altnazis im Amt oder störrischem Amtsschimmel. Am Ende einer Veränderung übernehmen auch die Altvorderen die Neuerung, ob sie wollen oder nicht ;-)
Gruß Raller
Hallo Zusammen,
ich versuche seit einiger Zeit herauszufinden, wo genau im Gesetztestext die vielzitierte Flugleiter-"Pflicht" verankert ist. Bislang bin ich nur an einer Stelle fündig geworden, in der LuftVZO §45. Da heißt es u.a.:
"(4) Das Flughafenunternehmen hat eine sachkundige Person für die Leitung des Verkehrs und Betriebes des Flughafens zu bestellen. [...]". Da geht es explizit um Flughäfen; das ist hier nicht das Thema...
Weiter dann im §53 der LuftVZO, unter der Überschrift "Landeplätze":
"(3) Der Landeplatzhalter hat auf Verlangen der Genehmigungsbehörde eine oder mehrere Personen als Flugleiter zu bestellen."
Das klingt in meinen Ohren sehr nach einer "Kann-" Bestimmung, die sicherlich von der "Genehmigungsbehörde im Einzelfall zu begründen ist. Kennt jemand aus der Platzzulassung des eigenen Heimat-Flugplatzes eine solche Begründung? Oder reicht "Dat ham wir immer schon so gemacht" als Begründung für eine solche Forderung aus?
Gibt es noch eine weitere Stelle im Gesetzestext, die die "Flugleiterpflicht" begründet?
PicNoir schrieb:Das ist die entscheidende Stelle. Die Genehmigungsbehörden verlangen das dann regelmäßig in der Flugplatzbetriebsgenehmigung. Das mindeste, was sie verlangen, ist eine sachkundige, in die Bedienung der Rettungsmittel eingewiesene Person. Dies beruht auf einer entsprechenden Vorschrift der ICAO, die demnächst nach jahrzehntelanger Arbeit der Verbände für nichtkommerziellen Flugverkehr entfallen wird (viele andere Länder haben der ICAO schlicht mitgeteilt, dass sie diese Vorschrift ignorieren - wie das Deutschland für viele andere ICAO-Vorschriften ebenfalls tut).Weiter dann im §53 der LuftVZO, unter der Überschrift "Landeplätze":
"(3) Der Landeplatzhalter hat auf Verlangen der Genehmigungsbehörde eine oder mehrere Personen als Flugleiter zu bestellen."
Es könnte sich also bald etwas ändern. Aber machen wir uns nichts vor: Solange so ziemlich von jedem Platz mindestens ein Pilot oder gar einer, der was zu sagen hat, ankommt und sagt: Ja, in den ruhigen Zeiten vielleicht, oder, nein, bei uns geht nichts - warum sollten die Behörden das anfassen? Dann ist der Leidensdruck ja offenbar nicht hoch genug. Und vielleicht ist er das ja auch tatsächlich nicht...