JWagner schrieb:Was uns dafür wirklich fehlt, sind die Heerscharen von Verwaltungsleuten, die diese Regelungen REGELMÄSSIG überprüfen. Was an unserem Bewusstsein jedoch völlig vorbeigeht, ist, dass dies still und heimlich (na, nicht wirklich "heimlich", ist ja schließlich "öffentlicher Dienst") anlassbezogen ständig gelebt wird. Nur eben nicht regelmäßig, das könnte keiner bezahlen.Aber es lässt sich so schön plakativ rausposaunen...
Was uns (nicht nur UNS Deutschen) leider komplett fehlt, ist die Kultur, einmal beschlossene Verordnungen und Gesetze periodisch auf den Prüfstand zu stellen um HEUTE zu prüfen, ob die Maßnahme von GESTERN noch zielführend ist.
Gruß Lucky
Luftsportgeräteführer schrieb:Es sind die Rahmenbedingungen, die die Piloten entsprechend handeln lassen. Dort gibt diesen Bloedsinn Flugleiter halt nicht also fliegt man entsprechend. Wenn es den in D auch nicht gaebe, wuerden auch deutsche Piloten entspr. handeln. Und umgekehrt.
Z.B. könnte man mal analysieren, woraus denn tatsächlich die viel beschworene "andere Mentalität" amerikanischer Piloten besteht. Was machen die wirklich anders?
Ich bin in D domestiziert worden. Auch ich bin schon am Rollhalt gestanden und habe verzeifelt auf das Startlaufgebet gewartet. Irgendwann habe ich den Schwachsinn aber dann doch durchschaut und mich getraut, als FL ausser einem kurzen "Verstanden" nach dem Einleitungsanruf nichts mehr zu sagen. Davon muesste es halt mehr geben. Aber viele (fast alle) nehmen sich halt zu gerne zu wichtig und meinen, etwas gutes zu tun, wenn sie laufend dazwischen quaken.
Luftsportgeräteführer schrieb:Komische Frage... Natuerlich nichts (bewusst). Die meinen das alle gut. Aber eben: Gut gemeint != Gut gemacht.
Was hat der eigentlich verbrochen, dass man so pauschal über ihn herzieht.
Chris
Luftsportgeräteführer schrieb:Vor über 20 Jahren habe ich meinen US-PPL gemacht. Die Amis kennen keinen separaten Funkschein, dieser ist in der Lizenz enthalten. Man wird ab der ersten Flugstunde herangeführt und kann es später überraschenderweise auch ohne behördliche Überprüfung der Kenntnisse.
Was machen die wirklich anders?
In D höre und lese ich immer wieder, dass sich über Funksprüche lustig gemacht werden, die nicht "korrekt" abgesetzt wurden. Wenn z. B. der "Endteil" statt "Endanflug" gemeldet wird oder "Gegenanflug rechts" statt "rechter Gegenanflug". Das sind solche Lapalien, über die sich dort keiner aufregen würde. Es gibt auch keine standardisierten Not- oder Dringlichkeitsrufe. Man sagt einfach, was los ist! Wenn etwas nicht klar ist, wird nachgefragt. Das ist auch gut so und führt dazu, dass ohne große Hemmungen losgefunkt wird. Eine nicht der offiziellen Sprechgruppe konforme Meldung ist mir lieber als gar keine Mitteilung! Wir sollten mehr Toleranz zeigen.
Moin,
Leute Ihr jammert hier auf einem ganz hohen Niveau, habt Ihr keine anderen Probleme als Euch über sowas aufzuregen?
Es gibt ganz viele Menschen in diesem Land die froh wären wenn sie nur dieses eine Problem hätten, die können sich obwohl sie jeden Tag an die Arbeit gehen nicht mal einen Rundflug leisten es schweige denn einen eigenen Flieger un hier wird sich über so einen Pickelkram aufgeregt.
Mir ist es auch egal ob einer Gegenanflug rechts oder sonstwas meldet, wichtig ist nur, daß Er Seine Position meldet und da gibt es hier ein paar Experten die das nicht unbedingt immer machen.
D‘accord, Postbote. Mir drängt sich auch grad der Eindruck auf, daß dieser Thread von einer Verwaltungsfachschule gekarpert wurde.
Ich dachte immer, UL-Flieger wäre eher pragmatisch und mit einem kleinen Hang zum Anarchismus veranlagt 😎
Einfach machen - just do it! Funkt ab jetzt doch einfach alle so, als wenn gar kein FL da wäre.
Sollte sich dann doch mal einer vom Boden in den Funk einmischen, dann nehmt es als Information. Mehr ist es auch heute schon nicht - hoch offiziell.
Die Diskussion geht mir einfach am Knackpunkt vorbei: wie bekommen wir die Flugplätze dazu, FL-loses Fliegen zuzulassen, bzw. was hindert diese daran?
wie bekommen wir die Flugplätze dazu, FL-loses Fliegen zuzulassen, bzw. was hindert diese daran?
Meiner Meinung nach u.a. wegen Bedenken, dass der teutonische Pilot nicht in der Lage ist, ohne Bemutterung von unten seines Weges zu fliegen. Man meint wohl, ohne FL bricht das Chaos aus...
Chris
G3-Flieger schrieb:Tja, nicht wahr, die Frage zu beantworten wäre schön: Wie bekommt man Flugplätze dazu, FL-loses Fliegen zuzulassen?
Die Diskussion geht mir einfach am Knackpunkt vorbei: wie bekommen wir die Flugplätze dazu, FL-loses Fliegen zuzulassen, bzw. was hindert diese daran?
Mit einem Thread voller mehr oder weniger willkürlicher Hypothesen jedenfalls nicht.
Anstatt, soweit derzeit absehbar, folgenlose Podiumsdiskussionen zu veranstalten, sollte man aktiv werden. Wenn man Verhalten verändern will, muss man irgendwie anders handeln.
Der Vorschlag, so zu funken als gäbe es keinen FL ist doch ein prima Ansatz. Wie wäre es, daraus eine Initiative zu machen?
Luftsportgeräteführer schrieb:... und diesen Ansatz bei den Flugleiterbesprechungen zum Thema machen. Auch die Flugleiter sind oft Piloten, die diesen Unsinn gerne beendet sähen.
Der Vorschlag, so zu funken als gäbe es keinen FL ist doch ein prima Ansatz. Wie wäre es, daraus eine Initiative zu machen?
Gerd
Luftsportgeräteführer schrieb:Aha! mehr oder weniger, Hypothesen, folgenlose Podiumsdiskussion ... da ist wahre Sachkenntnis offenbar. Bischen besser funken und der Rest regelt sich von selbst?Mit einem Thread voller mehr oder weniger willkürlicher Hypothesen jedenfalls nicht.
Anstatt, soweit derzeit absehbar, folgenlose Podiumsdiskussionen zu veranstalten, sollte man aktiv werden. Wenn man Verhalten verändern will, muss man irgendwie anders handeln.
Aha!
Die Podiumsdiskutanten wussten wenigstens, wovon sie sprechen. Flug- und Landeplätze werden von den Landesluftfahrtbehörden genehmigt und zugelassen nach einem Kriterienkatalog, der leider darin mündet, dass (je nach Bundesland und ICAO Lesart) wenigstens eine Person zur Rettung anwesend sein muss. Nicht das Funken ist das Heil von FoF, es ist das Ändern der juristischen Umgebung, in der die Landesluftfahrtbehörden Genehmigungen erteilen oder erteilte Genehmigungen verändern.
Das Ganze war schon mal Thema und lag dem Bundesrat zur Entscheidung vor. Es ist mit denkbar knapper Mehrheit dort gescheitert. Damals hatten sich die Vertreter der Länder damit gerechtfertigt, dass der DAEC (bzw. ein paar Landesverbände, als Fachmeinung gefragt) selbst dagegen war und den Untergang des Abendlandes vorhersagte, wenn Piloten einfach so durch die Gegend fliegen. Das wurde teils öffentlich diskutiert und es meldeten sich erstaunlich viele Piloten, die das System gut fanden, um jeweils die schwächeren Piloten zu schützen. Sie selbst bräuchten das natürlich nicht.
Insofern hatten die Diskutanten sehr wohl Recht und wissen, wovon sie sprechen. So ein "Luftsportgeräteführer" ist da eher ein sehr, sehr kleines Licht auf der Torte.
JWagner schrieb:Klar, völlig richtig. Deshalb ging es mir auch nur um etwas Eigeninitiative zu einem besseren Funken hin. Man könnte vieles besser machen – ohne auf Bund, Länder, Verbände, Vereine oder sonst was zu warten. Das vermute ich mal bei der berühmt berüchtigten amerikanischen Mentalität. Man müsste aber auch halt mal etwas gegen die deutsche Gehässigkeit tun. Vielleicht mit Humor. Träumen ist ja wohl noch erlaubt – wenn man nicht gerade damit zu tun hat, beim Einflug in die Platzrunde den Verstand bei der Flugleitung an den Nagel zu hängen ;-)
kleines Licht auf der Torte