Podiumsdiskussion "Flugleiter" auf der AERO

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  • was ich jetzt nicht verstehe, was ist da dran denn so schlimm wenn ein Flugleiter/Platzwart/u.s.w. an einem Platz ist?

    Solange er die Finger vom Funkgeraet laesst, koennen da wegen mir 20 rumstehen.

    Chris

  • Hallo,

    >
    > Es ist eben nicht ganz nett, wenn der da ist. Sondern gefährlich.
    > Hatten wir aber jetzt alles schon.
    >

    korrekt.


    >
    > Erst wenn der Platzwart am Funkgerät die weniger selbstbewussten Flieger
    > dazu verleitet, die Klappe zu halten weil ER ja angeblich alles
    > im Griff hat, KANN es schlimm werden.
    >

    So könnte man es sagen, ja.
    Aber aus meiner Erfahrung "verleitet" er eher _einen Großteil_ der Flieger
    zum "unaufmerksamer" werden.


    >
    > Ja, es ist gefährlich, wenn du auf ihn hörst und
    > gedanklich die Verantwortung abgibst.
    >

    Du** hörst immer auf ihn und gibst gedanklich
    _immer_ Verantwortung ab - ob du willst oder nicht.



    >
    > Neulich an einem gut frequentierten UL-Platz:
    > es war ein Flugleiter mit der „Quetschn“ da, hatte aber quasi nie reingefunkt.
    > Alle Piloten, die von auswärts kamen, haben das schnell geschnallt und funk-seitig
    > auf Selbstkoordination umgeschaltet. Also Blindmeldungen und ggf. sich
    > untereinander abgestimmt. Fand ich recht interessant.
    >
    > Auch bei mir selbst habe ich die Beobachtung gemacht, daß ich viel aufmerksamer
    > den Funk verfolgte, um mir daraus  ein Luftlagebild zu machen.
    >

    Egal wo und wie ich bisher FoF geflogen bin, das ist EXAKT und 100-PROZENTIG
    genau auch meine Beobachtung!  -  danke G3-Flieger!
    Und das ist genau der Grund, warum echtes flugleiterloses Fliegen mittelfristig
    sicherer wäre, als der Quatsch den wir z.Zt. noch hier an unseren Plätzen treiben.





    >
    > was ich jetzt nicht verstehe, was ist da dran denn so
    > schlimm wenn ein Flugleiter/Platzwart/u.s.w. an einem Platz ist?
    >

    Das er das Funkgerät benutzt.


    >
    > Mir ist es völlig egal ob da einer ist oder nicht
    >

    Ich denke, das ist es nicht.
    Flieg′ mal Mittwochs Nachmittags einen echten FoF Platz
    an und lande dort - dann merkst du sofort, wie wenig
    "egal" es dir auf einmal ist, wenn das heimelige
    "Ich bin für dich da und höre dir zu, mein Sohn" Gefühl fehlt ;-))



    BlueSky9

    P.S.:
    **(Du, ich, jeder)


    P.P.S.:
    >
    > Außerdem wäre werktags morgens das Gefühl weg, daß man nicht
    > landen darf, weil der Leiter gerade nicht erreichbar ist
    > (z.B. weil er mit einer Handquetsche in einem Hangar steht)
    > und der Platz geschlossen sein könnte.
    >

    Ja - un dann gibt es noch Piloten, die denken, dass man auf
    einem Platz während der in der AIP veröffentlichten Betriebszeiten
    nicht landen dürfe, nur weil man den Flugleiter gerade eben nicht
    hören kann...



  • BlueSky9 schrieb:
    Ja - un dann gibt es noch Piloten, die denken, dass man auf
    einem Platz während der in der AIP veröffentlichten Betriebszeiten
    nicht landen dürfe, nur weil man den Flugleiter gerade eben nicht
    hören kann...
    Dann muss man eben so lange Platzrunden fliegen, bis am nächsten Morgen wieder jemand da ist. *grins*

    Ich hätte nach dem letzten Forumstreffen ja auch da oben übernachten müssen, wäre ich nicht gerade so eben noch angekommen ("...wer eilt so spät durch Wind und Nacht, es ist Mr. Lucky, es ist gleich acht..."). Vielleicht sollte ich ′ne Strickleiter mit an Bord nehmen, damit ich im Notfall immer noch wieder runterkommen kann, wenn ich nicht landen darf... *breitgrins*

    ODER ich ziehe mir ′ne Handpuppe über und spreche den Platzwart-Part mit verstellter Stimme, damit die geheime Ex-Stasi, die den ganzen Funkverkehr aufzeichnet und auswertet nicht merkt, dass keiner da war... *gacker*

    Gruß Lucky

  • >
    > Vielleicht sollte ich ′ne Strickleiter mit an Bord nehmen, damit ich im Notfall immer noch wieder runterkommen kann
    >

    :-)))))))       ...so langsam, wie dein Flieger kann, würde das klappen   ;)))

  • BlueSky9 schrieb:

    :-)))))))       ...so langsam, wie dein Flieger kann, würde das klappen   ;)))
    Mit ′ner guten Verankerung könnte ich den dann solange als Kastendrachen oben lassen (guter Wind vorausgesetzt). :-)
  • *ROOOFFLL*

  • Ich bin der Meinung, dass vom FoF nicht nur der Pilot, sondern auch der Platzbetreiber profitieren sollte. Das würde Widerstände gegen die Einführung von FoF minimieren. Außerdem stelle ich mir vor, dass FoF zuerst in betriebsschwachen Zeiten am Morgen und am Abend als Betriebsversuch eingeführt wird (nach dem Motto: "Ich komme heute Abend eine Stunden später." "Ist ok, zieh′ die Tür zu wenn Du gehst.").

    Mein Verständnis von FoF ist, dass jemand morgens um 6 Uhr am Platz anwesend sein kann (wenn er will), aber nicht muss. Und diese Person ist u.U.nicht der Vertreter des Platzbetreibers und hat keine Befugnis anderen Piloten gegenüber. Ansonsten hätten wir einen Flugleiter mit Anwesenheitspflicht, aber nur dann seinen Mund aufmachen darf, wenn es der Pilot hinterher für gut befunden hätte.

    Wenn hier argumentiert wird, dass mit der Anwesenheit eines FoF die Piloten ihre Verantwortung in der Platzrunde abgeben, dann glauben eben diese Piloten meiner Meinung nach ebenfalls, dass mit der Anwesenheit eines Platzwartes sie ihre Verantwortung am Boden abgeben können. Und dann kommt es zu Problemen in der Frage der Haftung. Also: Kein FoF -> Pilot nimmt seine Eigenverantwortung in der Luft wahr. Keine Person mit Befugnis am Boden -> Pilot nimmt seine Verantwortung am Platz wahr.

    VG

    Thomas

  • Mr. Lucky schrieb:
    Dann muss man eben so lange Platzrunden fliegen, bis am nächsten Morgen wieder jemand da ist. *grins*

    Ich hätte nach dem letzten Forumstreffen ja auch da oben übernachten müssen, wäre ich nicht gerade so eben noch angekommen ("...wer eilt so spät durch Wind und Nacht, es ist Mr. Lucky, es ist gleich acht...").

    Platzrunden? Nee... weiter nach Paderborn (EDLP), die haben länger offen. ;-)

    Ich dachte jetzt aber auch eher an Sonderlandeplätze mit PPR, bei denen ich, ich muß es gestehen, vorab nicht angerufen habe.

    Ansonsten haben wir das alles hier wohl schon einmal durchgekaut: https://www.ulforum.de/ultraleicht/forum/1_allgemeines-und-aktuelles/2568_ausserhalb-der-geschaeftszeiten-des-platzes-dennoch-landen/seite-1.html

  • Hey Leute, macht doch mal was.

    Z.B. könnte man mal analysieren, woraus denn tatsächlich die viel beschworene "andere Mentalität" amerikanischer Piloten besteht. Was machen die wirklich anders? Ich kenne die dortige Fliegerei (noch) nicht aus eigener Anschauung aber die Mentalität schon (falls es überhaupt eine verallgemeinerungsfähige gibt in diesem grossen Land).

    Es gibt zum Beispiel nicht diese typisch deutsche Häme, wie sie auch in diesem Thread auftaucht. Leute, unerfahrenen Funkern  gibt man freundschaftliche Hilfestellung und man macht sich nicht über sie lustig – wie es selbst bei Fluglehrern zu beobachten ist.

    Wenn man dann mal analysiert hat, im Detail, auf tatsächlicher Beobachtung beruhend, dann könnte man mal einen Plan machen wie man das hier implementiert. Ja, da könnte man doch auf dem einen oder anderen Treffen dafür sorgen, das man in Übung geht und die amerikanische Mentalität anwendet.

    Und warum nicht einfach mal ein Fly-In veranstalten, an einem willigen Platz, bei dem der Flugleiter nur noch zuhört.

    Und überhaupt Flugleiter. Was hat der eigentlich verbrochen, dass man so pauschal über ihn herzieht. Dieses Bashing trägt auch nicht gerade dazu bei, bei denen für gute Laune zu sorgen – aber die will man doch, oder?

     Ja, und so ein solches Bashing ist eben deutsch und bei den Amis eher nicht zu finden.

    Ausserdem noch die Psyche. Heiliger Strohsack. Was flöge da eigentlich in der Gegend rum, wenn das tatsächlich stimmte, dass quasi jeder der einen Platz mit Flugleitung anfliegt, die Hände bis zur Landung sozusagen in den Schoss legt. Echt jetzT?

    Also bitte mehr Eigeninitiative.  

  • Luftsportgeräteführer schrieb:
    Z.B. könnte man mal analysieren, woraus denn tatsächlich die viel beschworene "andere Mentalität" amerikanischer Piloten besteht. Was machen die wirklich anders?
    Je nach dem, wen man fragt, ist diese Frage keineswegs trivial. Historisch blickt man auf ein Einwanderungsvolk, dass vor vielen Jahren aus dem authoritäten Europa ausgewandert ist (die ganz flache Darstellung) und mit Eintritt in das weite, unbesiedelte Land einen Freiheitsgedanken formuliert, der gerade die Ablehnung künstlicher Authorität zum Kern hat. Das ist auch heute noch großer Raum in der US-Gesellschaft, es wandelt sich dort auch zunehmend, ausgelöst von der "durchjuristifizierung" des Lebens. Dennoch gibt es immernoch die großen Zeigefinger auf die Verfassungszusätze mit den aus heutiger Sicht teilweise überlebten Ergebnissen und in der Folge wird dort die Inanspruchnahme einer externen Authorität zum eigenen Lebens intensiv ausgeschlossen.

    Die folgen sind nicht nötigerweise in sich logisch. Ja, man kann irgendwie abstürzen, wenn man in der Weite unterwegs ist. Fate. Wenn man dann am Boden ist, kommt ein Anwalt und erklärt einem, dass es dafür bestimmt einen Schuldigen gibt. Da wird es unlogisch. Es ändert sich seit 20-30 Jahren, aber nach wie vor ist ein sehr großer Teil der Amerikaner der Meinung, er sei selbst für sich verantwortlich (Diskussion um die Krankenversicherung, die Diskussion treibt Stilblüten, auf die viele Europäer mit Abscheu reagieren.) und sorgt selbst für RV, KV, Kündigungsschutz - das sind Bereiche, die wir hier als Bürger dem Gesetzgeber überlassen haben. Daraus resultieren Dinge, die wir dürfen oder nicht. In den USA gibt es entsprechen Machen oder nicht machen, nicht Dürfen oder nicht dürfen. Dieser Unterschied treibt völlig andere Entscheidungskriterien. USA: Wieso soll ich da jemand fragen? D: Darf ich das? Die Inkarnation des "Darf ich das?" ist ... der Flugleiter, das Ordnungsamt, der TÜV, das StV-Amt, Berufsgenossenschaft...

    Das Thema bietet sich für beliebige Tiefe mit wechselndem Promillegehalt an und endet in den allermeisten Fällen mit einem salomonschischen/eriwanischen Konsens: Das kann man so oder anders sehen.

    EDIT: Was uns (nicht nur UNS Deutschen) leider komplett fehlt, ist die Kultur, einmal beschlossene Verordnungen und Gesetze periodisch auf den Prüfstand zu stellen um HEUTE zu prüfen, ob die Maßnahme von GESTERN noch zielführend ist. DIESE Kultur (aus dem QM), also die grundlegende Bereitschaft, bestehendes zu Entschlacken, würde bereits viel weiter helfen.

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