Ich frage mich, was die ganze Diskussion hier soll, wenn bei so einem wichtigen Thema kein anderer Schluss gezogen wird, als: Tritt der AOPA bei, die wissen schon, was für uns gut ist.
Die AOPA Politik der kleinen Schritte ist scheinbar in dem Wust miteinander verflochtener, solitär deutschen Haftung- und Verantwortlichkeitsregelungen, die allesamt auf einer „Kann“-Regelung aufsetzen, die einzige Möglichkeit, in dem was Thomas Borchert „Faktenlage“ nennt, einen Punkt zu machen.
Nur: Was sind kleine Schritte? Bei der AOPA finde ich da wenig Erhellendes. obwohl diese Diskussion schon seit vielen Jahren läuft.
Ich ziehe andere Schlüsse...
Mit AOPA und Fliegen ohne FL hatte ich vor einigen Jahren andere Erfahrungen gemacht. Es freut mich aber, wenn die AOPA das als Thema erkannt hat und so vertritt.
Ich erinnere mich an eine Diskussion, die damals darin mündete, daß der eigentliche Hinderungsgrund für Fliegen ohne FL eher eine Versicherungfrage sei. Also in dem Sinne, daß die Versicherungssummen steigen würden oder sogar die Vorstände in private Haftung genommen würden im Falle des Falles.
Ist da etwas dran?
So wie die Vorschriften derzeit sind, kann das so sein, ja. Hat aber nicht direkt mit FL zu tun, man kann den Zustand des Platzes ja auch anders sicherstellen.
Mir ist jetzt nur noch nicht klar, wo der Lösungsweg in Sachen Fliegen ohne FL ist? Oder anders ausgedrückt: woran hängt‘s?
Hängt‘s an den Piloten? Ok, jeder kennt sicher so ein „Exemplar“, das sich damit schwer tun könnte keinen „Leiter“ mehr am Funk vorzufinden. Für die Masse der Piloten dürfte das aber wohl eher nicht zutreffen. Also wohl nicht wirklich ein Hinderungsgrund für das FL-lose Fliegen.
Wenn in Sachen Gesetzgebung noch etwas nachzubessern ist, sind wohl eher die Verbände und unsere Interessenvertretungen gefragt. Dort sollte auch das entsprechende Fach- und Hintergrundwissen dazu vorhanden sein.
Mir drängt sich etwas der Eindruck auf, daß die Platzhalter und -Vorstände das „schwache Glied“ in der Kette sein könnten. Warum sollen die sich einem erhöhtem Risiko aussetzen, nur damit Andere ihre Freiheit genießen können? Also wenn man etwas verändern will, muß wohl zunächst auf diese Fragen eine Antwort gefunden werden. Da kenne ich mich jetzt nicht hinreichend aus. Hat jemand Lösungsvorschläge?
Moin,
ich würde sofort eine Enthaftungserklärung unterschreiben, mit dem ich jeden Flugplatzhalter für Schäden an meinem Flugzeug und meiner Gesundheit aus dem Flugleiterlosen Betrieb seines Platzes in Europa frei stelle.
Sollte doch eigentlich ausreichen. ;-)
Achim
Vielleicht ist das Ziel einfacher zu erreichen, wenn man die Bezeichnung "Flugleiter" zunächst in "Platzwart" ändert. Dann kann man Schritt für Schritt dahin kommen, in den Köpfen zu verankern, dass ein Platzwart ja wohl nicht dazwischen zu funken hat.
Und am Ende ist der nur einmal in der Woche da, um den Rasen zu mähen.
Gruß Lucky
Moin,
was ich jetzt nicht verstehe, was ist da dran denn so schlimm wenn ein Flugleiter/Platzwart/u.s.w. an einem Platz ist?
Mir ist es völlig egal ob da einer ist oder nicht, ich warte auch nicht auf irgendwelche Freigaben an einem Infoplatz.
Wenn Er nicht vorhanden wäre kann man doch auch nur während der Platzzeiten fliegen, ich habe schon einige Zeit vor erreichen des Platzes die Frequenz gerastet um zu hören was da so los ist und mache mir sowieso selbst ein Bild, finde es allerdings auch ganz bequem wenn mir dort jemand den Wind sagt und was sonst noch los ist. Mich stört es jedenfalls nicht.
Stefan
ich würde sofort eine Enthaftungserklärung unterschreiben, mit dem ich jeden Flugplatzhalter für Schäden an meinem Flugzeug und meiner Gesundheit aus dem Flugleiterlosen Betrieb seines Platzes in Europa frei stelle.
Das sehe ich genauso. Wenn schon Fliegen ohne Flugleiter, dann muss auch niemand am Platz sein um zu überprüfen ob nachts ein Karnickel ein Loch in die Grasbahn gegraben hat. Abstellen und Parken auf eigenes Risiko. Die Eigenverantwortung des Piloten fängt beim FoF mit dem Einleitungsruf vor der Landung an und hört mit dem angekündigten Verlassen der Frequenz nach dem Abheben (Blindmeldungen!) auf. Und diese Verantwortung gibt er nicht ab bloß weil die Reifen den Boden berühren.
Die in Österreich angestrebte Lösung finde ich einen ersten, guten Schritt um zu testen wie sich die Sache entwickelt. Der Flugplatzbetreiber hat einen Überblick über die Flugbewegungen. Mit der Genehmigung der Landung kann er einen Haftungsausschluss verbinden. Vielleicht würde auch eine Ergänzung im AIP VFR AD genügen (mit der Landung erkennt der Pilot an, dass ...). Und wenn jemand das nicht will, landet er einfach zu Zeiten an denen ein Flugleiter anwesend ist.
Mehr Rechte bringen auch mehr Pflichten mit sich. Wenn jemand während FoF am Platz sein sollte der den Inhaber vertritt, dann höchstens um die Landegebühr einzuziehen. Diese Person regelt nicht den Verkehr am Boden und muss auch nicht im Funk zuhören.
An dieser Stelle höre ich lieber auf zu schreiben, da mich schon der Gedanke an Rosinenpickerei auf die Palme bringt. Reizwort „Platzwart“.
VG
Thomas
Postbote schrieb:Dass der am Platz ist, ist nicht unbedingt schlimm. Erst wenn der Platzwart am Funkgerät die weniger selbstbewussten Flieger dazu verleitet, die Klappe zu halten weil ER ja angeblich alles im Griff hat, KANN es schlimm werden.
...was ist da dran denn so schlimm wenn ein Flugleiter/Platzwart/u.s.w. an einem Platz ist?
Schlimm ist auch, dass er da sein MUSS, um Flugbetrieb zu gewährleisten. Kleinere Plätze sind dann hinsichtlich ihrer Betriebszeiten auf die Anwesenheit eines Platzwartes angewiesen. DAS ist schlimm.
Landegebühren könnten geringer ausfallen, wenn nur ab und zu mal ′n Platzwart den Rasen mäht.
Gruß Lucky
Edit: Sorry Thomas, dass "Platzwart" ein Reizwort für Dich ist, war mir nicht klar, da haben sich unsere Posts überschnitten. Ändere ich jetzt aber auch nicht - ätsch.
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