Volles Kühlmittel-Ausgleichsgefäß beim Rotax

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  • Moin,

    nach dem Fliegen am Wochenende hat mich mein Montags-Rotax mit einer neuen Marotte überrascht.

    Beim Vorflugcheck lag der Kühlmittelpegel im Ausgleichsgefäß wie stets zuvor in den 3,5 Jahren und 210h des 912 UL bei ca 2 cm. Nach dem Flug war das Ausgleichsgefäß aber komplett voll und hatte sogar durch die Deckelbohrung Kühlmittel auf die untere Cowling und den Radschuh verloren. Beim Öffnen des Druckventildeckels musste ich aber zu meinem Erstaunen feststellen, dass dort der Pegel nur ein paar Millimeter niedriger war als vorher (nämlich bis fast ganz an den Deckel). Habe dann den Inhalt des Ausgleichsgefäßes bis auf die 2 cm wieder eingefüllt, was problemlos ging, und bin erneut eine Stunde geflogen. Anschließend exakt das gleiche Bild...

    Da ich mich nicht erinnern kann, während des Fluges Kühlmittel nachgefüllt zu haben, frage ich mich, was sich mein Rotax nun schon wieder hat einfallen lassen. Eine Luftblase hat ja wohl kaum eine Chance im Kühlsystem.

    Hat jemand damit Erfahrungen?

    happy landings

    Björn

  • Untere Dichtfläche am Ausgleichsgefäß, sowie Dichtfläche (Gummischeibe) am Druckverschluss prüfen.

    Diese Verbindung darf erst bei 1,2bar Druck durchlässig werden* und den Weg zum Überlaufgefäß freigeben. Gebenenfalls mit anderem (z.B. geliehenen Deckel) prüfen.

    *eine Handpumpe leistet hierzu gute Dienste

  • Ein ähnliches Phänomen hatte ich dreimal bei meinem PKW-Motor.

    Zweimal war die Zylinderkopfdichtung hinüber, so daß die Verbrennungsgase aus dem Brennraum in den Kühlkreislauf drücken konnten. Einmal war es ein Riß im Zylinderkopf, der die gleiche Folge hatte.

  • CSS schrieb:

    Untere Dichtfläche am Ausgleichsgefäß, sowie Dichtfläche (Gummischeibe) am Druckverschluss prüfen.

    Diese Verbindung darf erst bei 1,2bar Druck durchlässig werden* und den Weg zum Überlaufgefäß freigeben. Gebenenfalls mit anderem (z.B. geliehenen Deckel) prüfen.

    Genau das war auch bei uns das Problem. Neuer Deckel war die Lösung.

    Tom

  • cbk schrieb:
    Ein ähnliches Phänomen hatte ich dreimal bei meinem PKW-Motor...

    Welche Relevanz hat die die Schilderung von "Schicksalsschlägen" für das Problem des TE?

    Kleiner Hinweis hierzu: Nichtvorhandene Dichtungen werden nicht defekt und die hohlgegossenen Zylinderköpfe zeigen hier kaum Schwächen!

  • Quax der Bruchpilot schrieb:
    Neuer Deckel war die Lösung.
    ... und überprüfen, ob die Dichtflächen für die beiden Gummidichtungen am Gefäß auch plan sind ! !

    Viele Grüße vom Bodenpersonal im Ruhestand
    Ralf

  • Ich verstehe Björn so, dass nach Abkühlung des Motor beide Behälter (Ausgleich und Verteiler) randvoll waren und  zusätzlich Bereiche des Motorraumes nass waren (wobei ich das mit dem anschließenden Einfüllen auf 2cm nicht so richtig verstanden habe). Wenn das aber so war,  wird es nicht nur an den Gummidichtungen liegen.

    Bye Thomas
  • Hein Mueck schrieb:
    ...nach Abkühlung des Motor beide Behälter (Ausgleich und Verteiler) randvoll waren und  zusätzlich Bereiche des Motorraumes nass waren (wobei ich das mit dem anschließenden Einfüllen auf 2cm nicht so richtig verstanden habe).
    Normalerweise steht bei mir beim Vorflugcheck das Kühlmittel im Überlaufbehälter ca. 2 cm hoch über dem Gefäßboden, was lt. Rotax auch richtig ist. Mein Problem hat Thomas richtig gesehen, nämlich dass nach dem Flug der Überlaufbehälter (der aus lichtdurchlässigem Plastik) seinem Namen alle Ehre gemacht hatte, nämlich übergelaufen war. Gleichzeitig war aber das Niveau im Kühlmittel-Ausgleichsgefäß (das schwarze Verteilerding mit dem Schnüffelventildeckel aus Metall oben drauf) auch korrekt, nämlich knapp unterm Deckel. Da es wohl unendlich unwahrscheinlich ist, dass mein Rotax Kühlmittel produziert, ist die Frage was ist passiert?

    Heute habe ich den Motor erneut warmlaufen lassen. Hinterher war wieder sehr viel mehr Kühlmittel im Überlaufgefäß als durch normale Ausdehnung üblich. Nach völliger Abkühlung des Motors war ein Teil des Kühlmittels wieder zurückgesaugt worden, wie erwartet, trotzdem war der Pegel deutlich höher als vor dem Warmlaufen. Das Niveau im Ausgleichsgefäß war unverändert korrekt. 

    Ich habe den Ventildeckel mit dem (funktionierenden) einer anderen 912 UL-Maschine getauscht und einen Testlauf gemacht. Mein Deckel ist demnach einwanfrei, der ist nicht Schuld.

    Rotax hat mir dann geraten, den Kühlkreislauf abzudrücken, um zu sehen, ob irgendwo eine Gasblase sitzt - was sie eigentlich ausschließen. Zweiter Vorschlag war, das Kühlmittel abzulassen und Aussehen und Volumen zu begutachten. Werde ich demnächst machen. Allerdings gibt das wohl keinen Aufschluss über die Ursache. Im Überlaufgefäß ist völlig normales Kühlmittel ohne Ölschlieren oder Kraftstoff-, Abgas- oder Ölgeruch. Dritter Vorschlag war, bei warmem Motor die Temperatur der Schläuche am Thermostaten zu vergleichen. Wenn hier eine Temperatur aus dem Rahmen fällt, könnte da doch irgendwo eine Gasblase sitzen.

    Einen Riss im Zylinderkopf hält Rotax übrigens für sehr unwahrscheinlich.

    Wenn sich jedoch rausstellt, dass mein Motor nun doch Kühlmittel produziert, gebe ich gerne was davon ab...

    happy landings

    Björn

  • Das Problem kommt mir bekannt vor.

    Nimm doch mal den Deckel des Einfüllgefäßes (siehe Foto) ab und wasch das darunter befindliche Ventil mit sauberem Wasser aus. Das hatte sich bei meinem 912er einmal zugesetzt. Dann wird Kühlmittel ins Überlaufgefäß zurückgedrückt.



  • Moin Georg S,

    am Deckel liegt′s nicht, wie gesagt. Hab ihn ja auch gegen einen anderen funktionierenden getauscht, ohne Lösung des Problems.

    Björn

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