Ganz so schlimm sehe ich das nun auch wieder nicht.
Wenn das Wasser kalt und die Flaeche gross ist, muss man einen Ueberlebensanzug und Rettungsinsel mitnehmen. Wenn es warm ist, nur Weste Insel. Dann bei Motorausfall Rettung ziehen und ELT aktivieren. Aus dem Flieger kommen sollte kein grosses Problem sein.Besteigen der Insel sollte man vorher geuebt haben.
Wenn es nicht grad mitten auf dem Nordatlantik passiert, ist sowas mit hoher Wahrscheinlichkeit ueberlebbar. Nord- Ostsee, Mittelmeer und natuerlich der Kanal sind unkritisch, wenn man entspr. ausgeruestet ist.
Chris
Mann muss es so sehen, wie Du Chris, damit man
es überhaupt macht! :-))
Aber ich sach′ ja:
(wenn man ehrlich zu sich selbst ist)
:-)))
Solange man innerhalb der Gleitdistanz bleibt, sehe ich auch kein hohes Risiko. Selbst auf dem Weg nach Helgoland liegt man immer innerhalb der Gleitdistanz wenn man auf FL80 steigt. Meine weiteste Distanz war bislang der Jadebusen - immerhin 42km bis Wangerooge.
Außerhalb der Gleitdistanz wird es natürlich kritischer. Ich denke ELT und Weste erhöhen die Überlebenschance, aber sie sichern das Überleben keinesfalls.
Rettungsinsel: Damit das Offshore was bringt, muss das schon ein größeres Modell sein. Da ist man dann mit 25kg+ dabei. Ginge also allenfalls, wenn man allein unterwegs ist. Außerdem: Aus dem untergehenden Flieger aussteigen, Weste auslösen, die Rettungsinsel rausziehen und dann in die Insel einsteigen. Ob das ohne Training klappt? Ich habe da Zweifel.
EDXJ schrieb:Daher ja mein Gedanke, dass es schön wäre, den Flieger mit wenig Aufwand temporär mit im Notfall automatisch aufblasbaren Auftriebshilfen zu versehen. Links und rechts jeweils ein viertel Kubikmeter. Jeweils aufgeblasen ′n büschen größer als ein Rollcontainer unterm Schreibtisch und damit quasi den ganzen Flieger zur Rettungsinsel machen.
Aus dem untergehenden Flieger aussteigen, Weste auslösen, die Rettungsinsel rausziehen und dann in die Insel einsteigen. Ob das ohne Training klappt? Ich habe da Zweifel.
Dumme Frage:
Wieso säuft der Flieger ab? Eine Alukonstruktion mit Flächentanks sollte meiner Meiung nach schwimmen, oder nicht?
Philipp
@pivi:
Wieso soll die schwimmen? Wegen der Luft in den Tanks? Das Problem ist doch nicht, ob der Flieger schwimmt oder nicht. Das Problem ist die Notwasserung selber. Geh mal davon aus, daß du bei der Notwasserung aufgrund des schweren Motors vorne und des Widerstands vom Bugrad beim Eintauchen ins Wasser einen Überschlag hinlegst.
In dem Hochdecker kein Problem, wenn du da vorab schon die Tür aufmachst. Die Struktur wird sich bei einer entsprechend harten Landung verziehen, so daß dann die Tür verklemmt sein könnte, darum schon vorher aufmachen. Im Tiefdecker mit Schiebehaube auch kein Problem. Haube schon während des Gleitflugs öffnen und dann würde ich eine Notwasserung versuchen.
Aber Tiefdecker mit klappbarer Haube: Damit würde ich keine Notwasserung versuchen wollen. Im Flug bekomme ich die Haube nicht auf (zumindest fliegt der Vogel mit offener Haube aufgrund der Turbulenzen am Leitwerk nicht mehr) und nach der Notwasserung mit Überschlag bekomme ich sie auch nicht auf. Da drückt dann von oben das ganze Flugzeug und von unten der Wasserdruck gegen die Haube. Die bekomme ich dann nicht mehr auf und saufe in dem noch treibenden Flieger ab.
Daher würde ich bei einem Tiefdecker mit Klapphaube eine Notwasserung nicht einmal versuchen sondern über Wasser die Rettung ziehen, um dann am Fallschirm hängend die Haube öffnen zu können und zu hoffen, daß es dank der mangelnden Vorwärtsfahrt nicht mehr zu einem Überschlag kommt.
Hallo,
>
> ...Eine Alukonstruktion...
>
Also mit einer Dichte von nicht ganz 3 kg/Liter geht Aluminium
schonmal fett unter ;-))
Selbst GFK liegt meines wissens bei irgendwas um 2 kg/Liter... blubb, blubb, blubb...
Wie Mr. Lucky schon schrieb, wird man um ein Luftvolumen von
ca. 500 Litern nicht drumherum kommen, wenn man ein komplettes
08/15 UL mit Besatzung knapp "oben" halten will :)
BlueSky9
P.S.:
Über Wasser m.E. natürlich _immer_ die Rettung ziehen.
Der Flieger ist eh Schrott - warum einen Überschlag riskieren?
Egal was für ein xxx-Decker -> Schirm!
BlueSky9 schrieb:Wenn der Schirm aber dann nach dem Aufschlag über dir runter kommt, ist das im Wasser auch nicht unbedingt gut. Versuch mal unter dem Schirm im Wasser und zwischen den ganzen Leinen wegzukommen. Bringt ja nichts, wenn man dann absäuft, weil man sich in den ganzen Leinen verheddert.
Über Wasser m.E. natürlich _immer_ die Rettung ziehen.
Der Flieger ist eh Schrott - warum einen Überschlag riskieren?
Egal was für ein xxx-Decker -> Schirm!
Aber das wird jetzt absolut philosophisch. Nur sollte man sich über das grundsätzliche Handeln in einem solchen Fall klar sein bevor man den Flug antritt. Das es da keine absolut richtige Lösung gibt, ist klar, aber die eigene Entscheidung, wie in einem solchen Fall zu verfahren ist, sollte dem Piloten klar sein.
Und ja, wenn es zur Notwasserung kommt, egal ob am Schirm oder nicht, geht es nur noch um das eigene Überleben und nicht um etwaiges Gepäck, den Flieger selber oder sonstwas.
Ich habe 2mal den Kanal mit meinem ULF-2 überquert. Die Strategie war (bin von Calais gestartet) so lange über der Küste nach Westen zu fliegen, bis die Höhe zurück zur Küste ausreicht. Der Kanal ist auch westlich von Calais am engsten. Dann aber bis zur Mitte des Kanals gestiegen, 7000 Ft ist bei mir schon die Gipfelhöhe. Tipp: vorher je nach Wind die effektive Kanalmitte ausrechnen und ins Navi einprogrammieren, um im Falle nich nachdenken zu müssen in welche Richtung auszugleiten. Beim Rückflug war die Untergrenze 2000 ft, das war mir viel zu riskant (einfache Zündung und 1 Spritpumpe). Habe ein Paar Tage gewartet bis ich on top klettern konnte und so habe ich auf dem Rückweg den Kanal so gut wie nicht gesehen. Der Plan war falls das Loch vom Dienst in Fr nicht da - zurück zu fliegen. War aber nicht nötig. Guten Flug,
Igor.
Also wenn wir schon mal träumen.......
Wenn Alu ein Gewicht von 3 Kg/l hat und wir mal von 300 kg Gewicht ausgehen, hätten wir ein Volumen von 100l.
Wir bräuchten 300 l Luft minus 100l Wasservolumen. Also 200l Luft als Auftrieb. Da könnte man sich dann 7 30 Liter Automatik- Rettungswesten von Compass an die Streben basteln, dann sollte es klappen.
Oder man zieht sich einfach mal eine der Rettungwesten an. Wie gesagt, in der Cowling ist es dunkel. Und wenn keiner dem Motor sagt, dass er über Wasser flieget, wird er das tun was er immer tut.
Aber ehrlich gesagt habe ich mehr Sorgen über dem Hochschwarzwald als über dem Kanal gehabt. In Norwegen fliegen meine Kumpels übrigens immer mit Weste, weil es außer den vielen Wasserflächen kaum Gelegenheiten zum Notlanden gibt. Da geht man lieber gleich ins Wasser als in die Felslandschaft
Aber vielleicht wäre das ja mal eine Marktlücke. Automatik-Luftmatratzen für die Flügelstreben. Warum sollte das nicht gehen? Mit kleinem Seesack dran gings ja auch...... :)
Grüße
Tom