Sicherheitsrisiko Flugleiter?!

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  • Moin in die Runde.

    Ich habe lange überlegt, ob ich mich an der Diskussion in dem anderen Thread beteiligen soll, aber ich mach′s jetzt einfach. Auch gleich direkt in einem neuen Thread, um dort nicht noch weiter off-topic zu werden. Ich oute mich hier und jetzt mal als aktiver Flugleiter am Flugplatz Höxter (EDVI), der diesen Job liebt und wahnsinnig gerne macht. Von einigen hier getätigten Aussagen bin ich wirklich schockiert. Den Flugleiter als pauschale Gefahr für den Verkehr auf unkontrollierten Plätzen ansehen, der Menschenleben kostet? Leute, ich bitte euch.

    Als Flugleiter sollte man genau wissen, was man darf und was eben nicht. Jeder FL, der an Info-Plätzen mit Freigaben, Anschissen und sonstigem Machtgehabe anfängt, hat meistens Erachtens nicht mehr alle Latten am Zaun und gehört definitiv nicht in diese Position. Ein Flugleiter spricht an einem unkontrollierten Flugplatz Empfehlungen aus, gibt relevante Informationen weiter, dokumentiert, steht den Piloten mit Rat und Tat zur Seite, greift bei Gefahr im Verzug ein und kümmert sich im Bedarfsfall um die Alarmierung von Rettungskräften (inkl. Erster Hilfe und Brandschutz). Genau dafür ist er da, nicht mehr und nicht weniger. Sobald eine Tätigkeit über diesen Rechtsrahmen hinausgeht, stimmt irgendetwas nicht. Dafür hätte man einige Jahre bei der DFS lernen müssen.

    Von der Anwesenheitspflicht eines FL bin ich teilweise selbst nicht begeistert. Wenn ich nach zehn Stunden Dienst am Flugplatz gerne Abends noch eine Runde mit Freunden fliegen will, dann muss ich mich selbst noch um einen Flugleiter kümmern und einfach mal hoffen, dass noch jemand am Platz ist, dem ich die Quetsche in die Hand drücken kann. Ärgerlich, aber das ist derzeit nun mal deutsches Recht und somit Gesetz für uns alle.

    Zum Thema Air-To-Air: Ich nehme da jetzt einfach mal als Beispiel das Forentreffen 2015, das in der Tat den betriebsstärksten Tag für den Flugplatz Höxter bedeutet hat, oder aber Tannkosh. Bei solchen Verkehrslagen wollt ihr mit Sicherheit nicht auf ortsfremde anfliegende Piloten vertrauen, wenn es um aktive Luftdrücke, Pisten oder weiteren Verkehr geht. Es muss auch nicht immer ein derartiges Event sein, bei dem alle dreißig Sekunden ein Flieger startet oder landet. An klassischen Hochsommertagen kommen Flugleiter immer wieder an horrende Bewegungszahlen: Drei Flieger wollen gleichzeitig bezahlen, zwei stehen an der Tankstelle und kennen sich nicht aus, Springer sind in der Luft und vier Maschinen in der Platzrunde. Da weiß man nach einigen Jahren Erfahrung genau, wann man wo wie viele und welche Infomationen rausgibt oder erfragt, ohne die Frequenz unnötig zu blockieren. Wenn sich Maschinen gegenseitig über ihre Position austauschen, dann habe ich gefälligst die Klappe zu halten, bis solche Angelegenheiten geklärt sind und am besten Sichtkontakt untereinander hergestellt ist. Bitte stellt nicht alle Flugleiter als unfähige und imperatorähnliche Machthaber dar. Einige wissen genau, was sie tun und tragen somit erheblich zur Erhöhung der Flugsicherheit bei. Schwarze Schafe gibt es immer. Ihr lest natürlich auch alle fleißig NOTAMs vor jedem Überlandflug :-) Ich will gar nicht daran zweifeln, dass es FL gibt, die daheim nichts zu melden haben und diesen Zustand auf dem heimatnahen Info-Platz kompensieren wollen. Diese Menschen schaden dem Ruf einer großen Gemeinschaft.

    Versetzt euch ebenfalls in die Position des Flugplatzbetreibers: Wie sollen Starts, Landungen, Betankungen und sonstige Posten von Ortsfremden bei Maximalbetrieb erfasst und abgerechnet werden? Unter der Woche haben wir in EDVI unser automatisches Landebahninformationssystem in Betrieb, das von unserem Wirt (bestellter FL) in seinem Café überwacht wird. Weiterhin liegt dort eine Liste aus, in der alle Flugbewegungen und Betankungen eingetragen werden. Diese werden ebenfalls dort bezahlt, wenn der Turm nicht besetzt ist. Und ganz ehrlich: Es funktioniert. Der Automat nennt gerne einmal eine Landerichtung, die vielleicht gerade gar nicht zum Wind passt (schlecht programmierte Software). Was passiert? Die Maschinen kommunizieren untereinander, tauschen sich aus und landen entspannt. So soll es sein. Aber bitte erzählt mir nicht, dass das an einem Sonntagmittag im Sommer mit Flugschulbetrieb, Luftrettung, Springern und Kaffeefliegern funktioniert. Das wird es nämlich nicht.

    Zum Thema "Erfragen von unnötigen Informationen": Wenn ein Flieger im Anflug/Abflug ist, intessiert mich die Kennung, das Muster, die Position und die Absicht. Merkt ihr etwas? Klassischer Erstanruf, wie gelernt. Das hat nicht nur den FL, sondern auch andere anfliegende Maschinen auf "aufmerksam" zu schalten (Höhe?). Bei schlechtem Wetter interessiert mich ebenfalls die Anzahl der Personen an Bord. Alles andere wie Startort, MTOW, Lärmschutz, Kundenkonto, Taxibestellung und sonstiger Kram kann ohne Probleme mündlich nach der Landung geklärt werden.
    Gerne noch einmal zum Forentreffen 2015: Ich war am Sonntagmorgen Flugleiter, als eine gewisse CTSW aus ca. 15 Metern senkrecht auf den Boden geprallt ist. Ich wusste nicht, ob der Pilot alleine war. Also pauschal erstmal zwei Rettungswagen und Notärzte bestellt, im Kreis Höxter absolut kein Problem. Handelt es sich um eine sechssitzige Piper, so kommen die Rettungsdienste in ländlichen Regionen schnell an ihre Grenzen. Hier zählt bei einem Unfall jede Minute, denn so kann ein Flugleiter durch eine gezielte Alarmmeldung auch einmal EUREN Hintern retten, wenn ihr (was hoffentlich nie passieren wird) einen Flugunfall erleidet. Ob sich jeder aktive FL diese Gedanken macht, weiß ich nicht, ich tue es jedenfalls. Wenn sich die SAR-Leitstelle per Telefon meldet, weil ein Fugzeug vermisst wird, bin ich durchaus happy, wenn ich den Jungs weitere Informationen über Muster, Insassen und Zielflugplatz geben kann, weil die Maschine vor 15 Minuten bei mir gestartet ist.
    Vielleicht bin ich mit meinen 22 Jahren auch einfach übermotiviert, aber ich habe Spaß dran.

    Zum Abschluss: Ich mag diese Tätigkeit, auch als Abwechslung zum Berufsleben und kenne beide Seiten. Sowohl das Cockpit als auch das Innere eines kleinen, schlecht klimatisierten Turms. Ein guter FL ist in meinen Augen kein Fluglotse, sondern ein Informations- und Hilfsservice, der euch von den Flugplätzen an die Seite gestellt wird. Im Idealfall denkt er drei Schritte voraus und versucht, alle Wünsche und Anliegen möglich zu machen. Seid doch einfach froh, wenn ihr am Funk einen guten FL erwischt, anstatt euch über diejenigen aufzuregen, die die diese Funktion schlichtweg falsch ausüben. Meines Erachtens freuen sich Piloten, wenn sie Hilfe beim Tanken kriegen oder mit aktuellen Wetter- und Verkehrsinformationen ausgestattet werden, um ihren Flug sicher beginnen oder beenden zu können. Eine antwortende Stimme am Funk hat nichts damit zu tun, direkt Verantwortung abzugeben, sondern Hilfe zu erhalten. Selbiges gilt am kontrollierten Platz. Oder schaut ihr nicht mehr nach links oder rechts, wenn es in die Kontrollzone geht, nur weil ihr den Transponder eingeschaltet habt? Oder ruft auf einem Flugplatz (also beim FL) an, um zu fragen, ob er denn auch geöffnet hat, obwohl auch irgendwo Betriebszeiten veröffentlicht sind? :-)

    Just my 2 cents.

    Chris

  • Danke für die ausfürliche Darstellung aus Sicht eines FL, Chris!

    Super, dass du es einfach gemacht hast :-).

    Viele Grüße und bis auf bald in EDVI.

    Björn

  • flyingchristopher schrieb:
    Auch gleich direkt in einem neuen Thread, um dort nicht noch weiter off-topic zu werden.
    Gute Idee.
    flyingchristopher schrieb:
    Ärgerlich, aber das ist derzeit nun mal deutsches Recht und somit Gesetz für uns alle.
    Es gibt FoF. Eine Flugleiterpflicht ist also nicht in Stein gemeisselt.
    flyingchristopher schrieb:
    Ich nehme da jetzt einfach mal als Beispiel das Forentreffen 2015, das in der Tat den betriebsstärksten Tag für den Flugplatz Höxter bedeutet hat, oder aber Tannkosh. Bei solchen Verkehrslagen wollt ihr mit Sicherheit nicht auf ortsfremde anfliegende Piloten vertrauen, wenn es um aktive Luftdrücke, Pisten oder weiteren Verkehr geht.
    Gutes Beispiel. Aber SELBSTVERSTAENDLICH muss sich ein Pilot auf einem solchen Event mit den anderen Piloten absprechen. Gerade bei solchen Events hat ein FL nichts im Funk zu suchen! Die aktive Piste bekomme ich von den anderen Piloten automatisch mit. Luftdruck habe ich bereits eingestellt oder hole ihn mir bei Bedarf von irgendeiner ATIS in der Naehe.

    Was willst Du da als Flugleiter? Etwa den Verkehr staffeln?

    Und fuer alles weitere (Tankstelle bedienen, Landegebuehr kassieren, Rettungskette in Gang setzen) braucht es keinen FL mit einem Funkgeraet in der Hand.

    Alle anderen Laender meistern solche Minievents wie das Forumstreffen locker ohne FL. Warum sollte das in Hoexter nicht auch gehen? An jedem schoenen WE ist bei uns am Platz bedeutend mehr los, ganz ohne FL. Funktioniert bestens!

    Und auch der beste FL erweist den Piloten einen Baerendienst, indem er die Aufmerksamkeit und Kommunikation auf sich zieht (ob er will oder nicht), anstatt es die Piloten untereinander regeln zu lassen.


    Chris

  • flyingchristopher schrieb:

    Moin in die Runde.

    ---

    Sehr gut geschrieben! 

    Ich finde die deutsche Flugleiterpflicht (Sachkundige- Personenpflicht) auch totalen Mumpitz und es beraubt einem der fliegerischen Freiheit einfach mal alleine am Platz morgen los zu bügeln.

    Aber ehrlich gesagt habe ich noch nie, oder nur sehr selten einen FL erlebt der mich irgendwie im An- oder Abflug gestört, genervt oder verunsichert hat?! In der Regel bekomme ich meistens hilfreiche Infos!

    Das erklärte Ziel sollte eigentlich sein, die Flugleiterpflicht abzuschaffen und nicht den Flugleiter als Info-Posten per se. Wenn Plätze in bestimmten Situationen einen FL einsetzen wollen, Wetterverhältnisse, Veranstaltungen etc. kann es doch nur von Vorteil sein, z.B. schon im Anflug relevante Infos zu bekommen?!

    Viele Grüße

    Frank 

  • Danke für deine Antwort, Chris. Interessante Einstellung.

    Ich konstruiere einmal folgende Situation: Du stehst mit deiner Maschine während eines Sommertages auf dem Flugplatz XY, kein FL ist anwesend. Drei Maschinen in der Platzrunde, zwei (inkl. dir) wollen starten. Das QNH kriegst du selbstverständlich über die Field-ELEV. Was machst du nun ? Rollst du hinter der Maschine her, die die Piste XY nehmen will, weil der Wind gerade cross ist und die Abflugrichtung für ihn entspannter ist, während Piste YX gerade von landenden Maschinen genutzt wird? Schaffst du das Backtrack wohl noch vor der Maschine im kurzen Queranflug? "Moment, war da noch wer im Queranflug?" Solange es für derartige Lagen (FoF bei viel Verkehr) in D keine festgelegten Verfahren gibt, kann das nicht funktionieren. Der Funkverkehr wäre eine ungeordnete Katastrophe. Das würde die Frequenz viel stärker belasten, als kurze und prägnante Informationen von einer zentralen Stelle. Wie das andere (vielleicht auch liberalere) Länder geregelt haben, weiß ich nicht.

    Das hat nichts mit Höxter zu tun. Gerne darfst du EDVI oder Höxter streichen. Das betrifft jeden Flugplatz, der gut besucht wird. Erzähl mal bitte dem Geschäftsführer vom Flugplatz Bielefeld, dass sein Flugleiter überflüssig ist. Leider ist NRW, was FoF angeht, nicht gerade großzügig. Nicht umsonst wird das FoF in den meisten Bundesländern an entsprechend strenge Auflagen geknüpft. Lies dir mal die Flugbetriebsordnung solcher Plätze durch. Oftmals gibt es Höchstgrenzen für die Bewegungszahlen oder das Ganze bezieht sich ohnehin nur auf ortsansässige Piloten/Maschinen, sodass Externe meistens keine Chance haben, ohne FLzu landen.

    Ich gebe dir Recht, ein jeder FL konzentriert den Funkverkehr zwangsweise auf sich. Wenn andere Piloten es jedoch versäumen, sich mit fremden Maschinen kurzzuschließen, kann das auch kein FL der Welt aufholen. Kein guter Flugleiter wird das jedoch unterbinden, im Gegenteil.

    Bitte vergleiche Verkehrslandeplätze nicht mit Sonderlandeplätzen im hintersten Bayern oder den Wüstenpisten in den USA, auf denen pro Tag bei 1A Wetter weniger als zehn Maschinen landen. Gerne gestehe ich, dass ich FoF nur bedingt kenne. Bis auf die heimischen Kirchturmflüge am Abend hatte ich immer jemanden am Funk. Viele von euch haben mit Sicherheit entsprechene Erfahrungen im Ausland gesammelt, diese fehlen mir ohne Frage. Und trotzdem fällt es mir sehr schwer, mir einen erfolgreichen, geordneten und unfallfreien Flugbetrieb ohne FL bei viel Verkehr vorstellen zu können.Vielleicht ist es auch persönliches Empfinden. Mir gefällt die Tatsache, dass ich jemanden am Funk habe, der die 112 wählt oder mich aus meinem brennenden Wrack zieht. Von einem menschenleeren Flugplatz zu starten klingt für mich sehr suspekt. Bevor du erwähnst, dass das ja kein FL sein oder machen muss: Stimmt. Zumindest an Flugplätzen, bei denen FoF funktioniert.
    In diesen Genehmigungen der zuständigen Bezirksregierungen steht aber immer drin, dass eine "geeignete Person" für Brandschutz und Erste Hilfe anwesend sein muss. Korrigier mich bitte, wenn ich falsch liege.

    Gibt es an eurem Platz in der Schweiz eine Tankstelle? Landegebühren? Mehrere Pisten? Alle Luftsportarten auf einem Fleck? Wechselnde Winde? Schwierige Bedingungen, die Unfälle häufig machen? Besucher, die kreuz und quer auf dem Vorfeld hin und her laufen, während die Propeller drehen? Absetzbetrieb mit 10+ Springern gleichzeitig?

    By the way: Staffelung ist Aufgabe der Flugsicherung, nicht Flugleitung. Fängt ein FL an zu staffeln, macht er sich strafbar.

    @der_aussiedler: Du hast Recht, Flugleiterpflicht ist ein großes Hindernis für die Freiheit vieler Piloten. Die Anwesenheit eines FL aber auch gleichzeitig eine Steigerung der Sicherheit und des Service, zumindest unter gewissen Bedingungen. Der Service ist mir allerdings auch relativ egal, wenn ich mal einen Sunrise-Flug machen möchte. Da reicht mir die "geeignete Person" für meine Sicherheit. Ich glaube das fällt dann wohl einfach unter "persönliche Bedürfnisse", die ja bekanntlich sowieso variieren werden.

  • flyingchristopher schrieb:
    Ich konstruiere einmal folgende Situation: Du stehst mit deiner Maschine während eines Sommertages auf dem Flugplatz XY, kein FL ist anwesend. Drei Maschinen in der Platzrunde, zwei (inkl. dir) wollen starten. Das QNH kriegst du selbstverständlich über die Field-ELEV. Was machst du nun ?
    Das erlebe ich an jedem schoenen WE. Dazu kommt dann noch Sprungbetrieb und Helikopter, die die Platzrunde erst garnicht fliegen. Auf der Parallelbahn zudem Schleppbetrieb.

    Was ich nun mache? Ich setze mich in den Flieger, starte den Motor und waehrend er warm laeuft, hoere ich sehr aufmerksam den Funkverkehr ab und erschaffe mir ein Bild der Lage.

    Dann rolle ich zum Rollhalt, letzter Check, Schauen, ob Anflug und Piste frei ist, "F-JRSA line up an take off runway 33, outbound Sempacher See" und fliege meines Weges... :) Das ist fuer jemanden aus D schlichtweg unvorstellbar, ich weiss. Ich komme selber urspruenglich aus D und es war ungewohnt. Aber die Vorteile des Systems hier (was nebenbei das System auch der ganzen uebrigen Welt ist) sind riesig gross: JEDER Pilot gibt Position und Absicht kurz und knackig durch. Ich habe noch NIE erlebt, dass eine Maschine eine Meldung ausgelassen hat. Wirklich noch nie.

    Alles andere, was Du geschrieben hast, muss ich glaub nicht mehr kommentieren. Die Tatsache, dass es in der uebrigen Welt mit teilweise sehr hohem Flugaufkommen einwandfrei ohne zentrale Stelle geht, ist Beweis genug. Dazu im Vergleich Deutschland und jedem, der beide Seiten kennt, wird sofort klar, was in D schief laeuft.

    (BTW: Wir kennen uns ja persoenlich, ich mag Deine Art. Also nicht persoenlich nehmen bitte :) )

    PS: Tankstelle haben wir auch ;) Absetzer ist eine Pac (Turboprop, sowas wie Porter also schon was grosses), welche pausenlos(!) unterwegs ist.


    Chris

  • Da muss ich Chris (für einmal ;-)) total recht geben.  Bei meinem Platz mit 80′000.- Flugbewegungen im Jahr läuft das wie oben beschreiben flugleiter- und  problemlos. Nur manchmal ein etwas verstörter deutscher Gast, welcher am Rollhalt darauf wartet, bis ihn jemand in die Luft schickt........

    Andreas

    Natürlich ist da noch jemand, der im Notfall die Feuerwehr oder Ambulanz ruft, oder die Landetaxen einkassiert - aber der Flugbetrieb und damit der Funkbetrieb ist frei jeglicher Einflüsse vom Boden her. 

  • flyingchristopher schrieb:
    Und trotzdem fällt es mir sehr schwer, mir einen erfolgreichen, geordneten und unfallfreien Flugbetrieb ohne FL bei viel Verkehr vorstellen zu können.
    Mein eindruck ist dass flyingchristopher ein guter Flugleiter ist, wir kennen uns persönlich nicht. Flugleiter sollen auf keinen Fall verboten werden. Wenn ich aber mir überlege, ob ein Flugleiter bei viel oder bei wenig Verkehr nützlicher ist, dann definitiv bei wenig Verkehr. Wenn ich ein Flugplatz anfliege, und wirklich keiner da ist - wer wird Hilfe holen? Wer bedient den Feuerlöscher? Wer warnt mich dass der Zustand der Piste nicht geeignet ist? Wie erfahre ich aus 50 km Entfernung in Winter, dass die Bahn frei von Nebel ist? Wenn das Wetter grenzwertig ist und niemand in der Luft ausser mir - der Flugleiter ist die einzige Seele, die mit mir bei der schwierigen Landung ist. Habe schon so oft erlebt und so sehr mich darauf gefreut, dass es ihn gibt. Soll aber einmal an einem schönen Tag wirklich viel Verkehr sein, so kann mir ein Flugleiter wenig helfen. Angenommen 8 Maschinen ordentlich ihre Positionsmeldungen absetzen, dann wird der Flugleiter gar nicht die Sendetaste drücken können! Ohne dass er sendet, ist er am Radio in der Kiste nutzlos. Und wenn er sendet, dann ist es nur zulässig wegen einer Peilung, da ansonsten die Flugverkehrsmeldungen Priorität haben. Wenn 8 Maschinen in der Platznähe sind und der FL noch eine Möglichkeit hat etwas dazwischenzusagen, dann ist es ein Merkmal der unzureichender air-to air Kommunikation, dann geht seine Rede auf Kosten der Sicherheit. Ich am Rollhalt bekomme nicht die aktuelle Startrichtung mit? Wenn auf der Frequenz ständig nur "Gegenanflug 26", "Queranflug 26", "Fliege in den Gegenanflug 26" zu hören ist? Wenn 8 Maschinen in der Platznähe sind, dann sind immer zwangsläufig weitere 8 am Abstellplatz. Und keiner ruft 112, falls es sein soll? Wenn ich nicht weiss wie die Tankstelle zu bedienen ist, dann gehe ich zu den Piloten und frage. Ich weiss nicht was passieren soll, damit die Piloten (oder Techniker) mir nicht helfen können. Dann kann mir der FL wahrscheinlich auch nicht helfen. An so einem Tag ist der Flugleiter überflüssig, das setzt aber voraus eine reife Piloten-Kultur, die es sie tatsächlich in Frankreich gibt. Ich bin in März auf einem kleinen Flugplatz (Aviosuperficie) in Italien gelandet, da war allerdings die letzte Landung im Landebuch noch in Februar vermerkt, obwohl gleich nach mir ein Hubschrauber gelandet ist. Also es wird schon so sein, dass die Unterlagen mit Flugleiter viel sauberer ausgefüllt sind, als ohne. Nur bitte nicht auf Kosten der Sicherheit bei viel Betrieb.
  • Fliegt doch einfach mal an einem schönen Sommertag nach Gap-Tallard. Nicht wundern wenn es dort Fallschirmspringer regnet, Heissluftballons den Himmel zieren und Schleppflugzeuge oder Springerbusse auf Eurer Parallelbahn contre QFU landen. Ach ja, die Segelflieger nicht vergessen. Ich denke mal das würde einige hier ernüchtern. "Flugleiter" braucht kein Mensch. Egal wieviel Verkehr. Disziplin schon...

    Ach ja, und bitte nicht immer wieder das Argument bringen dass es nützlich wäre wenn der "Flugleiter" die Windrichtung ansagt. Ich muss mich da immer vor Lachen kringeln. Dafür gibt es nämlich diese bunten Säcke die da im Wind wedeln. Und sollten die mal komplett quer wedeln nutzt man eben den Knopf am Knüppel und sagt wie man landet... :-))

    Gruss Stephan

  • Stephan2 schrieb:
    Fliegt doch einfach mal an einem schönen Sommertag nach Gap-Tallard.
    Gerne! Wie wäre es denn in Gap-Tallard im Flugfunk mit English?
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