Fliegen bei Böen

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  • Hallo Forum,

    am Freitag bin ich mal wieder mit unserer Bristell in die Luft gegangen, trotz starker Böigkeit ( bis 25 knoten leicht seitlich ). Schon nach dem Abheben war es das reinste Rumgerudere und ich fragte mich, wer hat ihr wen im Griff. Mir gelang es zwar 3 Starts und Landungen hinzulegen, doch beim Blick auf den Fahrtenmesser sprang die Knotenanzahl von 30 Knoten hin und her. Dazu kam, dass ich nach der 3 Landung auch schweißgebadet abbrechen musste, da sich langsam die Übelkeit bemerkbar machte.

    Gibt es von euch gute Tipps, wie ihr euch beim Landen bei Böigkeit verhaltet? Ich selbst habe zum Beispiel für mich erkannt, dass ich zu sehr rumrudere im Endanflug, um die Böen auszugleichen.

    Gruß Flyit

  • Flyit schrieb:
    Gibt es von euch gute Tipps
    Mein Tipp  bei 25 Knoten: Möchtest Du überleben, unten bleiben.

    Achim

  • @ FL95 hast du denn für dich eine klare Grenze, wo du sagst, mit deinem UL bleibst du unten?

  • Flyit schrieb:
    Gibt es von euch gute Tipps, wie ihr euch beim Landen bei Böigkeit verhaltet?
    Wenn es richtig bockig wird, plane ich den Landeanflug im Slip gegen den Wind.  Das ist dann eine stabile und im Vergleich zu einem normalen Anflug relativ ruhige Fluglage. Und bei entsprechender Übung geht das bis kurz über die Piste, dann ausrichten und fertig.

  • Hallo Flyit,

    ich gehe mal davon aus, dass Du nur Wetterlagen meinst, denen dein Fluggerät auch gewachsen ist. ;o)

    Hier oben im Norden bläst es ja auch meist ganz ordentlich. Insofern weiß ich was von dem was Du schreibst.

    Für das Mentale: Ein bisschen "Hingabe" hilft, dich nicht so zu verkrampfen, wenn es beutelt. Damit meine ich, das Flugzeug auch ein wenig mehr selbst fliegen zu lassen. Du bekommst eh nicht jeden Schlenker ausgesteuert und vieles erledigt sich durch eine gewisse Eigenstabilität, wobei ich deine Bristell nicht kenne. Vielleicht auch einfach noch mal mit einem guten FI bei entsprechender Wetterlage Platzrunden fliegen.

    Für das Technische: Bei böigem Wetter wenig Klappen, etwas schneller fliegen. Vernünftig anschnallen, ist wichtig, den (Körper)Kontakt zum Flieger nicht zu verlieren. Bisschen so wie beim ambitionierten Motorrad fahren.

    Gruß Thomas

    Edit:

    DiJoZi schrieb: Wenn es richtig bockig wird, plane ich den Landeanflug im Slip gegen den Wind. Das ist dann eine stabile und im Vergleich zu einem normalen Anflug relativ ruhige Fluglage. Und bei entsprechender Übung geht das bis kurz über die Piste, dann ausrichten und fertig.

    Mache ich genau so.

  • Flyit schrieb:
    @ FL95 hast du denn für dich eine klare Grenze, wo du sagst, mit deinem UL bleibst du unten?
    Was steht denn in deinem Handbuch dazu?
  • Moin Flyit,

    halte es wie Tarutino. Hier im Norden pustet es doch recht häufig mit 25kt. Ist aber nicht mit 25kt bei Euch im Süden vergleichbar. War mal bei "nur" 20kt im Mittelgebirge. Da ist die Bude fasst auseinandergefallen ...

    Bye Thomas

  • @Dijozi und Tarutino vielen Dank für die schnellen und guten Beiträge.

    Am Ende habe ich es dann auch mit dem Slip gegen den Wind einigermaßen vernünftig hinbekommen, wobei wir eindeutig wieder die Übung gefehlt hat. Daher ist der Einwand berechtigt, nochmal mit dem FI eine Runde bei der Wetterlage zu drehen.

    Auch das Thema "Verkrampfung" hat mit Sicherheit sein Negatives für die ersten beiden verkorksten Landungen beigetragen. Bei der ersten Landung hatte ich plötzlich einen ordentlich Abwind, so dass ich sehr darauf bezogen war, nicht die Nase in den Boden zu rammen :-)

  • in den Bergen ist es sehr hilfreich zu verstehen wie sich die Luftmasse bewegt, wo Turbulenzen sind, um dann sehr weit vorausplanend, die richtige Route zu wählen. Lokal, aber auch die Wahl einer komplett anderen Route und Flughöhe kann entscheidende Verbesserungen bringen.

  • Hallo,

    na, ich denke, das gibt mal wieder eine laaange Diskussion  :-)))


    Ich persönlich fliege "nur" UL, ich habe Spass daran
    und will die Sache noch möglichst lange und unbeschadet
    überstehen - für mich heisst das:

    Bei Böen um 25 kts fliege ich nicht mehr einfach "so zum Spass" los.
    Da sitze ich eher in der Flugplatzkneipe und trinke einen Kaffee.


    Zudem finde ich im Bristell-Handbuch noch das hier:

    Max. permitted head wind velocity
    for take off and landing  40KIAS

    Max. permitted cross wind velocity
    for take off and landing  15KIAS


    Bei böigen Wetterlagen sollte man sich den Windgradienten
    mal genau ansehen - ich kenne die Flüge, die man bei
    *am Boden* halbwegs fliegbaren Windbedingungen beginnt
    und schon nach nur wenigen Spannweiten Höhengewinn
    zerflatterts einen dermaßen, dass man sich fast in die
    Buxe macht und sich wünscht, man wäre doch besser "unten" geblieben...

      ;-)))


    Wenn es einen dann so erwischt, dann heisst es Gas, Pedale, Knüppel,
    Zähne zusammen und gerudert bis man wieder sicher von der Piste
    abgerollt ist...

    Es geht oft mehr als man denkt - aber da wäre ich ganz
    sicher *nicht* noch mal zu zwei weiteren Platzrunden gestartet :)

    ...das sind aber nur meine wirren, persönlichen Gedanken dazu...  ;-)

    BlueSky9


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