• Hallo Zusammen,

    wir wollten an dieser Stelle einmal über unsere Erfahrungen beim Kauf einer Roko NG-6 berichten, da wir glauben, dass diese für potentielle Kaufentscheidungen von Interesse sind.

    Wir haben uns im Januar 2017 entschieden eine Roko NG-6 zu kaufen. Im Vorfeld hatten wir mehrere Halter befragt, welche alle ein positiven Eindruck von dem Flugzeug hatten. Bei einem ausgedehnten Probeflug machte das Flugzeug technisch und im Handling einen guten Eindruck und das Preis-Leistungs-Verhältnis erschien uns gut. Als negative Seiten waren uns ein nicht ganz perfektes Finish aufgefallen und zum Teil war uns über Lieferverzögerungen berichtet worden.

    Im Januar hatten wir also einen Termin beim einzigen deutschen Vertreiber des Flugzeugs und wurden uns über die Bestellung einig. Anfang Februar erfolgte die Anzahlung. Der geplante Auslieferungstermin war im Mai.

    Im April wurden wir vom Vertreiber informiert, dass das bestellte Funkgerät mit OLED-Anzeige nicht früh genug verfügbar sei, um den Auslieferungstermin zu halten. Daher entschieden wir uns für ein anderes, früher verfügbares Funkgerät mit LED-Anzeige, um den Auslieferungstermin nicht auf unabsehbare Zeit zu verzögern.

    Im Mai informierte der Vertreiber uns nach mehreren Anfragen, dass der Auslieferungstermin nicht gehalten werden könne. Daraufhin teilten wir ihm mit, dass wir in diesem Fall dann doch das ursprünglich bestellte Funkgerät haben wollten, da dessen spätere Lieferung ja dann nicht mehr zu einer Verzögerung führen würde. Daraufhin entstanden einige unerfreuliche Telefonate und Mails mit dem Vorwurf, dass wir unsere Bestellung ständig ändern würden und überhaupt der Kabelbaum für das Ausweich-Funkgerät mit LED schon vom Hersteller des Flugzeugs eingebaut worden sei. Gemäß Anfrage beim Hersteller der Funkgeräte besteht allerdings kein Unterschied bei der Verkabelung und Antenneneinrichtung zwischen den Funkgeräten. Letztendlich wurde dann doch vereinbart, dass das ursprünglich georderte Funkgerät eingebaut würde.

    Im Juni erfuhren wir, dass es vonseiten des tschechischen Herstellers Roko Airplanes weitere Probleme mit der Auslieferung gebe. Nach Aussage des Verteibers war die Haube auf unabsehbare Zeit nicht mehr lieferbar. Wir versuchten dann, Informationen direkt vom Hersteller zu erhalten. Dabei stellten wir fest, dass die auf deren Homepage angegebenen Ansprechpartner nicht wirklich ansprechbar waren. Telefonisch war niemand zu erreichen und auf Mailanfragen wurde uns nur lapidar in einem Zweizeiler mitgeteilt, dass das Lieferdatum im August oder September sei. Auf unsere Fragen wurde nicht geantwortet.

    Im August fragten wir erneut beim deutschen Vertreiber an, ob ein Liefertermin absehbar sei. Der gab uns zu verstehen, dass er den Hersteller in dessen Betriebsferien derzeit nicht erreichen könne und jetzt erstmal selber in den Urlaub fahre. Danach würde er sich nocheinmal informieren.

    Für uns war das Ende des Vertrauens zu Hersteller und Vertreiber 7 Monate nach Bestellung und keinem absehbaren Auslieferungstermin erreicht. Wir stellten uns die Frage, was diese Erfahrung für einen eventuell in der Zukunft notwendigen Service und die Lieferung von Ersatzteilen bedeuten könnte und entschieden uns vom Kauf zurückzutreten. Das Einverständnis des Vertreibers hatten wir nach einem 20 Sekunden-Telefonat, welches von seiner Seite grußlos aufgelegt wurde. Strittig war dann noch das Thema Funkgerät. Der Vertreiber stellte uns das bestellte Funkgerät in Rechnung. Nach unserer Rücksprache mit dem Hersteller des Gerätes würde dieser das Funkgerät aber anstandslos vom Verteiber mit Erstattung des Kaufpreises zurücknehmen. Darauf wollte sich der Vertreiber aber nicht einlassen. Die vollständige Rückzahlung unserer Anzahlung verzögerte sich folglich und wurde erst nach einem anwaltlichen Schreiben getätigt.

    Wir haben uns inzwischen für das Produkt eines norddeutschen Herstellers entschieden und im Vergleich fantastische Erfahrungen gemacht: Direkter Kontakt zum Hersteller, durchgehende Erreichbarkeit über Telefon, Mail, WhatsApp, zuvorkommender, serviceorientierter Umgang mit Kunden, Sicherheit und Verfügbarkeit des Service auch in der Zukunft und, zuguterletzt, Versprechen werden auch eingehalten. Inzwischen haben wir unser Traumflugzeug erhalten und sind glücklich.

  • Hallo Dennis_rabe,

    also ich sage schon mal vielen dank für diese Informationen, die sind für mich Gold wert! Für mich war das Thema Roko erledigt als ich die Bilder von der verunglückten Maschine in Kempten Durach letztes Jahr gesehen habe. Flegerkameraden von mir haben eine für den F-Schlepp und die sind nicht so happy damit. Auf jedenfall bestätigt das meine Entscheidung, einen Bogen um den Flieger und dessen Musterbetreuer zu machen, dieser hat mich schon auf der Aero nicht überzeugen können und war mir nicht kompetent und freundlich genug, da muss alles passen und nicht nur der niedrige Preis zählt!

    VG

    Stefan

  • Hi Dennis Rabe

    Warum habt Ihr euch nicht für das bessere Gegenstück der "Roko" - nämlich für die Bristell entschieden. Ich fliege seit 4 Jahren damit rum und habe keine Probleme. Einmal ging durch meine "eigene Dämlichkeit" ein Bowdenzug fürs Bugrad kaputt. Nach einem Telefongespräch hatte ich den innerhalb von 3 Tagen per DHL geliefert bekommen. Auch wenn man sich das Bugrad der Roko ansieht und mit dem der Bristell vergleicht - da sind erhebliche Unterschiede.

    Gruß   Rabe...

  • Das kann ich nur bestätigen. Die Bristell ist ein absolut ausgereiftes Flugzeug und einfach genial. Den Flieger als LSA mit O200 wäre ein Traum...

  • Rabe schrieb:
    Warum habt Ihr euch nicht für das bessere Gegenstück der "Roko" - nämlich für die Bristell entschieden.
    Da denken wir doch mal ganz scharf nach: War es möglicherweise der Preisunterschied?

    Schade das der Musterbetreuer hier scheinbar suboptimal handelt. Da er ja auch noch weitere Flugzeuge (Skylane, Legend etc) betreut: Ist das bei diesen Fliegern genau so oder liegt es in diesem Fall zum großen Teil am Hersteller?

    Bye Thomas

  • Das Geschriebene bestätigt was ich potentiellen Käufern von Neuflugzeugen auch immer wieder erzähle. Das Flugzeug allein macht nicht glücklich. Service und Ersatzteilversorgung gehören auch dazu.

    bb

    hei

  • Danke für den Bericht. Ein Bekannter hat mir von ähnlichen Dingen berichtet was den Kundenservice inkl. "Freundlichkeit" des entsprechenden Vertreibers betrifft und mir davon abgeraten. Ich selbst habe dort auch angefragt, auf die zweite E-Mail wurde dann nicht mehr geantwortet. Auf der Messe kam es meiner Partnerin und mir ebenso "besonders" vor. Als Interessent wurde man gefühlt nicht ernst genommen, frei nach dem Motto, davon haben wir sowieso schon zu viele verkauft...Fazit: Muss ich nicht haben, denn die Musterbetreuung ist beim Flieger das A und O!  

  • Da habe ich andere Erfahrungen gemacht: Man kann hervorragend ohne Musterbetreuer fliegen bzw. seine Flugzeuge warten. Der stellt doch keine Teile her! Und mit einem Hersteller mitten in D hatte ich besonders schlechte Erfahrungen (Zusagen nicht gehalten - zb "Bremse wird überprüft" bedeutete, das eine eingestellt wurde, die 2. aber nicht, und versagte beim 2. Flug. Oder "Propeller wird gemacht" bedeutete: starke Vibrationen).....Fast alle Teile, die verschleißen oder der Wartung bedürfen, kann man auch woanders kaufen oder (selber) warten. Und für reine Zellenteile - wegen mir eine Tragfläche - geht man zum Hersteller oder einem spezialisiertem LTB. Von daher sehe ich es als Vorteil, wenn der Hersteller nicht auch noch Felgen, Bremsen oder den einzig eingetragenen Propeller selber produziert. Morgen gibt es wieder Flugwetter! Claus

  • Hallo Claus

    Fliegen und Warten funktioniert sicher ohne Musterbetreuer. Aber kannst mir/uns erklären wie „hervorragend“ ohne Musterbetreuer ein neues UL in Deutschland gekauft werden kann.

  • Ich persönlich gehe den direkten Weg zum Hersteller. Weil ich einige Hersteller aus dem Ausland, kenne, weiss ich, welche Ausnutzung-Praktiken von der Seite der Musterbetreuer praktiziert werden.Ich brauche keine Leute mit Anzügen,die nur schön reden kennen und nicht mal wissen warum ein Flugzeug fliegt. Davon sieht man zum Beispiel in Friedrichshafen viel. Man sollte auch bedenken, ULs werden in sehr kleinen Stückzahlen hergestellt, mit einem Arbeitsaufand zwischen 1000 und 2000 Stunden. 

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