Umfrage zur Nutzung von Flugnavigationsapps/Software

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  • cbk schrieb:
    Gibt es schon irgendeine Navigationslösung, die auch VOR-Funkfeuer auswerten kann?
    Hmmm... hilf mir mal auf die Sprünge. So ganz hab ich den Sinn dahinter noch nicht begriffen (das muss aber nix heißen). Auf mich wirkt das so als würde man sich ′ne Navi-App stricken, die statt der Kurslinie und GPS Navigation ein Winddreieck und VOR-Daten auswirft. Bin allerdings Laie (sechseinhalb Stunden vor der heutigen Theorieprüfung).

    Gruß Lucky

  • cbk schrieb:
    Gibt es schon irgendeine Navigationslösung, die auch VOR-Funkfeuer auswerten kann?
    Warum sollte man das wollen? Für eine solche Lösung braucht es zunächst ein NavCom nebst der passenden Antennenanlage. Dazu einen Datenbus, der Daten für eine Lösung verfügbar macht und was bekomme ich dann? Winkelangabe zu einem Signal, dass an Genauigkeit um den Faktor 100 schlechter ist als eine GPS Position. Sowas kann man bereits kaufen, die Garmin 430 Familie plus Navcom plus Antenne plus Verdrahtung. Dann kann ich mit einer Winkelangabe zu einem VOR hin und von ihm weg fliegen. Und dann? Das kann auch jede Moving Map. Nichts hindert Dich daran, ein VOR als Wegepunkt zu setzen und darauf zuzufliegen. Navigation über Funkfeuer ist etwas sehr romantisches, aber auch ein Anachronismus aus einer Zeit, in der es eben besser nicht ging. Schön es mal gemacht zu haben, aber in der aktuellen Realität genauso überholt wie ein Sextant auf der Jolle.

    Frank

  • Viel Erfolg bei der Prüfung Lucky!

    Mir persönlich gefallen die auf dem Markt erhältlichen Produkte nicht vollständig, sei es wegen den Funktionen oder der Preispolitik, und eine Kombination verschiedener Apps ist natürlich keine Lösung. Vor allem stört mich bei dem Programm, das ich bisher nutze, dass es einfach seit langer Zeit überhaupt nicht mehr geupdatet worden ist. Bei den horrenden Preisen (ich habe 200€ dafür bezahlt) finde ich das ein absolutes NoGo.

    Zum VOR, wie bereits gesagt wäre dafür erstmal entsprechende Hardware erforderlich. Darüberhinaus muss man sich fragen, warum wurden VORs eingeführt? Gäbe es damals schon die Möglichkeiten, die uns GPS heute bietet, hätte man diese aufwändige und vergleichsweise unpräzise Navigationsart nicht eingeführt. GPS ist inzwischen Standard während zunehmend VORs und NDBs abgeschaltet werden. Retro fliegen mit VOR kann man ja mit GPS perfekt simulieren. Dank GPS könnte man sich sogar an jeden Flugplatz der Welt ein ILS simulieren wenn man denn möchte. Sowas halte ich jedoch für Spielerei.

    Grüße Florian

  • Einziger Sinn von VOR an Bord ist der Backupgedanke, wenn GPS mal ausfaellt. Aber wie oft wird das vorkommen und man wirklich auf Funknavigation angewiesen sein....


    Chris

  • Chris_EDNC schrieb:
    Einziger Sinn von VOR an Bord ist der Backupgedanke, wenn GPS mal ausfaellt.
    Dann kuckt man eben auf der Karte nach den unterstrichenen Frequenzen und lässt sich ′n QDR geben. Nächste Frequenz und ′n zweites QDR dazu und schon hat man seinen "Aufenthaltswahrscheinlichkeitsbereich".

    Gruß Lucky

  • Das Problem ist doch: Wenn ich die Nutzung von VOR und QDM nicht regelmäßig übe, taugt es auch nicht als Backup. Ich übe das nie.

    Aber: Ich habe im Flieger ein IPad, ich führe mein persönliches Android-Tablet mit SkyDemon mit und ich habe zusätzlich ein Handy mit einer älteren Android-Version auf dem ich SkyDemon und zur Not auch noch Google-Maps oder ein Navi auf Basis von Openstreetmap aufrufen kann.

    Das entspricht in etwa einer Hose die mit Gürtel und drei Paar Hosenträgern gesichert ist. Und wenn mir dann trotzdem die Hose runterrutscht, falle ich deswegen auch nicht sofort tot um.

    Einfach mal real bleiben. Es gibt ganz andere Punkte, an denen man sich Gedanken zum Thema Sicherheit machen sollte.

  • Bei meiner CVFR-Prüfung vor etlichen Jahren habe ich die Radiale über dem im Flieger festeingebauten VOR-Receiver angeschnitten. Gleichzeitig hat mir mein Prüfer, der u. a. auch Prüfer für King Air etc. beim LBA ist,  an meinen Garmin 96c gezeigt, wie ich die gleiche Prozedur (VOR einstellen, Radial mittels heading bug anfliegen usw.) mit einem GPS simulieren kann. Alles easy, muss aber regelmäßig geübt werden. In dieser Prüfung, die in einer ganz tollen, kollegialen Atmosphäre ablief, habe ich mehr über Funknaviagation gelernt als in den 300 Flugstunden davor.

    Der Sinn von VORs in unserer heutigen Zeit mit oftmals mehreren GPS-Empfängern in unseren Fliegern (auch in meinem Joghurtbecher) erschließt sich mir definitiv nicht.

    Happy landings
    Conny

  • Hallo,

    >
    > Bei den horrenden Preisen (ich habe 200€ dafür bezahlt)...
    >

    Nun ja - bei einer Flugnavigations-App stellt sich erstmal
    nur eine einzige entscheidende Frage: Welche Luftfahrtdaten werden
    verwendet?  (Wo kommen sie her und wie gut sind sie gepflegt?)

    Die seriösen Anbieter lösen das i.A. über eine "Lizenz-für-einen-Zeitraum".
    Für das Geld gibt es dann so und so lange immer frische Daten.

    Eine App zu entwickeln kostet Geld, eine App permanent "in Schuss" zu halten
    kostet noch mehr Geld, aber eine App konstant mit brauchbaren Luftfahrt-Daten
    zu "versorgen", dass ist der größte Batzen an permanenter Arbeit...

    Ich bin wirklich sehr gespannt auf Deinen Ansatz!

    BlueSky9


    P.S.:
    zum Problem "Tablet-Navi im Vereinsflieger" empfehle ich das gute, alte Kniebrett:


    ;-)))

  • Chris_EDNC schrieb:
    Backupgedanke, wenn GPS mal ausfaellt
    Wenn GPS mal ausfällt, sind German Parcel, UPS, Fedex, DHL und moderne Fahrerassistenzsystems von jetzt auf gleich hilflos und produzieren einen volkswirtschaftlichen Schaden, gegen den meine UL-Pilot Irritation lächerlich erscheint. Am Ende gehe ich auf einem Feldweg runter, die Disponenten bei den Zustellsystemen liegen da bereits mit Schlaganfall im Krankenhaus und es stürzen sich Aktien-Inhaber angesichts des Kursverlustes aus dem Fenster.

    Ich höre dieses Argument seit 20 Jahren und ebensolange warte ich auf den Tag, an dem das mal passieren mag, wenn ich zufällig in der Luft bin.

    Frank

  • Hallo,

    >
    > Nichts hindert Dich daran, ein VOR als Wegepunkt zu setzen und darauf zuzufliegen.
    >

    100% Zustimmung :-)
    Mit einer gescheiten Moving-Map-App wird natürlich auch jedes VOR "anfliegbar"
    (auch ganz ohne VOR Empfänger  :)


    >
    > Wenn GPS mal ausfällt, sind German Parcel, UPS, Fedex, DHL und moderne
    > Fahrerassistenzsystems von jetzt auf gleich hilflos
    >

    Ich bin mir sicher, Chris meinte einen "Ausfall" auf Empfänger-Seite...     ;-)

    BlueSky9

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