Moin zusammen,
ich möchte hier mal eine Diskussion über die „optimale“ Landung anregen. Hintergrund: ich habe das Gefühl, dass mir in der Schulung teilweise die falsche Technik beigebracht wurde und ich nun einiges zu tun habe, um das wieder „rauszukriegen“.
Ich fange mal an:
Geschult habe ich auf einem Tiefdecker. Das von den Lehrern propagierte Landeverfahren. Hoch anfliegen, Leerlauf, Klappen 15 früh setzen und nun ohne weiteres Gas und Klappen bis zur Schwelle, ausschweben, hinsetzen, Bugrad hoch, fertig.
Was habe ich davon noch behalten? Das hohe Anfliegen, mehr aber auch nicht. Die vom Fluglehrer geforderte Technik mag bei hindernisfreiem Anflug und Wind auf der Bahn funzen, in der Praxis wohl aber eher nicht. Ich halte es aktuell daher wie folgt:
Tiefdecker: eindrehen in den Queranflug, ca. ½ Quer Klappen auf 15, kurz vor Eindrehen ins Endteil 30, dann geht es schon gut bergab... Anflug auf die Schwelle relativ hoch und zügig, ausschweben lassen, Bodeneffekt bremst recht gut. „Nach“ dem Bodeneffekt sackt man dann jedoch recht schnell zusammen, und da ich es irgendwie nicht packe, das Ausschweben ein „paar“ Zentimeter über der Bahn zu machen, habe ich mir angewöhnt, wenn ich merke, dass der Bodeneffekt nachlässt, ein ganz kleines bisschen Gas zu geben, sodass die Annäherung an die Bahn gebremst wird. Irgendwann natürlich auch ganz Gas raus, ist aber irgendwie zeitgleich mit dem Aufsetzen. Bugrad kann ich schön lang oben halten.
Was haltet ihr von dieser Technik, bzw. wie macht ihr es. Was sind eure Geheimtipps?
Ich möchte insbesondere auf das Setzen der angemessenen Klappenstufe und Stehenlassen von Gas hinaus. Für mich persönlich gilt: gerade Tiefdecker schweben unheimlich lang aus, vor allem dann, wenn man alleine fliegt und der Anflug womöglich relativ schnell erfolgt (Hindernisse im Anflug). Daher: Klappen raus was geht und ein bisschen Gas zu schieben, wenn der Bodeneffekt nachlässt. Bei böigem Wind: evt. kleines bisschen Gas stehen lassen und generell schneller anfliegen, Seitenwind mit hängender Fläche und ausgleichendem Seitenruder...
Was meint ihr?
Andi_Air schrieb:Ich wäre überhaupt nicht in der Lage, irgendeine Technik zu beschreiben oder zu empfehlen, weil jede Landung an jedem Platz keine optimale Theorie voraussetzt, sondern eine individuelle Einschätzung der Vorkommnisse jetzt gerade in der Sekunde. Man braucht weniger die optimale Technik als die richtigen Strategien und Werkzeuge, richtig auf die gerade herrschenden Verhältniss zu reagieren. Insofern hat man dir in der Ausbildung schon das "Richtige" beigebracht. Der Fehler liegt in meinem Verständnis darin, das Beigebrachte zu starr auf alle Geschehnisse anwenden zu wollen. Ich denke darüber im Anflug kaum nach. Ich habe eine Platzrunde vor Augen, eine Höhen-Empfehlung aus der Platzrunde und danach richtet sich meine Strategie, die dann im Endteil konkretisiert wird durch Treibwerk, Slip, mehr Klappen und natürlich Höhenruder zur Geschwindigkeitsregulierung. Da du aber nie im Leben am gleichen Punkt des Endteils den gleichen Wind und die gleiche Höhe hast, sind die daran anschließenden Aktionen auch alle höchst unterschiedlich. Auch der Bodeneffekt ist stark unterschiedlich ausgeprägt und variiert nach Temperatur, Farbe und Art des Belags, Anstellwinkel und Klappen. Er ist also nur ein sehr unsicherer Partner. Wenn alles steht, sind nur noch Anstellwinkel und Triebwerk Regularien, die man situations-konform sinnvoll einsetzen kann. In dem Zusemmanhang kann es aber sinnvoll sein, den Geschwindigkeitsbereich des Musterns einmal in ambienter Höhe zu erfliegen und dann den Punkt zu definieren, ab dem man von 1,x+Vso im Anflug abweicht.Moin zusammen,
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