Mhh... Vielleicht die Gedanken auf das Positive lenken, was sich ergibt, wenn jemand mitfliegt. Z.B. darauf, demjenigen damit jetzt eine grosse Freude zu machen. Im Flug auf den Passagier eingehen, schoene Momente teilen etc. Im Gegensatz dazu sind Gedanken, was es bedeuten wuerde, wenn was passiert, zu vermeiden... So wuerde ich das angehen. Und natuerlich fliegen fliegen fliegen, um Sicherheit fuer sich zu gewinnen.

Chris

Bei mir ist es fast umgekehrt... Es macht mir Spass die Freude am Fliegen zu teilen. Meistens fliegt meine Frau mit und sie ist sehr aktiv dabei, Navigation, Luftraum beobachten usw. Wenn jemand anderer mitfliegt versuche ich ihn/sie in das Fliegen einbeziehen. Ich erkläre z.B. die Funktion der Instrumente, wie ein Flugzeug gesteuert wird, Ablauf einer Platzrunde und natürlich wo wir gerade drüber fliegen usw. Bis jetzt fanden alle Mitflieger auf diese Art mitzufliegen sehr spannend und unterhaltsam.

Hallo Thorsten,

du sprichst eine Thematik an, die bisher noch ziemlich totgeschwiegen wurde, weil es eben unangenehm ist solche Dinge einzugestehen. 

Von mir hast Du damit schon meine Hochachtung, da du Ängste bzw. Probleme direkt angehst! Sehr gut.

Nach meiner Erfahrung liegt dieses von Dir geschilderte Gefühl der Anspannung oder Unsicherheit an zwei Dingen: 

1) nicht ausreichende Schulung der Flugbetriebsgrenzen im praktischen Verhalten. Weil du garnicht genau weisst was Dein Flieger kann.

Eine kurze Stallübung genügt bei weitem nicht. Ein Flugzeug lernst du nur durch einprägen der Flugwerte aus dem Handbuch IN VERBINDUNG mit dem realen ausführen der Werte kennen. Ebenso wenn ein Scheininhaber fliegt und in der berüchtigten "Schwiegermutterkurve" eine Tragfläche stallt. Du wüsstest warscheinlich nicht wie du Sie wieder in den Griff bekommst. Besonders wenn der Flieger selbst sehr anfällig für Flächenstall′s ist (bspw.FK14). Soll heißen: lass Dir (nach Möglichkeit) von einer Dir vertrauten Person die echten Grenzen zeigen und wie man diese sicher und kontrolliert beherrscht bzw. verhindert und ausleitet.

2) das "falsche" Flugzeug.

Viele Flugschüler fliegen ewig und bekommen keine vernünftigen Landungen hin. Schließlich fliegen Sie ein anderes Muster und es gelingt von Anfang an wunderbar. Soll heißen: das Flugzeug beherrscht Dich. DU sollst aber das Flugzeug beherrschen und Dich dabei wohlfühlen.

Ein sehr enger Bekannter flog von Ausbildungsbeginn nur Hochdecker. Nach Scheinerhalt kaufte er sich eine 150er Cessna. Er teilte mir nach etwa 25-30 Stunden selbiges mit, was derzeit auch Dich betrifft, Was habe ich gemacht? Ich habe Ihn in eine DR300 (Tiefdecker) gesetzt und bin mit Ihm geflogen, erst normal, dann die ganzen Grenzbereiche mit ausleiten von trudeln. Was hat er gemacht? Nach 6 Stunden DR300 fliegen die 150er verkauft und sich eine DR400 geschnappt und seitdem fliegt er gut und selbstsicher.

Schöne Geüße, Felix

Erst ein Mal mein Respekt das Thema so offen anzusprechen. Gerade "wir Piloten" sind ja alles saucoole Himmelhunde - glauben manche.

Die mangelnde Übung in Grenzflugzuständen kann sicher ein Problem sein. Da hilft einfach nur Training, Training und noch Mal...

Das mit dem falschen Flugzeug war bei mir in der Ausbildung so. Ich hatte meine Ausbildung auf einer Jabiru C 120 begonnen und war kurz vor'm hinschmeissen (obwohl ich in den 1980ern die PPL C hatte). Ein Freund empfahl mir mal Quicksilver zu probieren. In dem Gartenstuhl lief alles wie geschnitten Brot. Anschließend ging es mit Stol weiter. Kleine speziell enge Plastikbomber mit höherer Stallspeed mag ich bis heute nicht besonders. Unterbewusst wäre ich da mit Gästen sicher "unentspannt".

Probier mal verschiedene Typen durch (inkl. Notfallübungen, natürlich am Anfang mit Einweiser bzw. Fluglehrer)

Und ganz ehrlich ich fliege meistens lieber alleine. Zu zweit bin ich zwar nicht so angespannt wie Du, aber der Genuss alleine ist für mich größer. 

Ansonsten händel ich es ähnlich wie Waldoepper, der die Gäste einbindet und Ihnen viel erklärt. Evtl nimmt das Dir auf Dauer die Anspannung.

Ich hoffe Du findest eine individuelle Lösung für Dich.

Toto

Ich habe meinen Schein erst seit 10 Stunden und fliege - obwohl PAX vorhanden - lieber noch solo. Erstens um mehr Erfahrung zu sammeln und zweitens weil mich ein Passagier vielleicht noch zu sehr ablenken könnte.

Hi @all,

erstmal vielen Dank für Eure Antworten.

Ja, es ist gut ausgedrückt, dass es die Verantwortung ist, die ich empfinde. Aber evtl. auch die Angst, Fehler zu machen, die nicht mehr verzeihlich sind. Lt. meinem Fluglehrer ist mein fliegerisches Können vorhanden, ruhig und umsichtig wie er sagt.

Ob es am Flieger liegt? Die C42 sowie die P92 und auch die P96 sind eigentlich ziemlich gutmütige Flugzeuge, in denen ich mich auch wohl fühle.Daran liegt es denke ich zumindest nicht primär. Denn das Vertrauen in den Flieger ist ja da. Auch die physikalischen Grenzen sind mir bewusst.

Ich würde gern mit Leuten fliegen, die ebenfalls nen Schein haben, die erfahren sind und mir noch was beibringen können. Aber halt nicht unbedingt Fluglehrer sind. Man wird schon etwas doof angeschaut, wenn man immer nur mit Lehrer fliegt. :- Geht ja auch etwas ins Geld. Toll wäre es, mal ein paar Touren so in der Gruppe zu unternehmen, quasi unter Gleichgesinnten.

Werde mich mal diesbezüglich umhören.

Falls jemand in EDVK zu sowas Lust hat (Stefan, wir kennen uns ja, allerdings ist die Eurofox nix für mich ;-) )... Ich wäre offen für alles.

VG

Thorsten

Kommst Du zum Forumstreffen? Ist ja nicht weit von Dir und da kann man sicher einiges arrangieren und auch mal drueber reden.

Chris

Mach Dich nicht verrückt, das legt sich alles von selbst, je mehr Erfahrung Du sammelst. Zwing Dir erst mal keine Passagierflüge auf, solange Du Dich noch nicht wirklich reif dafür fühlst.

Ich selbst halte zwar sehr viel von regelmäßigen Notfallübungen, Grenzbereiche ausloten usw. usf (mit Bedacht natürlich), aber ich glaube nicht, dass das Dein Problem lösen würde.

Ich würde gern zum Forumstreffen kommen, allerdings kommen wir da erst aus dem Urlaub wieder. Daher werde ich dies dieses Jahr nicht schaffen. Aber für nächstes Jahr habe ich es fest eingeplant ;-)