BZF Prüfung - eure Erfahrungen

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  • Feri schrieb:
    Aus der Ausbildung folgende Tips:

    zu 2. richtig ist: D-ECOE, Nummer 2, hinter PA28, Verkehr in Sicht, hinter , egal an welcher Position, am besten die Anweisungen komplett wörtlich zurücklesen.

    Ansonsten:
    - beim Üben für die Prüfung alles zurücklesen, also z.B. auch Wind, ... werde melden (kein WILCO verwenden!). Ist zwar nicht gesagt, daß das in der Prüfung so gefordert wird, vermeidet aber Stolperfallen, wenn der Prüfer doch darauf besteht.

    - keinen separaten Einleitungsanruf bei Übergang von Rollkontrolle zum Turm sondern gleich mit Position etc. fortfahren:
    Stuttgart Turm D-ECOE Rollhalte Piste 25 , abflugbereit
    - die Tips von QuaxC42 kann ich bestätigen, insbesondere die Abfrage des Steuerkurses im Gegenanflug oder Queranflug und die Abfrage der Flughöhe 2 Minuten nach Start einschließlich des zur Höhe gehörenden Steuerkurses (aufpassen bei SVFR !)
    - Radial oder QDM zu einer VOR und Distand DME wurde bei den Übungen immer wieder mal abgefragt
    - bereite dich auch auf eventuelle Sonderaufgaben vor wie z.B. "Erfragen Sie die Öffnungszeiten des Zielflugplatzes", "Melden Sie nach Abflug Unfall auf der Autobahn", Melden Sie Motorausfall" ....

    Viel Erfolg
    Feri
    @ Feri
    Sei bitte vorsichtig mit solchen Ratschlägen. Problem ist, daß der Übungsunterricht in aller Regel von Fluglehrern oder erfahrenen Piloten durchgeführt wird, die sich über die Jahre Verhaltensweisen und Phrasen aus der Praxis angewöhnt haben, die nicht Regelkonform sind. Je nach Prüfer kann das in die Hose gehen. Zum Anderen lernen die Lehrer häufig genau für einen bestimmten Prüfer. Das hat sich insofern bewährt als dass der Prüfling auf die Prüfsituation gut vorbereitet werden kann. Geht aber an der Praxis hinterher vorbei und löst dann mitunter deutlichen Ärger aus.
    Generell: der Prüfer entscheidet, was er wie hören will. Das lässt er in aller Regel vor der Prüfung alle Prüflinge wissen. Viele Prüfer wollen - entgegen der Regel - alle Informationen und Anweisung 1:1 zurückgelesen haben. So war das auch bei meiner BZF II Prüfung. Bei der BZF I Prüfung hat der Prüfer darauf hingewiesen, daß er es nur Regelkonform haben will. Das bedeutet z.B. dass die Windinformationen auf keinen Fall zurücklesen werden. Da waren welche, die hatten das so im Unterricht geübt und sind in der Prüfung ziemlich aufgelaufen.
    Also ist der bessere Weg die Phrasen und Bestätigungen Regelkonform zu lernen (wann ist mit "Verstanden", wann mit "Wilco" und wann mit Zurücklesen zu bestätigen?). Will der Prüfer dann doch alles komplett zurückgelesen haben, dann ist das kein Problem.

    + "Hinter ... hinter" an dieser Stelle ist ziemlicher Unsinn und bringt beim Prüfer zumindest deutliches Stirnrunzeln.

    + Mittlerweile kann beim Frequenzwechsel von Ground zu Tower in der Tat beim Einleitungsanruf gleich noch eine Info mitgegeben werden (insbesonderen, wenn es viel Verkehr am Platz hat). Aber nicht mehr. Und es ist kein Problem, mit dem klassischen Einleitungsanruf ohne zusätzliche Informationen zu beginnen.

    + Die Abfrage des Steuerkurses im Anflug gehört fast zu jeder Prüfung. Es geht darum, daß der Prüfling nicht ohne Hirn und Verstand einfach Phrasen wiederholt und nachplappert, sondern bewusst zuhört und handelt. Ich habe mir nach Ausgabe der Platzkarten einfach schnell die Piste(n) aufgemalt mit den den Kursen für Quer- und Gegenanflug. Die Frage nach dem Steuerkurs kommt mit ziemlicher Sicherheit. Manchmal lässt der Prüfer auch die Rechtsplatzrunde abfliegen und den Prüfling dann durchstarten und in die Linksplatzrunde fliegen. Im Gegenanflug kommt dann die Frage, auf welcher Position die Piste liegt (3 Uhr oder 9 Uhr). Ist alles nicht so wild, man muß einfach aufpassen und nicht nur blind wiederholen.
    Nach meiner Erfahrung beider BZF Prüfungen und von den Erzählungen anderer Piloten wird der Abflug generell immer nach SVFR durchgeführt (ist halt der worst case). Da wird normalerweise auch immer eine kleine Rechenaufgabe eingebaut (Position nach 2 Minuten Flug, Flughöhe 3 Minuten nach dem Abheben, Steuerkurs 3 Minuten nach dem Start etc.). Da kommt es auch einfach darauf an, dass man mitdenkt. Z.B. wird gerne übersehen, dass man nicht auf MSL startet sondern von Platzhöhe. Wenn man eben mit 500ft/min steigt und als Platzhöhe schon 300ft angegeben sind, dann ist man nach 2 min eben in 1300ft und nicht in 1000ft. Gleichzeitig ist darauf zu achten, daß die CTR′s nach oben gedeckelt sind (z.B. 2000ft). Höher kann man also auch nach 5 min nicht gestiegen sein. Solche und ähnliche Aufgaben gibt es mit hoher Wahrscheinlichkeit.

    + Obwohl wir UL′er keine Funknavigation kennen müssen wir den Teil eben doch mitlernen und uns abfragen lassen. Denn das BZF kennt keine Einschränkung auf bestimmte Klassen. Der Prüfer hat das in beiden Prüfungen auch so deutlich gesagt.

    Abschliesssend: die Prüfer sind gewillt, uns durchkommen zu lassen. Kleine Fehler und Versprecher werden verziehen. Aber wenn jemand die Situation nicht verstanden hat oder die Phrasiologie nicht beherrscht, dann kann es ernst werden. Aber jeder, der sich ernsthaft vorbereitet, sollte das gut schafffen.


    Gruß
    Achim
  • Also natürlich mache ich mir ein bisschen Stress :)

    Die anderen Prüflinge werden sicherlich Kurse besucht haben. Ich habe mir mangels Kurse und Hilfe alles selbst beibringen müssen, wobei mir ein ulForum.de User für Morgen Nachmittag sogar Hilfe via Skype, also mehr oder weniger eine Generalprobe, angeboten hat. Das fand ich schonmal super. Auch Eure Hilfe ist für mich Gold wert. Man sieht, dass man zu bestimmten und teilweise sehr detaillierten Fragestellungen, viel Know How aus diesem Forum ziehen kann.

    Das Funken an sich sollte eigentlich kein Problem sein. Man macht es ja nun schon seit zwei Jahren, jedoch eher amateurmäßig auf Info-Plätzen. Die Problematiken bei mir sind diese klitzekleinen Stolperfallen und teilweise auch kleine Konzentrationsfehler. z.B. vergesse ich gerne mal meinen Flugzeugtyp zu nennen oder bekomme nicht mit wann die Bodenfunkstelle das abgekürzte Kennzeichen verwendet. Kleinigkeiten eben...

    Der eine erzählt mir die Prüfung sei ein Kinderspiel, andere erzählen, dass das das heftigste und unfairste gewesen sei, wo sie jemals mitgemacht haben. Ich gehe da gelassen ran, wobei meine perfektionistische Ader mich zu solchen Detailfragen zwingt :) Es ist aber wie gesagt eine sehr große Hilfe hier z.B. Fragen zu stellen und als Bestätigung zum eigenen Wissen prinzipiell genau die zu erwartende Antwort zu bekommen.

    Um den theoretischen Teil mache ich mir absolut gar keine Sorgen. Den Fragenkatalog löse ich seit Tagen regelmäßig mit 100%, die Theorie ist logisch und mir auch im Detail bekannt. Auch die Kurzschreibweise beherrsche ich mittlerweile im Schlaf. Anders kann man die teilweise recht langen SVFR Anweisungen auch kaum kopieren. Aber der praktische Teil wird m.E. nach eine Herausforderung werden, da es zum einen eine Prüfungssituation ist und ich zum anderen nie an einem Kurs teilgenommen habe...

    Aber es wird schon schief gehen :)
  • Eine Detailfrage noch:

    Der Funkspruch "An alle, bla bla bla..." muss ja vom Grundsatz her nicht bestätigt werden. Was, wenn der Kontroller nun "An alle, QNH 1001" reinbrasselt? Dann hätte ich ja einmal die Meldung, die an sich nicht bestätigt werden muss, auf der anderen Seite aber den QNH Wert, den es zurückzulesen gilt.

    Oder ist das Szenario bei den Haaren herbeigeführt? Hab das in einem Erfahrungsbericht gelesen.
  • Sukram, denk Dir ein gängiges Rufzeichen aus. Einfacher Maschinetyp, den Du dauern im Mund hast. Keinen Zungenbrecher.

    Also zB. Piper PA 18, D-EEMH Das Echo/Echo und Deine Namenszeichen gehen flott von der Hand, und wenn der kurz D-MH ruft, bekommst Du das auch mit.
    Dto. zB. mit UL:Breezer D-MMHM. Du musst etwas nehmen, was völlig eindeutig und für DICH gut zu hören ist.
    Und wenn Du eine Bonanza oder Pulsar als Flugzeugtyp wählst, kann es
    sein, dass der Dich auch als schnell einschätzt und Dir "schnelle"
    Aufgaben stellt...

    Bei meiner Prüfung hatte einer "D-EABC" genommen. Der hat nur rumgehaspelt, weil das so ein Zungenbrecher ist. Vor lauter Stress deswegen musste er wiederholen.
    Ein anderer meldete der Rollkontrolle: "Typ, Kennzeichen, Standort Halle 6, allgem. Luftfahrt, 1.200 ft.:
    Der hat trotz mehrfachen Nachfragens nicht begriffen, dass er eine Höhenangabe am falschen Ort und Zeitpunkt abgegeben hat. Durchgefallen.
    Selbst hinterher, als einer sagte: Stell Dir vor, Du stehst in Deiner Garage und meldest dass Du losfahren willst, sagst Du dann auch 1.200 ft.? Antwort: "Ähhh, weiß nicht." Ergo: Nicht begriffen worum es ging, desorientiert, plumps.
    Also ist Ruhe die erste Bürgerpflicht.
    Und: Wir denken alle an Dich und wünschen Dir Glück.
    Als Forenbetreiber hast Du nun gefälligst mit Bravour zu bestehen, das hier dann zu verkünden und beim Treffen einen auszugeben!

    Ob die Prüfung schwer oder nicht schwer ist, ist eine Frage Deiner persönlichen Einschätzung und Vorbereitung. Das wird zwischen Deinen Ohren entschieden, also hast nur Du Einfluss auf das Ergebnis. Entscheide Dich für "angemessen schwer aber leicht zu schaffen".
    Behindere Dich nicht selbst
  • sukram schrieb:

    Der Funkspruch "An alle, bla bla bla..." muss ja vom Grundsatz her nicht bestätigt werden. Was, wenn der Kontroller nun "An alle, QNH 1001" reinbrasselt? Dann hätte ich ja einmal die Meldung, die an sich nicht bestätigt werden muss, auf der anderen Seite aber den QNH Wert, den es zurückzulesen gilt.

    Ein Blick in die NfL zeigt:

    9. MEHRFACHANRUF
    (1) Funkstellen des beweglichen Flugfunkdienstes können gleichzeitig mehrere
    Funkstellen anrufen.
    (2) Die in einem Mehrfachanruf gerufenen Funkstellen haben den Empfang der
    Meldung in der von der rufenden Funkstelle benutzten Reihenfolge zu bestätigen.

    10. ALLGEMEINER ANRUF
    (1) Funkstellen des beweglichen Flugfunkdienstes können gleichzeitig alle Funkstellen,
    die auf einer Frequenz / einem Kanal hörbereit sind, anrufen.
    (2) Ein allgemeiner Anruf beginnt mit der Redewendung AN ALLE / ALL STATIONS,
    gefolgt von dem Rufzeichen der sendenden Funkstelle und endet mit dem Wort
    ENDE / OUT.
    (3) Eine Bestätigung eines allgemeinen Anrufs wird nicht erwartet.

    Da das  QNH nach den Zurücklesungsregeln wiederholt werden muss, muss die Bodenfunkstelle nicht den Allgemeinen Anruf, sondern den Mehrfachanruf verwenden. Ich habe das in der Kontroll-Zone Hannover so schon mehrfach erlebt.

    Ein Beispiel für einen allgemeinen Anruf kann man im Sommer fast jedes Wochenende auf den FIS-Frequenzen von Bremen Information hören: "An alle - Bremen Information kann aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens keine individuellen Verkehrsinformationen mehr liefern - Ende". Das bestätigt man dann natürlich nicht.

    MfG
    Helmut
  • Soll heißen, dass es oben genanntes Szenario gar nicht geben kann, weil sich der allgemeine Anruf quasi mit dem Erwartungswert des QNH widerspricht? ^^
  • sukram schrieb:
    Soll heißen, dass es oben genanntes Szenario gar nicht geben kann, weil sich der allgemeine Anruf quasi mit dem Erwartungswert des QNH widerspricht? ^^
    Richtig, die Bodenfunkstelle und damit auch der Prüfer dürfen das so nicht anwenden.

    MfG
    Helmut
  • Hi Sukram,

    - die Abfrage nach Radial/Distanz kam beim Verlassen der CTR am Pflichtmeldepunkt, soweit
    auch auf der Karte angegeben.
    Als Beispiel: Sichtflugkarte Hannover beim Verlassen der CTR über November 1:
    D-OE Melden Sie Radial und Distanz zu NIE

    Antwort: D-OE Radial 104, 16 Meilen
    Radial und Distanz zu NIE ist auf der Karte links neben November1 eingezeichnet und dient zur Positionsbestimmung von November1, wenn kein GPS an Bord ist.

    - mein Ausbilder ist auch als Prüfer BZF/AZF bei der BNA tätig, daher haben wir für
    die Übungen Aufgaben aus seinem Fundus verwendet. Da war auch jedesmal eine
    der genannten Sonderaufgaben mit angegeben, allerdings mit dem Vermerk "nur
    auf Anforderung des Prüfers". Soll wohl dazu dienen, bei Bedarf zusätzlich Kenntnisse,
    z.B. über Notffall- und Dringlichkeitsmeldungen abzufragen.

    -zum doppelten hinter/hinter habe ich mich wohl etwas unklar ausgedrückt.
    ColaBear schrieb:

    Weitere
    Anmerkung zum Beitrag von Feri: Das doppelte hinter/hinter gibt es nur
    bei konditionellen Freigaben. Diese sind immer wörtlich zurück zu
    lesen. Wenn also die Bodenfunkstelle kein hinter/hinter gesagt hat,
    gibt es auch keinen Grund, als Luftfunkstelle damit anzufangen.


    Dem bleibt nichts hinzuzufügen :)

    - das mit dem kompletten Rücklesen ohne WILCO war nur zum üben gedacht. Hatte
    bereits vor dem BZF-Kurs geübt (Wind weggelassen und mit WILCO) und habe
    inzwischen erfahren, daß mein Prüfer einer derjenigen ist der Wert auf komplettes
    wörtliches zurücklesen legt. Seither übe ich das so für die Prüfung, was mir doch am
    Anfang recht schwer gefallen ist (entweder Wind vergessen oder doch WILCO benutzt).

    Ansonsten, gehe das Ganze locker an.
  • So, habe bestanden. Bin ein oder zwei Mal leicht gestolpert, aber war so in Ordnung.
    Wen es interessiert: Einen Bericht über den Hergang der Prüfung findet ihr in meinem Blog:

    BZF Prüfung bei der Bundesnetzagentur in Köln
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